Francesco Antognini

Schweizer Jurist und Politiker

Francesco Antognini (* 28. September 1863 in Bellinzona; † 8. Juni 1953 ebenda; heimatberechtigt ebenda) war ein Schweizer Jurist und Politiker (CVP).

Leben Bearbeiten

Familie Bearbeiten

Francesco Antognini war der Sohn des Gutsbesitzers Antonio Antognini und dessen Ehefrau Martina (geb. Bruni). Er war mit Ester († 3. Oktober 1930)[1], der Tochter des Gutsbesitzers Erminio Molo, verheiratet. Sein Sohn war der Politiker Antonio Antognini (1893–1972)[2].

Werdegang Bearbeiten

Francesco Antognini immatrikulierte sich an der Universität Turin und promovierte zum Dr. jur.; er erhielt noch eine Zusatzausbildung in Würzburg und war seit 1892 als Anwalt und Notar tätig.

Als Eigentümer verschiedener landwirtschaftlicher Betriebe hatte er einen grossen Anteil an der Melioration[3] der Magadinoebene, die rund 3.500 ha umfasste und sich auf 14 Gemeinden verteilte.

Politisches Wirken Bearbeiten

Francesco Antognini war für die konservative Partei des Tessins in verschiedenen Ämtern tätig, unter anderem war er von 1896 bis 1903 im Gemeinderat von Bellinzona[4] sowie von 1912 bis 1920 im dortigen Stadtrat. Von 1901 bis 1920 war er Tessiner Grossrat und übte 1914[5] das Amt des Präsidenten aus und vom 1. Dezember 1919[6] bis 3. Dezember 1922 war er Nationalrat.

Mitgliedschaften Bearbeiten

Francesco Antognini war Mitglied des Schweizer Piusvereins, der sich für die Bewahrung des Glaubens und der Pflege katholischer Wissenschaft und Kultur in der Schweiz einsetzte.

1897 war er Mitbegründer des Hilfswerks Conferenza di San Vincenzo de' Paoli (siehe Vinzenzgemeinschaft) in Bellinzona und übte 1915 das Amt des Präsidenten aus[7].

Er war Präsident der Landwirtschaftskammer des Kantons Tessin und von 1919 bis 1946 war er Präsident der Tessiner Sektion des Schweizerischen Katholischen Volksvereins (Unione popolare cattolica svizzera)[8]; nach seinem Rücktritt wurde er 1946 zum Ehrenpräsidenten ernannt[9].

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Il San Bernardino 11. Oktober 1930 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 15. April 2023.
  2. Fabrizio Panzera, Peter Opitz: Antonio Antognini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. August 2002, abgerufen am 14. April 2023.
  3. Hans Fluck: Die Meliorationen der Magadinoebene im Tessin. In: Schweizerische Bauzeitung, Band 119/120, Heft 23: Sonderheft Anbauwerk und Landwirtschafts-Technik. 1940, abgerufen am 14. April 2023.
  4. La Rezia 5. Mai 1900 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 14. April 2023.
  5. Il San Bernardino 7. November 1914 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 14. April 2023.
  6. La Rezia 1. November 1919 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 15. April 2023.
  7. Il San Bernardino 6. März 1915 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 14. April 2023.
  8. Alois Steiner: Schweizerischer Katholischer Volksverein (SKVV). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. März 2015, abgerufen am 15. April 2023.
  9. La Liberté 25. April 1946 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 15. April 2023.