Diskussion:Jüdische Gemeinde Kempten (Allgäu)

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Treck08 in Abschnitt Abschnitt KZ-Außenlager
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Merkt Bearbeiten

Nun steht hier derselbe Sermon über Merkt drin wie bei Merkt selbst usw. Himmel nochmal. Ich seh schon, ich muss mal'n Buch dazu lesen. Diese Geschichte kann nach menschlichem Ermessen so nicht stimmen. Morgen bestell' ichs, so kann es ja nicht weitergehen.--Mautpreller (Diskussion) 22:01, 21. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

Nur mal so zur Klarheit: Die Geschichte der Stadt Kempten (Verlag Tobias Dannheimer, Kempten 1989) ist ein über 500-seitiges Werk, herausgegeben von einer ansehnlichen Gruppe von Geschichtsprofessoren im Auftrag der Stadt Kempten. Herbert Müller hat dort die Kapitel über die neueste Geschichte (seit 1919) verfasst. Er hat dabei umfangreich von den Archiven Gebrauch gemacht (Staatsarchiv München, Stadtarchiv Kempten uvm). Da liest man die Geschichte mit Merkt aber ganz anders (ich habe das Buch für Otto Merkt benutzt). Müller zufolge wurde Merkt übrigens bereits 14 Tage vor der hier angeführten Deportation entlassen, nämlich an seinem 65. Geburtstag, dem 26. Juli 1942. Gibt es neue Erkenntnisse, die dieses zweifellos reputable Werk noch nicht hat? Ein Zeitungsartikel in der Allgäuer Zeitung von 2011 reicht gewiss nicht, da möchte ich schon mehr wissen.

