TuS Weibern

deutscher Sportverein

Der TuS Weibern 1920 e. V. ist ein deutscher Sportverein aus der rheinland-pfälzischen Gemeinde Weibern. Er ist überregional bekannt durch seine Frauenhandballmannschaft, die mehrere Jahre in der 1. Bundesliga spielte.

TuS Weibern
Voller Name Turn- und Sportverein Weibern 1920 e. V.
Abkürzung(en) TuS
Spitzname(n) Vulcan Ladies
Gegründet 1920
Vereinsfarben schwarz / weiß
Halle Robert-Wolff-Halle
Präsident Michael Dahm
Trainer Melanie Mannebach / Philipp Nürenberg
Liga Bezirksliga
2021/22
Rang 8. Platz
Website tus-weibern.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
National 1. Bundesliga 2003–2005, 2012–2015

Der Verein Bearbeiten

Gegründet wurde der Verein am 26. September 1920 unter dem Namen „Turnverein (TV) Viktoria“. Bereits fünf Jahre später wurde die erste Handballmannschaft aufgestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein im Jahre 1946 wiedergegründet, doch erst 1954 konnte wieder der geregelte Spielbetrieb aufgenommen werden. Heute gibt es neben der Handball- noch eine Gymnastik- und eine Prellballabteilung. Insgesamt gehören dem TuS mehr als 500 Mitglieder an.

Handball Bearbeiten

Damen Bearbeiten

Fast ein halbes Jahrhundert nach Vereinsgründung, nämlich im Jahre 1968, wurde eine Damenhandballmannschaft ins Leben gerufen. Zunächst spielten die Frauen auf einem Kleinfeld nach den Hallenregeln um Meisterschaftspunkte. 1975 erfolgte in Weibern die Fertigstellung der Sporthalle und damit der endgültige Durchbruch des Hallenhandballs. Hatte man bis dahin noch zwischen Bezirks- und Landesliga hin- und hergependelt, zeigte die Erfolgskurve der TuS-Handballerinnen ab 1994 steil nach oben: Aufstieg in die Oberliga, Durchmarsch in die Regionalliga und schließlich 1999 der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nachdem man auch dort in den ersten drei Jahren durchweg Spitzenplätze belegt hatte, gelang im Jahre 2003 erstmals der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Als Dorfverein ohne großen finanziellen Spielraum dauerte die Erstligazugehörigkeit zwei Jahre an, ehe die Niederlagen in den Play-down-Spielen gegen die SG 09 Kirchhof (25:34, 24:29) den Abstieg in die 2. Liga bedeuteten. 2005 und 2006 schien der Wiederaufstieg greifbar nahe, doch musste man in den Aufstiegs-Play-Offs zunächst Frisch Auf Göppingen und dann – wegen eines zu wenig erzielten Auswärtstreffers – der HSG Sulzbach/Leidersbach den Vortritt lassen. Doch nach einem Aufstiegsverzicht zur Saison 2010/11 aus finanziellen Gründen, wagten sie 2012 den Schritt in die Erstklassigkeit. Der TuS hatte den 2. Platz in der neugeschaffenen eingleisigen 2. Bundesliga belegt, wodurch die Mannschaft direkt in die 1. Bundesliga aufstieg. Verbunden mit dem Aufstieg entschied sich der Verein neue Wege zu gehen. Die Robert-Wolff-Halle erfüllte hinsichtlich Zuschauerkapazität, Lichtstärke, Hallenboden nicht mehr die geforderten Randbedingungen für den Bundesligaspielbetrieb. Somit wurde nun die Conlog Arena in Koblenz die Heimspielstätte. Mit dem Umzug wurden aus den Frauen des TuS Weibern, die den Namen Vulkan-Ladies als Beinamen bereits zwei Jahre führten, auch offiziell die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern. Auf Anhieb wurde die durchschnittliche Zuschauerzahl von 345 auf knapp 1100 verdreifacht, dem viertbesten Schnitt der Saison 2012/13 in der Liga. Die Saison 2014/15 schloss man mit 9:43 Punkten (3 Siege, 3 Unentschieden, 20 Niederlagen) ab und stieg nach 3 Jahren Oberhaus als Tabellenletzter in die 2. Bundesliga ab. Am 23. März 2016 gab man bei einer Pressekonferenz bekannt, dass man für die Saison 2016/17 keine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragen würde.[1] In der Runde 2019/20 trat die Mannschaft in der Rheinlandliga an, der fünften Spielebene.

