Rittergut Eckerde II

Anwesen im Stadtteil Eckerde der Stadt Barsinghausen in der Region Hannover in Niedersachsen

Das Rittergut Eckerde II, auch Rittergut von Holle, ist ein Anwesen im Stadtteil Eckerde der Stadt Barsinghausen in der Region Hannover in Niedersachsen. Das Herrenhaus des Gutes ist denkmalgeschützt.[1]

Herrenhaus des Ritterguts

Geschichte

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Zufahrt von der Nordseite, Mauer

In Eckerde gibt es zwei Gutsanlagen. Im Westen des alten Dorfkerns liegt das Rittergut Eckerde I der Familie von Heimburg und in Osten das Gut Eckerde II. Das im Fürstentum Calenberg gelegene Gut war in Besitz der Familie von Lo(h). Nach deren Aussterben wurde im Jahr 1487 die nach einem früheren Wohnsitz in Holle benannte Familie von Holle mit dem Gut belehnt.[2]

Zum Gut gehörten ursprünglich Ländereien und Rechte in den Gemarkungen Almhorst, Dedensen, Döteberg, Eckerde, Gehrden, Groß Munzel, Harenberg, Kolenfeld, Landringhausen, Langreder, Leveste, Lohnde und Ostermunzel.[2]

Nach über 400 Jahre in Familienbesitz ging das Gut im 20. Jahrhundert durch Einheirat an die Familie Ausmeyer über.[2] Adolf Ausmeyer war ein Mitbegründer der Zuckerfabrik Neuwerk. Bis zum Zweiten Weltkrieg bewirtschaftete seine Familie zusätzlich angepachtete Güter in Eckerde, Leveste, Langreder, Bönnigsen und Lemmie.[3]

Urkunden und Akten des Rittergut Eckerde II lagern im Niedersächsischen Landesarchiv (Abteilung Hannover).[2]

Seit 2018 wird das Anwesen durch seine Besitzer wieder mit Rittergut von Holle bezeichnet. Der Spiegelsaal des Herrenhauses wird seitdem als eines der Trauzimmer der Stadt Barsinghausen genutzt.[4]

Beschreibung

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Park, südlich des Herrenhauses

Das Gut ist von einem drei Hektar großen Park umgeben.[2] Die nördliche Abgrenzung zur Gehrdener Straße besteht aus einer denkmalgeschützten Bruchsteinmauer.[1] Im Süden grenzt der Park[5] an den Kirchdorfer Mühlbach, der im Osten des Anwesens in die Südaue mündet. Insgesamt umfasst das Gut noch 80,5 Hektar.[2]

Das Herrenhaus des Gutes Eckerde II wurde im Jahr 1827 als eingeschossiges Gebäude errichtet und 1892[2] oder 1895[6] um ein zweites Stockwerk erweitert. Die Wirtschaftsgebäude des Gutes stammen aus jüngerer Zeit.[5] Das Herrenhaus ist ein zweigeschossiger, verputzter Massivbau. Die klassizistische Anlage hat einen quadratischen Grundriss mit je fünf Fensterachsen auf einem Souterrain. Dazu gibt es an der Westseite einen Treppenhausanbau. An der Nordseite gibt es einen drei Achsen breiten, zweigeschossigen Portikus. Eine Doppeltreppe führt auf eine Terrasse, die diese umgebenden dorischen Säulen tragen die obere Balkonade, die durch einen von ionischen Säulen getragenen Dreiecksgiebel bekrönt ist. Der entsprechende Bereich der Südseite ist als Wintergarten ausgebaut. Die Fenster sind mit profilierten Gewänder ausgeführt, die im Obergeschoss mit Giebelchen gedeckt. Die Geschosse sind durch Gurtgesims voneinander abgesetzt.[6]

Findling

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Findling in Eckerde

Etwa im Jahr 1935 wurde bei Ausgrabungen auf dem Rittergut ein Findling[7] aus von pegmatitischen Gängen durchzogenem dunkelrotem Granit[8] gefunden. Er soll zu den Grundmauern eines Cheruskerhauses gehört haben. 1985 wurde der Stein mit einer Inschrift versehen in der Dorfmitte aufgestellt.[7]

Siehe auch

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Commons: Rittergut Eckerde II – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Denkmalatlas Niedersachsen, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  2. a b c d e f g Familie von Holle, Rittergut Eckerde II: Urkunden und Akten. Arcinsys Niedersachsen Bremen, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  3. Eckerde und Umgebung, Rittergüer in: Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover (Hrsg.): Der Deister. Natur. Mensch. Geschichte. Zu Klampen, Springe 2017, ISBN 978-3-86674-545-2, S. 317.
  4. Lisa Malecha: Neues Trauzimmer auf dem Rittergut Eckerde II. www.haz.de, 27. April 2018, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  5. a b Barsinghausen-Eckerde in: Hans-Herbert Möller (Hrsg.), Henner Hannig (Bearb.): Landkreis Hannover. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 13.1.) Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden, 1988, ISBN 3-528-06207-X, S. 182–183
  6. a b Rittergut (Ausmeyer). In: Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bremen/Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00348-7, S. 121.
  7. a b Gerheide Knüttel: Vor 30 Jahren wurde der Heimattag Eckerde gegründet. deister-echo.de, 26. August 2015, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  8. Eckerde, Ortsdenkmal von 1985 in: Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover (Hrsg.): Der Deister. Natur. Mensch. Geschichte. Zu Klampen, Springe 2017, ISBN 978-3-86674-545-2, S. 318.

Koordinaten: 52° 19′ 36,4″ N, 9° 31′ 16,4″ O