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Lou Toschner

Lou Toschner


Lou Toschner (* 23. September 1949 in Wien, Österreich) ist ein österreichisch-südafrikanischer Abenteurer, Journalist, freiberuflicher Fotograf, Filmemacher (Naturfilme), Geschichtenerzähler und Autor. Sein jüngstes Werk, das Buch WIEN DIE SCHÖNSTE STADT DER WELT (ISBN 000-000-00-0000 vorgemerkt), erscheint im Herbst 2017.


Leben und Fotografie

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Lou Toschner begann bereits mit zwölf Jahren mit experimenteller Schwarzweißfotografie. Ab seinem sechzehnten Lebensjahr entwickelte er auf ausgedehnten Reisen per Autostop durch große Teile Europas seine eigene fotografische Sichtweise in Portrait und Landschaft. Seine Schulferien nutzte er für längere Aufenthalte in Afrika im Atlas (Gebirge) Marokkos und in der Sahara in Algerien.


Nach Abschluss einer, von seinen Eltern erwünschten kaufmännischen Ausbildung in der ehemaligen Handelsschule Neumann, Wien bzw. der Handelsakademie, Wien Karlsplatz und obligatem Militärdienst, wählte er bald Afrika für längere Zeit zu seinem Zuhause und emigrierte Ende 1974 auf einem der letzten regelmäßig verkehrenden Postschiffen zum Kap der Guten Hoffnung.


Reiseleiter im südlichen Afrika (1975 - 1977)

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Nach einer ausführlichen Einschulung bei Economical Tours, Direktion H. Egger, einem österreichisch-stämmigen Reiseveranstalter in Johannesburg, arbeitete Lou Toschner von 1975 bis Ende 1977 in allen Ländern des Südlichen Afrikas als Reiseleiter für individuell zusammengestellte Gruppen. Besonders prägend und berührend, so berichtete er, war in der noch herrschenden Apartheid ein Besuch mit österreichischen Richtern und Rechtsanwälten bei dem damals noch auf der Gefängnisinsel Robben Island inhaftierten Nelson Mandela.


Veröffentlichungen und weitere Film- und Fotoprojekte (1975 - 1979)

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Von Anfang 1975 bis Ende 1979 veröffentlichte Lou Toschner im monatlich erscheinenden Magazin Austria Spiegel, Österreichischer Club Johannesburg eine monatliche Serie über Film und Fotografie.


Ab 1976 begann Lou Toschner eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Electronic Reproduction Centre (Pty) Ltd., Johannesburg, insbesondere dem damaligen Geschäftsführer Heinz Tensfeld und veröffentlichte regelmäßig Foto-, Film- und vereinzelt Tonmaterial im südlichen Afrika.


Präsentation des Pinzgauers in Südafrika, Lesotho und Botswana (1977)

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In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Handelsdelegierten für das Südliche Afrika, Dr. Lothar Puxkandl und Steyr-Daimler-Puch, erhielt Lou Toschner im Vorfeld zur Johannesburger Rand Show (damals noch Rand Easter Show) → Rand Show im März 1977 den Auftrag zur Präsentation des neuen sechsradbetriebenen Pinzgauers vor dem Österreich-Pavillon.


Im folgenden Mai nahm er mit diesem Fahrzeug und Mitgliedern des Four Wheel Drive Club of Southern Africa an einer dreiwöchigen Vorbereitung zum Total South Africa Transkalahari Road Race 1977 in Botswana teil. Beim eigentlichen Rennen konnte er gemeinsam mit einem Team der South African Broadcasting Corporation (SABC) das 500 km-Rennen aufgrund seiner Streckenkenntnis und der Hilfe eines Buschmann-Fährtenlesers an spektakulären Stellen vom offenen Pinzgauer filmen. Die Ausstrahlung des Rennens erfolgte von der SABC aufgrund des unwegsamen Geländes zwei Tage zeitversetzt.


Im Anschluss an das Rennen stellte Lou Toschner den Pinzgauer in der Hauptstadt Botswanas, Gaborone, dem damals jüngsten General der Welt, Ian Khama vor. Über zwei Wochen testete der Sohn des damaligen Staatspräsidenten von Botswana, Sir Seretse Khama, den Steyr-Puch-Pinzgauer mit Lou Toschner in der Umgebung Gaborones. Bei dieser Begegnung entstand eine Freundschaft mit dem fast gleichaltrigen General. 2008 ist Ian Khama Nachfolger seines verstorbenen Vaters und Staatsoberhaupt von Botswana geworden. Bei einem Besuch im Jahr 2014 entstand die Idee zu einem ausführlichen Bildband über die Schönheiten Botswanas mit Texten zu dem Land, den Traditionen und der Tierwelt. Dieses Projekt ist, nach Angaben von Lou Toschner, in Bearbeitung.


Vendaland (1977)

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Ende 1977 kam es im Vendaland zwischen Simbabwe (dem früheren Rhodesien), Mosambik und Südafrika zu einer Zusammenarbeit mit Justus Tshungu, dem gemäßigten Opponenten der Apartheid und damals prominenten Radiosprecher von Radio Bantu und späterem Pressesprecher des Rundfunks für Sotho und Nguni und jetzigem Pfarrer im African International Ministries (AIM).


Bei einer der seltenen Audienzen der Regenkönigin und beim anschließenden Initiationstanz der Jungfrauen bei Vollmond, entstanden, für viele damals ungewöhliche Aufnahmen, die über Radio Bantu ausgestrahlt bzw. vom Electronic Reproduction Centre veröffentlicht wurden.

Redaktionelle Arbeiten (1978 - 1979)

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Ab Mitte 1978 publizierte Lou Toschner zusätzlich Reiseberichte und Fotomaterial im monatlich erscheinenden Schwaben Kurier (Auflage 25.000) für Schwaben International Südafrika.


Im selben Jahr wurde er aufgrund einer Empfehlung des Handelsdelegierten für das Südliche Afrika, Dr. Lothar Puxkandl, verantwortlicher Redakteur des Verlagshauses Rolf Schmidt für das Buch Über das Leben und Wirken der deutschsprachigen Gemeinschaft im südlichen Afrika 1979 und im Jahr darauf Chefredakteur des Buches Über das Leben und Wirken der deutschsprachigen Gemeinschaft im südlichen Afrika 1980 © Rolf Schmidt (Pty) Ltd, Johannesburg. Dazu recherchierte er mehrere Monate in Südafrika, Namibia (dem ehemaligen Südwestafrika), Lesotho, Swasiland, Simbabwe, und in Botswana.


Im Auftrag von Schwaben International machte Lou Toschner am 3. März 1979 Aufnahmen vom Formel 1-Rennen in Kyalami nahe Johannesburg in den Fahrerboxen, unmittelbar vor dem Start und im Ziel (Sieger war damals Gilles Villeneuve).


Über Vermittlung durch Dr. Werner Filek-Wittinghausen und Dr. Jörg Schneider der Österreichischen Handelsdelegation, wurde Lou Toschner 1979 die Position eines Auslandskorrespondenten der Salzburger Nachrichten angeboten. Allerdings musste er auf Grund der in Vorbereitung befindlichen Expedition durch Afrika mit seiner künftigen Ehefrau, dieses Angebot, wie er sagte, schweren Herzens ablehnen.


Auch die Funktionen beim Schwaben Kurier und als Chefredakteur bei Rolf Schmidt Pty. Ltd. wurden aus diesen Gründen Ende 1979 beendet.

Reisen und Fotografie

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Afrika-Expedition

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Nach einer achtmonatigen Vorbereitungsphase startete Lou Toschner mit seiner zukünftigen Frau Sabine im Juni 1980 zu einer einjährigen Expedition von Botswana nach Europa. Die Durchquerung des afrikanischen Kontinents mit einem vollgepackten Land Rover wurde vom Electronic Reproduction Centre, Johannesburg, insbesondere dem damaligen Geschäftsführer Heinz Tensfeld, den Behörden in Botswana, der Österreichischen Wirtschaftskammer, in Ausübung der Handelsdelegationen entlang der Route und von Steyr Nigeria Limited, Bauchi, großzügig unterstützt.


Die Roäute führte, von Botswana ausgehend nach Ostafrika, von dort quer durch das zentrale Afrika an die Westküste zur Republik Kongo, von dort an der Küste entlang bis in den Norden Kameruns und weiter über Nigeria, dann Richtung Norden durch die Sahara bis ans Mittelmeer, um schließlich mit einer Fähre den afrikanischen Kontinent zu verlassen und in Marseille europäischen Boden zu betreten.


