Bruno Rühl (* 3. September 1926 in Mühlhausen; † 23. November 2018[1]) war ein baden-württembergischer Kommunalpolitiker. Er war von 1964 bis 1972 Landrat des Landkreises Tauberbischofsheim und von 1973 bis 1981 der erste Landrat des Main-Tauber-Kreises, der 1973 aus den Altkreisen Tauberbischofsheim und Mergentheim neu geschaffen wurde. Von 1973 bis 1981 war Rühl Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg.[2][3]

Lebenslauf

Bearbeiten

Bruno Rühl wurde am 3. September 1926 in Mühlhausen als Sohn eines Landwirts geboren; er war katholischer Konfession. Er besuchte von 1938 bis 1939 in Rastatt, 1939 bis 1943 in Heidelberg das Gymnasium. Nach der Militärzeit und dem Abitur, das er 1946/47 durch Vorsemesterkurse an der Universität Heidelberg erlangte, studierte Rühl ab 1947 an der Universität Heidelberg Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft. 1950 absolvierte Rühl die erste und 1954 die zweite juristische Staatsprüfung.[2]

1954 trat Rühl als Regierungsassessor beim Landratsamt Bruchsal in den Staatsdienst. Nach verschiedenen beruflichen Stationen wurde er 1964 Landrat des Landkreises Tauberbischofsheim.[4] Rühl führte den Landkreis Tauberbischofsheim bis 1972, als dieser mit dem Landkreis Mergentheim zum neu geschaffenen Main-Tauber-Kreis zusammengelegt wurde. Anschließend wurde Rühl ab 1973 der erste Landrat des Main-Tauber-Kreises. In seiner Amtszeit wurden einige Großprojekte im heutigen Main-Tauber-Kreis verwirklicht: unter anderem der Mainhafen Wertheim, der Ausbau der Autobahn A 81, der Kreisstraßenbau, der Neubau des Kreiskrankenhauses und einer Altenwohnanlage in Tauberbischofsheim sowie die Schaffung von kreiseigenen Berufsschulzentren in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim. 1981 endete Rühls Amtszeit.[2]

Am 3. Dezember 1973 wurde Rühl zum Präsidenten des Landkreistags Baden-Württemberg gewählt.[3] Daneben war Rühl noch Vorsitzender des Regionalverbands Franken beziehungsweise Heilbronn-Franken. 1981 verließ Bruno Rühl die Kommunalpolitik und wurde zum Präsidenten des Württembergischen Sparkassen- und Giroverbands gewählt. Daraufhin zog Rühl nach Stuttgart.[2] 1991 trat er in den Ruhestand.[5]

Rühl war Mitglied der CDU.[5]

Ehrungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 476–477.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Stuttgart-gedenkt.de: Traueranzeige Bruno Rühl. November 2018. Online unter www.stuttgart-gedenkt.de. Abgerufen am 1. Dezember 2018.
  2. a b c d e Vita Bruno Rühl. Landkreistag Baden-Württemberg, abgerufen am 8. Dezember 2015.
  3. a b Geschichte des Landkreistages Baden-Württemberg. Landkreistag Baden-Württemberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2015; abgerufen am 8. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landkreistag-bw.de
  4. Bruno Rühl feierte 80.Geburtstag. Main-Post, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2015; abgerufen am 8. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
  5. a b c Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 476 f.
  6. Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg - Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger 1975–2023 (PDF; 307 KB). Staatsministerium Baden-Württemberg, 19. April 2024