- Die Prostitution in der Antike unterscheidet sich trotz vieler Gemeinsamkeiten von der Prostitution in anderen Epochen. Im antiken Griechenland ist besonders die Einteilung in eine Unterschichtenprostitution und eine in der heutigen Wissenschaft recht umstrittene Oberschichtenprostitution von Hetären zu erkennen. Für Rom indes ist auffällig, dass es so gut wie keine hochpreisige Prostitution gab. Anders als viele andere Kulturen lehnten weder Griechen noch Römer männliche Prostitution ab, auch wenn sie nicht immer gern gesehen war. Prostituierte waren besonders häufig Sklaven, Sklavinnen und Freigelassene. Für das antike Griechenland ist vor allem die Situation in Athen relativ gut überliefert, sonst ist die Quellenlage recht dürftig. In römischer Zeit ist vor allem die frühe Kaiserzeit recht gut durch historische Quellen zu rekonstruieren. Artikel lesen
- Dame Ethel Mary Smyth (* 23. April 1858 in Sidcup; † 8. Mai 1944 in Woking) war eine englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und eine der Mitkämpferinnen der britischen Suffragettenbewegung. Ethel Smyths Leben war wesentlich davon geprägt, sich als Komponistin durchzusetzen und als solche Anerkennung in der Öffentlichkeit zu finden. Während ihre musikschaffenden Vorgängerinnen wie Clara Schumann oder Fanny Hensel geb. Mendelssohn eher „nebenher“ komponierten, war es Ethel Smyths Anspruch, in ihrer Arbeit gleichwertig zu ihren männlichen Kollegen gesehen zu werden und davon zu leben. Artikel lesen
- Kleopatra VII. Philopator (griechisch Κλεοπάτρα Ζ΄ Φιλοπάτωρ; * 69 v. Chr.; † 12. August 30 v. Chr. in Alexandria) war als letzte Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches auch der letzte weibliche Pharao. Sie wollte die längst vergangene Blütezeit ihres Reiches wiederherstellen, konnte dieses Ziel aber nicht gegen die Weltmacht Rom durchsetzen. Daher gewann sie die beiden mächtigsten Römer ihrer Zeit, zuerst Gaius Iulius Caesar und nach dessen Ermordung Marcus Antonius, zu Geliebten und konnte mit deren Hilfe für einige Zeit das Ptolemäerreich in altem Glanz wiedererstehen lassen. Durch die Niederlage von Antonius gegen den späteren Kaiser Augustus zerbrachen ihre Träume. Sie und Antonius verübten Selbstmord und Ägypten wurde zur römischen Provinz. Artikel lesen
- Amazonen im engeren Sinne ist der Name, den die Griechen einem in den Mythen matriarchalisch organisierten, angeblich in Anatolien und am Ostufer des Schwarzen Meeres lebenden Volk gaben. Später wurde dieser Name auch für ein mythisches Frauenvolk in Nordafrika verwendet. In der westlichen Moderne, vor allem in der Popkultur, wird der Begriff „Amazonen“ auch für alle weiblichen Krieger und Gesellschaften benutzt, in denen es nur Frauen gibt oder in denen Frauen deutlich im Vordergrund stehen. Überdies gibt es eine These, dass die Amazonen Namensgeber für den südamerikanischen Amazonas-Fluss waren. Artikel lesen
- Margarete von Valois (französisch Marguerite de Valois; * 14. Mai 1553 in Saint-Germain-en-Laye; † 27. März 1615 in Paris), auch bekannt unter dem Namen la Reine Margot, war Königin von Frankreich und Navarra sowie Herzogin von Valois. Das Leben Margaretes von Valois – nach dem Tod Heinrichs III. letzter Spross der Valois-Dynastie – war durch Skandale, Intrigen und Tragödien geprägt. Als gläubiges Mitglied der katholischen Kirche mit dem hugenottischen König Heinrich von Navarra verheiratet, war sie aufgrund der französischen Religionskriege ihr Leben lang Spielball der religiösen und politischen Parteien im Kampf um die Macht in Frankreich. Margarete pflegte einen für ihre Zeit unkonventionellen Lebensstil, der zu zahlreichen Gerüchten und Spötteleien am französischen Königshof beitrug. Sie selbst ergriff keine Maßnahmen, diesem Gerede entgegenzutreten, so dass ihre Person in späteren Publikationen oft als lasterhaft und sittenlos dargestellt wurde. Heutige Historiker attestieren ihr jedoch, dass sie sich lediglich die Freiheiten nahm, die zu jener Zeit für männliche Mitglieder des Adels üblich waren. Artikel lesen
