Cornelia Prüfer-Storcks

deutsche Politikerin (SPD), Senatorin in Hamburg

Cornelia Prüfer-Storcks (* 8. Mai 1956 in Essen) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und war von 2011 bis 2020 Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg in den Senaten Scholz I, II und Tschentscher I.

Cornelia Prüfer-Storcks, 2016

Leben Bearbeiten

Ausbildung und beruflicher Werdegang Bearbeiten

Nach dem Abitur 1975 und einem journalistischen Volontariat arbeitete Prüfer-Storcks zunächst als Redakteurin, unter anderem bei den Dortmunder Ruhr Nachrichten.[1] 1988 trat sie als Referentin in die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen ein, wechselte zwei Jahre später als Pressesprecherin in das neu gegründete Gleichstellungsministerium und übernahm dort 1995 die Leitung der Abteilung Frauenpolitik. Von 1998 bis 1999 war sie Stellvertreterin von Staatssekretär Karl Pröbsting im Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach dessen Tod 1999 wurde sie zu seiner Nachfolgerin ernannt. Sie war bis zum Regierungswechsel 2005 als Staatssekretärin in dem Ministerium tätig, das 2002 im Zuge einer Neueinteilung der Ressorts in Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie umbenannt wurde.

Von 2007 bis zu ihrer Berufung in den Hamburger Senat gehörte sie dem Vorstand der AOK Rheinland/Hamburg an.

Gesundheitssenatorin in Hamburg Bearbeiten

Prüfer-Storcks war seit dem 23. März 2011 Senatorin der Freien und Hansestadt Hamburg und seit dem 1. Mai 2011 Präses der neugebildeten Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz[2] im Senat Scholz I. Sie behielt dieses Amt auch nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 im Senat Scholz II sowie im Senat Tschentscher I.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde Prüfer-Storcks im Zusammenhang mit der EHEC-Epidemie in Norddeutschland im Mai/Juni 2011 bekannt. Nachdem zunächst Gurken, Blattsalate und Tomaten im Verdacht standen, den Ausbruch verursacht zu haben, gerieten durch Indizien aus der Rückverfolgung von Lieferwegen bald Sprossen in den Fokus der Ermittlungen. Später wurde ermittelt, dass die Erreger vermutlich über Bockshornkleesamen aus Ägypten nach Deutschland kamen, die zur Produktion von Salat-Sprossen verwendet wurden. Zwischenzeitlich standen besonders Gurken im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, als Untersuchungen des Hamburger Hygieneinstituts einen EHEC-Erreger auf Gurken aus Spanien festgestellt hatten. Wie sich in den folgenden Untersuchungen des Instituts herausstellte und durch die Behörde umgehend richtiggestellt wurde, handelte es sich dabei indes nicht um den für den Ausbruch verantwortlichen Erreger. Die spanische Regierung kündigte daraufhin an, eine Schadensersatzklage gegen Deutschland zu prüfen.[3]

Nach der Bürgerschaftswahl 2020 kündigte Prüfer-Storcks im Februar 2020 an, sich aus persönlichen Gründen aus der Politik zurückzuziehen und dem Senat Tschentscher II nicht mehr angehören zu wollen.[4]

Im Zuge der Corona-Krise sagte Prüfer-Storcks im März, der Senat wolle „einen Wellenbrecher“ aufbauen, damit die Infektionswelle so abläuft, dass nicht große Teile der Bevölkerung gleichzeitig erkranken".[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dortmunderin wird Senatorin in Hamburg, Ruhr-Nachrichten vom 22. März 2011. (Memento des Originals vom 25. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruhrnachrichten.de
  2. Veränderter Zuschnitt der Hamburger Behörden. hamburg.de – Offizielles Stadtportal für Hamburg, abgerufen am 8. Februar 2017.
  3. Hamburg droht Milliarden-Klage, Hamburger Morgenpost vom 2. Juni 2011. (Memento vom 6. Juni 2011 im Internet Archive).
  4. Norddeutscher Rundfunk Hamburg: Aus persönlichen Gründen – Prüfer-Storcks hört auf, abgerufen am 25. Februar 2020
  5. NDR: Coronavirus: Hamburg untersagt alle Veranstaltungen. Abgerufen am 10. November 2020.