Altenbrunslar
Altenbrunslar ist einer von 16 Stadtteilen der Stadt Felsberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Altenbrunslar Stadt Felsberg
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Koordinaten: | 51° 10′ N, 9° 27′ O |
Höhe: | 154 m ü. NHN |
Fläche: | 9,09 km²[1] |
Einwohner: | 306 (18. Jan. 2021) HW+NW[1] |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Eingemeindet nach: | Brunslar |
Postleitzahl: | 34587 |
Vorwahl: | 05662 |
Altenbrunslar von Westen
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Geografie
BearbeitenDie Gemarkung des Dorfs umfasst eine Fläche von 9,1 km², die von ca. 300 Einwohnern bewohnt wird.[1] Der Ort liegt am östlichen, orografisch rechten Ufer der Eder. Unmittelbar östlich des Orts liegt der noch heute so genannte Markwald, der einst von einer Markgenossenschaft von Einwohnern der umliegenden Gemeinden bewirtschaftet wurde.
Geschichte
BearbeitenDie älteste bekannte Erwähnung von Brunslar erfolgte im Jahr 1154 unter dem Namen „Bruneslar“ in einer Urkunde des Klosters Breitenau.[2] Gesichert ist die Erwähnung von Altenbrunslar im Jahre 1410 im Güterregister derer von Hertingshausen.[2] Von 1413 bis 1807 und von 1813 bis 1821 gehörte Altenbrunslar zum landgräflich-hessischen Amt Felsberg, von 1807 bis 1813 zum Kanton Gensungen des napoleonischen Königreichs Westphalen und ab 1821 zum Landkreis Melsungen im Kurfürstentum Hessen, das 1866 in Preußen aufging.
Am 3. September 1849 war die Main-Weser-Bahn fertig und der erste Zug fuhr durch Altenbrunslar, gezogen von der Henschel-Lokomotive Hassia.[3] Erst 1902 erhielt Altenbrunslar einen Bahnhof.[4]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Februar 1971 die Gemeinden Altenbrunslar und Neuenbrunslar freiwillig zur Gemeinde Brunslar.[5] Zum 31. Dezember 1971 schloss sich die Gemeinde Wolfershausen der Gemeinde Brunslar an.[6] Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Brunslar mit den Gemeinden Gensungen, Helmshausen, Hilgershausen und Rhünda sowie der Stadt Felsberg kraft Landesgesetz zur erweiterten Stadt Felsberg zusammengeschlossen.[7][8] Für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Felsberg wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Altenbrunslar 303 Einwohner. Darunter waren 6 (2,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 102 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 84 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 132 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 45 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
- 1555: 25 zinsbare Häuser
- 1585: 34 Haushaltungen
- 1747: 26 Haushaltungen
Altenbrunslar: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 250 | |||
1840 | 291 | |||
1846 | 303 | |||
1852 | 296 | |||
1858 | 272 | |||
1864 | 263 | |||
1871 | 251 | |||
1875 | 234 | |||
1885 | 248 | |||
1895 | 300 | |||
1905 | 305 | |||
1910 | 284 | |||
1925 | 328 | |||
1939 | 318 | |||
1946 | 477 | |||
1950 | 485 | |||
1956 | 466 | |||
1961 | 437 | |||
1967 | 391 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2007 | 321 | |||
2011 | 303 | |||
2014 | 328 | |||
2020 | 306 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: Stadt Felsberg:[11][12][1]; Zensus 2011[10] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 243 evangelische (= 97,98 %), fünf katholische (= 2,02 %) Einwohner[2] |
• 1961: | 382 evangelische (= 87,41 %), 48 katholische (= 10,98 %) Einwohner[2] |
Politik
BearbeitenFür Altenbrunslar besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Altenbrunslar) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[9] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 85,54 %. Alle Kandidaten gehörten der „Dorfliste Altenbrunslar“ an.[13] Der Ortsbeirat wählte Petra Schaumburg-Reis zur Ortsvorsteherin.[14]
Bauwerke
BearbeitenDie erste Ederbrücke aus Sandsteinen wurde 1885 erbaut. Vorher gab es nur einen Holzsteg (Specke) im Sommer und einen Fährmann im Winter.
Die denkmalgeschützte kleine evangelische Dorfkirche ist ein ursprünglich romanischer Bau, der in spätgotischer Zeit verändert und um einen Rechteckchor erweitert wurde. Über dem Schiff befindet sich ein fensterloses Fachwerkobergeschoss, das wohl ehemals als Fruchtspeicher genutzt wurde.[15]
Verkehr
BearbeitenDer Haltepunkt Felsberg-Altenbrunslar liegt an der Bahnstrecke Kassel–Frankfurt und wird von den NVV-Linien RB38, RB39 und RE98 bedient.
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Altenbrunslar nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur über Feldberg-Altenbrunslar nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Altenbrunslar. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
Bearbeiten- Stadtteil Altenbrunslar. In: Webauftritt der Stadt Felsberg.
- Altenbrunslar. Mit Ortsbeiratsinformationen und Ortsgeschichte. Private Website
- Altenbrunslar, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Juni 2022.
- ↑ a b c d e Altenbrunslar, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Fabriken: Henschel. In: www.steamy.de. Abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Altenbrunslar Bahnhof. In: www.steamy.de. Abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 46 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404–405 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404–405 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 36 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Stadt Felsberg (Web archiv 2007)
- ↑ Stadt Felsberg (Web archiv 2014)
- ↑ Ortsbeiratswahl Altenbrunslar. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Altenbrunslar. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im März 2023.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1966, S. 10