Von den 54 Staaten des afrikanischen Kontinents besuchte Lou Tochner 26 Staaten, jene im südlichen Afrika auch mehrmals. Viele Staaten konnten zum damaligen Zeitpunkt aus politischen Gründen nicht bereist werden, manche stellten auch ein zu großes Sicherheitsrisiko dar. Andere Staaten mußte Lou Toschner gegen Ende der Reise von seiner ursprünglich geplanten Route streichen, weil die körperlichen und zeitlichen Resourcen erschöpft waren.


Dies hauptsächlich, weil er im damalien Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) trotz entsprechender Vorsorge an Malaria erkrankte und einen Monat nicht reisefähig war. Die Krankheit brach ein zweites Mal im Norden Nigerias aus.


Beide Abenteurer stellen unisono fest, dass sie die Reise nicht missen wollen, obwohl sie vielen gefährlichen Situationen ausgesetzt waren, Krankheiten erlitten hatten, diverse Autopannen reparieren mussten und sonst auch viele Strapazen auf sich nehmen mußten.


Die einmaligen Erlebnisse, so betonen sie, überwiegen bei weitem und die Aufzählungen der Höhepunkte sind zahllos: die Tierwelt im südlichen und östlichen Afrika (z.B.im Ngorongoro-Krater, der Serengeti, Masai Mara, Amboseli um nur einige Nationalparks zu nennen, das Okawangodelta, die Makgadikgadi-Salzpfannen, die Kalahari Halbwüste, die Ausgrabungsstätte Groß-Simbabwe, die Victoriafälle, der Malawisee, eine Teilbesteigung des Kilimandscharo, das Samburu-Nationalreservat, die Baringo- und Bogoriaseen mit ihren heißen Quellen, Geysiren und hunderttausenden Flamingos, der Victoriasee und der tropische Regenwald.


Besonders glücklich schätzen sie sich, die amerikanische Primatologin Dian Fossey, spätere Autorin von Gorillas im Nebel kennen lernen zu dürfen und bei ihr im Forschungsstation Karisoke Gorillas beobachten zu können. Auch eine mehrtägige Fußwanderung mit zwei amerikanischen Ethnologinnen zu einem Pygmäenstammund der Besuch des Okapi-Wildtierreservat Station d’epulu → Réserve de faune à okapis ermöglichten einmalige Einblicke.


Besonders war auch ein achttägiger Flusstransport auf dem Kongo (Fluss) von Kisangani nach Kinshasa, der Besuch des Handwerkszentrums Bali gegründet vom Schweizer Hans Knöpfli, (Stiftung Grasland Kamerun) sowie eine Einladung zu einem mehrtägigen Häuptlingsfest der Tuaregs unweit von Kano.


In der dreimonatigen Durchquerung der Sahara sowie der sehr beschwerlichen Wüste aller Wüsten der Ténéré war nicht nur die unendliche Weite, die nächtliche Besteigung des 2.180 m hohen Assekrem, dem Ende der Welt (nach den Tuaregs) zur Eremitage des Père Foucault sowie die lebenspendenden Oasen eine weitere Steigerung der Eindrücke, die Lou Toschner von dieser Reise mitnehmen konnte.


Schließlich führten auch die Begegnungen mit vielen verschiedenen Menschen und Völkern wie den Buschleuten (Khoisan), den Hereros, den diversen Bantuvölkern, den Massais, Pygmäen, Berbern und Tuareg, sowie weiteren arabischen Völkern in Sansibar und Nordafrika zu einer umfangreichen fotografischen und filmischen Ausbeute.


Der Großteil des Positivmaterials und der Filmrollen wurde schon während der Reise von den einzelnen Handelsdelegationen per Kurierboten zu Heinz Tensfeld nach Johannesburg versendet. Neben acht, je 50 Minuten dauernden 16-Millimeter-Filmen zu einzelnen Höhepunkten der Reise, entstanden Foto- und Tonreportagen, die über die folgenden Monate, teils im staatlichen südafrikanischen Fernsehen und Radio (SABC) ausgestrahlt bzw. als Fotomaterial verwertet wurden.


Vom österreichischen Fernsehen ORF wurde eine einstündige Reportage mit Filmausschnitten und ausführlichem Interview durch die Fernsehmoderatorin Vera Russwurm samt Expeditionsfahrzeug im ehemaligen Afrikamuseum Bad Deutsch Altenburg, Niederösterreich, aufgezeichnet und am 12.9.1982 ausgestrahlt.