- Henriette Davidis (* 1. März 1801 in Wengern; † 3. April 1876 in Dortmund) gilt als berühmteste Kochbuchautorin Deutschlands. Obwohl zur gleichen Zeit viele ähnliche Kochbücher erschienen, entwickelte sich das Praktische Kochbuch zu dem Kochbuch des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, das zur Grundausstattung vieler deutscher Haushalte gehörte. Die vielen heute noch antiquarisch erhältlichen Exemplare zeigen, dass die Bücher rege benutzt und mit Anmerkungen versehen wurden. Viele Familien vererbten das Praktische Kochbuch von Generation zu Generation weiter. Artikel lesen
- Die Rolle von Frauen im Militär hat sich über die Jahrhunderte hinweg beträchtlich verändert. In früheren Epochen haben die meisten Kulturen den Zugang von Frauen zum Militär aus unterschiedlichen Gründen stark beschränkt oder ganz verboten. Dennoch finden sich in der Militärgeschichte viele Einzelbeispiele für Frauen, die in verschiedenen Aufgaben in den Streitkräften ihrer Länder kämpften. In vielen Fällen war dies den beteiligten Frauen jedoch nur dadurch möglich, dass sie sich als Mann verkleideten. Artikel lesen
- Jane Laura Addams (* 6. September 1860 in Cedarville, Illinois; † 21. Mai 1935 in Chicago) war Feministin, Sozialarbeiterin, Soziologin und eine engagierte Journalistin der Friedensbewegung Anfang der 1920er Jahre. 1889 gründete sie in Chicago das Hull House, das heute als Museum besteht. 1929 wurde sie Ehrenpräsidentin der Women's International League for Peace and Freedom und zwei Jahre später erhielt sie als erste Amerikanerin den Friedensnobelpreis für ihr soziales Engagement. Artikel lesen
- Jenna Jameson (* 9. April 1974 in Las Vegas, Nevada, Vereinigte Staaten; geboren als Jenna Marie Massoli) ist eine US-amerikanische Pornodarstellerin, Pornoproduzentin und Geschäftsfrau. Sie gilt als eine der weltweit bekanntesten und berühmtesten Pornodarstellerinnen und als „Königin der Pornografie“ („The Queen of Porn“) Artikel lesen
- Hillary Diane Rodham Clinton (* 26. Oktober 1947 in Chicago, Illinois als Hillary Diane Rodham) ist eine US-amerikanische Politikerin (Demokraten) und Juristin. Von 1993 bis 2001, der Amtszeit ihres Mannes Bill Clinton als US-Präsident, war sie die First Lady der USA. Seit 2001 ist sie Senatorin für den US-Bundesstaat New York im Senat der Vereinigten Staaten. 2007 kündigte sie ihre Kandidatur zur US-Präsidentschaft an. Artikel lesen
- Erzherzogin Maria Theresia von Österreich (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 in Wien), im Volksmund Maresi genannt, war eine österreichische Fürstin aus dem Hause Habsburg. Als regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen (1740–1780) war sie eine der mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mitregentin ihres Sohnes, Kaiser Josephs II. Sie selbst war eine Kaiserin nur im Sinne der Kaisergattin. Artikel lesen
- Edith Stein (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), Ordensname „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“, war eine deutsche Philosophin, Frauenrechtlerin und katholische Nonne jüdischer Herkunft. Sie wurde 1998 heilig gesprochen. Artikel lesen
- Die Hetäre Neaira lebte im 4. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland; über ihr genaues Geburts- und Sterbedatum gibt es keine zuverlässigen Angaben. Sie wurde zur Schlüsselfigur mehrerer Aufsehen erregender Prozesse, deren Dokumentation ein lebendiges Bild der Lebensumstände von Frauen in den Gesellschaften der griechischen Stadtstaaten vermittelt. Dank einer umfangreichen schriftlichen Überlieferung ist Neaira heutzutage diejenige Prostituierte der Antike, über deren Lebensumstände die meisten Details bekannt sind. Artikel lesen
- Hemma von Gurk (* zwischen 995 und 1000; † 29. Juni, wahrscheinlich 1045, in Gurk, Kärnten) war eine Kärntner Adelige, Kirchen- und Klostergründerin. Als Heilige ist sie die Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten. Sie wird für eine glückliche Entbindung und bei Augenkrankheiten angerufen.
Hemma ist seit 1174 in der Krypta des Doms zu Gurk begraben. Ihre Verehrung wurde am 21. November 1287 anerkannt. Am 5. Januar 1938 wurde sie von Papst Pius XI. heilig gesprochen. Ihr Gedenktag ist der 27. Juni. Sie wird ikonographisch als vornehme Frau mit zweitürmigem Kirchenmodell, Urkunde und Rose dargestellt. Häufig sind auch Bilder, die sie beim Verteilen von Almosen zeigen. Artikel lesen - Anna May Wong, eigentlich Wong Liu Tsong (chin. 黃柳霜/黄柳霜, Huáng Liǔshuāng; * 3. Januar 1905 in Los Angeles, Kalifornien; † 2. Februar 1961 in Santa Monica, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
In den 1920er und 1930er Jahren, als Hollywood tief vom Rassismus geprägt war und die Selbstzensur der Filmindustrie die Karrieren vieler ostasiatischer Darsteller massiv behinderte, war sie unter den amerikanischen Schauspielerinnen chinesischer Herkunft die erste, der der Aufstieg zum weltweit bekannten Filmstar gelang. Artikel lesen - Kaiserinwitwe Cíxǐ (Pinyin: Cíxǐ tàihòu, traditionell: 慈禧太后, oder auch nur 慈禧, Wade-Giles: Tze Hsi, * 29. November 1835; † 15. November 1908) war eine der Nebenfrauen des Kaisers Xianfeng (reg. 1851–61) der Qing-Dynastie und wurde zur einflussreichsten Persönlichkeit der zu Ende gehenden Kaiserzeit. Artikel lesen
- PorNO ist ein Kofferwort aus Porno(-grafie) und NO (englisch: nein). Es steht für eine von der Feministin Alice Schwarzer ins Leben gerufene Initiative Pornografie in Deutschland zu verbieten. Die politische PorNO-Kampagne wurde im Jahr 1987 initiiert. Sie wendet sich gegen pornografische Darstellungen, in denen Frauen als passives Objekt männlicher sexueller Begierden statt als aktives Subjekt dargestellt werden. Pornografische Darstellungen seien eine Form von medialer Gewalt, die die Würde der Frau verletzen. Zudem können pornografische Darstellungen die Hemmschwelle für reale Gewalttätigkeit gegen Frauen heruntersetzen, so das Argument. Artikel lesen
- Die Vagina (lat. für Scheide, griech. Kolpos) ist ein weibliches Geschlechtsorgan der Säugetiere. Beim Geschlechtsverkehr nimmt sie den Penis und das von ihm ausgestoßene Sperma mit den darin enthaltenen Spermien auf. Die Spermien wandern dann durch den Muttermund (Gebärmutterhals) zur Gebärmutter (Uterus) und weiter in die Eileiter. Die Vagina dient bei Primaten auch als Abfluss für die Menstruationsblutungen. Bei der Geburt wird die Vagina zum Geburtskanal für das Neugeborene. Artikel lesen
- Das Matriarchat (von lat. mater - Mutter und griech. arché = Beginn/Ursprung; auch Herrschaft) ist eine gynozentrische Gesellschaftsstruktur, in der - je nach der verwendeten Definition - Frauen die Macht innehaben, oder die frauenzentriert ist, was heißt, dass sich die Gesellschaftsordnung um die Frauen herum organisiert. Außer dem Begriff Matriarchat sind für die Zweiten folgende Begriffe gebräuchlich: mutterrechtlich oder gynaikokratisch (Johann Jakob Bachofen), matrizentrisch, matristisch (Reich, Maturana), matrifokal oder gylanisch (Riane Eisler), Frauenherrschaft. Artikel lesen
- Als Suffragetten (von englisch/französisch suffrage, Wahl) im engeren Sinn bezeichnete man Anfang des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger organisierte radikale Frauenrechtlerinnen in Großbritannien und den USA (hier war die selbstgewählte Bezeichnung eigentlich suffragist), die mit passivem Widerstand, Störungen offizieller Veranstaltungen bis hin zu Hungerstreiks für ein allgemeines Frauenwahlrecht eintraten. Die Suffragettenbewegung wurde überwiegend von Frauen aus dem Bürgertum getragen. Artikel lesen