Ich bitte dringend um Antwort. Wenn nichts kommt, werde ich die Passagen zu Merkt streichen, sie widersprechen glattweg der Sekundärliteratur.--Mautpreller (Diskussion) 14:07, 1. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Zu Alofoks Edit: Bitte angeben, wo genau bei Peter Fassl. Ich kenn den Autor als Hrsg. seriöser Sammelbände. Welcher Band ist gemeint? Er findet sich nicht unter Literatur. Bitte auch angeben, bei wem Merkt in welcher Form protestierte.--Mautpreller (Diskussion) 11:31, 7. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Bediene dich deiner Augen oder der Browser-Suchfunktion "Strg+F". Dummstellen kann man sich immer... Böhmischer Knödel „Sei ein Künstler!“ 11:33, 7. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Du meinst den Aufsatz von Karl Filser? Fein. Was steht denn dort? Bei wem hat Merkt in welcher Form protestiert? In der "Geschichte der Stadt Kempten" wird aus Aufzeichnungen Merkts in der Kriegschronik der Stadt Kempten 1939 bis 1943 zitiert. Ist gemeint, dass Merkt dort deutlich machte, dass er die Deportation nicht billigte? Das wäre ja schon ein Gewinn an Genauigkeit.--Mautpreller (Diskussion) 11:39, 7. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Im Buch "Geschichte der Stadt Kempten" wird Merkt aus der Kriegschronik völlig sinnverstellend zitiert. So wird abgekürzt und die Reihenfolge verstellt - womit es sich anders liest als im Original. Bei Fassl/Filser stehen die Zitate ausführlicher und in korrekter Reihenfolge. Sonst habe ich ein Buch zum Thema Kemptener Juden im Visier, welches momentan aber nicht verfügbar ist und ein paar Artikel ("dem Befehl widersetzte", "Der damalige Oberbürgermeister Dr. Otto Merkt wehrt sich mit aller Kraft, reist nach Augsburg, doch seine Argumente verhallen ungehört.") gefunden. Die frühere, allgemeine Aussage im Artikel er habe gegen die Deportation der Kemptener Juden protestiert ist somit genauer: Er war insbesondere gen die Deportierung älterer Menschen. Ich werde mich noch demnächst mit einem Journalisten treffen, der sich mit der Stadtgeschichte und inbes. dieser Thematik umfassend befasst hat... Grüße, Böhmischer Knödel „Sei ein Künstler!“ 11:57, 7. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Ich möchte das gerne glauben, aber es fehlt immer noch an Klarheit. Ein paar Unterscheidungen: Es ist nicht dasselbe, ob Merkt "dagegen war" oder ob er etwas tat, zum Beispiel bei Karl Wahl (in Augsburg) dagegen protestierte. Das wäre denkbar, schließlich verband Wahl und Merkt lange Zeit eine Art Vertrauensverhältnis, das allerdings unter dem Streit mit Georg Schädler zu dieser Zeit bereits sehr gelitten hatte (so Albert Thurner in: Der Bezirkstag Schwaben). Hat er das versucht oder nicht? Oder weiß man es nicht genau? Dass Merkt bei dieser Geschichte nicht wohl war, lässt sich aus seiner Eintragung in die "Kriegschronik", wie sie Müller zitiert, bereits entnehmen (wie ich auch auf der Diskussion:Otto Merkt schrieb). Einen Protest belegt es nicht. Mir ist ehrlich gesagt auch nicht klar, was für eine Art von Text die "Kriegschronik" war. War das ein Buch, das Merkt persönlich und privat führte und das er niemandem zeigte, oder war es ein quasi-offizielles Werk, in das zum Beispiel Anton Brändle oder der Stadtrat hineingucken konnte? Das wäre doch ein ziemlicher Unterschied. Ich weiß es einfach nicht - vielleicht kannst Du da weiterhelfen? Und schließlich: Was stand denn da? Ich kenne ein weiteres Zitat, das darauf hinauslief, dass er sich Gedanken machte, ob die Deportierten wohl noch leben. Ist das gemeint? Das ist aber auch kein "Protest".
Ferner: Diese Eintragungen lassen vermuten, dass Merkt persönlich kein Antisemit war. Das wird ja auch dadurch wahrscheinlich gemacht, dass er gerade mit Ullmann eher kollegial, vielleicht sogar freundschaftlich umgegangen ist. Wenn man diese Vermutung aus der Literatur bestätigen könnte, etwa mit einem Zitat, könnte das durchaus in beide Artikel. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass er gerade die Deportation des greisen Sigmund Ullmann gern verhindert hätte. Ob er etwas in diese Richtung getan hat, müsste aber belegt werden. Schließlich: Merkt war der Chef der Verwaltung in Kempten. Es gehörte doch zu den Dienstpflichten der Verwaltung, die einschlägigen judenfeindlichen Maßnahmen umzusetzen (vom Arierparagraf über die zusätzlichen Namen "Israel" und "Sara" bis zum Tragen des Judensterns). Weiß man denn etwas darüber, wie sich Merkt da verhalten hat?--Mautpreller (Diskussion) 12:20, 7. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Alofok, es gibt per WP:Q keinen Grund, eine Lokalzeitung als Beleg zu nehmen, wenn es wissenschaftliche Literatur zu dem Thema gibt. Und die Regelung ist auch gut so -- weder war Ullmann, wie von der Allgäuer Zeitung behauptet, 89, als er deportiert wurde, noch war Theresienstadt ein Vernichtungslager, wie ebenfalls von der Zeitung behauptet. --Hozro (Diskussion) 21:45, 7. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Ich äußere mich demnächst dazu. Bin diese Woche voll ausgelastet und am Wochenende im wilden Westen. Ich versuche weiteres Material im Lauf der Zeit aufzutreiben, habe da schon was im Riecher. Melde mich dann bestimmt! Grüße, Böhmischer Knödel „Sei ein Künstler!“ 14:15, 8. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
So, gesucht, gefunden. Der Eintrag Archiv (also die Quelle) wurde gefunden, Literatur zu dem Protest hab ich nun auch. Mehr demnächst, Böhmischer Knödel „Sei ein Künstler!“ 12:08, 15. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Ich bin gespannt.--Mautpreller (Diskussion) 09:31, 16. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Ich bin immer noch gespannt. Bei Ralf Lienert: Die Geschichte der Juden in Kempten, das ich mir mittlerweile besorgt habe, steht etwas. Freilich ist das ein etwas merkwürdiges Buch, ohne ISBN, mit äußerst lückenhaften Quellenangaben, die wenn vorhanden, dann nicht über jeden Zweifel erhaben sind (so soll ein gewisser Thomas Herzl ein Buch Der Judenstaat geschrieben haben). Manches ist aber, insbesondere durch Zeitungsausschnitte, doch nachprüfbar.

