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Eine Holzbrücke ist eine Brücke, deren Tragwerk aus Holz besteht. Ihre Pfeiler sind häufig ebenfalls aus Holz, wurden aber schon früh auch aus Stein gebaut und sind heute in der Regel aus Beton. Holzbrücken wurden und werden bis heute in fast allen Bauarten gebaut, sind aber materialbedingt auf kurze Stützweiten beschränkt. Es gibt gedeckte und ungedeckte Holzbrücken.

In der Geschichte des Brückenbaus ist es der älteste Bautyp, beginnend mit dem Baumstamm, der über einen Bach gelegt wurde.

Bambusbrücken zählen nicht zu den Holzbrücken, sind aber in vielerlei Hinsicht vergleichbar.

Geschichte Bearbeiten

Frühzeit, Römerzeit Bearbeiten

Wegen der Vergänglichkeit des Materials ist nicht mehr feststellbar, wann und wo die ersten Holzbrücken gebaut wurden. Aus der Mittelsteinzeit sind Bohlenwege bekannt, auf denen Sümpfe überquert wurden. Bekannte Beispiele stammen aus den Somerset Levels in England und aus Niedersachsen.

Die prähistorischen Pfahlbausiedlungen aus der Zeit von 5000 bis 500 v. Chr., die man um die Alpen gefunden hat,[1] waren in der Regel durch Stege miteinander verbunden. In der Schweiz wurden bronzezeitliche Reste der Brücken zwischen Rapperswil und Hurden[2] und in London solche in der Themse bei Vauxhall gefunden.[3] Reste einer eisenzeitlichen Holzbrücke fand man in La Tène in der Schweiz.[4]

Keilschrifttexte aus altassyrischer Zeit belegen, dass es in Anatolien Brücken gab. So gab es eine Brücke in Purušhattum; ein assyrischer Kaufmann zahlte hier eine Maut von 15 Schekel Kupfer pro Esel.[5] Eine andere Brücke lag zwischen Šalatuar und Wahušana.[6]

In hethitischer Zeit ist eine Brücke bei Tapikka schriftlich belegt.[6] Die Pfeiler am Ufer bestanden aus Stein, die Brücke selber aus Holz.

Die frühen Brücken waren einfache Balkenbrücken oder Pfahljochbrücken. Die älteste römische Holzbrücke war laut der Überlieferung die im 7. Jahrhundert v. Chr. errichtete Pons Sublicius über den Tiber. Caesars Rheinbrücken waren mit viel Expertise errichtete Pfahljochbrücken. In seinem Werk De bello Gallico erwähnt Caesar eine Reihe von Brücken über andere Flüsse.[7]

Die Trajansbrücke, eine hölzernen Segmentbogenbrücke auf Steinpfeilern über die untere Donau, war die längste Brücke der Welt und blieb dies, nach etwa 165 Jahren zerstört, über ein Jahrtausend lang.

In gebirgigen Gegenden mit reißenden Bächen, in die keine Pfähle gesetzt werden konnten, hat man wohl sehr früh schon Kragträgerbrücken gebaut, bei denen über das Wasser ragende Stämme an beiden Ufern mit Steinpackungen so belastet wurden, dass sie weitere, in der Mitte zwischen ihnen befestigte Stämme oder Bretter tragen konnten.

Mittelalter Bearbeiten

Mit den Untergang des römischen Reiches verfielen seine Städte und Straßen. Nur wenige Brücken wurden erhalten. Die Brücken in Paris am Platz der heutigen Petit Pont und der Pont au Change und die London Bridge sind Beispiele für die wenigen verbliebenen Holzbrücken, die immer wieder repariert oder erneuert wurden. Neue Brücken entstanden, von ganz wenigen abgesehen, erst im Hochmittelalter, wie zum Beispiel die Holzbrücken in Lyon (die heutige Pont de la Guillotière (1183, 1190 eingestürzt und erneuert)), in Basel (die heutige Mittlere Brücke (1225)), in Bamberg die Sespruck (1312), am Zürichsee die Holzbrücke Rapperswil–Hurden (1360–1878) und in Luzern die Kapellbrücke (um 1365). Es waren meist einfach konstruierte Jochbrücken, Hänge- und Sprengwerke kamen erst im 15. Jahrhundert auf.[8]

Größere Brücken, auch Holzbrücken, waren im Mittelalter meist bebaut.