- Das Frauenstimmrecht wurde in der Schweiz auf eidgenössischer Ebene am 7. Februar 1971 eingeführt. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welches seiner weiblichen Bevölkerung die vollen Rechte als Bürgerinnen zugestand, doch es war das erste Land, wo dies durch eine Volksabstimmung geschah. Das politisch eng mit der Schweiz verbundene Fürstentum Liechtenstein führte erst am 1. Juli 1984 im dritten Anlauf das Frauenstimm- und Wahlrecht ein. Artikel lesen
- Eine First Lady (dt. Erste Frau [im Staat]) ist die Ehefrau eines Staatsoberhauptes oder Regierungschefs. Ursprünglich meint man damit die Frau des US-Präsidenten, inzwischen ist der Begriff als Anglizismus in die deutsche Sprache übergegangen und wird allgemein für die Ehefrau eines Staatsoberhauptes, eines Regierungschefs oder (fälschlicherweise) eines Politikers allgemein angewandt. Artikel lesen
- Greta Garbo (* 18. September 1905 in Stockholm; † 15. April 1990 in New York; gebürtig Greta Lovisa Gustafsson) war eine schwedische Filmschauspielerin. Als "Die Göttliche" gilt Garbo als eine der größten Filmlegenden, die Hollywood je hervorgebracht hat. Nach ihrer großen Zeit als Stummfilmstar war sie dann vor allem in den 30er Jahren mit Filmen wie Mata Hari, Königin Christine oder Ninotschka erfolgreich. Artikel lesen
- Angela Dorothea Merkel, geb. Kasner, (* 17. Juli 1954 in Hamburg), deutsche Politikerin (CDU), ist seit dem 22. November 2005 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Von 1991 bis 1994 war sie Bundesministerin für Frauen und Jugend und von 1994 bis 1998 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Von 2002 bis 2005 war sie Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2000 ist sie die Bundesvorsitzende der CDU. Artikel lesen
- Ein eigenes Zimmer oder Ein Zimmer für sich allein (im Original: A Room of One's Own) ist ein 1929 erschienener Essay der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf (1882-1941), der zu einem der meistzitierten Texte der Frauenbewegung wurde. Der Essay vereint Thesen zur Literaturgeschichte, zum Feminismus, zur Geschlechterdifferenz und zur Poetik. Artikel lesen
- Pearl Sydenstricker Buck (chinesischer Name: 賽珍珠 Sai Zhenzhu; * 26. Juni 1892 in Hillsboro, West-Virginia; † 6. März 1973 in Danby, Vermont) war eine US-amerikanische Schriftstellerin. Sie wurde 1938 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet „für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biographischen Meisterwerke.“ 6 Jahre zuvor, im Jahre 1932, hatte sie für ihren Roman Die gute Erde bereits den Pulitzer-Preis erhalten. Artikel lesen
- Reformkleidung ist der zusammenfassende Begriff für Varianten der weiblichen Kleidung, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts aus gesundheitlichen oder emanzipatorischen Gründen propagiert wurden. Die reformierte Kleidung sollte es der Frau ermöglichen, aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen, indem sie hinderliche Elemente beseitigte. Artikel lesen
- Seit es Fußball gibt, gab es auch immer Frauen, die diesen Sport ausübten. Heute ist der Frauenfußball in vielen Ländern bei jungen Mädchen und Frauen die beliebteste Sportart. Artikel lesen
- Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach (* 16. Mai 1696 in Sulzbach; † 16. Juli 1776 in Essen) war Fürstäbtissin der freiweltlichen Frauenstifte Essen und Thorn (Provinz Limburg). Ihre Regierungszeit (1726–1776) von fast fünfzig Jahren war die längste einer Essener Äbtissin, allerdings geprägt von Streitigkeiten mit Stift und Stadt, die durch ihre Ratgeber verursacht wurden. Die von ihr gegründete Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung unterhält noch heute das von ihr gegründete Waisenhaus in Essen-Steele. Artikel lesen
- Frida Kahlo de Rivera (* 6. Juli 1907 in Coyoacán, Mexiko-Stadt, als Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón; † 13. Juli 1954 in Mexiko-Stadt) war eine mexikanische Malerin. Sie zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, wobei ihr Werk bisweilen Elemente der Neuen Sachlichkeit zeigte. Artikel lesen
- Erika Julia Hedwig Mann (* 9. November 1905 in München; † 27. August 1969 in Zürich) war eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin, Schriftstellerin und Lektorin. Sie begründete 1933 das politische Kabarett Die Pfeffermühle und arbeitete mit Vorträgen – als Schriftstellerin und Journalistin auch nach ihrer Emigration in die Vereinigten Staaten – gegen den Nationalsozialismus. Artikel lesen
- Dorothea Christiane Erxleben, geborene Leporin (* 13. November 1715 in Quedlinburg; † 13. Juni 1762 ebenda) war die erste promovierte deutsche Ärztin. 1754 wurde sie, mit einer Sondergenehmigung von Friedrich dem Großen, an der Universität Halle zur Promotion zugelassen. Ihre deutschsprachige Schrift Akademische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsichern Heilung der Krankheiten wurde 1755 publiziert. Artikel lesen
- Margarethe I. (dänisch Margrete I., (* 1353 auf Schloss Søborg; † 28. Oktober 1412 in Flensburg) war Herrscherin von Dänemark, Norwegen und Schweden, Begründerin des skandinavischen Reichsverbundes, der Kalmarer Union (1397–1523). Margarethe I., die nie gekrönt wurde, spielt jedoch in der Geschichtsschreibung aller skandinavischen Nationen eine zentrale Rolle. Ihr Lebensziel war die Vereinigung aller nordeuropäischen Staaten unter einem Dach und ihrer Herrschaft. Sie gilt als eine der bedeutendsten Personen, die im Mittelalter politische Macht innehatten. Artikel lesen
- Georgia O’Keeffe (* 15. November 1887 im Dane County, Wisconsin; † 6. März 1986 in Santa Fe, New Mexico) zählt zu den bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre großformatigen farbigen Gemälde werden dem Amerikanischen Realismus zugerechnet und zeigen häufig, an der Grenze zur Gegenstandslosigkeit, vergrößerte Blumen und Pflanzenteile. In ihrer Zeit in New Mexico beschäftigte sie sich auch mit Stadtansichten und Wüstenlandschaften. 1977 erhielt Georgia O’Keeffe die Presidential Medal of Freedom, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA. Artikel lesen
- Rosa Parks (* 4. Februar 1913 in Tuskegee, Alabama; † 24. Oktober 2005 in Detroit, Michigan) war eine US-amerikanische Bürgerrechtlerin. Die Afroamerikanerin wurde am 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama verhaftet, weil sie sich weigerte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen und damit gegen die herrschende Rassentrennung demonstrierte. Der Vorfall löste den, von Martin Luther King mitorganisierten, Montgomery Bus Boycott aus. Der Boycott gilt neben den Protesten im Fall Emmett Till als Anfang der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die das Ende der sogenannten Jim-Crow-Gesetze herbeiführte. Artikel lesen
