Sues
Sues (Aussprache [hocharabisch as-Suwais, ägyptisch es-Swēs ausgesprochen) ist eine Stadt in Ägypten an der Nordspitze des Roten Meers, welches hier in den Golf von Sues ausläuft, an der Mündung des Sueskanals.
]; englische/französische Transkription: Suez, arabisch السويس,السويس Sues | ||
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Koordinaten | 29° 58′ N, 32° 33′ O | |
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Ägypten | |
as-Suwais | ||
ISO 3166-2 | EG-SUZ | |
Höhe | 5 m | |
Einwohner | 699.541 (2021) | |
Gründung | 1859 | |
Politik | ||
Bürgermeister | Abdel-mageed Saqr | |
Kultur | ||
Partnerstädte | ![]() | |
![]() Satellitenansicht des Hafens, der Stadt und des südlichen Endpunktes des Suezkanals, der durch Ägypten verläuft und in der Nähe von Port Said ins Mittelmeer mündet. (Oben ist Nordost).
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Beschreibung Bearbeiten
Sues liegt 135 km östlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Die Stadt hat 728.180 Einwohner (Stand 2017). Die Stadt besteht aus dem arabischen Viertel und dem regelmäßig angelegten europäischen Viertel mit einer vizeköniglichen Villa. Südöstlich der Altstadt sind neue, moderne Viertel entstanden, die auf ehemaligem Meeresboden gebaut sind.
Im Nordosten liegt die Mündung des hier 2 m ü. M. liegenden Süßwasserkanals (Ismailia-Kanal) mit einem großen Schleusenwerk. Zu den Hafenanlagen, die weit ins Meer hinausgebaut sind, führt ein 3 km langer Damm; auf diesem läuft die Eisenbahn zum Hafenbassin, Port Ibrahim genannt, mit Leuchtturm und der Statue des Leutnants Waghorn.
Ein 15 m breiter Fahrdamm führt zur neu aufgeschütteten Hafenhalbinsel Port Taufiq.
Geschichte Bearbeiten
Wahrscheinlich steht Sues auf der Stätte des alten Klysma, von den Arabern Qulzum genannt. Es war vor der Entdeckung des Seewegs nach Indien um das Kap der Guten Hoffnung als großer Umschlagplatz europäischer und indischer Waren bekannt, verfiel aber danach und zählte bei Beginn der Kanalbauten nur noch 1500 Einwohner. Nach Fertigstellung des Sueskanals (1869) blühte die Stadt kurz auf. Richard Burton schreibt aber im Buch „Die Goldminen von Midian“, dass die Fertigstellung des Kanals dem Stadtbild geschadet hat. Ihre Bedeutung als Durchgangshafen für den Ostasienhandel und dem Passagierverkehr (im Besonderen nach Mekka) verhalf der Wirtschaft zu einem enormen Aufschwung.
Im Sechstagekrieg mit Israel im Jahre 1967 wurde die Stadt zeitweise ganz evakuiert und stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden sind noch teilweise zu sehen. Während der Revolution in Ägypten 2011 war die Stadt Sues von besonders schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften geprägt.
Wirtschaft Bearbeiten
Die Haupteinnahmequellen sind die Erdölraffinerien, petrochemische und eisenverarbeitende Industrie. Auch einige Kunstdüngerfabriken haben sich hier angesiedelt.
Kultur Bearbeiten
Sues ist Sitz eines Teils der Sueskanal-Universität.
Das Nationalmuseum von Sues wurde 2012 in einem modernen Neubau wieder eröffnet[1], lange nachdem der Vorgängerbau im ägyptisch-israelischen Sechstagekrieg im Juni 1967 zerstört worden war. Die Sammlung war damals rechtzeitig nach Kairo ausgelagert worden. Jetzt ist sie im neuen Gebäude wieder zu sehen – zusammen mit weiteren bedeutenden Werken der Pharaonenzeit, der hellenistisch-römischen Antike, des Mittelalters und der Neuzeit.[2]
Geographie Bearbeiten
Der Isthmus von Suez gilt als Grenze zwischen Afrika und Asien.[3]
Klima Bearbeiten
Das Köppen-Geiger-Klimaklassifikationssystem stuft das Klima als heiße Wüste (BWh) ein.
Die heißeste aufgezeichnete Temperatur war 49 °C am 14. Juni 1965, während die kälteste aufgezeichnete Temperatur 1 °C am 23. Februar 2004 war.[4]
Suez, Ägypten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wetterdaten für Suez, Ägypten (bis 1990)
Quelle: NOAA
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Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten
- Abdel Latif Moubarak (* 1964), Dichter
- Ebtisam Zayed (* 1996), Radsportlerin
Partnerstädte Bearbeiten
- Skopje, Nordmazedonien (seit 1985)
- Djibouti-Stadt, Djibouti
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Neues National-Museum in Suez
- ↑ Helmut Brandl, Gabriele Wenzel: Ägypten zwischen Afrika, Orient und Okzident. Das Nationalmuseum von Suez. In: Antike Welt 2018, Heft 6, S. 86–89.
- ↑ William Hughes, J.F. Williams: The advanced class-book of modern geography. 1908, S. 332 (google.com [abgerufen am 30. April 2018]).
- ↑ Ismailia (Port Taufiq), Ägypten. Voodoo Skies, abgerufen am 5. Juli 2013.