Rebekka Müller

deutsche Politikerin (Volt)

Rebekka Frieda Müller (* 1988[1] in Berlin) ist eine deutsche Politikerin (Volt). Sie war von Januar 2022 bis Juni 2023 Bundesvorsitzende von Volt. Bei der Bundestagswahl 2021 war sie zudem Bundesspitzenkandidatin dieser Partei, bei der Europawahl 2024 gehört sie zum Spitzenquartett.

Rebekka Müller im Bundestagswahlkampf 2021

Leben Bearbeiten

Rebekka Müller studierte von 2008 bis 2011 zunächst Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin, wo sie ihren Bachelor abschloss, und absolvierte dann von 2011 bis 2014 an der privaten Zeppelin Universität in Friedrichshafen ein Masterstudium. Anschließend arbeitete Müller als Unternehmensberaterin und Projektmanagerin in der Energiebranche.[2][3]

In Folge des Brexits, der Wahl von Donald Trump und durch die Proteste von Fridays for Future beschloss Müller, selbst politisch aktiv werden zu müssen und schloss sich 2019 Volt an.[4] Nach Medienberichten hat sie 2020 ihre Arbeitstätigkeit aufgegeben, um sich in Vollzeit ehrenamtlich zu engagieren.[5][6] 2020 kandidierte Müller bei der Kommunalwahl in Köln als Direktkandidatin Wahlkreis Ehrenfeld 5 und stand auf Listenplatz 5 der Partei.[7] Während der Kommunalwahl war sie in Köln „City-Lead“ und verantwortlich für die Kampagne.[8] Für die Volt-Fraktion im Stadtrat von Köln sitzt sie seither als Sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Liegenschaften.[9]

2021 war Müller neben dem Bamberger Stadtrat Hans-Günter Brünker Bundesspitzenkandidatin von Volt bei der Bundestagswahl.[10][11][12] Müller war 2022 zusammen mit Connor Geiger, sowie nach dessen Rücktritt im Dezember 2022 von Januar bis Juni 2023 zusammen mit Tim Marton Bundesvorsitzende von Volt Deutschland.[13] Gemeinsam mit JoinPolitics initiierte sie das Förderprogramm Team Europa, um politische Talente und insbesondere Diversität in der politischen Landschaft zu fördern.[4]

Sie gab an, wegen ihrer geplanten Kandidatur zur Europawahl beim Bundesparteitag am 24. Juni 2023 nicht erneut für den Vorsitz zu kandidieren. Lara Neumann wurde zu ihrer Nachfolgerin gewählt.[14] Bei der Aufstellungsversammlung in Erfurt am 16. September wurde Müller als Teil eines Spitzenquartetts für die Europawahl 2024 gewählt. Zum Spitzenquartett gehören ebenfalls Damian Boeselager, Nela Riehl und Kai Tegethoff.[15]

Politische Positionen Bearbeiten

Müller setzt sich insbesondere für Klimaschutz ein. Ihr Ziel ist es, dass das 1,5-Grad-Ziel eingehalten wird und Europa bis 2035 CO₂-neutral und bis 2040 klimaneutral ist. Dazu will sie eine sozial ausgestaltete CO2-Bepreisung und erneuerbare Energien ausbauen und bezahlbaren, klimaneutralen Wohnraum fördern.[16][3]

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz betrachtet Müller als zentralen Baustein für Fortschritte im Klimaschutz und Wirtschaftsentwicklung.[17]

Sie will Unternehmertum und Innovation fördern. So sollen Unternehmensgründungen durch Bürokratieabbau und gezielte Bereitstellung von Risikokapital in der Frühphase gefördert werden.[17] Unternehmenssteuern sollen innerhalb der EU harmonisiert werden.[18]

Europapolitik Bearbeiten

Müller befürwortet die Gründung einer europäischen Republik mit einer vom Europäischen Parlament gewählte Regierung mitsamt Premierminister, einer europäischen Verfassung und einer gemeinsamen Außen- und Finanzpolitik.[19][18] Das Europäische Parlament soll ein Initiativrecht erhalten.[19]

Privates Bearbeiten

Müller wohnt in Köln.[13] Sie ist Vegetarierin.[3]

Anfang 2023 wurde Müller Mutter eines Kindes. Trotzdem engagiert sie sich weiter politisch und kandidiert zur Europawahl 2024. Nach ihrer Meinung sollte – wie in anderen Berufen auch – eine Mutterschaft kein Karrierehindernis darstellen.[20]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rebekka Müller – Profil bei. In: abgeordnetenwatch.de. 21. September 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  2. Rebekka Müller. In: Linked In. Abgerufen am 12. März 2022.
  3. a b c Klimaneutralität müssen wir mindestens europaweit denken. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  4. a b Talentförderung für Europa. In: joinpolitics.org. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  5. Bundestagswahl: Wie Rebekka Müller die paneuropäische Partei Volt in den Bundestag führen will. Abgerufen am 10. Dezember 2021.
  6. Was sich kleine Parteien in diesem Wahljahr ausrechnen können. Abgerufen am 10. Dezember 2021.
  7. Rebekka Müller bei report K / Internetzeitung Köln. In: voltdeutschland.org. 7. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  8. Keiner hat uns in der Tasche. In: Kölner Stadtanzeiger. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  9. Über uns. Abgerufen am 6. September 2023 (deutsch).
  10. Karoline Meta Beisel: Volt: Mit diesem Programm will die junge Partei in den Bundestag. In: sueddeutsche.de. 30. Mai 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  11. Nina Klempt: Bundestagswahl: Volt scheitert deutlich an Fünf-Prozent-Hürde – nur 1,3 Prozent in Köln. In: ksta.de. 26. September 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  12. Wir wollen die Europäische Republik. In: thepioneer.de. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  13. a b Braunschweiger wird Bundesvorsitzender von Volt. In: regionalheute.de. 6. Dezember 2021, abgerufen am 9. Dezember 2021.
  14. Neuer Bundesvorstand, veränderter NRW Vorstand. In: voltnrw.org. 24. April 2023, abgerufen am 27. Juni 2023.
  15. Volt Deutschland: Wir haben gewählt! In: Instagram. 21. September 2023, abgerufen am 21. September 2023.
  16. Rebekka Müller, Volt, Köln I, Bundestagswahl. 19. April 2021, abgerufen am 6. Januar 2024.
  17. a b Bundestagswahlkampf: Grün — und liberal? Ihre Suche ist beendet. 3. September 2021, abgerufen am 6. Januar 2024.
  18. a b Europa mit einer Stimme. 10. Dezember 2021, abgerufen am 6. Januar 2024.
  19. a b Hat Volt genug Energie für den Bundestag? – youthmag. Abgerufen am 6. Januar 2024 (deutsch).
  20. Eltern in der Politik: Nur jeden fünften Platz im Kölner Stadtrat besetzt eine Mutter. In: ksta.de. Abgerufen am 11. August 2023.