Mittel- und Nordamerika (1983, 1991, 1992, 1995)

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Erst für Sommer 1983 plante Lou Toschner eine Fototour, nach Mittelamerika. Allerdings erlitt er bei den Maya-Ausgrabungsstätten, Chichén Itzá, in Yucatán Mexiko, einen weiteren Malaria-Anfall.


Dies bedeutete für ihn, zukünftig Reisen in tropische Gebiete zu meiden und bis auf weiteres nur noch Fotoaufträge innerhalb Europas zu erledigen. Ab 1985 konnte er, mittlerweile vollends genesen, wieder Aufträge in andere Länder annehmen.


Europa (ab Mitte 1981)

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In den letzten Jahren beschäftigte sich Lou Toschner hauptsächlich mit Landschafts-, Städte- und Architekturfotografie in Europa und im südlichen Afrika, sowie mit Portraits indigener Volksgruppen und Charakteren.


Lou Toschner hat in seinem bisherigen 55-jährigen fotografischen Schaffen in 65 Ländern die vielseitigen Schönheiten unserer Erde, ihrer Tiere, Menschen und Bauwerke festgehalten.


Nachfolgend eine alphabetische Auflistung dieser Staaten:

Albanien, Algerien, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Botswana, Bulgarien, Burundi, Dänemark, Demokratische Republik Kongo (ehemals Zaire), Deutschland, England, Frankreich, Gabun, Gibraltar (britisches Überseegebiet), Griechenland, Irland, Israel, Italien, Kamerun, Kap Verde, Kenia,Kroatien, Lesotho, Liechtenstein, Luxemburg, Malawi, Marokko, Mauritius, Mazedonien, Mexiko, Monaco, Montenegro, Mosambik, Namibia (ehemals Südwestafrika), Niederlande, Niger, Nigeria, Nordirland, Norwegen, Österreich, Portugal, Republik Kongo, Ruanda, Rumänien, Sambia, San Marino, Schottland, Schweden, Schweiz, Senegal, Serbien, Simbabwe (ehemals Rhodesien), Slowakei, Slowenien, Spanien mit Ibiza und Teneriffa, Südafrika mit Robben Island, sowie Swasiland, Tansania mit Sansibar, Tschechien, Tunesien, Türkei, Uganda, Ungarn, USA (Bundesstaaten Colorado, Florida, Hawaii mit den Inseln Maui, O’ahu und der Hauptinsel Hawaii (Insel), sowie Illinois, Kalifornien und New York) und Wales.

Bücher von Lou Toschner

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Über das Leben und Wirken der deutschsprachigen Gemeinschaft im südlichen Afrika 1979

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Über das Leben und Wirken der deutschsprachigen Gemeinschaft im südlichen Afrika 1980

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Beide Bücher wurden im Verlagshaus Rolf Schmidt in Südafrika veröffentlicht.


WIEN DIE SCHÖNSTE STADT DER WELT

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Nach jahrelangen Recherchen und unzähligen Fototouren durch seine Heimatstadt Wien, erscheint im Herbst 2017 dieser Bildband in der STUDIO-WIEN edition im Verlag STUDIO WIEN.


Das 750 Seiten-Werk umfasst die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aller 23 Wiener Gemeindebezirke, mit fast 1.850 Fotos, ausführlichen geschichtlichen Hintergründen, Anekdoten, überlieferten Sagen (die vom Autor meist neu überarbeitet wurden), Kuriosa aus dem Alten Wien, Portraits von Wiener Persönlichkeiten, Statistiken, Wissenswertem zu Wien, einem Index mit mehr als 11.000 Querverweisen, sowie einem Literaturnachweis. Einhergehend werden großformatige Bildkalender in mehreren Größen aufgelegt.


VIENNA THE MOST BEAUTIFUL CITY IN THE WORLD

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Auch eine englischsprachige Version VIENNA THE MOST BEAUTIFUL CITY IN THE WORLD ist in Bearbeitung.

BOTSWANA - ein Paradies in der Kalahari

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Dieser Bildband über Land, Tierwelt und Traditionen wird von Staatspräsident Ian Khama unterstützt und ist in Bearbeitung.



Privatleben

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Lou Toschner hat seine zukünftige Frau, Sabine, bereits 1975 in Südafrika kennengelernt. Die beiden haben 1983 in Klosterneuburg bei Wien geheiratet. Sie haben zwei Töchter.


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Die hier platzierten Bilder stellen lediglich einen kleinen Ausschnitt von Lou Toschner’s Œuvre dar. Weitere Bilder präsentiert sein Verleger auf der Website externer Link.