Bahnhof Zeppelinheim

Bahnhof des Neu-Isenburger Stadtteils Zeppelinheim

Der Bahnhof Zeppelinheim ist der Bahnhof im Neu-Isenburger Stadtteil Zeppelinheim. Er liegt städtebaulich in Randlage und grenzt an den Flughafen Frankfurt Main. Die beiden Bahnsteige mit einer Länge von je 200 m liegen in Insellage zwischen der Verbindungskurve nach Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof und sind über eine Unterführung zu erreichen. Am Zugang von der Zeppelinheimer Seite weist eine Anzeigetafel auf die Ankunft und Abfahrzeiten von Bus und Bahn hin. Die ehemalige Laderampe bzw. der Industrieanschluss im Nordteil des Bahnhofs ist heute stillgelegt. Diese wurde über das ehemals östlich der durchgehenden Hauptgleise liegende dritte Überholgleis erreicht. Das ehemalige Bahnhofsgebäude und der Bahnübergang wurden mit dem Bau der Verbindungskurve der Riedbahn zum Fernbahnhof Flughafen beseitigt.

Zeppelinheim
Die Bahnsteige des Bahnhofs Zeppelinheim
Die Bahnsteige des Bahnhofs Zeppelinheim
Die Bahnsteige des Bahnhofs Zeppelinheim
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung FZEP
IBNR 8006648
Preisklasse 6
bahnhof.de Zeppelinheim
Lage
Stadt/Gemeinde Neu-Isenburg
Ort/Ortsteil Zeppelinheim
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 2′ 13″ N, 8° 36′ 20″ OKoordinaten: 50° 2′ 13″ N, 8° 36′ 20″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Zeppelinheim
Bahnhöfe in Hessen

Geschichte Bearbeiten

Der Bahnhof wurde am 1. Oktober 1901[1] als Haltepunkt Mitteldick in Höhe der gleichnamigen Waldgaststätte eröffnet und diente zunächst der Erschließung der großen zusammenhängenden Waldgemarkung Mitteldick als Naherholungsgebiet für die Bewohner Frankfurts.

Dieser Wald wurde aber auch zunehmend als Wirtschaftsfaktor genutzt. Im weiter aufstrebenden Bergbau wurde Grubenholz benötigt. Um das Holz aus diesem Waldgebiet holen und abtransportieren zu können, entschloss sich die Forstverwaltung, die etwa 17 Kilometer lange Großherzoglich Hessische Waldbahn nach Klaraberg am Main, westlich von Kelsterbach, zu bauen. Dort wurde das Holz auf Schiffe verladen und mainabwärts transportiert. Kreuzungspunkt war der Bahnhof Mitteldick.

1915 erhielt der Bahnhof zwei zusätzliche Überholungsgleise.[2]

1943 hieß der Bahnhof Lufthafen Rhein-Main.[3] Westlich des Bahnhofs entstand der Flughafen Frankfurt für Luftschiffe. Es war der Start- und Landepunkt für Zeppeline aus aller Welt und Vorgänger des Flughafens Frankfurt.

Der Kiosk am Haltepunkt Mitteldick änderte bald seinen Namen in „Weltflughafen Mitteldick“.

Später erhielt der Bahnhof seinen derzeitigen Namen nach der seit 1935 in der Nähe gebauten Siedlung Zeppelinheim. 1995 wurde das historische Empfangsgebäude abgerissen.[4]

Verkehrsanbindung Bearbeiten

 
TGV Duplex durchfährt den Bahnhof Zeppelinheim

Der Bahnhof wird von der S-Bahn Rhein-Main mit der Linie S7 und im Regionalverkehr von einzelnen Zügen der Linie RE 70 bedient. Die Deutsche Bahn setzt hier Triebzüge der Baureihe 430, Baureihe 425, und Bombardier-Twindexx-Doppelstockzüge ein. Der Bahnhof wird rund um die Uhr angefahren. Ab 22:52 bis 4:22 Uhr mindestens stündlich, wobei nachts mindestens zwei Fahrten mit der RE 70 bedient werden. Das gilt an Wochentagen wie am Wochenende. Der Grund sind Fahrgäste mit Ziel Flughafen und Cargo City Süd, die von hier aus kurze Wege zu ihrem Arbeitsplatz haben.

