Sorghof (Itzgrund)

Einöde in der Gemeinde Itzgrund in Oberfranken

Sorghof ist eine Einöde in der oberfränkischen Gemeinde Itzgrund im Landkreis Coburg.

Sorghof
Gemeinde Itzgrund
Koordinaten: 50° 10′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 50° 9′ 59″ N, 10° 52′ 30″ O
Höhe: 375 m ü. NHN
Einwohner: (1987)[1]
Postleitzahl: 96274
Vorwahl: 09533
Bild von Sorghof

Geografie Bearbeiten

Der Ort liegt etwa zwölf Kilometer südwestlich von Coburg an einem Hang. An Sorghof führt die Gemeindeverbindungsstraße von Welsberg nach Büdenhof vorbei. Westlich, in etwa 700 Meter Entfernung befindet, sich der Windpark Bürgerwald.

Geschichte Bearbeiten

Der Einzelhof war fast durchwegs eine Försterei. Namensgebend war die Flur Sorg. Im 16. Jahrhundert wurde der Ort „Sorg“ bezüglich Zinsen von einem halben Hof und einer Schäferei erstmals genannt.[2] Um 1680 war die Bezeichnung „Sorghoff“ belegt. Im 18. Jahrhundert war der Hof zent-, zehnt- und fronfrei. 1833 bestand der Weiler aus vier Sölden und einem Stadel. 1854 besaß der Bankier Joel Jakob von Hirsch den Sorghof mit den dazugehörigen Grundstücken, wie dem Sorgacker, der Hof- oder Sorggrundwiese und dem Tropfhaus eines Bauern.[2]

Seit 1848 gehörte Sorghof zur Landgemeinde Welsberg, die 1862 in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert wurde. Im Jahr 1871 zählte der Weiler zwölf Einwohner und vier Gebäude. Die zuständige katholische Pfarrei und die Schule befanden sich im drei Kilometer entfernten Seßlach.[3] Im Jahr 1900 umfasste die Landgemeinde, bestehend aus den Orten Welsberg, Sorghof und Büdenhof, eine Fläche von 358,62 Hektar, 190 Einwohner, von denen 182 evangelisch waren, und 37 Wohngebäude. In Sorghof lebten dreizehn Personen in zwei Wohngebäuden. Die evangelische Schule befand sich im 1,8 Kilometer entfernten Welsberg. Die Protestanten gehörten zum Sprengel der 2,3 Kilometer entfernten Pfarrei Schottenstein.[4]

1925 hatte die Einöde vier Einwohner und ein Wohngebäude,[5] 1950 zwei Einwohner.[6] 1970 zählte Sorghof fünf Einwohner,[7] 1987 war der Ort unbewohnt.[1]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Sorghof zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor die Gemeinde Welsberg am 1. Mai 1978 ihre Selbstständigkeit und wurde, wie ihre Ortsteile, die Einöden Büdenhof und Sorghof, ein Ortsteil der Gemeinde Itzgrund.[8]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sorghof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 300 (Digitalisat).
  2. a b Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 342 f.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1124, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1160 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1002 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 153 (Digitalisat).
  8. Günther Rose: Welsberg. In Broschüre: 1225 Jahre Itzgrund, S. 32–34