Vaulion ist eine politische Gemeinde im Distrikt Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz.

Vaulion
Wappen von Vaulion
Wappen von Vaulion
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Waadt Waadt (VD)
Bezirk: Jura-Nord vaudoisw
BFS-Nr.: 5765i1f3f4
Postleitzahl: 1325
Koordinaten: 519697 / 171268Koordinaten: 46° 41′ 16″ N, 6° 23′ 20″ O; CH1903: 519697 / 171268
Höhe: 932 m ü. M.
Höhenbereich: 852–1483 m ü. M.[1]
Fläche: 13,15 km²[2]
Einwohner: 483 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 37 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
12,2 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.vaulion.ch
Vaulion
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Lage der Gemeinde
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Karte von Vaulion
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Geographie Bearbeiten

Vaulion liegt auf 932 m ü. M., 12 km westsüdwestlich von Orbe und 22 km westsüdwestlich der Bezirkshauptstadt Yverdon-les-Bains (Luftlinie). Das Strassenzeilendorf erstreckt sich in einem Talkessel am Oberlauf des Nozon, im Waadtländer Jura am Ostfuss der Dent de Vaulion.

Die Fläche des 13,2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Waadtländer Juras im Quellgebiet des Nozon. Die westliche Grenze verläuft auf der Kette der Dent de Vaulion, die mit 1483 m ü. M. den höchsten Punkt von Vaulion bildet. Daran schliesst sich im Osten die Synklinale an, die zwischen der Dent de Vaulion und der Seitenkette des Mollendruz liegt. In dieser Synklinalen entspringt am Fuss einer Felswand der Nozon, der den Talkessel von Vaulion durchquert und danach durch ein enges Tal zum Mittelland fliesst. Nahe der Nozonquelle befinden sich zwei Höhlen. Im Norden liegt die Grenze auf der Höhe Sur Grati (bis 1177 m ü. M.). Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 47 % auf Wald und Gehölze, 49 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Vaulion gehören die Weiler Nidau (880 m ü. M.) am linken Talhang des Nozon und Le Plâne (1115 m ü. M.) am Hang der Vaulion-Kette oberhalb des Dorfes sowie zahlreiche Einzelhöfe, die weit verstreut auf den Jurahöhen liegen. Die Nachbargemeinden von Vaulion sind im Norden Vallorbe, im Nordosten Premier, im Osten Romainmôtier-Envy, im Südosten Juriens, im Süden Mont-la-Ville und im Westen L’Abbaye.

Bevölkerung Bearbeiten

Mit 483 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) gehört Vaulion zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 92,7 % französischsprachig, 3,7 % deutschsprachig und 1,4 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Vaulion belief sich 1803 auf 1145 Einwohner, 1850 auf 994 Einwohner und 1920 auf 1051 Einwohner. Danach wurde aufgrund starker Abwanderung bis 1980 eine Abnahme auf 358 Einwohner verzeichnet, seither hat die Bevölkerung wieder leicht zugenommen.

Wirtschaft Bearbeiten

Das ursprünglich durch die Landwirtschaft geprägte Dorf konzentrierte sich schon früh auf das Handwerk und die industrielle Tätigkeit. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Weberei, im darauffolgenden Jahrhundert auch die Schuhmacherei. Im Lauf des 17. Jahrhunderts erlangten auch eine Gerberei und die Eisenverhüttung Bedeutung. Der wichtigste Betrieb des Dorfes war ein 1888 gegründetes Uhrensteinschleiferei-Unternehmen. Bis 1970 war eine Mühle in Betrieb. Heute gibt es zahlreiche Arbeitsplätze im Handwerk und im lokalen Kleingewerbe. Auch die Landwirtschaft, hauptsächlich Viehzucht und Milchwirtschaft, spielt noch eine Rolle in der Erwerbsstruktur der Dorfbewohner.

Tourismus Bearbeiten

Dank eines Skiliftes und der Anlage einer Langlaufloipe profitiert Vaulion von den Einkünften als Wintersportort. Auch im Sommer ist die Dent de Vaulion als Aussichtsberg ein beliebtes Ausflugsziel.

Verkehr Bearbeiten

Vaulion liegt an der Hauptstrasse von Orbe via Romainmôtier-Envy und über den Pass Pétra Felix in das Vallée de Joux. Durch einen Postautokurs, der nach Croy und teilweise bis Orbe verkehrt, ist Vaulion an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1097 unter dem Namen Vallis Leonis. In der Folgezeit erschienen die Bezeichnungen Valleuni (1160), Vaullyon und 1316 der heutige Name Vaulion. Dieser leitet sich von Val du Lion ab, denn Le Lion war der ehemalige Name des Flüsschens Nozon. Wahrscheinlich wurde Vaulion im 11. Jahrhundert von aus Frankreich geflohenen Leibeigenen gegründet. Diese erhielten den Schutz des Priors von Romainmôtier. Die ursprüngliche Siedlung musste wegen einer Pestepidemie verlassen werden, und an der heutigen Stelle wurde das Dorf neu gegründet. Da Vaulion im Gegensatz zu anderen Dörfern unter der Herrschaft Romainmôtier verhältnismässig grosszügige Freiheiten genoss, wurde die Besiedlung des Tales gefördert.

Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 wurde Vaulion Teil der Kastlanei und Landvogtei Romainmôtier. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte das Dorf von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. Es wurde 1798 dem Bezirk Orbe zugeteilt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Der heutige Bau der reformierten Pfarrkirche stammt von 1756. Er wurde an der Stelle eines früheren Gotteshauses errichtet. Das Pfarrhaus wurde 1745 erbaut. Im Ortskern sind einige charakteristische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Vaulion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023