Carl Johann Hoffmann

deutscher Jurist und Politiker, MdR

Carl Johann Hoffmann (* 4. November 1819 in Darmstadt; † 27. Mai 1874 ebenda) war ein Jurist, Landtagsabgeordneter und Reichstagsabgeordneter.

Leben Bearbeiten

Karl Hoffmann war der Sohn des Kaufmanns und Kommerzienrats Ernst Emil Hoffmann und dessen Ehefrau Caroline Friederike Wilhelmine, geborene Leußner. Hoffmann, der evangelischen Glaubens war, heiratete am 1. Juli 1845 in Darmstadt in erster Ehe Mathilde geborene Siegfrieden. Der Sohn Arthur (1855–1936, Generaloberarzt) stammte aus dieser Ehe. Nach dem Tod der ersten Ehefrau am 25. April 1859 heiratete er am 20. September 1860 in Marburg Louise Jakobine Julie Emilie geborene Weber. Er war Vater des Architekten Ludwig Hoffmann.

Hoffmann studierte ab 1838 in Gießen und Heidelberg. 1841 wurde er zum Dr. jur. promoviert. Er wurde Hofgerichtssekretariatsakzessist in Darmstadt und 1849 Hofgerichtsadvokat am Hofgericht Darmstadt.

1850 und erneut von 1862 bis 1874 gehörte er der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen an. Gewählt wurde er für den Wahlbezirk Starkenburg 2/Groß-Gerau (I) bzw. Darmstadt. Er engagierte sich für den Deutschen Nationalverein. Das brachte ihm 1860 eine Verwarnung ein[1], denn politische Vereine waren im Großherzogtum Hessen verboten.[2]

Von 1871 bis 1874 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für die Nationalliberale Partei für den Wahlkreis Hessen 4 (Darmstadt – Groß-Gerau).[3]

Literatur Bearbeiten

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Beiträge zur Parteigeschichte. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917 (mit Bild).
  • Herman Haupt mit Karl Esselborn und Georg Lehnert (Hrsg.): Hessische Biographien. 3 Bände. Hessischer Staatsverlag, Darmstadt 1918–1934.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 191.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 379.
  • Hans ReutherHoffmann, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 397 (Digitalisat). (Nebeneintrag).
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 138–139.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eckhart G. Franz, Peter Fleck, Fritz Kallenberg: Großherzogtum Hessen (1800) 1806–1918. In: Walter Heinemeyer, Helmut Berding, Peter Moraw, Hans Philippi (Hg.): Handbuch der Hessischen Geschichte. Band 4.2: Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815–1945. Die hessischen Staaten bis 1945 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Elwert. Marburg 2003. ISBN 3-7708-1238-7, S. 834.
  2. Verordnung die politischen Vereine betreffend vom 2. Oktober 1850. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 47 vom 3. Oktober 1850, S. 359f.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 262.