Groß Haßlow

Ortsteil der Stadt Wittstock/Dosse im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg

Groß Haßlow ist seit dem 26. Oktober 2003 ein eingemeindeter Ortsteil der Stadt Wittstock/Dosse im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Der Ortsteil hat mit Klein Haßlow und Randow 225 Einwohner, davon leben 115 in Groß Haßlow (Stand: 31. Dezember 2022).

Groß Haßlow
Koordinaten: 53° 11′ N, 12° 34′ OKoordinaten: 53° 11′ 11″ N, 12° 34′ 8″ O
Fläche: 15,4 km²
Einwohner: 115 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 7 Einwohner/km²
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 16909
Vorwahl: 033964
Dorfplatz und Dorfkirche von Groß Haßlow

Geographie Bearbeiten

Groß Haßlow liegt nordöstlich der Kernstadt Wittstock in der flachen Landschaft der Wittstock-Ruppiner Heide. Zu ihm gehören die Gemeindeteile Klein Haßlow mit 77 Einwohnern und Randow mit 45 Einwohnern. (Stand 2012)[2]

Geschichte Bearbeiten

Groß Haßlow, Klein Haßlow und Randow wurden das erste Mal im Jahr 1274 urkundlich erwähnt.

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Klein Haßlow und Randow eingegliedert.

Nach 1952 gehörte die Gemeinde Groß Haßlow zum damaligen Kreis Wittstock. Ab 1992 gehörte die Gemeinde zum Amt Wittstock-Land, die Kreisstadt war bis 1993 Wittstock. Ab Dezember 1993 wurden die Landkreise im Land Brandenburg neu geordnet. Groß Haßlow gehörte ab dann zum Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Mit der Brandenburger Gemeindegebietsreform im Jahr 2003 wurde Groß Haßlow ein Ortsteil der Stadt Wittstock/Dosse.[3]

Hühnermastanlage Bearbeiten

In Groß Haßlow ist die Hühnermastanlage der „Prignitzer Broilermast“ mit Sitz in Fretzdorf/Wittstock im Bau. Sie gehört zu 50 % der Unternehmensgruppe von Franz-Josef Rothkötter[4] aus dem niedersächsischen Wietze und soll dem Geflügelschlachthof Wietze zuliefern.[5] Die anderen 50 % der „Prignitzer Broilermast“ gehören der Fortwengel-Holding mit Sitz in emsländischen Sögel.[6] Das brandenburgische Landes Amt für Umwelt – und Verbraucherschutz hat der Mastanlage in Groß Haßlow am 19. November 2012 die Baugenehmigung für das Projekt erteilt.[7] Der NABU und eine Bürgerinitiative klagten gegen die Errichtung der Anlage wegen Verfahrensfehlern und der Bedrohung des in der Nähe liegenden Naturschutzgebiets. Am 5. Juli 2014 haben sie vor dem Verwaltungsgericht in Potsdam in erster Instanz einen Baustopp erreicht.[8]

Ortsname Bearbeiten

Die Bedeutung des Namens „Haßlow“ bei der Entstehung des Ortes: „Hof im Haselnussdickicht, Siedlung mit Haselnusssträuchern bestandene Aue“.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 314 ff.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Groß Haßlow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wittstock/Dosse – Einwohnerentwicklung. (PDF) Stadt Wittstock/Dosse, abgerufen am 19. April 2023.
  2. Ortsteil Groß Haßlow, Homepage der Stadt Wittstock abgerufen am 10. Juli 2014
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  4. Homepage des Unternehmens Rothekötter, abgerufen am 10. Juli 2014.
  5. Süddeutsche Zeitung Europas größte Hähnchenschlachtfabrik bis auf Blut, abgerufen am 10. Juli 2014.
  6. Neue Osnabrücker Zeitung: Emsländer planen Mega Mastanlage in Brandenburg, abgerufen am 10. Juli 2014.
  7. Mastanlagenkomplex von Rothkötter und Fortwengel im Brandenburgischen Groß Haßlow mitten im Bau.
  8. Bürgerinitiative Industriehuhn: Hähnchenmastanlage Groß Haßlow darf vorläufig nicht weitergebaut werden, abgerufen am 10. Juli 2014.