German Football League 2000

Saison der American-Football-Bundesliga
German Football League 2000
Logo der German Football League
Meister Cologne Crocodiles
Finale German Bowl XXII
Absteiger Landsberg Express
Mannschaften 11
Spiele 60  + 7 Play-off-Spiele
GFL 1999

German Football League 2000 gibt einen Überblick über die Saison 2000 der American-Football-Bundesliga, die die 22. Saison der 1. Bundesliga/GFL war.

Ligaaufteilung Bearbeiten

Teams 200000  GFL Nord00  GFL Süd

Überblick über die teilnehmenden Mannschaften und ihren ewigen Bundesliga- bzw. GFL-Bilanzen. Kurz vor der Saison zogen die Bremen Bravehearts ihre Meldung, aufgrund akuter Finanzprobleme, zurück[1]. Deshalb spielten in der Gruppe Nord nur fünf Mannschaften und für die Franken Knights entfielen die Interconferencespiele.

Team Jahre S U N Heim Ausw. TD-Verhältnis
GFL
Nord
Cologne Crocodiles 19 163 4 50 83 2 22 80 2 28 6699:3273
Düsseldorf Panther 19 153 9 57 79 6 24 74 3 33 7012:3164
Braunschweig Lions (TV) 6 40 0 25 21 0 11 19 0 14 2100:1500
Hamburg Blue Devils 5 42 2 14 25 0 5 17 2 9 1535:936
Kiel Baltic Hurricanes 4 20 0 23 12 0 10 8 0 13 1155:1177
GFL
Süd
Munich Cowboys 21 135 6 2 78 1 38 57 5 54 5460:3997
Stuttgart Scorpions 8 25 2 60 15 2 26 10 0 34 1752:2604
Franken Knights (N) 4(5)[2] 12 2 31 7 0 15 5 2 16 677:1634
Rüsselsheim Razorbacks 4 19 1 22 11 0 10 8 0 12 1025:1063
Landsberg Express 3 8 1 25 4 0 13 4 1 12 637:1104
Aschaffenburg Stallions 1 8 0 4 4 0 2 4 0 2 446:195
  • (N) – Aufsteiger
  • (TV) – Titelverteidiger

Saisonverlauf Bearbeiten

Reguläre Saison Bearbeiten

In der Nordgruppe setzten sich die Cologne Crocodiles mit nur einer Niederlage als Tabellenerster durch. Die Niederlage setzte es ausgerechnet gegen die bis dahin sieglosen Düsseldorf Panther, die danach allerdings durchstarteten und am Ende der regulären Saison noch auf dem dritten Platz landeten. Einen Punkt mehr als die Panther erzielten die Braunschweig Lions, die sich damit das Heimrecht in der ersten Play-off-Runde sicherten. Den vierten Play-off-Platz errangen die Kiel Baltic Hurricanes, die damit zum vierten Mal in Folge in die Play-offs einzogen. Mit nur einem Sieg aus 12 Partien landeten die Hamburg Blue Devils, im Vorjahr noch Vizemeister, auf dem fünften Tabellenplatz.

In der Südgruppe waren die Munich Cowboys das dominierende Team. Und das einzige Team, welches die Saison mit einem positiven Punkteverhältnis abschließen konnte. Auf dem zweiten Platz landeten die Rüsselsheim Razorbacks, die im Vorjahr noch die Südgruppe gewinnen konnten, mit ausgeglichenem Punkteverhältnis. Den dritten Platz belegte der Aufsteiger Franken Knights, vor den Stuttgart Scorpions und den Aschaffenburg Stallions, die die Play-offs verpassten. Während diese drei Teams nur durch einen Punkt getrennt waren, fiel der Landsberg Express schon früh ab und landete auf dem letzten Tabellenplatz.

