Przebędowo (Choczewo)
Przebędowo (deutsch Prebendow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es ist dem Verwaltungsbezirk Landgemeinde Choczewo (Chottschow) im Powiat Wejherowski (Neustädter Kreis) angegliedert.
Przebędowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Wejherowski | |
Gmina: | Choczewo | |
Geographische Lage: | 54° 44′ N, 17° 50′ O | |
Einwohner: |
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 20 Kilometer nordnordöstlich der Stadt Lauenburg in Pommern und 19 Kilometer ostsüdöstlich der Stadt Leba, rechts des Flüsschens Chaust.
Geschichte
BearbeitenUm 1780 hatte das adlige Gut Prebendow ein Vorwerk, drei Bauernstellen, drei Kossäten, eine Schmiede, einen Schulmeister, einen Buchen- und Eichenwald, drei Teiche und zehn Feuerstellen (Haushaltungen); das zu Ossecken eingepfarrte Dorf befand sich im Besitz der Witwe des A. von Stojenthin, Wilhelmina Gottlieb von Stojenthin, geborene von Zitzewitz, die außerdem einen Anteil an dem benachbarten Gutsbezirk Zelasen besaß.[1]
Am 1. April 1927 hatte das Gut Prebendow eine Flächengröße von 538 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 205 Einwohner.[2] Am 30. September 1928 wurden die Gutsbezirke Prebendow und Zelasen zur Landgemeinde Zelasen zusammengeschlossen.[3] Am 29. Dezember 1937 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde Zelasen in Hohenwaldheim.[3]
Vor 1945 bildete Prebendow eine Wohnstätte in der Landgemeinde Hohenwaldheim im Landkreis Lauenburg i. Pom., Regierungsbezirk Köslin, der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Bald darauf wurde Hinterpommern zusammen mit Westpreußen und der südlichen Hälfte Ostpreußens von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach die Zuwanderung polnischer Zivilisten, von denen die einheimischen Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften gedrängt wurden. Die Wohnstätte Prebendow wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Przebędowo‘ verwaltet. In der Folgezeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Prebendow vertrieben.
Die Ortschaft ist heute Teil der Gmina Choczewo im Powiat Wejherowski (Powiat Neustadt in Westpreußen) der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 der Woiwodschaft Danzig).
Demographie
BearbeitenJahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1818 | 102 | Dorf, adlige Besitzung[4][5] |
1852 | 140 | Dorf[6] |
1867 | 177 | am 3. Dezember, davon 13 Einwohner auf dem Vorwerk und 164 im Gutsbezirk[7] |
1871 | 180 | am 1. Dezember, davon 42 Einwohner auf dem Vorwerk (sämtlich Evangelische) und 138 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[7] |
1910 | 166 | am 1. Dezember[8][9] |
1925 | 205 | am 16. Juni[2] |
Kirche
BearbeitenKirchspiel bis 1945
BearbeitenDie hier vor 1945 lebenden Dorfbewohner gehörten mit großer Mehrheit der evangelischen Konfession an. Das evangelische Kirchspiel war in Ossecken.
Das katholische Kirchspiel war in Wierschutzin.
Polnisches Kirchspiel seit 1945
BearbeitenDie seit 1945 und Vertreibung der einheimischen Dorfbewohner anwesende polnische Einwohnerschaft ist größtenteils katholisch.
Hier lebende evangelische Polen sind dem Pfarramt in Stolp in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet, das eine gottesdienstliche Außenstation in Lauenburg i. Pom. unterhält.
Literatur
Bearbeiten- Prebendow, Rittergut mit Vorwerk, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Prebendow (meyersgaz.org)
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 120–121 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 46–47 (Google Books).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1085, S. 1077–1078, Ziffer (69) (Google Books).
- Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912, S. 413–414 (ub.uni-greifswald.de).
Weblinks
Bearbeiten- Amtsbezirk Hohenwaldheim (Territorial.de)
- Die Gemeinde Zelasen im ehemaligen Kreis Lauenburg in Pommern ( vom 22. August 2018 im Internet Archive) (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1077–1078, Ziffer (69) (Google Books), und S. 1085, Ziffer (108) (Google Books) .
- ↑ a b Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 398 (Google Books).
- ↑ a b Amtsbezirk Hohenwaldheim (Territorial.de)
- ↑ Alexander August Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preussischen Staats. Band 4: P–S., Halle 1823, S. 77, Ziffer 2762 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Berlin/Stettin 1827, S. 290, Ziffer 68 (Google Books).
- ↑ Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 482 (Google Books).
- ↑ a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Königl. Preußisches Statistisches Bureau, Berlin 1874, S. 166–167, Ziffer 41 (Google Books), und S. 170–171, Ziffer 142 (Google Books).
- ↑ Kreis Lauenburg in Pommern (gemeindeverzeichnis.de)
- ↑ Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Prebendow (meyersgaz.org)