Wachendorf (Syke)

Stadtteil von Syke

Wachendorf ist ein Ortsteil der Stadt Syke (Landkreis Diepholz, Niedersachsen).

Wachendorf
Stadt Syke
Koordinaten: 52° 52′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 52° 52′ 28″ N, 8° 54′ 19″ O
Fläche: 11,1 km²
Einwohner: 476 (2006)
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 28857
Vorwahl: 04240
Wachendorf (Niedersachsen)
Wachendorf (Niedersachsen)

Lage von Wachendorf in Niedersachsen

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Wachendorf ist ein Ortsteil der Stadt Syke. Zusammen mit den Syker Ortsteilen Henstedt, Heiligenfelde, Gödestorf und Jardinghausen wird ein südlicher Bereich gebildet. Zu Wachendorf gehören die historischen Ortsteile Borstel, Hillenberg, Kirchberg, Legenhausen, Neddernheide, Vöhrde und Colonie Wachendorf.

Wachendorf gehört zusammen mit Henstedt, Heiligenfelde, Gödestorf und Jardinghausen zum Kirchspiel Heiligenfelde.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarn des am südöstlichen Rand von Syke gelegenen Ortes Wachendorf sind die Syker Ortsteile Jardinghausen, Heiligenfelde und Gödestorf. Östlich ist es die Syker Nachbargemeinde Thedinghausen; im Süden ist es von der Syker Nachbargemeinde Bruchhausen-Vilsen deren Gemeindeteil Süstedt.

Flüsse/Bäche Bearbeiten

Im östlichen Ortsbereich, zur Samtgemeinde Thedinghausen hin, fließt der Süstedter Bach, der in Süstedt entspringt und östlich von Weyhe-Kirchweyhe in den Kirchweyher See mündet. Zeitweise ist er Grenzfluss zur Samtgemeinde Thedinghausen (Emtinghausen und Riede).

Geschichte Bearbeiten

 
Ehemaliger Hillmannhof, Alter Berg 1

Im 11. oder 12. Jahrhundert wurde auf dem Gelände von Gut Wachendorf eine Motte als Burg Knippenberg eines Landadeligen errichtet. 1395 war sie im Besitz von Johann Frese.

Seit um 1700 bis 1973 bestand eine Dorfschule. Die Kinder der Kolonie Wachendorf wurde seit den 1820er Jahren in der Heiligenfelder Schule unterrichtet. Seit 1960 wurden die Kinder schrittweise der Mittelpunktschule Heiligenfelde zugewiesen.[1][2]

Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Wachendorf in die Stadt Syke eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  • 1950: 848 Einwohner
  • 1961: 562 Einwohner[3]
  • 1966: 539 Einwohner
  • 1970: 531 Einwohner[3]
  • 1982: 492 Einwohner
  • 2006: 476 Einwohner

Politik Bearbeiten

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 64,23 %
 %
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
82,7 %
17,3 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählervereinigung Wachendorf

Ortsrat Bearbeiten

Der Ortsrat, der den Ortsteil Wachendorf vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Ortsrat 2021
  
Insgesamt 5 Sitze

Infrastruktur Bearbeiten

Wachendorf hat keine eigene Kirche und auch keinen Friedhof. Das Kriegerdenkmal in der Ortsmitte enthält die Namen der Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg und Zweiten Weltkrieg.

Es besteht die Freiwillige Feuerwehr Stadt Syke – Ortsfeuerwehr Wachendorf mit einer Jugendfeuerwehr.

Verkehr Bearbeiten

Straße Bearbeiten

Wachendorf liegt fernab des großen Verkehrs. Die nächste Bundesstraße, die B 6, verläuft 2,5 km entfernt westlich durch Heiligenfelde und schafft gute Verbindungen zum Norden (nach Bremen, zur A 1 und zur A 27) und zum Süden (nach Hannover, zur A 2).

Spätestens 1974 haben alle Wachendorfer Straßen und einige Wege Namen. Insgesamt gibt es in Wachendorf 23 Straßen und Wege, die Namen haben. Daneben gibt es einige namenlos Feldwege. Zwei gut ausgebaute Hauptstraßen (Kreisstraßen K 121 und K 129) durchschneiden den Kernort und unterteilen ihn in verschiedene Bereiche:

  • die Straße „Kirchberg“ (K 129) verläuft westlich nach Heiligenfelde / zur B 6
  • die „Wachendorfer Straße“ (K 129) verläuft südöstlich nach Süstedt
  • die „Gödestorfer Straße“ (K 121) verläuft nördlich nach Gödestorf

Die 2 km westlich vom Ortskern gelegene „Kolonie Wachendorf“ wird von der B 6 durchschnitten.

