Hubert Hüppe

deutscher Politiker (CDU)

Hubert Wilhelm Hüppe (* 3. November 1956 in Lünen) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war 1991 bis 2009 und von 2012 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und zog auch nach der Bundestagswahl 2021 in den Bundestag ein.

Hubert Hüppe (2014)

Von 2009 bis 2013 (Kabinett Merkel II) war er Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Seit dem 15. Dezember 2021 führt er den kommissarischen Vorsitz im Gesundheitsausschuss.[1]

Leben und Beruf

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Nach der mittleren Reife am Gymnasium St. Christophorus in Werne absolvierte Hüppe eine Ausbildung für den gehobenen Dienst bei der Stadtverwaltung Lünen. Ab 1982 war er als Sachbearbeiter beim Jugendamt der Stadt Lünen für den Bereich Kindergartenwesen, Kommunale Förderung von Jugendverbänden und Familienerholungen tätig. Den Besuch der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen beendete er als Diplom-Verwaltungswirt (FH). Er war zuletzt als Stadtoberinspektor bei der Stadt Lünen tätig.

Hubert Hüppe ist römisch-katholisch, verheiratet und hat drei Kinder, von denen der jüngste Sohn mit Spina bifida geboren wurde.[2]

Hüppe trat 1971 in die Junge Union (JU) und 1974 auch in die CDU ein. Er gehörte von 1982 bis 1990 dem JU-Landesvorstand in Nordrhein-Westfalen an und war von 1983 bis 1987 Vorsitzender des JU-Kreisverbandes Unna. Er wurde 1988 Mitglied des CDU-Bezirksvorstandes Ruhrgebiet und 1989 Kreisvorsitzender der CDU Unna.

Mitglied des Deutschen Bundestages

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Hüppe rückte am 1. Februar 1991 für den ausgeschiedenen Abgeordneten Bernhard Worms in den Bundestag nach und war bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1998 bis 2005 stellvertretender Vorsitzender der Enquête-Kommission Ethik und Recht der modernen Medizin. Von 2002 bis 2009 war Hüppe Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen. 2006 bis 2009 gehörte er außerdem dem Fraktionsvorstand an.

Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Hüppe im Wahlkreis Unna I, konnte aber das Direktmandat nicht gewinnen. Da die CDU in Nordrhein-Westfalen sehr viele Direktmandate erhielt, waren auf der Landesliste nur sehr wenige Plätze zu vergeben und er zog nicht in den 17. Bundestag ein.[3][4] Nach dem Tod des Abgeordneten Jürgen Herrmann im August 2012 rückte Hüppe in den Deutschen Bundestag nach.[5] Bei der Bundestagswahl 2013 wurde er über die Landesliste NRW gewählt.[6]

Er war in der 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und im Ausschuss für Arbeit und Soziales.

Während Hüppe bei der Bundestagswahl 2017 den Wiedereinzug ins Parlament verpasste, wurde er 2021 erneut über die Landesliste NRW in den 20. Deutschen Bundestag gewählt.[7]

Nachdem Jörg Schneider als Kandidat der AfD-Bundestagsfraktion für den Ausschussvorsitz nicht die Mehrheit der Abgeordneten gefunden hatte, wurde kommissarisch Hubert Hüppe zum Vorsitzenden des Ausschusses für Gesundheit bestimmt. Er ist das dienstälteste Mitglied dieses Ausschusses.[1]

Bei der Bundestagswahl 2025 tritt er nicht erneut an.[8]

Behindertenbeauftragter der Bundesregierung

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Am 16. Dezember 2009 wurde Hubert Hüppe vom Bundeskabinett zum Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen ernannt.[9] Mit Bildung der Großen Koalition im Dezember 2013 ging das Amt des Behindertenbeauftragten an die SPD. Nachfolgerin im Amt wurde Verena Bentele.

