Usakos (Khoekhoegowab: ǃUssaǃkosKlicklaut bzw. Otjiherero: Okanduu) ist eine Gemeinde im Wahlkreis Karibib (Region Erongo) in Namibia mit 3583 Einwohnern (Stand 2011)[1] auf einer Fläche von 60,8 Quadratkilometern.[2]

Gemeinde
Usakos
ǃUssaǃkos (naq)
Okanduu (her)

Details

Details
Usakos Luftaufnahme (2018)
Usakos Luftaufnahme (2018)
Usakos Luftaufnahme (2018)
Motto Excelsior
(herausragend)
Basisdaten
Einwohnerzahl
Fläche
Einwohnerdichte
3.583 (Zensus 2011)
60,8 km²
59 Einw./km²
Staat
Region
Wahlkreis
Namibia
Erongo
Karibib
Gründungsdatum 2. November 1904
Kfz-Kennzeichen
Telefonvorwahl
U
64
Website
Karte Usakos in Namibia
Karte Usakos in Namibia
Usakos (Namibia)
Usakos (Namibia)
Politische Daten
Bürgermeister/in Irene Simeon-Kurtz
Letzte Wahl 2020
Geographische Daten
Koordinaten 22° 0′ S, 15° 35′ OKoordinaten: 22° 0′ S, 15° 35′ O
Historischer Zug vor dem Bahnhof in Usakos (2015)

Usakos liegt rund 150 Kilometer östlich von Swakopmund und 210 Kilometer westlich von Windhoek an der Nationalstraße B2 unweit von Karibib. Der Nubebberg im unmittelbaren Süden des Ortes sowie das rund 40 Kilometer nördlich gelegene Erongogebirge und der imposante 2319 Meter hohe Hohenstein bestimmen die Umgebung. In der näheren Umgebung liegt auch die berühmte Spitzkoppe.

Geschichte Bearbeiten

Zu Beginn der deutschen Kolonialzeit in Namibia verkaufte der Hererohäuptling Maharero Usakos als Farm an die Gebrüder Jansen. 1903 kaufte wiederum die Otavi Minen und Eisenbahn Gesellschaft (OMEG) das Land auf, um hier einen Bahnhof sowie weitere Wirtschaftsgebäude zu errichten, wodurch Usakos eine Eisenbahnverbindung nach Swakopmund und Tsumeb erhielt.[2][3]
1914 wurden nördlich von Usakos große Turmalinvorkommen entdeckt. Darüber hinaus wurden größere Zinnvorkommen gefunden. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich in Usakos deshalb unter südafrikanischer Herrschaft sehr bald eine nennenswerte Bergbauindustrie.[3]
Bis in die 1960er Jahre florierte Usakos als typische Bergbaustadt und wuchs zu einem lokalen Zentrum der Region heran. Ab den 1960er Jahren verlor der Bergbau rund um Usakos jedoch zunehmend an Bedeutung, so dass auch die Ortschaft selbst einen wirtschaftlichen Niedergang erfuhr.[3]
Besonders die durchgehende Befestigung der Straßenverbindung zwischen Windhoek und Swakopmund im Jahr 1969 markierte das Versinken von Usakos in die wirtschaftliche und infrastrukturelle Bedeutungslosigkeit, weil damit die bis dahin wichtige Rolle der örtlichen Eisenbahnverbindung hinfällig geworden war.[4]
Heute fungiert Usakos vor allem als Zwischenstopp für den regen Durchgangsverkehr zwischen der Küste und der Hauptstadt Windhoek sowie anderen Städten im Landesinneren. Usakos besitzt heute Grundschulen, Krankenhäuser, Banken sowie eine Post- und Polizeistation.[2][3]

Bildungseinrichtungen Bearbeiten

  • Elifas Goseb Primary School
  • Erongosig Primary School
  • Usakos Junior Secondary School

Politik Bearbeiten

Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde folgendes amtliche Endergebnis ermittelt. Gegenüber der Wahl 2015 büßte die SWAPO zahlreiche Stimmen und Sitze ein.[5]

Partei Stimmen Stimmenanteil Sitze
SWAPO 398   38,72 %   3  
UDF 260   25,3 %   2  
IPC NEU 163 15,9 % 1
PDM 78   7,6 %   1  
LPM NEU 67 6,5 % 0
COD 62   6,0  %   0
Insgesamt 1028 100 % 7

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Usakos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 2011 Population and Housing Census, Erongo Regional Tables based on the 4th Delimitation. Namibia Statistics Agency, 2014, S. 41/42 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  2. a b c Namibia 2011 Population and Housing Census Preliminary Results. Namibia Statistics Agency, April 2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.nsa.gov.na (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) abgerufen am 9. Mai 2012
  3. a b c d „Usakos History“ auf „Tourbrief.com“ Abgerufen am 10. August 2012. (englisch)
  4. Usakos auf Mydestination.com @1@2Vorlage:Toter Link/de.mydestination.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Abgerufen am 10. August 2012.
  5. Government Gazette. Republic of Namibia, Nr. 7497, 1. April 2022, S. 6.