- Harriet Tubman (* ca. 1820 als Araminta Ross im Dorchester County, Maryland; † 10. März 1913 in Auburn, New York) war die bekannteste Fluchthelferin der Hilfsorganisation Underground Railroad, die von etwa 1810 bis zum Ende des Sezessionskrieges entlaufenen Sklaven half, aus den Südstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada zu fliehen. Harriet Tubman spielte eine außergewöhnliche Rolle während des Abolitionismus. Nachdem sie 1849 selbst erfolgreich der Sklaverei entflohen war, kehrte sie unter dem Codenamen Moses mehrfach in die Südstaaten zurück, um anderen Sklaven auf ihrer Flucht behilflich zu sein. Im Sezessionskrieg arbeitete sie neben ihrer Tätigkeit als Krankenschwester und Köchin als Kundschafterin für die Nordstaaten. In ihren späteren Lebensjahren engagierte sie sich in der Frauenbewegung. Artikel lesen
- Ellen Ammann (geborene Sundström; * 1. Juli 1870 in Stockholm; † 23. November 1932 in München) war eine schwedisch-deutsche Politikerin (BVP), Gründerin des katholischen Bayerischen Frauenbundes, Landtagsabgeordnete und kirchliche Aktivistin. Sie war eine Wegbereiterin der modernen Sozialarbeit und hatte wesentlichen Anteil an der Niederschlagung des Hitlerputsches am 8. und 9. November 1923 in München. Artikel lesen
- Miriam Makeba (* 4. März 1932 in Prospect Township, nahe Johannesburg, Südafrika; † 10. November 2008 in Castel Volturno, Italien), auch bekannt als Mama Afrika, war eine südafrikanische Sängerin und eine Vertreterin der Weltmusik. Sie kämpfte seit ihrem Exil 1960 gegen die damalige Apartheid-Politik Südafrikas und setzte sich für die Menschenrechte ein. 1988 trat sie zusammen mit Hugh Masekela beim Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert in London auf. Nach drei Jahrzehnten Exil in den USA und Guinea kehrte sie 1990, auf Bitte von Nelson Mandela, nach Südafrika zurück und lebte wieder in Johannesburg. Artikel lesen
- Helen Suzman (geborene Helen Gavronsky; * 7. November 1917 in Germiston, Südafrika; † 1. Januar 2009 in Johannesburg) war eine südafrikanische Politikerin der liberalen Progressive Federal Party. 1953 wurde sie erstmals in das Parlament von Kapstadt gewählt, dem sie insgesamt 36 Jahre lang angehörte. Sie war über viele Jahre die einzige Frau im Parlament und die einzige Vertreterin der Opposition, die gegen die Politik der Apartheid und für die Rechte der schwarzen Bevölkerung eintrat. Helen Suzman wurde zum Symbol der weißen Opposition Südafrikas und zum „Gewissen der Nation“. Artikel lesen
- Frauen in der Wissenschaft handelt von der Rolle, dem Wirken und der Wahrnehmung von Wissenschaftlerinnen und forschenden Frauen in der Geschichte und Gegenwart. Weltweit sind mehr Männer als Frauen in der universitären sowie außeruniversitären Forschung tätig. In OECD-Ländern steht der geringere Anteil an Wissenschaftlerinnen aber einer weitgehend ausgeglichenen Relation zwischen Studentinnen und Studenten gegenüber. In den meisten Ländern wächst die Partizipation von Frauen in der Wissenschaft langsam und stetig. Kohortenstudien weisen aber darauf hin, dass mehr Frauen als Männer von einer wissenschaftlichen Karrierestufe zur nächsten den Wissenschaftsbetrieb verlassen. Die Gründe, die in den Untersuchungen dafür ermittelt werden, reichen von biologistischen Erklärungen (z. B. eine geringere Intellektualität der Frau) bis hin zur Analyse äußerer Einflussfaktoren und der Feststellung informeller Geschlechterhierarchien in der Gesellschaft. Historische Belege für die Existenz von Wissenschaftlerinnen in der Geschichte sind seit frühester Zeit bekannt. Artikel lesen
