Reinhard Teufel

österreichischer Politiker (FPÖ)

Reinhard Johannes Teufel[1] (* 20. Mai 1979[2]) ist ein österreichischer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Seit März 2018 ist er Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich, seit 23. März 2023 dort auch Klubobmann seiner Partei.

Leben

Reinhard Teufel besuchte nach Volks- und Hauptschule in Lackenhof und Gaming die Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft in Gainfarn, wo er 1998 maturierte. Nach dem Präsenzdienst begann er ein Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, das er 2004 als Magister abschloss.[3]

Nach dem Studium war er in der Finanzbuchhaltung des Austrian Research Centers tätig, ab 2007 war er Fachreferent im Freiheitlichen Parlamentsklub, weiters von 2007 bis 2017 Hauptmitglied der §7-Kommission beim Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.[4] 2011 wurde er Büroleiter bei FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian Strache. 2013 übernahm er den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb in Lackenhof, den er seitdem im Nebenbetrieb weiterführt. 2014 legte er die Dienstprüfung für den Verwaltungsdienst in der Parlamentsdirektion und im Juli 2017 die Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst (Försterprüfung) ab.[5] Seit 2016 ist er Vorstandsmitglied des FPÖ-Bildungsinstituts.[6] Im Dezember 2017 wurde er Kabinettschef im Bundesministerium für Inneres unter dem damaligen Innenminister Herbert Kickl, wo er bis zu dessen Entlassung durch den Bundespräsidenten im Mai 2019 im Zuge der Ibiza-Affäre das Kabinett leitete.[7][8]

Reinhard Teufel gehörte von 2010 bis 2020 dem Gemeinderat in Gaming an, im Mai 2017 wurde er zum FPÖ-Obmann des Bezirks Scheibbs gewählt. Am 22. März 2018 wurde er in der konstituierenden Landtagssitzung der XIX. Gesetzgebungsperiode als Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich angelobt, wo er für die Ressorts Sicherheit, Asyl und Zuwanderung zuständig war und für Landwirtschaft, Wirtschaft/Tourismus sowie Wissenschaft/Forschung zuständig ist.[9] Darüber hinaus war Teufel Mitglied des Aufsichtsrates der ASFINAG Maut Service GmbH und ist Delegierter der Oberösterreichischen Wechselseitigen Versicherung Vermögensverwaltung sowie seit 2020 Obmann der Agrargemeinschaft Lackenhof.[10]

Bei der Landtagswahl 2023 kandidierte er auf dem sechsten Listenplatz der Landesliste sowie als Spitzenkandidat der Partei im Landtagswahlkreis Scheibbs.[11][12] Zu Beginn der XX. Gesetzgebungsperiode folgte er Udo Landbauer als Klubobmann des FPÖ-Landtagsklubs nach.[13]

Teufel ist Mitglied der Innsbrucker akademischen Burschenschaft Brixia.[14] Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.[5]

Politische Positionen

Im Rahmen seiner politischen Tätigkeit setzt sich Teufel dafür ein, aufenthaltsbeendende Maßnahmen im Fremden- und Asylwesen umzusetzen und zu beschleunigen.[15] Zudem arbeitet er unter anderem darauf hin, den Einsatz ausländischer Pflegekräfte einzuschränken.[16]

Im Bereich der Wohnbauförderung fordert er leistbare Startwohnungen explizit für junge Niederösterreicher und spricht sich dafür aus, ökologische Maßnahmen und Klimaauflagen beim Wohnbau abzuschaffen.[17] Des Weiteren fordert er, die Lichtverschmutzung hintanzuhalten, indem er Studien zur wissenschaftlichen Untersuchung der Folgen von Lichtverschmutzung von der Bundesregierung fordert, wobei ein Sternenpark für astronomische Studien im südlichen Niederösterreich dienen könnte.[18] Teufel setzt sich auch dafür ein, das „Recht auf Barzahlung“ in der Bundesverfassung zu verankern, und macht sich gegen die kritiklose und einseitige Förderung der batteriebasierten Elektromobilität stark, in der er eine „Umwelt-Mogelpackung“ sieht.[19]

Publikationen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Landtagswahlen am 29. Jänner 2023 in Niederösterreich. Januar 2023, abgerufen am 21. August 2023.
  2. Landtag Niederösterreich: Reinhard Teufel. Abgerufen am 24. März 2018.
  3. Die Rolle des christlichen Glaubens bei depressiven Menschen. Universität Innsbruck, Diplomarbeit 2003.
  4. Gründer Bericht 2016 des Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, S. 226.
  5. a b Die FPÖ im Bezirk Scheibbs ist mit dem "Teufel im Bunde". Artikel vom 18. September 2017, abgerufen am 24. März 2018.
  6. meineabgeordneten.at: Reinhard Teufel. Abgerufen am 24. März 2018.
  7. NÖN: Lackenhof: Teufel ist Kickls Kabinettschef. Artikel vom 28. Dezember 2017, abgerufen am 24. März 2018.
  8. Landtag Ing. Mag. Reinhard Teufel (FPÖ). Abgerufen am 23. Mai 2019.
  9. FPÖ Niederösterreich: Reinhard Teufel. Abgerufen am 6. November 2019.
  10. Transparenzdatenbank des Niederösterreichischen Landtages
  11. Landtagswahl 2023: FPÖ-Landesliste: Lackenhofer Reinhard Teufel auf Platz sechs. In: noen.at. 29. November 2022, abgerufen am 30. November 2022.
  12. https://www.noe.gv.at/wahlen/L20231/Kandidaten.html#/main3k3.htm
  13. Reinhard Teufel neuer Klubobmann der FPÖ NÖ. In: noen.at. 18. März 2023, abgerufen am 18. März 2023.
  14. derStandard.at: Bünde fürs Leben: FPÖ-Minister vertrauen auf Burschenschafter. Artikel vom 26. Jänner 2018, abgerufen am 24. März 2018.
  15. Livevideo-Übertragung Landtagssitzung – NÖ Landtag. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
  16. Reinhard Teufel et al.: Entzug und keine Neuausstellung der Gewerbeberechtigung für ausländische Personenbetreuer mit Abgabenschulden in Österreich. Landtag Niederösterreich, 27. November 2018, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  17. Reinhard Teufel et al.: Flächendeckende Wohnbauoffensive: leistbare Startwohnungen für junge Niederösterreicher. Landtag Niederösterreich, 21. Februar 2019, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  18. Gegen Lichtverschmutzung - FPÖ NÖ fordert: „Rettet den Sternenhimmel“ auf NÖN.at, abgerufen am 25. Juli 2019
  19. FPÖ NÖ will Bargeld verfassungsrechtlich schützen auf NÖN.at, abgerufen am 25. Juli 2019
  20. Österreichische Bibliografie, Reihe A, Verzeichnis der österreichischen Neuerscheinungen, Jahrgang 2018, Heft 4, 19. März 2018 hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek