Staatsschauspieler
Der Begriff Staatsschauspieler hatte im Laufe der Geschichte unterschiedliche Bedeutungen. Im nationalsozialistischen Deutschland war es der höchste Titel, der an Bühnenschauspieler verliehen werden konnte. Seit 1945 hat sich die Bedeutung gewandelt. In Baden-Württemberg z. B. handelt es sich nicht mehr um einen Ehrentitel, sondern um eine Dienstbezeichnung.
Titelträger vor der Zeit des NationalsozialismusBearbeiten
- Ulrich von der Trenck (1924)
- Felix Baumbach (1925)
- Egmont Richter (1926)
- Fritz Wisten (1928)
Zeit des NationalsozialismusBearbeiten
Im nationalsozialistischen Deutschland wurde der Preis vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, überreicht. Es war ein reiner Ehrentitel, der mit keinen Vermögensvorteilen verbunden war. Da bedeutende Bühnendarsteller unter dem Nationalsozialismus stets auch in Filmen eingesetzt wurden – das für die Propaganda wichtige Medium sollte auf diese Weise aufgewertet werden –, waren die Preisträger dem Publikum regelmäßig auch als Filmdarsteller bekannt. Reine Leinwandstars hatten hingegen keine Aussichten auf die Verleihung des Titels.
Träger des Titels im nationalsozialistischen Deutschland (Auswahl)Bearbeiten
- Willy Birgel (1937)
- Hans Brausewetter (1939)
- Lina Carstens (1939)
- Lil Dagover (1937)
- Paul Dahlke (1937)
- René Deltgen (1939)
- Karl Ludwig Diehl (1939)
- Käthe Dorsch (1936)
- Albert Florath (1938)
- Heinrich George (1937)
- Alexander Golling (1938?)
- Gustaf Gründgens (1934)
- Lucie Höflich (1937)
- Marianne Hoppe
- Emil Jannings (1936)
- Fritz Kampers (1939)
- Friedrich Kayßler
- Eugen Klöpfer (1934)
- Maria Koppenhöfer (1943)
- Werner Krauß (1934)
- Hans Leibelt (1934)
- Wolfgang Liebeneiner (1942)
- Theodor Loos (1937)
- Bernhard Minetti (1938)
- Paul Otto (1937)
- Erich Ponto (1938)
- Johannes Riemann (1939)
- Heinz Rühmann (1940)
- Josef Sieber (1938)
- Emmy Sonnemann (1934)
- Hermann Thimig (1938)
- Olga Tschechowa (1936)
- Hedwig Wangel (1939)
- Paul Wegener (1937)
- Mathias Wieman (1937)
Bundesrepublik DeutschlandBearbeiten
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird der Titel „Staatsschauspieler“ vom Berliner und vom Hamburger Senat sowie von den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland[1] verliehen.
Träger des württembergischen Titels (Auswahl)Bearbeiten
Träger des baden-württembergischen Titels (Auswahl)Bearbeiten
- Robert Bürkner
- Gerhard Just (1972)
- Werner Schramm (1972)
- Wolfgang Höper (1976)
- Edwin Dorner (1985)
- Sebastian Kreutz (2006)
- Timo Tank (2013)
Träger des bayerischen Titels (Auswahl)Bearbeiten
Träger des Berliner Titels (Auswahl)Bearbeiten
- Curt Bois (1963)
- Berta Drews (1963)
- Martin Held (1963)
- Rolf Henniger (1963)
- Klaus Kammer (1963)
- Carl Raddatz (1963)
- Erich Schellow (1963)
- Siegmar Schneider (1963)
- Bernhard Minetti (1965)
- Hans Söhnker (1968)
- Jürgen Thormann (1969)
- Friedrich W. Bauschulte (1970)
- Horst Bollmann (1970)
- Rolf Schult (1970)
- Dieter Ranspach (1971)
- Susanne Düllmann (1996)
- Herbert Grünbaum
Träger des saarländischen Titels (Auswahl)Bearbeiten
- Hans-Georg Körbel[2]
- Christiane Motter[3]
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
- Porträts bekannter Schauspieler (darunter auch Staatsschauspieler)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Ein Service von Saarland und juris. In: sl.juris.de. Abgerufen am 18. April 2016.
- ↑ Saarland: Pressemitteilung | Saarland.de. (Nicht mehr online verfügbar.) In: justiz.saarland.de. Archiviert vom Original am 18. April 2016; abgerufen am 18. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Saarländischer Rundfunk: Christiane Motter ist Staatsschauspielerin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: SR.de. Archiviert vom Original am 18. April 2016; abgerufen am 18. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.