Giarmata-Vii (deutsch Überland auch Iwerland, ungarisch Szölötelep) ist eine Ortschaft im Kreis Timiș, im Banat, in Rumänien. Verwaltungsmäßig gehört Giarmata-Vii zur Gemeinde Ghiroda.

Giarmata-Vii
Überland
Szölötelep
Giarmata-Vii führt kein Wappen
Giarmata-Vii (Rumänien)
Giarmata-Vii (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Gemeinde: Ghiroda
Koordinaten: 45° 48′ N, 21° 18′ OKoordinaten: 45° 47′ 58″ N, 21° 18′ 0″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner: 2.257 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 307201
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf
Postanschrift: loc. Giarmata-Vii, jud. Timiș, RO–307201
Lage der Gemeinde Ghiroda im Kreis Timiș

Nachbarorte Bearbeiten

Cerneteaz Giarmata Ianova
Dumbrăvița   Izvin
Timișoara Ghiroda Remetea Mare

Etymologie Bearbeiten

  • 1806 – Überland
  • 1837 – Überland vineae
  • 1851 – Uiberland
  • 1861 – Ueberland vineae
  • 1911 – Kisgyarmatapuszta
  • 1922 – Iberlond
  • 1923 – Odaie Giarmata
  • 1931 – Überland
  • 1940 – Viile Iermatei
  • 1943 – Giarmata-Vii

Geschichte Bearbeiten

Die Geschichte von Giarmata-Vii ist eng mit der Geschichte von Giarmata verbunden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts veräußerte die Landesadministration aus Temeswar unbebautes Land rund um die Stadt. Die Käufer dieser Grundstücke waren die ersten Siedler der neu gegründeten Ortschaft. Sie kamen aus den umliegenden Dörfern Giarmata, Șag, Ianova, Recaș, Firiteaz, Pișchia, Bencec und anderen Ortschaften. Überland wurde 1806 erstmals urkundlich erwähnt.[2]

Die Dorfbewohner beschäftigten sich vorwiegend mit dem Weinbau, was in die rumänische Ortsbezeichnung eingeflossen ist. Doch nachdem der Weinbau 1893 und 1894 von der Reblaus Phyloxera befallen wurde, was zur Vernichtung der Weinstöcke führte, suchten sich die Einwohner von Überland andere Beschäftigungen, vor allem in der Milchverarbeitung. Andere wandten sich dem Handwerk zu. Viele arbeiteten als Maurer, Tischler oder Tagelöhner in Timișoara.[2]

1911 wurde der Ort infolge der Magyarisierung in „Kisgyarmatapuszta“ umbenannt und kam schließlich infolge des Vertrags von Trianon vom 4. Juni 1920 zum Königreich Rumänien. Bis 1956 gehörte Giarmata-Vii dabei zur Gemeinde Giarmata und wurde damals nach Ghiroda eingemeindet.[2]

Die rumänische Bezeichnung Giarmata-Vii tauchte erstmals 1943 urkundlich auf. Sie entstand durch Anlehnung an die Gemeinde Giarmata; der Zusatz „Vii“ (rumänisch für Weingärten) weist auf die Hauptbeschäftigung der Bewohner, den Weinbau, hin.[2]

Nach dem Bau des Flughafens östlich von Giarmata-Vii begann sich der Ort auch in Richtung Osten auszudehnen. Heute profitiert Giarmata-Vii von einer privilegierten Lage, was zu einem explosiven Bauboom geführt hat. Durch die Autobuslinie M35 der Societatea de Transport Public Timișoara ist Giarmata-Vii mit Timișoara verbunden.

Demografie Bearbeiten

Volkszählung[3] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1910 657 204 33 418 2
1966 1121 637 49 417 18
1977 2066 1581 73 396 16
2002 1408 1370 18 9 11

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Vasile D. Suciu, Marius Vasile Gligan: Giarmata-Vii – Überland. Editura Marineasa, Timișoara 2006, ISBN 973-631-311-5.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. a b c d Vasile D. Suciu, Marius Vasile Gligan: Giarmata-Vii – Überland. Editura Marineasa, Timişoara 2006, ISBN 973-631-311-5.
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).