Im Spätmittelalter begann der Bau von gedeckten Holzbrücken, bei welchen das Tragwerk durch ein Dach und Seitenwände vor den Einwirkungen der Witterung geschützt wird. Frühe Beispiele sind die um 1365 erbaute Kapellbrücke in Luzern oder der 1569 von Andrea Palladio erbaute Ponte Vecchio – eine gedeckte Jochbrücke über die Brenta in Bassano del Grappa.

Im Jahr 1500 wurde in Toruń (Polen) eine Brücke über die Weichsel gebaut. Sie war damals die längste Holzbrücke Polens und eine der längsten in Europa.[9]

Neuzeit Bearbeiten

Im 18. Jahrhundert baute William Etheridge die Old Walton Bridge und entwarf 1749 die Mathematical Bridge in Cambridge, bei denen gerade Holzbalken eine Reihe von Tangenten bildeten, die einen Bogen andeuten. Radiale Streben fixierten die Balken und machten die Konstruktion starr und selbsttragend.[10]

Etwa zu gleiche Zeit entwickelten Hans Ulrich und Johannes Grubenmann einige Innovationen in der Konstruktion von gedeckten Brücken.[11] Auf empirische Weise wurden zuerst Stabpolygone, später Bogenkonstruktionen mit Spreng- und Hängewerk kombiniert, so dass Spannweiten bis zu sechzig Meter erreicht wurden. Diese Technik wurde von den Brüdern Grubenmann dann auch im Bau weitgespannter Kirchendächer eingesetzt. Als bekanntestes Beispiel ihrer Brückenbauwerke gilt die Rheinbrücke Schaffhausen, die 120 m lang war und nur einen Zwischenpfeiler hatte.[12]



In Europa bekannt wurde die 1778 von Johann Christian Adam Etzel (1743–1801; Onkel von Gottlieb Christian Eberhard von Etzel) gebaute Neckarbrücke Plochingen mit einer Spannweite von 70 Meter,[13] die 1905 völlig intakt der Erweiterung der Bahnhofanlagen weichen musste. Die 1955 original wieder aufgebaute gedeckte Holzbrücke Forbach (Nordschwarzwald) über die Murg, ursprünglich ab 1778 geplant und gebaut von Otto Lindemann, wird mit ihren 38 Metern Spannweite regional als die "längste freitragende, überdachte und aufgrund ihrer Stabilität befahrbare Holzbrücke in Europa" bezeichnet.[14]

Die von Carl Friedrich von Wiebeking entworfene Bamberger Seesbrücke über die Regnitz von 1809 war mit 72 Metern Spannweite die größte hölzerne Bogenbrücke in Europa, zeigte aber bald Fäulnisschäden und musste schon 1826 abgebrochen werden.

Die USA waren am Ende des 18. Jahrhunderts noch ein armes Land, in dem Holz jedoch reichlich vorhanden war. Langlebige Stein- und Eisenbrücken waren zu teuer und die für ihren Bau erforderlichen Fachleute kaum vorhanden. Holzbrücken konnten schnell errichtet werden, kleinere oft auch von den örtlichen Zimmerleuten, und bei Zinsen von nicht weniger als 6 % p.a. waren sie langfristig billiger, auch wenn sie nach zwölf bis fünfzehn Jahren erneuert werden mussten.

Timothy Palmer, Lewis Wernwag, Theodore Burr und andere, weniger bekannte wie Enoch Hale (1743–1780), Moody Spofford (1744–1828), Jocob Spofford (1755–1812), Samuel Sewall Jr. (1724–1815), Lemuel Cox (1736–1806) und William Weston (1763–1833) gehörten zur ersten Generation von Brückenbauern, die Holzbrücken über größere Flüsse bauten. Timothy Palmer begann mit von ihm entwickelten Fachwerk-Bogenbrücken wie der Essex Merrimack Bridge (1792) oder der Piscataqua Bridge (1794), die seinerzeit mit 74,37 m die größte Spannweite weltweit hatte. Wenig später schlug er bei der Permanent Bridge (1805) über den Schuylkill River in Philadelphia vor, sie zur Verlängerung der Lebensdauer zu überdachen und seitlich zu verkleiden. Danach wurden in Nordamerika hölzerne Straßenbrücken überwiegend als gedeckte Brücken ausgeführt. 1813 folgte flussaufwärts die Colossus Bridge von Lewis Wernwag mit dem seinerzeit mit 103,7 m weitest gespannten Bogen der Welt und 1815 die McCall’s Ferry Bridge von Theodore Burr über den Susquehanna River mit der größten Stützweite aller Holzbrücken von 109,73 m (360 ft).[15] Die ersten Tragwerke gedeckter Brücken waren Kombinationen aus Bogen und Fachwerkträgern mit auf dem Bogen liegender Fahrbahn. Für eine horizontale Fahrbahn entwickelte Theodore Burr schon bald den Burr-Träger, bei dem die Fahrbahn seitlich neben dem Träger angeordnet und der Bogen in einen parallelgurtigen Fachwerkträger integriert war.