Der TuS Weibern in den Aufstiegs-Play-Offs Bearbeiten

Größte Erfolge Bearbeiten

  • Aufstieg in die 1. Bundesliga 2003, 2012
  • Meister der 2. Bundesliga Süd 2003, 2006
  • Aufstieg in die 2. Bundesliga 1999

Saisonbilanzen seit 1999/00 Bearbeiten

Saison Spielklasse Platz Sp. S U N Tore Diff. Punkte
1999/00 2. Bundesliga Süd 4 26 12 4 10 587:586 1 28:24
2000/01 2. Bundesliga Süd 6 26 14 1 11 602:548 54 29:23
2001/02 2. Bundesliga Süd 2 26 21 0 5 715:603 112 42:10
2002/03 2. Bundesliga Süd 1 26 21 2 3 800:637 163 44:8
2003/04 Bundesliga 10 22 5 1 16 468:612 −144 11:33
2004/05 Bundesliga 10 21 6 2 13 547:604 −57 14:28
2005/06 2. Bundesliga Süd 1 28 23 1 4 852:755 97 47:9
2006/07 2. Bundesliga Süd 3 24 17 1 6 735:643 92 35:13
2007/08 2. Bundesliga Süd 6 22 12 0 10 673:624 49 24:20
2008/09 2. Bundesliga Süd 4 22 13 2 7 607:559 48 28:16
2009/10 2. Bundesliga Süd 4 22 13 2 7 589:551 +38 28:16
2010/11 2. Bundesliga Süd 5 22 11 2 7 573:545 +28 24:16
2011/12 2. Bundesliga 2 30 22 1 7 941:833 +108 45:15
2012/13 Bundesliga 9 22 6 0 16 526:660 −134 12:32
2013/14 Bundesliga 10 22 6 0 16 546:630 −84 12:32
2014/15 Bundesliga 14 26 3 3 20 639:772 −133 9:43
2015/16 2. Bundesliga 9 30 14 1 15 793:801 −8 29:31
Aufstieg
Abstieg

Herren Bearbeiten

Die 1. Männermannschaft spielte jahrelang erfolgreich in der jeweils höchsten Spielklasse des Handballverbands Rheinland. Ihre Blütezeit erlebten die Handballherren nach einer Reihe von Vizemeisterschaften in der Oberliga Rheinland, nachdem sie sich dann 1997 mit 43:1 Punkten die Rheinlandmeisterschaft sicherten. In den Folgejahren spielten die Herren in der damaligen Regionalliga West, Staffel Süd (oft abschätzig wegen der vielen Vereine aus der Rhein/Moselregion als Weinbergliga bezeichnet). Dort konnte sich der TuS Weibern sogar 2001 für die Qualifikationsspiele zur 2. Bundesliga qualifizieren, wo er am späteren Aufsteiger Bad Salzuflen scheiterte. In der anschließend eingleisigen Regionalliga West mussten die Weiberner dann jedoch 2004 den Weg zurück in die Oberliga Rheinland antreten und spielten anschließend nach einem erneuten Abstieg ab 2006 in der Rheinlandliga. Nachdem man sich 2013 wegen Personalproblemen freiwillig in die Verbandsliga zurückzog, spielt Die Herrenmannschaft nun wieder in der Rheinlandliga.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rückzug von Koblenz bestätigt – Sattler: "Keine Zukunft für die Vulkan-Ladies". In: handball-world.news. 24. März 2016, abgerufen am 17. Dezember 2021.