U 23 (U-Boot, 1913)

Deutsches U-Boot

U 23 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.

U 23 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 23 – U 26
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Bestellung 18. März 1911[1]
Kiellegung 21. Dezember 1911[1]
Stapellauf 12. April 1913[2]
Indienststellung 11. September 1913[2]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 64,7[3] m (Lüa)
Breite 6,32[3] m
Tiefgang (max.) 3,45[3] m
Verdrängung aufgetaucht: 669 t
getaucht: 864 t[3]
 
Besatzung 35 Mann, davon 4 Offiziere[4][3]
Maschinenanlage
Maschine 2 × Germaniawerft-Sechs-Zylinder-Zweitakt Dieselmotoren
2 × SSW-Doppel-Modyn-Elektromotoren[3]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 1324 kW = 1800 PS
Elektro: 883 kW = 1200 PS[4]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 9910 NM bei 8 kn
getaucht: 85 NM bei 5 kn[3] sm
Tauchtiefe, max. 50[4] m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10,3[4]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,7[4]
Bewaffnung

jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 50 cm (6–10 Torpedos)
1 × 8,8-cm Geschütz[4][2]

Geschichte, Bau und Indienststellung Bearbeiten

Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot konzipiert war.[3] Der Auftrag zum Bau dieses U-Bootes wurde am 25. November 1910 erteilt. Es wurde am 18. März 1911 bei der Germaniawerft in Kiel in Auftrag gegeben und am 21. Dezember 1911 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 10. Oktober 1912. Die Indienststellung am 11. September 1913 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Erwin Weisbach.[2]

Technik Bearbeiten

Das Boot war 64,7 m lang und 6,32 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,45 m sowie eine Verdrängung von 669 Tonnen über und 864 Tonnen unter Wasser.[3]

Die zwei Sechs-Zylinder-Zweitakt Dieselmotoren mit 1324 kW wurden auf der Germaniawerft in Kiel gebaut. Für die Unterwasserfahrt waren zwei SSW-Doppel-Modyn-Elektromotor mit 883 kW eingebaut. Mit den Motoren waren Geschwindigkeiten von 16,7 kn (über Wasser) bzw. 10,3 kn (unter Wasser) möglich.[3]

Das U-Boot führte zwischen sechs und zehn Torpedos mit welche über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden konnten. Weiterhin war ein 8,8-cm Geschütz eingebaut, welches ab 1916 durch ein weiteres 8,8-cm Geschütze ergänzt wurde.[4][3]

Einsätze und Verbleib Bearbeiten

Während drei Patrouillenfahrten versenkte das U-Boot insgesamt sieben Schiffe mit einer Gesamttonnage von 8822 BRT.[1]

U 23 sank beim Angriff einer britischen U-Boot-Falle am 20. Juli 1915. Der Fischdampfer Princess Louise welcher das britische U-Boot C 27 im Schlepp hatte sichtete das deutsche U-Boot U 23. Der Kapitän des Dampfers gab diese Information an das britische U-Boot weiter, währenddessen das Telefonkabel riss. Hierauf löste der britische U-Bootkommandant die Schleppverbindung und feuerte einen Torpedo ab, welcher sein Ziel verfehlte. Um Zeit zu gewinnen, täuschte die Besatzung des Fischdampfers vor in scheinbarer Panik das Schiff zu verlassen, wodurch sich der deutsche U-Boot Kommandant allerdings nicht täuschen ließ. Hierauf hisste die Besatzung auf der Princess Louise die britische Kriegsflagge und eröffnete das Feuer. Währenddessen feuerte C 27 einen zweiten Torpedo welcher U 23 hinter dem Turm traf und versenkte. Die letzte Position war nah der schottischen Insel Fair Isle 58° 55′ N, 0° 14′ O. Von der – zu diesem Zeitpunkt 34-köpfigen – Besatzung überlebten zehn, davon vier Offiziere und 6 Unteroffiziere, 24 Männer wurden getötet.[5]

Kommandanten Bearbeiten

Kommandanten von U 23[1]
Dienstgrad Name von bis
Kapitänleutnant Erwin Weisbach 11. September 1913 25. November 1914
Kapitänleutnant Hans Adam 26. November 1914 17. Dezember 1914
Kapitänleutnant Egenolf von Berckheim 18. Dezember 1914 12. Januar 1915
Oberleutnant zur See Hans Schultheß 13. Januar 1915 20. Juli 1915

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d uboat.net, englisch, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  2. a b c d Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  3. a b c d e f g h i j k Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 29.
  4. a b c d e f g Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 36.
  5. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen, Urbes Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 13.