Ernst Roeting

deutscher Architekt (1857-1917)

Ernst Roeting (* 7. März 1857 in Düsseldorf; † 1. Dezember 1917 ebenda) war ein deutscher Architekt, der sich auch als Bildhauer betätigte.[1]

Julius Roeting: Porträt des Ernst Roeting

Leben Bearbeiten

Ernst Roeting wurde als Sohn des Kunstmalers Julius Roeting geboren. Im November 1884 trat er in den Düsseldorfer Ruderverein 1880 ein.[2] Zu den Pfingstfeiertagen von 1886 hatte Roeting die Architekturleitung für einen Riesenbau mit Arena und Tribüne, ferner einen Wagenpark, Pavillons, Brücken und Wassergräben, für das „Große Kunst- und Preis-Wettrennen“ des Circus Corty & Althoff auf dem Exerzierplatz an der Königsallee.[3][4] Anfang der 1890er Jahre wurden seine architektonischen Zeichnungen in der Galerie Schulte in der Alleestraße ausgestellt. Seit 1890 war Roeting leitender Baumeister der Aders’schen Wohnungsstiftung.[5] Im Januar 1892 gab Ernst Roeting das Verlöbnis mit Else Müller bekannt, die Hochzeit fand einen Monat später statt.[6][7] 1893 wurde im Aaper Wald ein Denkmal für die 39er Füsiliere nach seinen Entwürfen errichtet. Auf einem 3,5 Meter hohen Sockel aus rotem Sandstein erhob sich eine 2,5 Meter hohe Bronzefigur eines Soldaten des 39. Regiments, der in der rechten Hand eine Fahne hochhält und mit der linken sich auf ein Gewehr stützt. Ernst Roeting selber hatte dem Niederrheinisches Füsilier-Regiment Nr. 39 angehört.[8]

Ende 1896 verlegte er sein Büro von der Oststraße in das Haus Freiligrathstraße 28 in Düsseldorf-Pempelfort, wo er bis zuletzt gemeldet war.[9][10]

Werk Bearbeiten

Bauten Bearbeiten

  • 1890: Wohnhaus Gartenstraße 29 in Düsseldorf-Pempelfort (seit 2005 unter Denkmalschutz)
  • 1893: Wohnhäuser Blücherstraße 42/44 in Düsseldorf für die Aders’sche Wohnungsstiftung (unter Denkmalschutz)[11]
  • 1896: Wohnhaus Freiligrathstraße 28 in Düsseldorf[12] (nicht unter Denkmalschutz)
  • 1895–1896: Wohnhaus Freiligrathstraße 30 in Düsseldorf (Neobarock; unter Denkmalschutz)[13]
  • 1897–1898: Wohnhaus Elisabethstraße 12 in Düsseldorf (unter Denkmalschutz)[14][15]
  • 1898–1899: Wohnhaus Freiligrathstraße 26 in Düsseldorf (mit aufwändiger Fassadengestaltung; unter Denkmalschutz)[16]
  • 1899: Wohnhaus Freiligrathstraße 24 in Düsseldorf[17] (abgegangen)
  • 1899: Wohnhäuser Luisenstraße 91, 93, 95, 97 und 99 in Düsseldorf für die Aders’sche Wohnungsstiftung (mit Jugendstil-Dekorformen an den Erkern; unter Denkmalschutz)[18] (In dem verausgegangenen Architektenwettbewerb hatten zwei Entwürfe Roetings den 2. und den 3. Preis erhalten.)[19]
  • vor 1904: Wohnhaus Inselstraße 3 in Düsseldorf (gemeinsam mit Hermann Goerke)[20]
  • vor 1904: Wohnhaus Inselstraße 9 in Düsseldorf[21]
  • vor 1904: Bürogebäude Haroldstraße 10 und Wohnhaus Haroldstraße 10a in Düsseldorf für Firma Zapp bzw. Ingenieur Adolf Zapp (abgegangen)[22][23]
  • 1907: Wohnhaus Lindemannstraße 18 in Düsseldorf-Düsseltal (mit Jugendstil-Kapitellen; unter Denkmalschutz)[24]
  • 1908–1910: Frauenklinik in Düsseldorf-Flingern, Flurstraße 14 (mit Kinderskulpturen und Reliefs; unter Denkmalschutz)[25][26]

Grab- und Ehrenmäler Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ernst Roeting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland, Band 4, Plastik. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30254-2, S. 510 (Kurzbiografie)
  2. Die Mitglieder im Jahre 1887: 61, Ernst Roeting, Architekt, Tag der Aufnahme 14. November 1884. In D.R.V. 7. Mai 1880, S. 42 (uni-duesseldorf.de)
  3. Lokales und Provinzielles, Düsseldorf, 5. Juni. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 149) vom 6. Juni 1886 (uni-duesseldorf.de)
  4. Anzeige Circus Corty-Althoff, Düsseldorf. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 153) vom 10. Juni 1886 (uni-duesseldorf.de)
  5. § Der II. Bericht über die Thätigkeit und Ergebnisse der Aders’schen Wohnungsstiftung ist soeben erschienen (…). „Zum leitenden Baumeister für die Stiftung wählte das Kuratorium im Jahre 1890 Herrn Architekten Roeting“. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 26) vom 27. Januar 1899 (uni-duesseldorf.de)
  6. Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Eheversprechen: Architekt Ernst Roeting u. Else Müller. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 16) vom 18. Januar 1892 (uni-duesseldorf.de)
  7. Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Heiraten: Den 15. Febr. Architekt Ernst Roeting u. Else Müller. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 50) vom 22. Februar 1892(uni-duesseldorf.de)
  8. Denkmal für die 39er. In Bürger-Zeitung für Düsseldorf und Umgebung (No. 170) vom 23. Juli 1893 (uni-duesseldorf.de)
  9. Band 6 der Geschichtskartei Düsseldorf Stadtarchiv (Buchstabe R–S), Sign. 7-2-12-2.0000.
  10. Anfang November, verlege mein Büro nach Freiligrathstraße 28. Ernst Roeting, Architekt. in Düsseldorfer Volksblatt (No. 278) vom 9. Oktober 1896 uni-duesseldorf.de
  11. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 50.
  12. Freiligrathstraße 28, Röting, Ernst, Architekt E., in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1897, S. 560 uni-duesseldorf.de
  13. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 97.
  14. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 380, Abb. 560, Abb. 561, Abb. 562 und Abb. 563, S. 384.
  15. Düsseldorfer Jahrbuch, Band 38, S. 32.
  16. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 96.
  17. Freiligrathstraße 24, Roeting, Ernst, Architekt E., in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1900, S. 630 uni-duesseldorf.de
  18. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 411.
  19. Deutsche Bauzeitung, 31. Jahrgang 1897, Nr. 38 (vom 12. Mai 1897), Seite 240.
  20. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 388, Abb. 592, Abb. 593, Abb. 594, Abb. 595, Abb. 596, Abb. 597 und Abb. 598.
  21. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 386, Abb. 573, Abb. 574, Abb. 575 und Abb. 576.
  22. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 359, S. 406, Abb. 644–646.
  23. Stahl und Eisen, 20. Jahrgang 1900, S. 868. (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
  24. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 283.
  25. Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 267.
  26. Flurstr. 14, Frauenklinik (Memento vom 18. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  27. Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Plastik. Schwann, Düsseldorf 1980, S. 435.
  28. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 67, Abb. 38.
  29. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 66, Abb. 34.
  30. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 66, Abb. 35.