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Bauweisen Bearbeiten

Balkenbrücken, Jochbrücken Bearbeiten

Bei kurzen Distanzen genügt es, einzelne oder mehrere Stämme oder Balken nebeneinander zu legen. Größere Distanzen wurden meist durch Jochbrücken überbrückt. Einfachste Brücken wurden füh und werden auch heute noch aus in den Untergrund gesteckten, gekreuzten Stangen gebaut, über die Stangen als Gehweg gelegt und weitere Stangen als Geländer an ihnen befestigt werden. Caesars Rheinbrücken wurden dagegen von erfahrenen Brückenbauern auf Pfählen errichtet, die von einem Floß aus in den Fluss gerammt und dann zu einer Jochbrücke mit breiter Gehbahn ausgebaut wurden. Die Jochbrücke war und ist der häufigste Typ aller hölzernen Brücken. Sie verrotten allerdings leicht und werden oft durch Hochwasser, Treibgut, Eis oder Feuer beschädigt oder zerstört. Um schadhafte Teile schnell ersetzen zu können, wurden die Hölzer oft normiert. Der Verrottung begegnete man, indem man die Pfähle teilte in immer unter Wasser stehende und daher kaum anfällige Pfähle. Weiter oben in dem durch Wellen abwechselnd nass und trockenen und daher beonders anfälligen Bereich verwendete man andere Hölzer, die leicht ersetzbar waren.

Auslegerbrücken, Kragträgerbrücken Bearbeiten

Wenn in einem reißenden Bach keine Pfähle gesetzt werden konnten und die verfügbaren Stämme zu kurz waren, hat man wohl sehr früh die Stämme mit einem Ende am Ufer in Felsspalten oder unter Steinpackungen so festgeklemmt, dass sie das Gewicht weiterer, in der Mitte zwischen ihnen aufgelegten Stämme und der über sie gehenden Leute tragen konnten. Bei größeren Gewässern wurden mehrere Stämme so übereinander befestigt, dass jeder dieser Kragträger etwas weiter über den Fluss ragte, bis man Stämme über die verbleibende Öffnung legen konnte. Um Fäulnis zu vermeiden, wurden die einzelnen Stämme durch Steine oer Querbalken voneinander getrennt.

Diese Kragträgerbrücken gab es bereits bei den Galliern.[18] Sie wurden bis zur Neuzeit in den Alpen gebaut. In Bhutan wurde eine noch heute ausgeführte gedeckte Bauform mit Eingangsgebäuden an beiden Ufern entwickelt. In Japan waren Kragträgerbrücke weit verbreitet und werden bis heute gebaut.[19] Auch im Himalaya wurden und werden sie häufig gebaut.

Spreng- und Hängewerke Bearbeiten

 
Sprengwerk

Lejonströmsbron (1737)

Vihantasalmi-Brücke

Gitterträgerbrücken Bearbeiten

Eisenbahnbrücke Maribor

Eisenbahnbrücke Piacenza

Trestle-Brücken Bearbeiten

Crib bridges Bearbeiten

Die Holzindustrie an der Westküste der USA baute um 1900 für ihre Waldeisenbahnen, da genügend Holz vorhanden war, sogenannte crib bridges, bei denen die Baumstämme wie bei einem Blockhaus horizontal kreuz und quer aufeinander gelegt wurden. Diese einfachste Bauweise hatte den Vorteil, dass keine Zimmerer, keinen Ramme und kein Kran benötigt wurden, so dass die Brücken bereits vor dem Bau des Bahngleises gebaut werden konnten.[20][21]

Fachwerkbrücken Bearbeiten

Bogenbrücken Bearbeiten

Hängebrücken Bearbeiten

Die ersten westlichen Ketten- und Hängebrücken[22] hatten alle hölzerne Fahrbahnträger und gelten daher als Holzbrücken. Beispiele für moderne Hängebrücken mit hölzernen Fahrbahnträgern sind die Momosuke-Brücke in Japan oder die Danyor-Brücke im Kashmir.

