William Borle

Schweizer Industrieller und Forschungsreisender

William Borle (* 1869; † 1948) war ein Schweizer Industrieller und Forschungsreisender.

Leben Bearbeiten

William Borle heiratete 1894 Rose Jéquier.[1] Im Jahr 1900 gründete er mit seinem Schwager Paul Jéquier eine Fabrik für Armbanduhren in Fleurier.[2] Er liess sich von 1904 bis 1905 die Villa Les Frênes in Fleurier errichten, die von den Architekten Louis-Ernest Prince und Jean Béguin im Heimatstil geplant worden war.[3] Seine Fabrik fusionierte 1915 mit zwei weiteren zum Uhrenunternehmen Fleurier Watch Co.[2]

Borle schloss sich 1924 gemeinsam mit seinem Landsmann Henry Vallotton der Mission Tranin-Duverne der Franzosen Edmond Tranin und Gustave Duverne an. Dabei handelte es sich um die erste Durchquerung Afrikas vom Atlantik zum Roten Meer mit Automobilen. Borle hatte Duverne auf dem Pariser Autosalon kennengelernt. Tranin und Duverne sowie Borle und Vallotton fuhren jeweils einen 10-HP-Rolland-Pilain. In Zinder, etwa auf halber Wegstrecke der Mission Tranin-Duverne, verkauften Borle und Vallotton ihr Auto an Léonce Jore, den Gouverneur von Niger.

Während Tranin und Duverne ihre Fahrt Richtung Osten fortsetzten, reisten Borle und Vallotton südwärts über Kano und Lagos durch Nigeria.[4] William Borle organisierte danach gemeinsam mit dem Arzt Georges Hertig eine Schweizer wissenschaftliche Expedition durch Angola, die von 1928 bis 1929 durchgeführt wurde. Neben den beiden Männern nahmen Borles Sohn Marcel Borle und der Botaniker und Zoologe Albert Monard vom Naturkundemuseum in La Chaux-de-Fonds daran teil. Marcel Borle drehte im Auftrag seines Vaters den Dokumentarfilm Voyage en Angola über die Expedition und schrieb ein umfangreiches Reisejournal.[5]

William Borle und Paul Jéquier zogen sich 1945 aus der Unternehmensleitung von Fleurier Watch Co zurück.[6] Borle starb drei Jahre später.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. François Jéquier: Une entreprise horlogère du Val-de-Travers: Fleurier Watch Co SA. De l’atelier familial du XIXe aux concentrations du XXe siècle. La Baconnière, Neuenburg 1972, S. 54.
  2. a b Philippe de Coulon: Les Ébauches. La Baconnière, Neuenburg 1951, S. 198.
  3. Claire Piguet: Se loger dans la nouvelle société industrielle neuchâteloise. In: Kunst + Architektur in der Schweiz (= Art + architecture en Suisse / Arte + architettura in Svizzera). Band 67, Nr. 2, 2016, S. 35 (e-periodica.ch [PDF; abgerufen am 11. Dezember 2018]).
  4. Gustave Duverne: De l’Atlantique à l’Océan indien (Konakry–Djibouti) avec la mission Tranin-Duverne, 1er novembre 1924–9 avril 1925. Mit einem Vorwort von Antonin Brocard und Holzschnitten von Marcel Arthaud. Gianoli et Valentin, Paris 1926, S. 2–3 und 28.
  5. a b Conférences 2018–2019. Société Neuchâteloise des Sciences Naturelles, Universität Neuenburg, abgerufen am 9. Januar 2019 (französisch).
  6. Registre du commerce. In: La fédération horlogère suisse. Organe officiel de la chambre suisse de l’horlogerie. 60. Jahrgang, Nr. 40, 29. November 1945, S. 685 (core.ac.uk [PDF; abgerufen am 9. Januar 2019]).