Satz über monotone Klassen

mathematischer Satz

Der Satz über monotone Klassen ist ein zentraler Satz der Maßtheorie, dem Teilgebiet der Mathematik, das sich mit den Eigenschaften von Maßräumen und Funktionen auf ihnen beschäftigt.

Definition eines monotonen Vektorraums

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Bevor der Satz formuliert werden kann, müssen wir zunächst den Begriff eines monotonen Vektorraums einführen. Eine Menge   von beschränkten, reellwertigen Funktionen auf einem beliebigen Raum   heißt monoton, falls die folgenden Eigenschaften erfüllt sind:

  •   ist ein Vektorraum über den reellen Zahlen.
  • Alle konstanten Funktionen liegen in  .
  • Für jede Folge   von Funktionen in  , die   und   (punktweise Konvergenz) mit   beschränkt erfüllt, gilt:  .

Der Satz über monotone Klassen

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Es sei   eine multiplikative (also unter Multiplikation abgeschlossene) Klasse von beschränkten, reellwertigen Funktionen auf einer Menge   und   die von der Klasse   erzeugte σ-Algebra. Zudem sei   ein monotoner Vektorraum, der   als Teilmenge enthält. Dann besagt der Satz über monotone Klassen, dass   auch alle beschränkten,  -messbaren Funktionen enthält.

Anwendungen

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Eine klassische Anwendung des Satzes über monotone Klassen ist der Beweis des Satzes von Fubini. In manchen Fällen lassen sich Beweise auch mit dem anschaulicheren Standardverfahren der Integration von einfachen Funktionen und Anwendung des Satzes von der monotonen Konvergenz beweisen.

Literatur

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  • Claude Dellacherie, Paul-André Meyer: Probabilities and Potential (= North Holland Mathematics Studies. Bd. 29). North-Holland u. a., Amsterdam u. a. 1978, ISBN 0-7204-0701-X.
  • Philip E. Protter: Stochastic integration and differential equations. Version 2.1 (= Applications of Mathematics. Stochastic Modelling and Applied Probability. Bd. 21). 2nd edition, corrected. 3rd printing. Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-00313-4.