Taufkirchen an der Trattnach

Marktgemeinde im Bezirk Grieskirchen, Oberösterreich

Taufkirchen an der Trattnach ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 1958 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Grieskirchen.

Marktgemeinde
Taufkirchen an der Trattnach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Taufkirchen an der Trattnach
Taufkirchen an der Trattnach (Österreich)
Taufkirchen an der Trattnach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Grieskirchen
Kfz-Kennzeichen: GR
Fläche: 24,61 km²
Koordinaten: 48° 15′ N, 13° 45′ OKoordinaten: 48° 14′ 51″ N, 13° 45′ 0″ O
Höhe: 377 m ü. A.
Einwohner: 1.958 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 80 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4715
Vorwahl: 07734
Gemeindekennziffer: 4 08 29
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Taufkirchen 105
4715 Taufkirchen an der Trattnach
Website: www.taufkirchen.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Schaur (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
10
7
2
10 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Taufkirchen an der Trattnach im Bezirk Grieskirchen
Lage der Gemeinde Taufkirchen an der Trattnach im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)AistersheimBad SchallerbachEschenau im HausruckkreisGallspachGaspoltshofenGeboltskirchenGrieskirchenHaag am HausruckHeiligenbergHofkirchen an der TrattnachKallhamKematen am InnbachMeggenhofenMichaelnbachNatternbachNeukirchen am WaldeNeumarkt im HausruckkreisPeuerbachPollhamPöttingPramRottenbachSt. AgathaSt. Georgen bei GrieskirchenSt. ThomasSchlüßlbergSteegenTaufkirchen an der TrattnachTolletWaizenkirchenWallern an der TrattnachWeibernWendlingOberösterreich
Lage der Gemeinde Taufkirchen an der Trattnach im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Taufkirchen an der Trattnach
Taufkirchen an der Trattnach
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie Bearbeiten

Taufkirchen an der Trattnach liegt auf einer Höhe von 377 m ü. A. im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7 km, von West nach Ost 6,6 km. Die Gesamtfläche beträgt 24,6 km², 13,8 % der Fläche sind bewaldet, 77,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 37 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Adrischendorf (17)
  • Aich (216)
  • Aichet (19)
  • Altenhof (10)
  • Brandstetten (23)
  • Damberg (11)
  • Dietensam (96)
  • Eiblhub (18)
  • Erb (6)
  • Fellhof (4)
  • Fürstling (4)
  • Gries (11)
  • Grubhof (4)
  • Gstötten (4)
  • Haslau (28)
  • Hehenberg (114)
  • Helmling (30)
  • Hofmaning (24)
  • Holz (6)
  • Keneding (24)
  • Korntnerberg (20)
  • Mödlbach (49)
  • Niedertrattnach (73)
  • Oberolzing (28)
  • Obertrattbach (10)
  • Obertrattnach (323)
  • Odlboding (36)
  • Ragering (36)
  • Reischau (25)
  • Roith (85)
  • Taufkirchen an der Trattnach (358)
  • Unterolzing (41)
  • Untertrattbach (32)
  • Vatersam (50)
  • Weidenau (6)
  • Widldorf (102)
  • Winkl (15)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Damberg, Keneding, Kortnerberg, Mödelbach, Roith und Widldorf.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Kallham Neumarkt Pötting
Wendling   Tollet
Hofkirchen St. Georgen

Geschichte Bearbeiten

Durch Taufkirchen haben Römerstraßen geführt.