Linie Verlauf Takt Betreiber
  Riedstadt-Goddelau – Riedstadt-Wolfskehlen – Groß Gerau-Dornheim – Groß Gerau-Dornberg – Mörfelden – Walldorf (Hess) – Zeppelinheim – Frankfurt am Main Stadion – Frankfurt-Niederrad – Frankfurt (Main) Hbf 21/39 min (Riedstadt–Frankfurt)
30 min (Frankfurt–Riedstadt)
DB Regio Mitte
RE 70 Main-Neckar-Ried-Express:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt-Niederrad – Frankfurt am Main Stadion – Zeppelinheim – Walldorf (Hessen) – Mörfelden – Groß Gerau-Dornberg – Groß Gerau-Dornheim – Riedstadt-Wolfskehlen – Riedstadt-Goddelau – Stockstadt (Rhein) – Biebesheim – Gernsheim – Groß-Rohrheim – Biblis – Bobstadt – Bürstadt – Lampertheim – Mannheim-Waldhof – Mannheim-Luzenberg – Mannheim-Neckarstadt – Mannheim-Handelshafen – Mannheim Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
einzelne Züge DB Regio Mitte

Der Bahnhof Zeppelinheim wird von den Buslinien OF-52 und OF-54 bedient, die von den Stadtwerken Neu-Isenburg betrieben werden. Sie stellt eine Verbindung über das Gewerbegebiet Gehspitz zum Bahnhof Neu-Isenburg mit Halten der S3 und S4 her. Die Regionalbuslinie OF-64 fährt an Schultagen Richtung Dreieich und zum Frankfurter Flughafen.[5]

Zukunft Bearbeiten

Am Südende des Bahnhof wird zukünftig die geplante Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar beginnen. Etwa einen Kilometer südwestlich des Bahnhofs Zeppelinheim entsteht das Terminal 3 des Flughafens Frankfurt. Im Zuge des neuen Verkehrskonzepts Frankfurt RheinMain plus wurden drei Varianten erwogen, dieses Terminal mit der Bahn zu erschließen. Zwei davon sahen vor, dass der Bahnhof Zeppelinheim als Haltestelle genutzt wird und die Verbindung zum Flughafen über einen Bus bzw. eine Verlängerung der SkyLine-Hochbahn hergestellt wird. Der dritte Vorschlag sah eine S-Bahn-Schleife vor, die südlich des Bahnhofs von der Riedbahn abzweigt und einen Bahnhof direkt unter dem Terminal hat. Letztere Variante erzielte das beste Nutzen-Kosten-Verhältnis.[6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnhof Zeppelinheim – Sammlung von Bildern
  • Darstellung der Infrastruktur und zulässiger Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 5. Oktober 1901. 5. Jahrgang, Nr. 48, Bekanntmachung Nr. 456, S. 339; ebd.: 12. Oktober 1901, Nr. 49, Bekanntmachung Nr. 464, S. 347.
  2. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 11. Dezember 1915, Nr. 61. Bekanntmachung Nr. 791, S. 388f.
  3. Deutsches Kursbuch 1943.
  4. Offenbach Post vom 10. Oktober 2011: Ausflugsziel und Knotenpunkt. Bahnhof Mitteldick vor 110 Jahren eröffnet
  5. Archivlink Fahrplan Linie OF-51 (Memento vom 22. Juni 2015 im Internet Archive)
  6. Deutsche Bahn AG: Frankfurt RheinMainplus. Das Projekt. Der Eisenbahnknoten. Die Schieneninfrastruktur. (Status 2009) (Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive). 32-seitige Broschüre mit Stand von Juni 2009, (PDF-Datei, 1,63 MB).