Georg Beichle

deutscher Fußballspieler

Georg Beichle (* 16. September 1948) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Georg Beichle
Personalia
Voller Name Georg Beichle
Geburtstag 16. September 1948
Geburtsort Deutschland
Position Mittelfeld/Sturm
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1969–1970 VfR Pforzheim ? 0(?)
1970–1971 Kickers Offenbach 2 0(0)
1971–12/1972 Hannover 96 26 0(3)
1/1973–1973 SpVgg 07 Ludwigsburg 18 0(8)
1973–1974 SSV Jahn Regensburg 24 0(1)
1974–1976 FK Pirmasens 75 (22)
1976–1979 FC Augsburg 109 (42)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1970–1972 Deutschland Amateure 11 0(3)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Laufbahn Bearbeiten

Amateurliga Nordbaden (1970) Bearbeiten

Fußballspielen lernte Georg Beichle beim TSV Wiernsheim und wechselte als 18-Jähriger zu Phönix Lomersheim, wo er in diesem Alter bereits in der Ersten Mannschaft im Sturm spielte. 1967 wechselte er zum VfR Pforzheim, der zunächst in der viertklassigen Amateurliga Nordbaden, danach in der 1. Amateurliga Nordbaden 1969/70 spielte. Beichle wurde in der Amateurauswahl von Nordbaden im Länderpokal 1970 eingesetzt und im April und Mai 1970 zu zwei Spielen in die deutsche Amateur-Nationalmannschaft berufen. Sein Debüt hatte er am 7. April 1970 in Wien beim 2:0-Erfolg gegen Österreich. Der als Mittelstürmer eingesetzte 21-Jährige trug sich beim Einstand sogleich in die Torschützenliste der „Olympia“-Auswahl 1972 ein. Am 21. Mai 1970 kam er zu seinem zweiten Einsatz in der DFB-Mannschaft beim Länderspiel in Helsinki gegen Finnland. Zur Runde 1970/71 nahm er das Angebot des Bundesligaaufsteigers und DFB-Pokalsiegers 1970, Kickers Offenbach, an und versuchte den Sprung in die Fußball-Bundesliga.

Fußball-Bundesliga (1970–1972) Bearbeiten

Bei Offenbach konnte sich der Stürmer gegen die Konkurrenz durch Horst Gecks, Erwin Kremers und Klaus Winkler nicht behaupten; er kam lediglich zu zwei Einsätzen. Am achten und 15. Spieltag wurde er in den Heimspielen gegen den VfB Stuttgart und den FC Schalke 04 eingewechselt. Sicherlich nicht förderlich für die Anpassung an die Anforderung der Bundesliga war für Beichle der dreimalige Wechsel auf der Trainerbank in Offenbach. Bis zum 26. September 1970 war Aki Schmidt Cheftrainer auf dem Bieberer Berg, ab dem 28. September wurde er von Rudi Gutendorf abgelöst und ab dem 24. Februar 1971 versuchte sich Kuno Klötzer daran, die Kickers in der Klasse zu halten. In der Amateurnationalelf bestritt er in der Serie 1970/71 sechs Spiele und schoss zwei Tore. Im Dezember 1970/Januar 1971 nahm Beichle mit der Mannschaft von DFB-Trainer Jupp Derwall an einer dreiwöchigen Afrika-Fahrt teil und bestritt die Spiele gegen Togo, Elfenbeinküste und Liberia.

Da die Mannschaft vom Bieberer Berg punktgleich mit Rot-Weiß Oberhausen – beide Vereine kamen auf 27:41 Punkte – aus der Bundesliga abstieg („Bundesliga-Skandal“), nahm der Mann aus Pforzheim das Angebot von Hannover 96 zur Runde 1971/72 an und wechselte wegen der besseren Olympiachancen als Bundesligaspieler nach Niedersachsen. Beide persönliche Ziele konnte Beichle aber in der Runde 1971/72 nicht verwirklichen: Er kam zwar noch zu drei Einsätzen in der „Olympia-Auswahl“, aber mit der Berufung für das Länderspiel am 9. Februar in Aachen gegen Luxemburg endeten seine Berücksichtigungen in der Amateurnationalmannschaft und er gehörte nicht der Turniermannschaft in München 1972 an. Zweitens schaffte er bei Hannover 96 nicht den Durchbruch zum Bundesligastammspieler. Am elften Spieltag der Runde 1972/73, am 4. November 1972, bestritt er gegen Kickers Offenbach sein letztes Spiel in der Fußball-Bundesliga. Nach insgesamt 26 Einsätzen mit drei Treffern zog es ihn in der Winterwechselperiode 1972 zur SpVgg 07 Ludwigsburg in die Regionalliga Süd. Im letzten Jahr der zweitklassigen Regionalliga, 1973/74, kam er beim SSV Jahn Regensburg auf 24 Spiele mit einem Tor.

2. Bundesliga (1974–1979) Bearbeiten

Beichle bekam zum Start der 2. Bundesliga vom FK Pirmasens zur Runde 1974/75 ein Vertragsangebot und wechselte in die Pfalz. Unter der Führung von Trainer Bernd Hoss ging es im Stadion an der Zweibrücker Straße für den FKP wie auch für Beichle wieder aufwärts: Pirmasens holte sich die Vizemeisterschaft und Georg Beichle war dabei wertvoller Stammspieler mit 38 Einsätzen und zehn Toren. Bei den Entscheidungsspielen um den dritten Bundesligaaufsteiger setzte sich zwar Bayer Uerdingen als Vizemeister der Nordgruppe durch, trotzdem war die Runde 1974/75 ein Erfolg für Verein, Trainer und Spieler. Auch in der zweiten Saison konnte sich die Bilanz von Beichle mit 37 Einsätzen mit 12 Toren sehen lassen. Pirmasens rutschte aber auf den 14. Rang ab und der Ex-Pforzheimer wechselte zur Runde 1976/77 zum FC Augsburg.

Im Rosenaustadion traf er auf seinen ehemaligen Mannschaftskameraden vom VfR Pforzheim, Edgar Schneider, und ab Oktober 1976 lernte er nicht nur die Trainerkünste von Max Merkel kennen, sondern auch die von Gerd Mende, Hans Cieslarczyk, Werner Olk, Werner Sterzik und Heiner Schuhmann. Drei Runden absolvierte Beichle in der Fuggerstadt mit jeweils über 30 Ligaspielen und mit dem persönlichen Torerekord von 21 Treffern in der Spielzeit 1977/78. Nach dem Abstieg mit dem FC Augsburg im Jahre 1979 endete nach insgesamt 184 Spielen und 63 Toren in der 2. Bundesliga die höherklassige Laufbahn von Georg Beichle. Beim VfR Pforzheim ließ er danach seine Karriere als aktiver Fußballer ausklingen.

Literatur Bearbeiten

  • Matthias Weinrich: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 3: 35 Jahre Bundesliga. Teil 1. Die Gründerjahre 1963–1975. Geschichten, Bilder, Aufstellungen, Tabellen. AGON Sportverlag, Kassel 1998, ISBN 3-89784-132-0.
  • 25 Jahre 2. Liga, AGON Sportverlag, 2000, ISBN 3-89784-145-2
  • KICKER, Fußball-Almanach 1993, Copress-Verlag, 1992, ISBN 3-7679-0398-9.
  • Gernot Otto: Eine „Pforzheimer Nationalelf“. In: Christian Groh (Hrsg.): Neue Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte. Bd. 4, verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2014, ISBN 978-3-89735-819-5, S. 172–188, hier: S. 187.

Weblinks Bearbeiten