Vera Russwurm

österreichische Fernsehmoderatorin

Vera Russwurm (* 7. November 1959 in Wien) ist eine österreichische Fernsehmoderatorin, Journalistin und Talkmasterin.

Vera Russwurm bei der Romyverleihung 2015

Leben Bearbeiten

Russwurm maturierte 1977 im Döblinger Billrothgymnasium und 1978 zusätzlich an der Memorial High School in Texas. Nach dem Amerikaaufenthalt begann sie ein Medizinstudium.[1]

1979 stieg sie beim ORF als Tritsch-Tratsch-Girl ein, arbeitete von 1979 bis 1982 als Moderatorin bei Ö3 und wurde als Moderatorin der wöchentlichen ORF-Jugendsendung Okay zur „Traumfrau der Jugend“ gewählt. Sie arbeitete ab 1984 bei der „Kronen Zeitung“ als Journalistin und später als Ressortleiterin der Jugendseite „Insider“. Die Hauptabendsendungen Hallo Fernsehen, Was wäre wenn und Familienfest brachten ihr den „Frauen-Oscar“ und dreimal (1990, 1991, 1992) den Kurier-Publikumsfernsehpreis Romy als beliebteste Showmasterin ein. 1988 promovierte Russwurm zum Dr. med.[2] und veröffentlichte im Jahr darauf das Buch „Du schaffst es“. Sie spielte auch bei der Fernsehserie Tohuwabohu mit.

1999 erhielt sie den Preis New York TV Award in der Kategorie „Beste Talkshow“. Dem deutschen Fernsehpublikum bekannt wurde Vera Russwurm durch Joachim Fuchsbergers Spielshow Ja oder Nein (1990–1994), in der sie neben Alice Schwarzer, Sepp Maier und Thomas Hegemann dem Rateteam angehörte. Ab 1993 präsentierte die mittlerweile dreifache Mutter die Streitshow Duell. Zu ihren beliebtesten Sendungen zählten bzw. zählen die Talkshow Vera (März 1995 bis Dezember 2005), Schicksalstag (2002–2005, jeweils nur im Sommer) sowie das Gesundheitsmagazin Primavera, das erstmals am 12. Jänner 2006 ausgestrahlt und im März 2007 abgesetzt wurde.

2006 machte die ÖVP der Fernsehmoderatorin das Angebot, in die Politik zu wechseln. Sie sollte als Überraschungskandidatin antreten und im Falle eines Wahlsiegs als Nachfolgerin von Maria Rauch-Kallat österreichische Gesundheitsministerin werden. Russwurm lehnte diesen Vorschlag jedoch ab.[3]

Ab 15. April 2007 präsentierte sie wöchentlich sonntags im Vorabendprogramm auf ORF 1, ab Dezember 2007 auf ORF 2 sowie in Sonder- bzw. Sommerausgaben im ORF-2-Hauptabendprogramm ihr Magazin Vera exklusiv bis Ende 2012. Ab September 2016 moderierte sie die ORF-Sendung Vera. Das kommt in den besten Familien vor. Dieses Format löste die bisherige Sendung Vera bei... ab.[4] Seit September 2019 lief die Sendung wieder unter dem Titel Vera.[5] Ende November 2023 zeichnete sie mit Vera: Live is Life – 30 Jahre Talkshow die letzte Ausgabe dieser Sendung auf.[6]

Für ihre Nebentätigkeit als Moderatorin für verschiedene Veranstaltungen der ÖVP wurde Vera Russwurm von österreichischen Medien mehrfach kritisiert.[7][8]

Russwurm ist seit 1984 mit dem Fernsehproduzenten Peter Hofbauer verheiratet und hat drei Töchter.

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Vera Russwurm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vera Russwurm. In: stars.orf.at. Abgerufen am 18. März 2023.
  2. Vera Russwurm. In: der.orf.at. 19. April 2021, abgerufen am 18. März 2023.
  3. Vera Russwurm will „definitiv“ nicht in die Politik. In: derstandard.at. 4. September 2006, abgerufen am 18. März 2023.
  4. derStandard.at – ORF startet Talkformat mit Vera Russwurm. Artikel vom 16. August 2016, abgerufen am 29. Oktober 2016.
  5. Promis ganz Privat. Artikel in tele 2019/37 S. 12, abgerufen am 20. Mai 2020.
  6. „Vera: Live is Life – 30 Jahre Talkshow“ am 1. Dezember in ORF 2. In: ots.at. 28. November 2023, abgerufen am 28. November 2023.
  7. Vera Russwurm lobt Charme und Strahlkraft von Sebastian Kurz. In: diepresse.com. 16. Oktober 2018, abgerufen am 16. Oktober 2018.
  8. Russwurm beim ÖVP-Wahlkampfauftakt: ORF-Stiftungsrat für externes Moderationsverbot. In: derstandard.at. 10. Januar 2023, abgerufen am 18. März 2023.