Bahnstrecke Charleville-Mézières–Hirson

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Die Bahnstrecke Charleville-Mézières–Hirson war eine 55 Kilometer lange Hauptbahn in den Regionen Champagne-Ardenne und Picardie, die 1869 in Betrieb genommen wurde. Sie ist damit die älteste Bahnverbindung zwischen der Arrondissement-Hauptstadt Charleville-Mézières und der Kantonshauptstadt Hirson. Der Abschnitt Tournes–Hirson wurde 1964–1992 nach und nach stillgelegt, beginnend mit einer 1884 eröffneten Nebenstrecke zwischen Tournes und Auvillers.

Charleville-Mézières–Hirson
Stellwerk Hirson (Saxby) Nr. 3, ca. 1920.
Stellwerk Hirson (Saxby) Nr. 3, ca. 1920.
Strecke der Bahnstrecke Charleville-Mézières–Hirson
Streckennummer (SNCF):223 000
(221 000: Umleitung Tournes–Auvillers)
Kursbuchstrecke (SNCF):19 der Région Est
Streckenlänge:55 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 15 
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
Zweigleisigkeit:zw. Charleville und Tournes (PK 151,3)
sowie zw. Auvillers und Hirson
Bahnstrecke Soissons–Givet von Givet
142,5 Charleville-Mézières 148 m
142,4 Bahnstrecke Soissons–Givet u. Bahnstrecke Mohon–Thionville
über Mohon nach Soissons und nach Thionville
~143,2 N 43
147,1 Belval-Sury 151 m
148,2 Bassée
150,5
0,0
Tournes 153 m
151,3 Bahnstrecke Liart–Tournes nach Liart
Umleitungsstrecke (1884–1956) nach Auvillers
152,6 Streckenende
154,3 Lonny-Renwez 182 m
159,7 N 43
160,6 Rimogne 252 m
10,0 Laval-Morency 203 m
163,6 Le Tremblois 282 m
14,4 Blombay-Étalle 217 m
169,9 Maubert-Fontaine 297 m
20,0 N 43
173,3 Ende Umleitung
173,4 Sormonne
21,0
173,7
Auvillers 257 m
176,8 La Neuville-aux-Tourneurs 246 m
181,3 Signy-le-Petit 233 m
182,5 Bosneau
183,5 Département Ardennes / Aisne
187,2 Any 208 m
194,7 Saint-Michel-Sougland 201 m
197,6 Streckenende
Bahnstrecke Fives–Hirson von/n. Lille-Flandres
198,0 Hirson 191 m
Bahnstrecke Hirson–Amagne-Lucquy nach Liart und Amagne
Bahnstrecke Busigny–Hirson nach Busigny
Bahnstrecke La Plaine–Hirson nach Paris-Nord ü. La Plaine

Geschichte Bearbeiten

Die Konzession zum Bau der Strecke wurde am 6. Juli 1862 erteilt, ein zweites Gleis am 18. September 1882, nachdem am 24. Juli 1858 von den Chemins de fer de l’Est ein entsprechendes Gesuch gestellt worden war.[1] Die Eröffnung der ersten Teilstrecke Charleville-Mézières–Signy-le-Petit fand am 15. Mai 1869 statt. Es folgte der Abschnitt bis Hirson ein halbes Jahr später am 8. November 1869. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der gesamten Strecke erfolgte im Sommer 1876.

Obwohl die Topografie sehr eben ist und somit keine besonderen Ansprüche an Kunstbauwerke für die Eisenbahnstrecke stellen dürfte, gab es beim Bau doch erhebliche Herausforderungen ob des Geländes. Das Geländeprofil besitzt stellenweise wenig Festigkeit, das immer wieder zu Veränderungen der Gleislage führte. Zwischen Tournes und Auvillers-les-Forges baute man daher eine zweite Trasse (Strecke 221 000), die ab 1884 zum Einsatz kam. Ab 1906 gab es zwischen Tournes und Hirson etwas weiter südlich eine neue, 24 km lange Bahntrasse (Strecke 222 000), die zudem den Vorteil hatte, dass Züge, die weiter entlang der französisch-belgischen Grenze in Richtung Lille fuhren, nicht in Hirson kopfmachen mussten, weil die Gleiszuführung in den Bahnhof jetzt von Südosten und nicht mehr von Nordosten kam. Die Bahnstrecke Charleville–Hirson verlor danach an Bedeutung.

Die Einstellung des Personenverkehrs erfolgte im Abschnitt Tournes–Hirson am 28. April 1952, nachdem bereits am 15. März 1933 die Umleitungsstrecke für den Personenverkehr geschlossen worden war. Güterzüge waren zuletzt ab 1. Juni 1989 nicht mehr zugelassen.[2] Im Sommer 1954 wurde der Abschnitt Charleville–Tournes mit 25 KV – 50 Hz elektrifiziert.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Décret impérial qui approuve la convention passée, les 24 juillet 1858 et 11 juin 1859, entre le ministre du Commerce, de l’Agriculture et des Travaux publics et la Compagnie des chemins de fer de l’Est: 11 juin 1859, Bulletin des lois de l’Empire Français, Paris, Imprimerie Impériale, 1859, Serie XI, Band 14, Nr. 709, S. 59–87.
  2. Journal Officiel de la République Française, 26. September 1992, S. 13.379