Dort S. 156f: Doch im Juli 1942 erhält [Merkt] den Befehl, alle "über 65jährigen Juden" für die Deportation zu melden. ... Merkt ruft bei der Gestapo an und bittet um die Erlaubnis, Ullmann und die anderen in Kempten lassen zu dürfen. Doch die "Vorstellung bei der Gestapo in Augsburg, dahingehend, daß diese Juden 80 und 90 Jahre alt, blind, völlig reiseunfähig seien, waren vergeblich." Im Gegenteil. Merkt wird am Telefon übel beschimpft: "Mit wieviel hat der Jude Sie abgeschmiert?" Darüber beschwert er sich bei Gauleiter Wahl und wird prompt abgesetzt.

Den letzten Halbsatz kann man wohl ignorieren, die heftigen Streitigkeiten mit Georg Schädler, dem KL Kempten-Land, über die Eingemeindung von St. Mang sind aktenmäßig verbürgt und waren dem Aktenbefund zufolge der Grund für Merkts Entlassung zum Zeitpunkt der Erreichung der Pensionierungsgrenze, wie bei Thurner und Müller, also in wissenschaftlicher Literatur, auf das Klarste nachgewiesen wird. Bei Lienert kommt das nicht mal vor (sehr verdächtig). Was ist aber vom Rest zu halten?