Namen der Wachendorfer Straßen: Alter Berg, Alte Weide, Am Holzkamp, Bruchdamm, Colonie (= B 6), Gödestorfer Straße, Heidkamp, Heisterort, Hermann-Löns-Weg, Hillenberg, Im Dorfe, In den Dänen, Kirchberg, Legenhausen, Lindenweg, Moorweg, Neddernheide, Obere Heide, Pulterkuhle, Rethweg, Wachendorfer Straße, Weidedamm, Zum Borstel, Zum Heussen

 
Fahrplan des Kaffkiekers im Sommer 2009 am Haltepunkt Wachendorf

Schiene Bearbeiten

  • Der nordwestlich, ca. 9 km vom Wachendorfer Ortskern entfernt gelegene DB-Bahnhof in Syke gehört zur Strecke Bremen-Osnabrück.
  • Wachendorf ist Haltepunkt an der MuseumsbahnKaffkieker“. Diese Museumsbahn war von 1987 bis 1991 und ist wieder seit 2006 zwischen den niedersächsischen Orten Syke und Eystrup in Betrieb.

Einrichtungen, Vereine Bearbeiten

  • Freiwillige Feuerwehr von 1935
  • Dorfgemeinschaftshaus Wachendorf
  • Jugendspielmannszug – Marching Brass Band Wachendorf und Umgebung von 1976: Veranstaltet jährlich am Himmelfahrtstag das internationale Wachendorfer Musikfest. Er nimmt an nationalen und internationalen Musikfesten und Paraden und am Bremer Freimarktsumzug teil.
  • Freizeit- und Gemeinschaftsverein Wachendorf von 1998 mit rund 140 Mitgliedern: Er ging aus einer lose geführten Dorfjugend hervor. Er organisiert örtliche Veranstaltungen wie u. a. das jährliche Osterfeuer, Theateraufführungen, Kohltouren, Maibaumpflanzen.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Speicher Heisterort 2

Gut Wachendorf und Rudi Carrell Bearbeiten

 
Herrenhaus des ehemaligen Ritterguts Wachendorf

Im 11. oder 12. Jahrhundert war auf dem Gelände von Gut Wachendorf die Motte Burg Knippenberg als Wohnsitz eines Landadeligen errichtet worden.[5]

1975 wurde das 12 ha große Gelände von Rudi Carrell erworben. Der niederländische Sänger, Showmaster und Entertainer wohnte bis zu seinem Tod im Juli 2006 im Herrenhaus des ehemaligen Ritterguts Wachendorf.
Im April 2007 wurde sein Anwesen – ein Waldstück mit Mühlenteich und mehreren Häusern, darunter dem Herrenhaus – verkauft und zu einer Pflege-Wohngemeinschaft für Wachkoma-Patienten umgebaut.[6]
Die Betreiber der Einrichtung setzten sich 2020 zur Ruhe und verkauften das Gelände. Es ist seit 2021 in Privatbesitz[7] und nicht zu besichtigen.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Wachendorf. In: Heinz-Hermann Böttcher, Heiner Büntemeyer, Hermann Greve und Wilfried Meyer: SYKE und umzu. Syke 1983, ISBN 3-923965-00-1, Seite 192–197
  • Wachendorf. In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: 13mal Syke. Eine historische Lesereise. Weyhe 1992, Seite 129–139
  • Sumpfdotterblumen-Route (u. a. Wachendorf). In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: Unterwegs ... in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Ein Führer durch die Hachestadt. Natur – Kultur – Geschichte. Fischerhude 2002, Seite 102–123

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Grundschule Heiligenfelde: Geschichte.
  2. Kreiszeitung Syke: Geschichte eines wachen Dorfes. 4. Nov. 2015
  3. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 191.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  5. Micha Bustian: Eine Motte in Form eines Hügels. In: weser-kurier.de. 23. Januar 2016, abgerufen am 25. April 2021.
  6. Hauke Gruhn: Heim oder WG - der teure Unterschied. In: weser-kurier.de. 24. September 2011, abgerufen am 25. April 2021.
  7. Neue Eigentümer für ehemaliges Rudi-Carrell-Anwesen in Wachendorf. In: kreiszeitung.de. 5. Januar 2021, abgerufen am 25. April 2021.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wachendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kolonie Wachendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien