Suchawa (Barciany)

Siedlung in Polen

Suchawa (deutsch Sausgörken) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Barciany (Barten) im Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg).

Suchawa
?
Suchawa (Polen)
Suchawa (Polen)
Suchawa
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Kętrzyn
Gmina: Barciany
Geographische Lage: 54° 14′ N, 21° 24′ OKoordinaten: 54° 14′ 14″ N, 21° 24′ 11″ O
Einwohner: 112 (2011)
Postleitzahl: 11-410[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: GęsikiSkandławki
Eisenbahn: Rastenburger Kleinbahnen (stillgelegt)
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage Bearbeiten

Suchawa liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 20 Kilometer nördlich der Kreisstadt Kętrzyn (deutsch Rastenburg).

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Sausgerken – nach 1785 Groß Sausgörken, nach 1820 Adlig Sausgörken genannt und nach 1871 ohne Zusatzbezeichnung geschrieben – wurde vor 1484 gegründet.[2] Im Jahre 1484 wurde es in einer Erneuerungshandfeste erwähnt.[3] Die Gegend ist wohl altes Siedlungsland gewesen. So fand man im Jahre 1935 hier zwei Steinäxte und ein Feuersteinbeil.[3]

Als 1874 der Amtsbezirk Skandlack (polnisch Skandławki) errichtet wurde, wurden die Landgemeinde Sausgörken und der Gutsbezirk Sausgörken eingegliedert.[4] Er war Teil des Kreises Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 30. September 1928 schlossen sich die Landgemeinde und der Gutsbezirk Sausgörken sowie der Gutsbezirk Skandlack mit Teilen von Jäglack (Amtsbezirk Jäglack) zur neuen Landgemeinde Sausgörken zusammen. Am 8. April 1929 erfolgte darum die Umbenennung des Amtsbezirks Skandlack in „Amtsbezirk Sausgörken“.

In Kriegsfolge wurde 1945 das gesamte südliche Ostpreußen – und mit ihm Sausgörken – an Polen überstellt. Sausgörken erhielt die polnische Namensform „Suchawa“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Barciany (Barten) im Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Einwohnerzahlen Bearbeiten

Jahr Dorf Gut Gesamt
1820 97 97[5]
1885 85 168 253
1905 40 180 220
1910 52 182 234
1933 379
1939 360
2006 160
2011 112[6]

Amtsbezirk Sausgörken (1929–1945) Bearbeiten

Als der Amtsbezirk Sausgörken entstand, gehörten zwei Gemeinden dazu. Das blieb so bis 1945:[4]

Deutscher Name Polnischer Name
Meistersfelde Gęsiki
Sausgörken Suchawa

Kirche Bearbeiten

Bis 1945 war Sausgörken in die evangelische Kirche Barten in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Kirche Rastenburg im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.[5]

Heute gehört Suchawa im Blick auf beide Konfessionen zu Barciany – im jetzigen katholischen Erzbistum Ermland bzw. in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr Bearbeiten

Suchawa liegt an einer Nebenstraße, die von Gęsiki (Meistersfelde) nach Skandławki (Skandlack) führt. Bis 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Barten–Nordenburg, die von den Rastenburger Kleinbahnen betrieben wurde, nach dem Krieg jedoch nicht reaktiviert wurde.

Trivia Bearbeiten

Der Schriftsteller Arno Surminski (im Nachbarort Jäglack (polnisch Jegławki) geboren) beschreibt diesen Teil Ostpreußens in seinen Romanen. Dabei erwähnt er häufig auch Sausgörken.[3]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1216
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Sausgörken
  3. a b c Suchawa - Sausgörken bei ostpreussen.net
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Skandlack/Sausgörken
  5. a b Sausgörken bei GenWiki
  6. Wieś Suchawa w liczbach