Abschlusstabellen Bearbeiten

GFL Nord Bearbeiten

Verein Sp S U N TD Diff. Punkte Zuschauerschnitt
1. Cologne Crocodiles 10 9 0 1 346:186 +160 18:2 1.884
2. Braunschweig Lions 10 7 0 3 360:160 +200 14:6 11.360
3. Düsseldorf Panther 10 6 1 3 232:161 +71 13:7 1.800
4. Kiel Baltic Hurricanes 10 3 1 6 247:250 −3 7:13 3.210
5. Hamburg Blue Devils 10 1 0 9 148:315 −167 2:18 9.500

GFL Süd Bearbeiten

Verein Sp S U N TD Diff. Punkte Zuschauerschnitt
1. Munich Cowboys 12 12 0 0 510:175 +335 24:0 2.660
2. Rüsselsheim Razorbacks 12 6 0 6 207:304 −97 12:12 1.683
3. Franken Knights 10 4 1 5 284:326 −42 9:11 1.200
4. Stuttgart Scorpions 12 4 1 7 341:413 −72 9:15 1.333
5. Aschaffenburg Stallions 12 3 2 7 194:320 −126 8:16 1.237
6. Landsberg Express 12 2 0 10 166:425 −259 4:20 430

Relegation Bearbeiten

Durch den Rückzug der Bremer, vor der Saison, kam es im Norden zu keinen Relegationsspielen, die Assindia Cardinals stiegen direkt auf.

Im Süden musste sich der Landsberg Express mit den Saarland Hurricanes auseinandersetzen. Das Hinspiel in Landsberg wurde für das Heimteam beinahe zum Debakel. Die Hurricanes führte zur Halbzeit bereits mit 34:0 und erhöhten sogar noch auf 40:0 ehe die Hausherren zu Punkten kamen. Am Ende hieß es 40:22 für den Zweitligameister. Zum Rückspiel trat der Express dann nicht mehr an. Der Personalsituation ließ einen spielfähigen Kader nicht mehr zu. So gewannen die Saarländer kampflos 20:0 und feierten ihren ersten Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse.[3][4]

Liga Heimverein Gastverein Ergebnis Nach Quartern
Süd Landsberg Express Saarland Hurricanes 22:40 0:13, 0:21, 8:6, 14:0
Süd Saarland Hurricanes Landsberg Express 20:0*

* Wertung

Im Norden gab es keinen Relegation, dort stiegen die Assindia Cardinals direkt auf, im Süden stiegen die Saarland Hurricanes auf, der Landsberg Express ab.

Play-offs Bearbeiten

Im Viertelfinale hatten die Cologne Crocodiles mehr Mühe mit den Stuttgart Scorpions als nach den Interconverence Spielen anzunehmen war. Erst im dritten Viertel konnte man die 21:14-Halbzeitführung auf 42:14 ausbauen. Am Ende hieß es 49:33 für die Krokodile. Souveräner gestalteten die Munich Cowboys und Braunschweig Lions ihre Heimspiele. In München sahen 2300 Zuschauer ein 40:7 gegen Kiel, in Braunschweig verfolgten 9200 Zuschauer das 49:6 der Hausherren gegen die Franken Knights. Den einzigen Auswärtserfolg im Viertelfinale konnten die Düsseldorf Panther feiern, die am Rüsselsheimer Sommerdamm ihre Klasse aufblitzen ließen und den heimischen Razorbacks mit 63:0 das Nachsehen gaben.[3]

Die Zuschauer der Halbfinals bekamen sehr spannende Footballkost beboten. In München sahen 4.200 Zuschauer, davon mehr als 1.000 aus Braunschweig angereist, ein Spiel auf Messers Schneide, bei dem die Führung mehrmals wechselte. Zur Halbzeit führten die Lions mit 10:7, doch im dritten Quarter wendeten die Cowboys das Blatt mit einem Touchdown zum 14:10. Dann waren wieder die Lions am Zug und gingen im vierten Quarter erneut in Führung, 17:14. Zwei Minuten vor Spielende waren die Lions ihrem nächsten Touchdown schon ganz nahe, doch die Cowboysdefense erlaubt nur ein Field Goal und kam beim Stand von 14:20 erneut in Ballbesitz. QB Ken Suhl versuchte alles, doch an der 25-Meter-Line der Lions war, nach einem vergebenen vierten Versuch, Schluss und die Lions feierten den vierten German-Bowl-Einzug in Folge. Für die Munich Cowboys war es die erste Saisonniederlage und zugleich auch die letzte.