Schrägseilbrücken Bearbeiten

Eine moderne hölzerne Schrägseilbrücke ist die - auf Wunsch des Bauherrn als Touristenattraktion gebaute - Fußgängerbrücke Anaklia.


Weblinks Bearbeiten

Commons: Holzbrücken – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. UNESCO-Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" auf palafittes.org
  2. Freienbach|Hurden Rosshorn auf palafittes.org
  3. Fiona Haughey: The archaeology of the Thames (PDF; 4,3 MB)
  4. Bevaix|L'Abbaye 2 auf palafittes.org
  5. Jan Gerrit Dercksen: The old Assyrian copper trade in Anatolia. Nederlands Historisch-Archaeologisch Instituut te Istanbul, Istanbul 1996, S. 11.
  6. a b Jan Gerrit Dercksen: The old Assyrian copper trade in Anatolia. Nederlands Historisch-Archaeologisch Instituut te Istanbul, Istanbul 1996, S. 13.
  7. S.G. Ersch und J.G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopaedie der Wissenschaften und Künste. Band 13. Gleditsch, Leipzig 1824, S. 158–163 (digitale-sammlungen.de). (Enthält eine Aufzählung herausragender Brückenbauwerke in Europa mit Baumeisternamen und Details)
  8. J. Brunner: Der Bau von Brücken aus Holz in der Schweiz. Beilage zum Diskussionsbericht Nr. 5 der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt an der E.T.H. in Zürich: "S.I.A.-Normen für Holzbauten", Zürich 1925 (PDF; 12,7 MB), auf dora.lib4ri.ch
  9. Bogusław Dybaś: Die Thorner Weichselbrücke in der Frühen Neuzeit als Forschungsproblem auf bibliotekanauki.pl
  10. Etheriges Pan der Old Walton Bridge, in: Ted Ruddock: Arch Bridges and Their Builders 1735–1835. Cambridge University Press, Cambridge 1979, ISBN 978-0-521-21816-0, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Josef Killer: Die Werke der Baumeister Grubenmann, Doktorarbeit ETHZ, Zürich 1942 (PDF; 27 MB)
  12. A. Müller, H. Kolb: Grubenmanns Brücken. (PDF; 346 kB) Tec21, 2009, abgerufen am 2. Februar 2013 (Die Aussage im Artikel, dass nur noch zwei Brücken von Grubenmann existieren, ist falsch.).
  13. Ehemalige Neckarbrücke Plochingen, Obere Ansicht. Abbildung auf archivportal-d.de
  14. Historische Holzbrücke Forbach auf schwarzwald-informationen.de
  15. Frank Griggs: The Colossus of the Schuylkill River auf structuremag.org
  16. Josef Brunner: Beitrag zur geschichtlichen Entwicklung des Brückenbaus in der Schweiz. Promotionsarbeit, Bern 1924 (PDF; 9,2 MB), auf e-collection.ethbib.ethz.ch
  17. Brücken, hölzerne. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2, Stuttgart, Leipzig 1905, S. 340-345
  18. Eugène Viollet-le-Duc: Dictionnaire raisonné de l’architecture française du XIe au XVIe siècle, 1854-1868, Band 7, S. 248
  19. Saru hashi (nicht zu verwechseln mit der Saru-Brücke) in Maebashi, Präfektur Gunma, Japan
  20. Oregonscape auf muse.jhu.edu
  21. Columbia and Nehalem Valley Railway - Crib Trestle auf vannattabros.com
  22. Die Kettenbrücke bei Falls of Schuylkill (1808) von James Finley und die unter seiner Lizenz gebauten Brücke wie z.B. die [[Chain Bridge (Potomac River)|]] oder die auf Entwürfe von Marc Seguin zurückgehende Passerelle de Saint-Antoine und die Pont de Tournon