Bernhard Kuntze

preußischer Landschaftsrat und Gutsbesitzer

August Bernhard Kuntze (* 29. September 1814 auf Rittergut Eichwerder; † 9. Juni 1899 auf Rittergut Heinrichsdorf[1] bei Kiaulkehmen, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen) war ein königlich-preußischer Landschaftsrat[2] und Rittergutsbesitzer.

Herkunft und Familie Bearbeiten

Kuntze war ein Sohn von Georg Kuntze (1776–1864)[3] und Sophie Lehmann (1786–1866). Er wurde auf dem Rittergut Eichwerder, welches ab 1803 im Besitz der Familie Kuntze war, geboren.[4] Sein jüngerer Bruder Moritz Kuntze (1819–1880)[5] übernahm das elterliche Gut in Eichwerder und wurde Amtmann im Kreis Oberbarnim.[6] Die noch erhaltene Grabstätte der Familie Kuntze auf dem Friedhof in Eichwerder wurde 2009 unter Denkmalschutz gestellt.[7]

Seit 1848 war Kuntze mit Elisabeth Neubart (1825–1910) verheiratet. Von seinen Kindern übernahm der Sohn Walter Kuntze (1860–1927) das Rittergut Heinrichsdorf[8], Erich Kuntze (1866–1932) erwarb das Rittergut Augstupönen[9] und Ewald Kuntze (1852–1915) wurde königlich preußischer Oberst und heiratete 1876 Martha Zarniko (1858–1922), Tochter des Mühlenbesitzers in Klein Amtsmühle[10] Eduard Zarniko (1825–1903).[11] Die Tochter Martha Kuntze (1849–1929) wurde Malerin.

Leben und Wirken Bearbeiten

Nach seiner Schulbildung am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin besuchte Kuntze die von Albrecht Daniel Thaer gegründete Königlich Preußische Akademie des Landbaues auf dem Rittergut Möglin und erwarb Ende der 1840er Jahre das Rittergut Heinrichsdorf in Ostpreußen.

Von 1855 bis 1866 war Kuntze Generalsekretär des Landwirthschaftlichen Vereins in Lithauen und Herausgeber der Zeitschrift Georgine, eine Zeitschrift für landwirthschaftliche Cultur.[12]

Im Jahr 1866 wurde Kuntze zum Landschaftsrat in Preußisch Litauen gewählt.

Er verfasste bis 1887 die Personenregister zu den Zeitschriften Preußisches Archiv, Preußische Provinzialblätter[13] und Altpreußische Monatsschrift. Diese Personenregister gingen im Jahr 1903 in den Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg über und wurden zur Benutzung im Lesesaal der Bibliothek aufgestellt.[14]

Im Jahr 1885 verkaufte er das Rittergut Heinrichsdorf und zog nach Berlin, übernahm jedoch einige Jahre später wieder das Gut. Im Adressbuch von 1895 wird Kuntze wieder als Besitzer geführt.[15]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heinrichsdorf im Genealogischen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie (abgerufen am 10. Januar 2015).
  2. Revidirtes Ostpreußisches Landschafts-Reglement. Fünftes Kapitel. Von den Landschaftsräthen. In: Novum Corpus Constitutionum Prussico-Brandenburgensium Praecipue Marchicarum. Band 12, Nr. 61, 24. Dezember 1808, S. 569–572 (Digitalisat auf den Seiten der Staatsbibliothek Berlin [abgerufen am 10. Januar 2015]).
  3. Georg Kuntze in den Ortsfamilienbüchern des Niedersächsischen Landesvereins für Familienkunde (abgerufen am 10. Januar 2015).
  4. Besitzer von Rittergut Eichwerder bei Wriezen (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schlossarchiv.de auf schlossarchiv.de (abgerufen am 10. Januar 2015).
  5. Karl Moritz Kuntze in den Ortsfamilienbüchern des Niedersächsischen Landesvereins für Familienkunde (abgerufen am 10. Januar 2015).
  6. Personalchronik. In: Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin. Potsdam 1852, S. 199 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Chronik der Stadt Wriezen vom 31. August 2009 (Memento vom 23. März 2015 im Internet Archive) auf der Internetpräsenz der Stadt Wriezen (abgerufen am 10. Januar 2015).
  8. Gut Heinrichsdorf auf den Seiten der Kreisgemeinschaft Gumbinnen (abgerufen am 10. Januar 2015).
  9. Gut Augstupönen auf den Seiten der Kreisgemeinschaft Gumbinnen (abgerufen am 10. Januar 2015).
  10. Klein Amtsmühle im Genealogischen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie (abgerufen am 10. Januar 2015).
  11. Bernhard Koerner (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. Band 68. C. A. Starke, Görlitz 1930, S. 537–538 (Online [abgerufen am 10. Januar 2015] zugl. Ostpreußisches Geschlechterbuch. Band 2; auf den Seiten der Digitalen Bibliothek Masowien (Mazowiecka Biblioteka Cyfrowa)).
  12. Alexander von Lengerke: Lithauen, landwirthschaftlicher Verein in. In: Landwirthschaftliches Conversations-Lexicon für Praktiker und Laien. Zweiter Band. F bis L. Johann Gottfried Calve, Prag 1837, S. 942–943 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  13. Julius Victor Carus, Wilhelm Engelmann: Preussische Provinzialblätter. In: Bibliotheca Zoologica. Verzeichniss der Schriften über Zoologie, welche in den periodischen Werken enthalten und vom Jahre 1846–1860 selbständig erschienen sind. Mit Einschluss der allgemein-naturwissenschaftlichen, periodischen und palaeontologischen Schriften. 1. Band. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1861, S. 42 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  14. Bericht über die Verwaltung der Kgl. und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg im Jahre 1903/1904. Hartungsche Buchdruckerei, Königsberg i. Pr. 1904, S. 10–11 (Digitalisat im Internet Archive [abgerufen am 10. Januar 2015]).
  15. Eintrag Kuntze Heinrichsdorf in: Adreßbuch für Gumbinnen 1895 auf den Seiten des Vereins für Computergenealogie (abgerufen am 10. Januar 2015).
  16. Hier fälschlicherweise das Sterbedatum mit 6.9.1899 statt 9.6.1899 angegeben.