In Köln versammelten sich 4500 Zuschauer, um das 43. Traditionsduell zwischen den Crocodiles und dem Erzrivalen aus der Altbierstadt, den Düsseldorf Panthern, zu verfolgen. Und sie sahen zwei Defensereihen, die nicht zu viel zuließen, auch wenn der überragende Runningback der Crocodiles, Calvin Arrington, 145 Meter Raumgewinn für sich verbuchte. Dennoch stand es nur 14:3 für die Kölner als die Panther zwei Minuten vor Schluss den Anschlusstouchdown schafften. Nach einer geglückten Two-Point-Convertion hieß es plötzlich nur noch 14:11 und die Panther witterten nochmal ihre Chance. Doch der folgende Onside-Kick von Kicker Ralf Kleinmann fand sich in den Armen von Kölns WR David Drane und die Crocodiles konnten wenig später ihren Finaleinzug feiern.[4]

Viertelfinale Halbfinale German Bowl XXII – Braunschweig
                         
1N Cologne Crocodiles 49        
4S Stuttgart Scorpions 33  
1N Cologne Crocodiles 14
  3N Düsseldorf Panther 11  
2S Rüsselsheim Razorbacks 0
3N Düsseldorf Panther 63  
1N Cologne Crocodiles 31
  2N Braunschweig Lions 29
1S Munich Cowboys 40    
4N Kiel Baltic Hurricanes 7  
1S Munich Cowboys 14
  2N Braunschweig Lions 20  
2N Braunschweig Lions 49
3S Franken Knights 6  

German Bowl Bearbeiten

Der German Bowl XXII fand am 7. Oktober vor 20.312 Zuschauern im Eintracht-Stadion Braunschweig statt. Für die Braunschweig Lions war es die vierte Teilnahme am Endspiel, für die Cologne Crocodiles sogar schon die sechste. Trotzdem konnten Gegensätze nicht deutlicher sein, denn während die Lions, bisher immer als Sieger den Platz verließen, hatten die Crocodiles bisher immer verloren. Oftmals waren sie dabei äußerst knapp gescheitert, 1997 gegen die Lions 23:26, 1993 gegen die Munich Cowboys mit 36:42 n. V. oder 1991 gegen die Berlin Adler 20:21.

In einem munteren Schlagabtausch nahmen die Crocodiles, nach dem 14:17 Anschluss der Lions im dritten Quarter das Heft in die Hand. Mit acht Spielzügen überbrückten sie in knapp vier Minuten 86 Meter und erhöhten auf 24:14. Nach nur sechs Versuchen mussten die Lions erneut den Kölnern das Angriffsrecht überlassen und diesmal wurden 68 Meter mit sechs Spielzügen überbrückt, zum Touchdown im vierten Quarter und dem Spielstand von 31:14. Den Lions verblieben nun nur noch knapp 10 Minuten, um das Ergebnis zu korrigieren. Dies gelang beinahe, nur knapp 45 Sekunden benötigten die Lions um auf 21:31 zu verkürzen. Dann nahmen die Crocodiles sieben Minuten von der Uhr, scheiterten aber mit ihrem Field Goal. Die Lions überbrückten daraufhin 80 Meter in einer Minute und erzielten den 29:31-Anschluss. Doch der von Pascal Ritzheim eroberte Onside-Kick zugunsten der Crocodiles stellte 45 Sekunden vor Spielende das Endergebnis für die Kölner sicher.

Scoreboard Bearbeiten

German Bowl XXII – Braunschweig
Team Punkte Q1 Q2 Q3 Q4
Cologne Crocodiles 31 7 7 10 7
Braunschweig Lions 29 0 7 7 15
Cologne Braunschweig Spieler Spielzug
7 0 Calvin Arrington 4 Yard Lauf (PAT Alexander Strang)
7 7 Matt Riazzi 4 Yard Lauf (PAT Steffen Dölger)
14 7 Michael Davis 1 Yard Lauf (PAT Alexander Strang)
17 7 Alexander Strang 35 Yard Field Goal
17 14 Estrus Crayton 7 Yard Lauf (PAT Steffen Dölger)
24 14 Michael Davis 5 Yard Lauf (PAT Alexander Strang)
31 14 David Drane 9 Yard Pass von Michael Davis (PAT Alexander Strang)
31 21 Matt Riazzi 8 Yard Lauf (PAT Steffen Dölger)
31 29 Jörg Heckenbach 53 Yard Pass von Adrian Rainbow (Conv. Jörg Heckenbach)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Huddle 10/2000
  2. Alle Spiele der Rothenburg Knights der Saison 1987 wurden aus der Wertung genommen, Quelle: www.football-history.de
  3. a b Huddle 38/2000
  4. a b Huddle 39/2000

Weblinks Bearbeiten