Valentin Baus

deutscher Para-Tischtennisspieler

Valentin Baus (* 14. Dezember 1995 in Bochum) ist ein deutscher Tischtennisspieler der paralympischen Startklasse WK5. Er „zählt zu den talentiertesten Tischtennis-Spielern mit Handicap in Deutschland“.[1] 2021 wurde er Para-Olympiasieger im Einzel.[2]

Valentin Baus Tischtennisspieler
Valentin Baus
Valentin Baus (2017)
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtsdatum: 14. Dezember 1995
Geburtsort: Bochum
Spielhand: rechts
Bester Weltranglistenplatz: 1 (seit 1. Juni 2022)
Letzte Aktualisierung der Infobox: 2. Juni 2022

Sportlicher Werdegang Bearbeiten

Valentin Baus begann im Alter von sieben Jahren, Tischtennis zu spielen. Aufgrund der erblich bedingten Glasknochenkrankheit sitzt er seit 2008 im Rollstuhl und betreibt seinen Sport weiterhin erfolgreich. Zunächst spielte er für die BSG Duisburg-Buchholz in der Rollstuhl-Tischtennis-Bundesliga, seit Juli 2016 für Borussia Düsseldorf.[3] Sein Training absolviert er regelmäßig in seinem Heimatverein TTG Weitmar in Bochum, wobei er auch gegen Sportler ohne Rollstuhl und ohne Behinderung („Fußgänger“) antritt.[1]

2013 belegte Baus bei den Europameisterschaften in Einzel und Mannschaft jeweils Platz drei. 2014 wurde er in Peking Weltmeister; dabei schlug er im Halbfinale den norwegischen Weltranglistenersten und Paralympics-Sieger Tommy Urhaug. 2015 errang er bei den Europameisterschaften zwei Medaillen, Gold in der Mannschaft sowie Silber im Einzel.

Bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro gewann Valentin Baus die Silbermedaille im Einzel.[4] Für den Gewinn der Silbermedaille 2016 in Rio erhielt er das Silberne Lorbeerblatt.[5]

Anfang Dezember 2017 belegte Baus Rang zwei der internationalen Rangliste der International Table Tennis Federation.[6] 2018 wurde Baus gemeinsam mit seiner Mannschaft von Borussia Düsseldorf aus Thomas Schmidberger und Sandra Mikolaschek zum zweiten Mal in Folge deutscher Meister im Rollstuhl-Tischtennis.[7] 2018 wurde er für die im Oktober im slowenischen Celje stattfindenden Weltmeisterschaften nominiert.[8]

2019 wurde Valentin Baus in Helsingborg erstmals Europameister im Einzel und qualifizierte sich damit für die Paralympics 2020 in Tokio.[9][10][10][10] Am 29. August gewann er dort Gold gegen Cao Ningning mit 3:2 nach Sätzen.[11]

Auf der am 1. Juni 2022 veröffentlichten Weltrangliste des Para-Tischtennis.Weltverband IPTTC übernahm Valentin Baus erstmals Platz eins.[12]

Familie Bearbeiten

Der Vater von Valentin Baus, Harry Baus, lebt ebenfalls mit der Glasknochenkrankheit. Er leitete die Beratung für behinderte und chronisch kranke Studierende an der Ruhr-Universität Bochum. Valentins Bruder Merlin spielte Fußball für den FC Schalke 04 und wurde mit seiner Mannschaft deutscher A-Jugend-Meister 2012.[1], anschließend erhielt er ein Fußballstipendium in den USA.[13]

Ehrungen Bearbeiten

Erfolge Bearbeiten

2012

  • Deutscher Meister – Einzel

2013

  • 3. Platz Europameisterschaft – Einzel, Mannschaft
  • Deutscher Meister – Einzel

2014

  • 1. Platz Weltmeisterschaft – Einzel

2015

  • 1. Platz Europameisterschaft – Mannschaft
  • 2. Platz Europameisterschaft – Einzel

2016

2017

  • 2. Platz Team-WM
  • Deutscher Meister – Mannschaft

2018

  • Deutscher Meister – Einzel, Mannschaft, Mixed

2019

  • 1. Platz Europameisterschaft – Einzel
  • 3. Platz Europameisterschaft – Doppel (mit Jan Gürtler)
  • Deutscher Meister – Einzel, Doppel (mit Thomas Schmidberger)
2020

2021

2022

  • 1. Platz Weltmeisterschaft – Einzel
  • 3. Platz Weltmeisterschaft – Doppel (mit Thomas Schmidberger)

2023

  • Deutscher Meister – Einzel

Weblinks Bearbeiten

Commons: Valentin Baus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Jan Lüke: Portrait – Kreativer Kämpfer, Zeitschrift tischtennis, 2022/1 Seite 14–18

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Rainer Kalb: Valentin Baus – Weltmeister an der Tischtennisplatte. In: dbs-npc.de. 24. Juli 2015, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  2. Paralympics: Valentin Baus holt Gold im Tischtennis. 29. August 2021, abgerufen am 29. August 2021.
  3. Valentin Baus wechselt zu Borussia Düsseldorf. In: rp-online.de. 24. Juni 2016, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  4. Felix Kannengießer: Silber ist für Valentin Baus das größte Glück. In: waz.de. 28. September 2016, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  5. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 1. November 2016: ... Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes: Bundespräsident Gauck tzeichnet am 1. 11. 2016 ... die deutschen Medaillengewinnerinnen und -gewinner der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2016 mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus ...
  6. ITTF Para Table Tennis Ranking Lists – Men class 5 as of 2017-11-01. In: ipttc.org. Abgerufen am 1. Dezember 2017 (englisch).
  7. Borussia schafft den Titel-Hattrick. In: wz.de. 27. März 2018, abgerufen am 28. März 2018.
  8. Tino Hermanns: Para-Tischtennis-WM in Celje: Fünf Borussen fahren zur Weltmeisterschaft. In: rp-online.de. 24. August 2018, abgerufen am 25. August 2018.
  9. Para-EM: Zweimal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze im Einzel. In: tischtennis.de. 8. November 1925, abgerufen am 19. September 2019.
  10. a b c Felix Kannengießer: Europameister Valentin Baus freut sich auf Tokio 2020. In: waz.de. 24. September 2019, abgerufen am 25. September 2019.
  11. tagesschau.de: Paralympics in Tokio: Gold für Tischtennisspieler Baus. Abgerufen am 29. August 2021.
  12. Valentin Baus ist die neue Nummer eins der Welt. In: mytischtennis.de. 2. Juni 2022, abgerufen am 2. Juni 2022. -1
  13. Christoph Winkel: Ex-Schalker Merlin Baus hat ein Fußball-Stipendium in den USA. In: derwesten.de. 14. November 2016, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  14. Felix Kannengießer: Baus bekommt den Premieren-Pokal. In: derwesten.de. 19. März 2015, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  15. «Glückspilz» Semechin und Baus sind Para-Sportler des Jahres. In: muensterschezeitung.de. Abgerufen am 28. November 2021.