- Einküchenhaus Das Einküchenhaus war ein Reformmodell städtischer Wohnbebauung, das auf Vorstellungen der Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Lily Braun zurückging. Mit der Grundidee der Befreiung der Frau von der Hausarbeit war es am Anfang des 20. Jahrhunderts ein ausdrücklicher Gegenentwurf zu der im Massenwohnungsbau angelegten Etablierung der isolierten Kleinfamilie. Einküchenhäuser, manchmal auch Zentralküchenhäuser genannt, fanden bis in die 1950er Jahre vereinzelte und unterschiedlich geprägte Umsetzungen in verschiedenen europäischen Großstädten. Als Schlüsselwerke einer Idee des modernen Wohnens wurden einige dieser Bauten 2009 für die Nominierung zum Europäischen Kulturerbe (European Heritage Label) vorgeschlagen, ausdrücklich als ein über verschiedene Staaten verteiltes Netzwerk gemeinsamer europäischen Architektur. Artikel lesen
- Thekla Susanne Ragnhild Resvoll (* 22. Mai 1871 in Vågå; † 14. Juni 1948 in Bestun) war eine norwegische Botanikerin und Frauenrechtlerin. Sie galt als Autorität auf dem Gebiet der norwegischen Gebirgsflora. Ihr botanisches Autorenkürzel lautet „Resvoll“. Thekla Susanne Ragnhild Resvoll wurde als Tochter des Ehepaars Hans Resvoll und Julie Martine, geb. Deichmann, geboren. Schon in jungen Jahren erweckte die Pflanzenwelt der Berge ihr besonderes Interesse. Als Thekla sieben Jahre alt war, verlegte die Familie ihren Wohnsitz von Vågå nach Oslo. Artikel lesen
- Virginia Woolf (* 25. Januar 1882 in London; † 28. März 1941 bei Rodmell nahe Lewes, Sussex; gebürtig Adeline Virginia Stephen) war eine britische Schriftstellerin und Verlegerin. Sie entstammte einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie, die zahlreiche Kontakte zu Literaten hatte. Als Jugendliche erlebte sie noch die viktorianischen Beschränkungen für Mädchen und Frauen. Sie war früh als Literaturkritikerin und Essayistin tätig; ihre Karriere als Romanautorin begann im Jahr 1915 mit dem Roman The Voyage Out (Die Fahrt hinaus). Ende der 1920er Jahre war sie eine erfolgreiche und international bekannte Schriftstellerin. Woolf wurde in den 1970er Jahren wiederentdeckt, als ihr Essay A Room of One’s Own (Ein eigenes Zimmer) zu einem der meistzitierten Texte der neuen Frauenbewegung wurde. Mit ihrem avantgardistischen Werk zählt sie neben Gertrude Stein zu den bedeutendsten Autorinnen der klassischen Moderne. Artikel lesen
- Wangari Muta Maathai (* 1. April 1940 im Nyeri District, im Abschnitt Tetu im Dorf Ihithe; † 25. September 2011 in Nairobi) war eine kenianische Professorin, Wissenschaftlerin, Politikerin und seit 2002 stellvertretende Ministerin für Umweltschutz. Im Jahr 2004 erhielt die Umweltaktivistin, die in zielstrebiger Förderung von afrikanischer Frauenpolitik die beste Vorbeugung gegen Wasser- und andere Umweltschäden sah, als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis. Artikel lesen