Zeittafel Bearbeiten

Jahr(e) Ereignis
0785 Ein Priester namens Selnrich hat seine Besitzungen in „dratihaha“ (Trattnach-Obertrattnach) der Kirche geschenkt. Mit Schenkung dieses Eigengutes in Trattnach an die Domkirche St. Stephan in Passau wurde ein wichtiges kulturhistorisches und rechtsgeschichtliches Ereignis vollzogen.
1000 Taufkirchen wird Seelsorgemittelpunkt eines ausgedehnten Gebietes.
1088 Schloss Roith, einer der ältesten Edelsitze, wird erstmals urkundlich erwähnt, obwohl seine Gründung vor dem Jahre 1000 erfolgt sein dürfte.
1203 Erste urkundliche Erwähnung eines Edelsitzes in Vatersam.
1260 Taufkirchen an der Trattnach wird erstmals urkundlich erwähnt.
1293 Erste urkundliche Erwähnung von Höhenberg als Hehenberg.
14. Jhdt. Die Kirche zum Hl. Vitus in Höhenberg entsteht im gotischen Baustil.
1475 Die Kirche zum Hl. Jakobus in Hinteraichet wird erstmals urkundlich erwähnt.
1516–1530 Im Urbar der Pfarre ist von einem Schulmeister die Rede.
ab 1600 Kallham wird Pfarre und Taufkirchen wird zu einem Vikariat zurückgestuft.
1620 Schloss Roit und der Pfarrhof durch bairische Soldaten niedergebrannt.
1633 In einer Passauer Liste scheint Taufkirchen wieder als eigene Pfarre auf.
1670–1980 Die im romanischen Baustil errichtete Kirche erhält ein im Renaissancestil erbautes Hauptschiff.
1725 Durch einen nochmaligen Umbau erhält das Gotteshaus an der Nordseite die Sebastiani-Kapelle.
1790 Das aus Holz erbaute Schulhaus wird durch einen Brand zerstört und durch das erste gemauerte Schulhaus ersetzt.
1835 Die Musikkapelle wird ins Leben gerufen.
1850 Der erste Bürgermeister ist Johann Trinkfaß.
1861 Mit der Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Bahn wird die Gemeinde an das europäische Bahnnetz angeschlossen.
1870 Errichtung des K.K. Postamtes Obertrattnach
1886–1887 Die Lourdes-Kapelle in Aich wird von den Eheleuten Johann und Maria Hager auf eigene Kosten und Grund erbaut.
1890 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Taufkirchen an der Trattnach.
1891 Taufkirchen wird zum zweiten Mal kirchenrechtlich zur selbstständigen Pfarre.
1898 Die Raiffeisenkasse Taufkirchen wird gegründet.
1901 Gründung des Musikvereins
1913 Die letzten Reste von Schloss Roith fallen.
1921 Verlegung des Postamtes nach Taufkirchen.
1950 Am östlichen Ortseingang wird das Gemeindehaus errichtet.
1958–1962 Große Außen- und Innenrenovierung der Kirche
1959 Das Postamt wird im Zubau des Gemeindeamtes untergebracht.
1971 Restaurierung des Pfarrhofes und Adaptierung des Wirtschaftsgebäudes zu einem Pfarrheim
1974 7. Oktober – Verleihung des Gemeindewappens (Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung). Genehmigung durch den Gemeinderat am 28. August 1974.
1984 Innenrenovierung der Pfarrkirche
1985 Taufkirchen an der Trattnach feiert sein 1200-jähriges Bestehen.
1994 Segnung der neuen Orgel
2009 Markterhebung

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Taufkirchen ist eine ländlich strukturierte Wohngemeinde. Der Agraranteil der Gemeindefläche liegt bei 78 Prozent, der Waldanteil bei 14 Prozent. Diese Flächen werden von 77 landwirtschaftlichen Betrieben bearbeitet, davon sind 42 Haupterwerbsbauern.[2][3]

Bildung Bearbeiten

Neben einem Kindergarten gibt es eine Volksschule und eine Mittelschule in der Gemeinde.[4]

Verkehr Bearbeiten

Politik Bearbeiten

BW

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat hat seit 2012 19 Mitglieder.

Bürgermeister Bearbeiten

  • seit 1994 Gerhard Schaur (ÖVP)

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Silber über einer blauen Wellenleiste ein aus zwei roten Balkenstücken sich erhebender, mit einem roten Kreuz besteckter roter Sparren.“

Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Blau.

Das 1974 verliehene Wappen verweist mit Kreuz und Wellen auf den Ortsnamen, der Wellenbalken steht gleichzeitig für die Trattnach.[7]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

  • Josef Krempl (* 11. Februar 1862; † 4. April 1914 in Wien), Mundartdichter, wurde in der Ortschaft Obertrattnach geboren.
  • Alois Gruber (* 21. Dezember 1908 in Weidenau; † 22. Februar 1959 in Klagenfurt), Politiker, Abgeordneter zum Nationalrat
  • Alois Ecker (* 1955), Historiker

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Taufkirchen/Trattnach. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2005, S. 1–79 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Taufkirchen an der Trattnach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Standort. Gemeinde Taufkirchen, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  3. Allgemeines. Gemeinde Taufkirchen, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  4. Schulen. Gemeinde Taufkirchen, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  5. a b ÖBB. Abgerufen am 23. Dezember 2022.
  6. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  7. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (4. Nachtrag 1973–1976). In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, 1977, S. 27 (ooegeschichte.at [PDF; 3,5 MB]).