Leider fehlt an dieser Stelle auch für die wörtlichen Zitate jegliche Quellenangabe. Woher stammt diese Darstellung, die ich sonst nirgends gefunden habe? Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass sie aus Merkts Spruchkammerverfahren stammt und auf seine eigene Einlassung in diesem zurückgeht. Dann wäre das aber so nicht verwertbar. Eine Aktennotiz über ein Telefongespräch dieses Inhalts erscheint mir sehr unwahrscheinlich, ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Es ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass da was dran ist. Ullmann gehörte zu den Honoratioren am Ort, war im Stadtrat und im Magistrat und insbesondere fast 50 Jahre Mitglied im von Merkt geleiteten Historischen Verein für das Allgäu. Dass er nach Theresienstadt musste, wird Merkt nicht gut gefunden haben. Was er aber getan hat, sollte brauchbar belegt werden. Da bin ich gespannt.--Mautpreller (Diskussion) 12:06, 19. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Nach Lektüre von Gernot Römers Aufsatz "Wenn Widerstand, dann durch Merkt" scheint mir die Sache so auszusehen: Merkt hat die Gestapo in Augsburg angerufen und darum gebeten, "den fast blinden 88-Jährigen", also seinen langjährigen Kollegen Ullmann, zu verschonen. Damit hatte er keinen Erfolg, wie er sagte, war der "Mann am Telefon ... der Meinung, die Juden hätten mich bestochen" (S. 96). Diese Aussage stammt freilich, wie eine Fußnote angibt, wie alle nicht einzeln nachgewiesenen Zitate und Aussagen "aus den Spruchkammer-Verfahren gegen Dr. Merkt". Freilich seien diese "durch Zeugenaussagen belegt" (S. 196). Die Quelle ist also problematisch, da Merkt in seinem Spruchkammerverfahren natürlich lieber Entlastendes als Belastendes vorbrachte. Die Aussage ist jedoch nicht völlig unglaubwürdig, denn es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Merkt Antisemit gewesen wäre, aber einige Hinweise darauf, dass er insbesondere "radauantisemitische" Übergriffe anprangerte und nicht glücklich mit der Deportation war; zudem scheint sein Verhältnis zu Ullmann sehr gut gewesen zu sein. Dennoch ist es heikel, aufgrund von Merkts Aussage in seinem eigenen Spruchkammerverfahren eine so weitreichende Tatsachenbehauptung aufzustellen. Eigentlich sollte die Quelle der Behauptung, nämlich das Spruchkammerverfahren, genannt werden.
Nicht überzeugend ist jedoch die Angabe, Merkt sei "wegen" oder "auch wegen" dieses Telefonsgesprächs als OB entlassen worden. Darauf habe ich keinerlei Hinweise finden können, jedoch eine Menge Hinweise auf den massiven Konflikt mit dem Kreisleiter Augsburg-Land, Georg Schädler, um das Reichserbhofgesetz und die Eingemeindung von Sankt Mang. Dieser Konflikt war sicherlich ausschlaggebend für die Entlassung, die zudem unter Verweis auf das Erreichen der Altersgrenze geschah. Nicht einmal Ralf Lienert behauptet genau genommen, dass Merkt wegen seines Anrufs entlassen worden sei. Er sagt vielmehr: "Im Juli 1942 protestierte Merkt gegen die Deportierung älterer Kemptener Juden und wurde als OB abgesetzt." Also legt er eine kausale Beziehung nahe, spricht sie aber nicht aus. Meines Erachtens sollte zumindest der entsprechende Satz im Artikel gelöscht werden.--Mautpreller (Diskussion) 16:19, 4. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Habs jetzt mal vorsichtig geändert, auf der angegebenen Grundlage.--Mautpreller (Diskussion) 10:17, 5. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Dieser Artikel bedient zu Merkt Exkulpationsmuster zur NS-Zeit, Wikipedia nicht würdig. Gehört aktualisiert, seit 1988 überholt. Als Quellen hat für Wikipedia die wissenschaftliche Literatur Vorrang, z.B.:
a) Müller, Dissertation: Parteien- oder Verwaltungsvorherrschaft 1988, ISBN: 3925355049, S.41f: Am 4.4.1933 erklärte Merkt dem Stadtrat, er werde sich der NSDAP anschließen, v.a. bzgl. „Rassenhygiene“ und „Sterilisation des hoffnungslosen Erbgutes“ vertrete er deren Positio-nen. Noch vor dem 15.4.1933 war er Mitglied der NSDAP. Hermann Esser wurde auf Vorschlag Merkt am 27.5.1933 zum Ehrenbürger Kemptens ernannt.
