Willy Heigl

deutscher Politiker (SPD), MdL

Willy (eigentlich Wilhelm) Heigl (* 25. März 1904 in Dillenburg; † 15. März 1973 in Bad Wiessee) war ein hessischer Politiker (SPD Hessen) und ehemaliger Abgeordneter des Beratenden Landesausschusses Hessen, eines Vorgängers des Hessischen Landtags.

Willy Heigl war eine von sechs Kindern eines aus Bayern zugewanderten Bierbrauers. Er machte eine kaufmännische Lehre bei der Firma Krups und schloss sich in Weilburg der SPD an. Er heiratete eine jüdische Frau. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde die Familie Opfer rassistischer Verfolgung. Sie mussten nach Frankfurt am Main ziehen, wo Willy Heigl zuletzt Filialleiter einer Druckerei war. Seine Frau wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet und sie verloren ihre Wohnung. Nachdem die Judenverfolgung zum offenen Massenmord übergegangen war, hielten sie sich in einer Gartenhütte bei Butzbach versteckt und überlebten so die Zeit des Nationalsozialismus.

Nach dem Ende des Dritten Reiches war Willy Heigl ab dem 1. August 1945 Bürgermeister der Stadt Weilburg. Seine Abgeordnetentätigkeit im Beratenden Landesausschuss erstreckte sich vom 26. Februar 1946 bis zum 14. Juli 1946. Später war er Direktor der Kalkwerke in Steden.

Literatur Bearbeiten

  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 277 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 171.
  • „... der Demokratie entgegengehen“ – Die Sitzungsprotokolle des Beratenden Landesausschusses von Groß-Hessen im Jahr 1946 – Eine Dokumentation. bearbeitet von Bernhard Parisius und Jutta Scholl-Seibert, Wiesbaden 1999, ISBN 3-930221-05-5, Seite 37.

Weblinks Bearbeiten