Sebastiano Conca

italienischer Maler des Barock

Sebastiano Conca, auch „Il Cavaliere“ genannt (* 8. Januar 1680 in Gaeta; † 1. September 1764 in Neapel) war ein italienischer Maler des Spätbarock.

Sebastiano Conca, Lithographie von Gabriel Decker, 1846

Leben Bearbeiten

Sebastiano Conca war das älteste von zehn Kindern des Kaufmanns und Steuerpächters Erasmo Conca und dessen Gattin Caterina de Lorio. In jungen Jahren schickte ihn der Vater in die Werkstatt von Francesco Solimena (1657–1747) nach Neapel. 1702 begleitete Conca seinen Meister nach Montecassino. Während seiner Ausbildung eignete er sich Solimenas stark kontrastierende Malweise an.

 
Christus im Garten Gethsemane (1746), 64 × 47 cm, Vatikanische Pinakothek

1706 ging Conca mit seinem Bruder Giovanni Conca nach Rom und gründete eine eigene Werkstatt für Freskenmalerei und Tafelbilder, wobei sich seine Malweise in Richtung eines klassizistischen Spätbarock weiter entwickelte. Dieser auch als römischer Klassizismus bezeichnete Kunststil, hatte sich als Gegenbewegung zum frivol empfundenen Rokoko entwickelt und durch die Wiederentdeckung der römischen Antike eine klassisch ausgerichtete künstlerische Ästhetik ins Gespräch gebracht.

1710 gründete er die „Accademia del Nudo“, die von zahlreichen Studenten aus ganz Europa besucht wurde, die ihrerseits den klassizistischen Ansatz auf dem ganzen Kontinent verbreiteten. 1719 wurde Conca Mitglied der Accademia di San Luca und wurde zweimal zu ihrem Princeps gewählt. Einer seiner frühen Förderer waren der Principe della Torrella und Kardinal Pietro Ottoboni, der neben zahlreichen anderen Ämtern auch Erzpriester der Lateranbasilika war. Durch Ottobonis Fürsprache erhielt Conca von Papst Clemens XI. den Auftrag, in der San Giovanni in Laterano und in der San Clemente Fresken zu malen. Als Belohnung erhielt er vom Papst den Ritterschlag und ein mit Diamanten besetztes Kreuz. Sein Atelier wurde nun der große Saal im Palazzo Farnese, der ihm vom Herzog von Parma überlassen wurde.

 
Allegorie des Ruhmes (1730er Jahre), 37 × 29 cm, Louvre, Paris

In dieser frühen Zeit arbeitete er auch mit Carlo Maratta zusammen in der Santa Cecilia in Trastevere und 1718 allein in Genua im Palazzo Lomellini-Doria. 1721–1725 wurde er nach Turin an das Haus Savoyen berufen, wo er in verschiedenen Kirchen und im königlichen Palast Fresken und Ölbilder schuf. Später erhielt er Aufträge von Philipp V. (Spanien), den Königen von Polen, Portugal und Sardinien sowie des Erzbischofs von Köln.

1731 folgte ein Auftrag in Siena, um die Apsis der Santissima Annunziata auszumalen. Der Auftrag erfüllte den testamentarisch festgeschriebenen letzten Willen von Ugolino Billo, der vormals Rektor der sienesischen Santa Maria della Scala war. 1739 schrieb er ein Buch mit dem Titel Ammonimenti („Ermahnungen“), eine Art moralischer Wegweiser für angehende Künstler.

1751 schließlich kehrte er nach Neapel zurück, wo er sich künstlerisch stark einer illusionistischen Malerei in der Art des Luca Giordano zuwendete.

Schüler Bearbeiten

Bildergalerie Bearbeiten

Tafelbilder Bearbeiten

 
Kreuzabnahme (1746), Vatikanische Pinakothek
 
Verkündigung Mariä, Aufenthaltsort unbekannt

Fresken Bearbeiten

  • Fresken (1721–25) im Oratorio de San Filippo e Santa Teresa, Venaria
  • Krönung der Santa Cecilia (1725), Fresko, Santa Cecilia, Rom
  • Fresken in der Basilika della Superga (1726), Piemont
  • Probatica Piscina (Teich von Bethseba) (1732), Fresko, Chiesa della Santissima Annunziata, Siena
  • Fresken im Königspalast von Turin (1733)
  • Allegorische Szenen, Fresko, (1738–40) Palazzo Lomellini-Doria, Genua
  • Fresken in der Santa Chiara (1752–54), Neapel

Auktionen Bearbeiten

  • 1825 in Nürnberg: Zwey Gegenstücke; Aufzüge von Meergöttern und Göttinen.[1]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sebastiano Conca – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. VERZEICHNISS ÜBER DAS v.DERSCHAUISCHE Kunstkabinett zu NÜRNBERG…. Nürnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer., 1825., 250 S., Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen.,1825., Google Books, online, S. 21.