b) Martina Steber und Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. --Treck08 (Diskussion) 17:21, 27. Mär. 2023 (CEST)Beantworten
Bis zu einem gewissen Grad hast Du recht. Dennoch scheint mir (hab Müllers Bücher und auch Stebers Aufsätze gelesen) die Sache schon so zu sein, dass Merkt nicht viel für den Antisemitismus (und insbesondere für den Radau-Antisemitismus) übrig hatte und ihn nicht aktiv förderte, dagegen allerdings auch nichts Ernsthaftes unternommen hat. Zu Ullmann hatte er ein gutes Verhältnis und wird es bedauert haben, dass dieser deportiert wurde, aber es spricht nichts dafür, dass er sich deswegen aus dem Fenster gehängt hätte. Vielleicht hat er wirklich bei der Gestapo angerufen und gefragt, ob das denn sein müsse, vielleicht dafür auch eine böse Antwort am Telefon bekommen. Als OB entlassen (mit Dank) wurde er wegen Erreichens der Altersgrenze, er blieb NSDAP-Mitglied. Anders sieht das für die "Rassenhygiene" aus, Merkts Beitritt zur NSDAP hing auch damit zusammen, dass er sich von ihnen was bezüglich des "hoffnungslosen Erbguts" erhoffte (war auch mit Valentin Faltlhauser befreundet).--Mautpreller (Diskussion) 17:55, 27. Mär. 2023 (CEST)Beantworten
Meine Anregung: Besser eben wissenschaftliche Literatur und nicht die von örtlichen Autoren publizierte, dort gibt es offenbar Interessenkonflikte. Die Buchhandlung T. Dannheimer machte um 1990 noch groß Schaufenster-Werbung z.B. für das rechtsesoterische, teils indexierte Machwerk „Geheimgesellschaften des 20 Jhd.“ (Hitler, Außerirdische, Ufos, Südpol), für die Seriosität des gleichnamigen Verlags bürgte das zu der Zeit noch nicht. Die Exkulpationsmuster im Artikel sind jedenfalls sehr auffällig, das springt ins Auge. --Treck08 (Diskussion) 18:04, 27. Mär. 2023 (CEST)Beantworten
Ja, wissenschaftliche Literatur ist immer besser. Mir ging es nur darum, dass Merkt kein aktiver Antisemit war (wohl aber aktiver Nazi), was ich ja eben aus der wissenschaftlichen Literatur weiß. Ich bin auch nicht glücklich mit der Form, wie Aussagen aus dem Spruchkammerverfahren hier verwertet wurden. Immerhin steht wenigstens dabei, wo sie her sind. --Mautpreller (Diskussion) 19:17, 27. Mär. 2023 (CEST)Beantworten
Wenn jemand in seinem eigenen Verfahren etwas sagt, um sich zu entlasten, ist dies knapp 80 Jahre später nicht dazu geeignet, dies als Beleg der Wahrheit seiner Aussage zu werten. Bis in die 1980er Jahre waren solche Exkulpationsmuster in Deutschland gesellschaftsfähig, heute ist das für Wikipedia nicht haltbar, daher gelöscht (denn die Aussage bietet dort keinen Mehrwert, außer eben einer de facto beleglosen, weil durch ihn selbst erzeugten Exkulpation Merkts). Bei den anderen Aussagen mit EN Lienert bzw. Römer, mag jeder selbst einordnen, ist halt Lokalkolorit aus anderer Zeit: Ralf Lienert#Diskurs um Nationalsozialismus, und das Werk von Römer, naja, da geht es um versuchte Gegenüberstellungen, die zum Teil schon etwas arg konstruiert sind. Aus Sicht Journalismus, zumal aus anderer Zeit, okay, aus heutiger wissenschaftlicher Sicht nicht tragfähig. Römer machte sich in den 1980ern Verdienste, dass er jüdische Vergangenheit der Nazizeit publizierte, doch kam auch er damals nicht an latenten Exkulpationsmustern vorbei. --Treck08 (Diskussion) 21:21, 27. Mär. 2023 (CEST)Beantworten

Abschnitt KZ-Außenlager Bearbeiten

Der Abschnitt ist sicher gut gemeint, doch gibt es auch nur den allerkleinsten Zusammenhang zwischen einem der beiden KZ-Außenlagern und der Jüdischen Gemeinde? Mir ist da nichts bekannt, und ein suggestives Geraune hilft nichts für die Realität. Soweit ich sehe, wäre ein "Siehe auch" mit Verweis auf die KZ-Außenlager zielführender. Dass früher auch bzgl. Friedhof alle Juden, KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter "und so" irgendwie mit "Ausländerabteilung" auf dem Friedhof zusammengepackt wurden, es war halt die spezielle deutsche Art des "Gedenkens" aus einer anderen Zeit, nicht nur in Kempten. --Treck08 (Diskussion) 21:30, 27. Mär. 2023 (CEST)Beantworten