Der Dunford-Funktionalkalkül von Nelson Dunford besagt, dass für gewisse Funktionen und gewisse lineare Operatoren der Ausdruck wieder ein Operator ist. Grundlage für den Kalkül bildet der cauchysche Integralsatz. Die Idee geht auf Frigyes Riesz zurück. Dunford veröffentlichte 1943 im Bulletin of the American Mathematical Society den Kalkül für beschränkte lineare Operatoren und holomorphe Funktionen. Dies konnte später auf sektorielle Operatoren verallgemeinert werden.

Beschränkte Operatoren Bearbeiten

Für einen beschränkten linearen Operator   auf einem komplexen Banachraum   bezeichne   die Menge aller Funktionen  , die auf einer Umgebung   des Spektrums   von   holomorph sind, wobei   aus endlich vielen rektifizierbaren Jordan-Kurven bestehen muss und von der Funktion abhängen kann. Da   beschränkt ist, ist das Spektrum kompakt, und der cauchysche Integralsatz liefert die Existenz des Dunford-Integrals

 ,

wobei   die Resolvente von   in   bezeichnet. Das Integral ist unabhängig von der Wahl von  , solange die genannten Voraussetzungen erfüllt sind.

Wie Luigi Fantappié bereits 1928 für endliche Matrizen gezeigt hat, gilt für   und   für  :

  •  
  •  
  • Gilt   für alle  , so konvergiert die Summe über   in der Operatornorm und es gilt  .

Außerdem gilt der Spektralabbildungssatz  .

Sektorielle Operatoren Bearbeiten

Im Falle von unbeschränkten Operatoren ergibt sich das Problem, dass das Spektrum unbeschränkt sein kann, und damit der cauchysche Integralsatz nicht mehr so einfach angewandt werden kann. Fordert man allerdings zusätzlich zur Holomorphie von   noch die Beschränktheit und einen Abfall von   für große  , kann mit Hilfe des Satzes von Lebesgue das Dunford-Integral analog zu oben definiert werden. Sei   ein sektorieller Operator mit Sektor   auf einem Banachraum   und   bezeichne alle holomorphen Funktionen   für  . Dann seien weiter   und  . Statt   wird über den Weg   für   integriert. Dann existiert das Dunford-Integral

 

für alle   und ist ein beschränkter linearer Operator.

Auch hier gilt ein Spektralabbildungssatz:  .