U 6 (U-Boot, 1910)

U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine

U 6 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.

U 6
U 6 vor dem Ersten Weltkrieg
U 6 vor dem Ersten Weltkrieg
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 5 – U 8
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Stapellauf 18. Mai 1910
Indienststellung 12. August 1910
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 57,30[1][2] m (Lüa)
Breite 5,60[1][2] m
Tiefgang (max.) 3,55[1][2] m
Verdrängung aufgetaucht: 505 t
getaucht: 636 t[1][2]
 
Besatzung 28 Mann, davon 4 Offiziere[2]
Maschinenanlage
Maschine 2 × Körting Petroleum-Motoren mit Sechszylinder-Zweitakt oder Achtzylinder-Zweitakt
2 × SSW-Elektromotoren[1][2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Petroleum: 662 kW = 900 PS
Elektro: 765 kW = 1040 PS[1][2]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 3300 NM bei 9 kn
getaucht: 80 NM bei 5 kn[1] sm
Tauchtiefe, max. 30[1] m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10,2[1]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
13,4[1]
Bewaffnung

jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 45 cm (6 Torpedos)
1 × 3,7 cm Revolverkanone[3]
zusätzlich ab 1915: 1 × 5 cm Geschütz[1][2]

Vor- und Entwicklungsgeschichte Bearbeiten

U 6 war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot vom U-Boot-Konstrukteur Hans Techel konzipiert wurde.

Bau und Indienststellung Bearbeiten

U 6 lief am 18. Mai 1910 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde am 12. August 1910 unter dem Kommandanten Oberleutnant zur See Stoß in Dienst gestellt.

Technik Bearbeiten

Es war mit zwei Körting Petroleum-Motoren mit Sechszylinder-Zweitakt und 662 kW, andere Quellen gehen von einem Achtzylinder-Zweitakt Petroleum-Motor aus[2] und zwei SSW-Elektromotoren mit 765 kW ausgestattet.

Die Bewaffnung bestand aus jeweils zwei Torpedorohren am Bug und Heck mit sechs Torpedos und eine Revolverkanone. Ab 1915 zusätzlich ein 5 cm Geschütz.

Es war 57,30 m lang, 5,6 m breit, hatte einen Tiefgang von 3,55 m sowie eine Verdrängung von 505 Tonnen über und 636 Tonnen unter Wasser.

Einsätze Bearbeiten

In 4 Kriegseinsätzen erzielten die Kommandanten und ihre Besatzungen 13 Versenkungen gegen Handelsschiffe der Entente und neutraler Staaten mit einer Gesamttonnage von 4.654 BRT.[4]

Verbleib Bearbeiten

Am 15. September 1915 befand sich U 6 vor der norwegischen Küste westlich von Stavanger. Wegen der kalten Luft waren die Abgase der Verbrennungsmotoren weithin sichtbar. Das britische U-Boot E16 unter Kommandant E. Talbot sichtete U 6 und schoss aus knapp 500 Metern Entfernung querab beide Bugtorpedos auf das deutsche U-Boot ab. Einer der Torpedos traf U 6 unterhalb des Kommandoturms. Daraufhin sank U 6 auf folgender Position 58° 55′ N, 5° 10′ O. Von den 28 Besatzungsmitgliedern überlebten 5. Auch Oberleutnant zur See Reinhold Lepsius befand sich unter den Toten.[5][6]

Kommandanten Bearbeiten

Kommandanten von U 6[7]
Dienstgrad Name von bis
Oberleutnant zur See Stoß 12.8.1910 4. August 1914
Oberleutnant zur See Wilhelm Friedrich Starke 5. August 1914 28. September 1914
Oberleutnant zur See Otto Steinbrinck 29. September 1914 4. November 1914
Oberleutnant zur See Reinhold Lepsius (Marineoffizier) 5. November 1914 5. Januar 1915
Oberleutnant zur See Otto Steinbrinck 6. Januar 1915 21. Januar 1915
Oberleutnant zur See Reinhold Lepsius 22. Januar 1915 15. September 1915

Literatur Bearbeiten

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i j k Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 20.
  2. a b c d e f g h i Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 22.
  3. Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser - Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X, S. 39.
  4. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 67.
  5. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 88.
  6. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, S. 15.
  7. uboat.net, englisch, abgerufen am 10. Oktober 2023.

Weblinks Bearbeiten

uboat.net WWI U-boats U 6