Apoldu de Jos

Gemeinde in Rumänien

Apoldu de Jos (veraltet Apoldul Mic, Polda Mică; deutsch Kleinpold oder Klein-Apolden, ungarisch Kisapold)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Apoldu de Jos
Kleinpold
Kisapold
Wappen von Apoldu de Jos
Apoldu de Jos (Rumänien)
Apoldu de Jos (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Koordinaten: 45° 53′ N, 23° 51′ OKoordinaten: 45° 52′ 47″ N, 23° 50′ 51″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 338 m
Fläche: 48,83 km²
Einwohner: 1.184 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km²
Postleitzahl: 557010
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Apoldu de Jos, Sângătin
Bürgermeister: Ioan-Florin Barbu (Unabh.)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 72
loc. Apoldu de Jos, jud. Sibiu, RO–557010
Website:

Der Ort ist auch unter der deutschen Bezeichnung Klein-Polden bekannt.[4]

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Apoldu de Jos im Kreis Sibiu

Die Gemeinde Apoldu de Jos liegt im historischen Unterwald im Südwesten des Siebenbürgischen Beckens, am Oberlauf des Secaș ein Zufluss des Sebeș. Südlich vom Zekescher-Hochland (Podișul Secașelor) in der Apolder Senke, befindet sich der Ort Apoldu de Jos am Zusammenfluss der Bäche Amnaș und Apold in den Secaș. An der Kreisstraße (drum județean) DJ 106G, die zum Teil auch Verbindungsstraße zwischen der Autostrada A1 mit den hier gemeinsam verlaufenden Europastraßen E 68 und der E 81 ist, und an der Bahnstrecke Sibiu–Vințu de Jos, befindet sich Apoldu de Jos etwa 35 Kilometer westlich von der Kreishauptstadt Hermannstadt entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Apoldu de Jos im historischen Reußmarkter Stuhl gelegen, wurde einst von Siebenbürger Sachsen gegründet und erstmals 1289 urkundlich erwähnt.[5] Nach Angaben von J. M. Ackner, C. Goos und V. Christescu wurden auf dem Areal von Apoldu de Jos – von den Einheimischen Între Apoalde und La Rodeni genannt –, archäologische Funde, welche auf eine Besiedlung in der Römerzeit deuten, gemacht.[6]

1750 lebten in Kleinpold 1236 Rumänen, 1765 12 Rumäniendeutsche, 1773 oder 1774 siedelten in Kleinpold etwa 60 Landler aus Österreich an.[7]

Die Bewohner leben heute vorwiegend von der Landwirtschaft und der Viehzucht.

Bevölkerung Bearbeiten

Seit der ersten Aufnahme von 1850 wurde die höchste Bevölkerungsanzahl der Gemeinde (3388) 1920 und auch gleichzeitig die der Rumänen (3342) und der Deutschen (9) gezählt. Die höchste Anzahl der Ungarn (84) und die der Roma (165) wurde 1850 registriert. Darüber hinaus bezeichnete sich 1880 ein Einwohner als Serbe.[8] 2002 lebten in der Gemeinde Apoldu de Jos 1525 Menschen, davon waren 17 Roma, zwei Deutsche, ein Ungar, restliche waren Rumänen.[9] 2011 bekannten sich von den 1350 Menschen der Gemeinde 1291 als Rumänen und 20 als Roma.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Holzkirche Sf. Ioan Evanghelistul, in Apoldu de Jos (aus Ocna Sibiului[5]) 1771 errichtet und 1881 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[10]
  • Die Holzkirche Sf. Arhangheli, in Sângătin, 1687 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[10]

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Damasus Dürr (1537–1585), Humanist, lebte von 1568 oder 1569 hier in Kleinpold, wo er bis zu seinem Tode als Geistlicher wirkte.[11]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Apoldu de Jos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 2. April 2021 (rumänisch).
  3. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen.
  4. Anton Adolf Schmidl, Wilhelm F. Warhanek: Das Kaiserthum Oesterreich. Geografisch, statistisch, topografisch mit alfabetischem Ortslexikon, L. C. Zamarski, Wien 1857.
  5. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  6. Repertoriul Arheologic al României − Apoldu de Jos abgerufen am 6. Dezember 2014 (rumänisch).
  7. Christa Wandschneider, Martin Bottesch: Zur Geschichte des Ortes Großpold bei siebenbuerger.de.
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (PDF; 582 kB; ungarisch).
  9. Volkszählung 2002 (rumänisch).
  10. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (rumänisch; PDF; 7,10 MB).
  11. Bericht über Damasus Dürr bei siebenbuerger.de.