Hüppe sprach sich 2012 für ein Verbot eines vorgeburtlichen Bluttests zur Erkennung der Trisomie 21 (Down-Syndrom) aus.[10]

Hüppe sprach 2024 während einer Diskussion über NIPT (Nicht-invasiver Pränataltest) von einer „Fahndung“ nach Trisomie und sagte, er stelle sich „gegen Selektion“.[11]

Gesellschaftliches Engagement

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Hüppe engagiert sich in der Lebensrechtsbewegung und ist seit 1986 stellvertretender Bundesvorsitzender der Christdemokraten für das Leben. Er ist außerdem Mitglied der Lebenshilfe e. V. und der Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus e. V. Der CDU-Parlamentarier unterstützt die Europäische Bürgerinitiative Einer von uns, die fordert, dass keine EU-Gelder an Projekte oder Initiativen gehen, bei denen menschliche Embryonen zerstört werden. Laut KNA „gilt das etwa für die embryonale Stammzellforschung, das Klonen von Menschen oder Entwicklungshilfeprogramme, die ausdrücklich die Abtreibung als Mittel der Familienplanung einbeziehen.“ Hüppe betonte, dass die Haltung der Initiative auch der Politik der Bundesregierung entspreche.[12][13]

Nach eigener Aussage wurde Hüppe am 20. September 2014 beim Marsch für das Leben in Berlin von Mitarbeitern des ZDF „körperlich angegangen“.[14] Das ZDF bestätigte, dass es zu einer Auseinandersetzung kam, gab jedoch Hüppe die Schuld an der Eskalation. Die Mitarbeiter hätten lediglich ihre Dreharbeiten abgeschirmt, da Hüppe diese gestört und das Team bedrängt habe.[15][16]

Auszeichnungen

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Commons: Hubert Hüppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Hüppe leitet kommissarisch den Gesundheitsausschuss. Abgerufen am 15. Dezember 2021.
  2. chrismon: Hüppe - Merkel: Bioethik-Debatte (22. November 2013)
  3. Wahlergebnis 2009 Unna I
  4. CDU-Abgeordnete 2009 nach Landesliste (Memento vom 1. Oktober 2009 im Internet Archive)
  5. Übersicht des Deutschen Bundestages über die ausgeschiedenen und nachgerückten Mitglieder (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive).
  6. Gewählte Abgeordnete nach Landesliste NRW, Bundestagswahl 2013 (Memento vom 28. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 51 kB)
  7. Bundestagswahl 2021. In: bundeswahlleiter.de. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
  8. Bundestag 2025: Wer in Nordrhein-Westfalen in den Wahlkampf zieht. In: politico.eu. 12. August 2024, abgerufen am 14. August 2024.
  9. Behindertenbeauftragter der Bundesregierung (Memento vom 4. März 2011 im Internet Archive)
  10. spiegel.de 20. August 2012: Ungeborenes Leben: Bluttest auf Down-Syndrom kommt in die Praxen
  11. faz.net 25. April 2024: Abgeordnete stellen sich gegen Bluttestroutine für Schwangere
  12. Parlamentarier für EU-Bürgerinitiative zum Embryonenschutz, in: Deutsches Ärzteblatt (online) vom 9. Juli 2013
  13. Jürgen Liminski: Teuscher: Initiative "Einer von uns" wird in Brüssel ernst genommen | Petition gegen EU-Gelder für Stammzellenforschung erreicht Mindestanzahl an Unterschriften (Interview mit Tobias Teuscher, Koordinator der Petition), auf: Deutschlandfunk am 28. September 2013
  14. MdB Hüppe: 'Ich wurde von Mitarbeitern des ZDF körperlich angegangen', kath.net, 21. September 2014
  15. Franz Rohleder: Wirbel um Attacke: ZDF beschuldigt CDU-Politiker. Münchner Merkur, 23. September 2014, abgerufen am 23. September 2014.
  16. Presse und Positionen. Aktuelle Information. ZDF, 22. September 2014, abgerufen am 23. September 2014.