Der Veldensteiner Kreis zur Erforschung von Extremismus und Demokratie ist eine dem Dresdner Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT)[1] nahestehende Diskussionsrunde von Zeithistorikern, Politik- und Sozialwissenschaftlern, die sich der Erforschung von Extremismus und Demokratie in Geschichte und Gegenwart widmen. Themenschwerpunkte bilden laut eigener Aussage die NS-Diktatur, das SED-Regime und die extremistischen Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Veldensteiner Kreis wird von Eckhard Jesse (TU Chemnitz), Uwe Backes (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden) und Werner Müller (Universität Rostock) organisiert.[2]

Geschichte

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Ihren Namen hat die Diskussionsrunde von der Burg Veldenstein in Neuhaus an der Pegnitz übernommen, wo 1990 das erste Treffen stattfand. Sie wurde im November gemeinsam gegründet von Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann unter dem Namen „Veldensteiner Kreis zur Geschichte und Gegenwart von Extremismus und Demokratie“.[3] Seither tritt sie zweimal jährlich an wechselnden Veranstaltungsorten zusammen. So wurde beispielsweise in Prag oder – auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Wendgräben bzw. der Akademie für Politische Bildung in Tutzing getagt. Die 47. Tagung fand vom 11. bis 13. April 2014 nochmals im Schloss Wendgräben statt.[4]

Selbstverständnis und Ziele

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Mit den Diskussionsrunden verbinden die Teilnehmer das Ziel, die „vergleichende Extremismusforschung zu fördern“ und sich „für den demokratischen Verfassungsstaat zu engagieren“. Nach eigenen Aussagen beruft sich der Kreis „auf die Ideen der Menschenrechte, der Toleranz und Liberalität“. Er verstehe sich als überparteiliches Forum, in dem ein breites Spektrum von Meinungen und Anschauungen Ausdruck finden solle. Die Treffen seien gedacht, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Dialog zwischen verschiedenen Forschergenerationen zu fördern und einem „Lagerdenken“ entgegenzuwirken.

Laut dem Politikwissenschaftler und Publizisten Michael Lausberg strebt der Kreis „eine konservative Hegemonie in den Geisteswissenschaften an“. Genehmes „Personal aus diesem Netzwerk soll an den Universitäten und Forschungseinrichtungen in der BRD etabliert werden.“[5]

Referenten

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Referenten des Veldensteiner Kreis waren unter anderem:[2]

Diese Referenten werden folgendermaßen dargestellt: „Nicht wenige der Genannten sind Mitarbeiter von staatlichen Institutionen wie dem Bundesamt für Verfassungsschutz oder einzelnen Landesbehörden, der Gauck- bzw. Birthler-Behörde und verschiedenen Bundes- bzw. Landeszentralen für politische Bildung. Ihre Publikationen gelten meist als Standardwerke an Schulen und freien Bildungsträgern. Häufig sind die Mitglieder der Diskussionsrunde gleichzeitig auch Autoren des von Uwe Backes (Technische Universität Dresden) und Eckhard Jesse (Technische Universität Chemnitz) herausgegebenen Jahrbuch Extremismus & Demokratie. Einige arbeiten als Journalisten in Medien wie der FAZ und Die Welt.“ (aus der Selbstdarstellung)

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Fußnoten

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  1. Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V.
  2. a b Veldensteiner Kreis.
  3. Jahrbuch Extremismus und Demokratie 1991, S. 424.
  4. Veldensteiner Kreis. TU Chemnitz, archiviert vom Original am 22. Juli 2015; abgerufen am 20. Februar 2023.
  5. Michael Lausberg: Für Verfassungsschutz-Vordenker ist Merkel gefährlicher als die AfD. In: Migazin. 2. Februar 2016, abgerufen am 19. Februar 2016.