- Die französische Fußballnationalmannschaft der Frauen (französisch Équipe de France de football féminin oder nur Équipe de France féminine A) ist die vom verantwortlichen Trainer getroffene repräsentative Auswahl französischer Fußballspielerinnen für internationale Spiele; sie wird in Anlehnung an die als les Bleus bezeichnete Männernationalelf auch les Bleues genannt. Ihr erstes offizielles Länderspiel bestritt sie am 17. April 1971 gegen die Niederlande; die Partie endete mit einem 4:0-Sieg der Französinnen und ist das erste von der FIFA anerkannte Frauenländerspiel weltweit. Hingegen gelten die internationalen Begegnungen, die in den 1920er und 1930er Jahren ausgetragen wurden, heutzutage nicht mehr als offizielle Spiele. Artikel lesen
- Frauen in der Résistance Nach der Eroberung von Teilen Frankreichs durch deutsche Truppen im Juni 1940 gründeten sich verschiedene Widerstandsgruppen, die gegen die Besatzung vorgingen und sich zu diesem Zweck planmäßig organisierten. Frauen spielten innerhalb der Résistance in vielen Gruppierungen eine besondere Rolle. Bei den Sabotageakten waren auch häufig Frauen im Einsatz. Sie waren dabei einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt. Artikel lesen
- Hypatia (auch Hypatia von Alexandria, griechisch Ὑπατία Hypatía; * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) war eine griechische spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin. Von ihren Werken ist nichts erhalten geblieben, Einzelheiten ihrer Lehre sind nicht bekannt. Sie unterrichtete öffentlich und vertrat einen vermutlich mit kynischem Gedankengut angereicherten Neuplatonismus. Als Vertreterin einer nichtchristlichen philosophischen Tradition gehörte sie im überwiegend christlichen Alexandria der bedrängten paganen Minderheit an. Dennoch konnte sie lange unangefochten lehren und erfreute sich hohen Ansehens. Artikel lesen
- Die Glasglocke (englisch The Bell Jar) ist der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath, die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde. Er begleitet seine Protagonistin Esther Greenwood durch den Sommer des Jahres 1953, der mit einem ereignisreichen Volontariat bei einem New Yorker Modemagazin beginnt und in eine schwere Depression und einen Suizidversuch Esthers samt anschließender Behandlung in einer psychiatrischen Klinik mündet. Der unter dem Pseudonym Victoria Lucas veröffentlichte Roman trägt autobiografische Züge. Sylvia Plath arbeitete 1953 selbst einen Monat in New York und versuchte im späteren Verlauf des Jahres, sich das Leben zu nehmen. Zehn Jahre nach den im Roman verarbeiteten Geschehnissen und vier Wochen nach seiner Publikation am 14. Januar 1963 beging Sylvia Plath Suizid. Nach der späten Veröffentlichung des Romans in den Vereinigten Staaten wurde Die Glasglocke in den 1970er Jahren zu einem Kultbuch. Die Zerrissenheit seiner Protagonistin im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Anforderungen traf die Stimmungslage vieler Frauen und trug dazu bei, dass die Autorin postum zu einer Ikone der Frauenbewegung wurde. Artikel lesen
- Die Freundin (Untertitel Das ideale Freundschaftsblatt) war eine Zeitschrift für Lesben in der Weimarer Republik. Sie erschien von 1924 bis 1933 in Berlin und gilt als erste Zeitschrift für homosexuelle Frauen überhaupt. Sie wurde als „offizielles Publikationsorgan“ vom Bund für Menschenrecht, einem der damals führenden Verbände der Interessen von Homosexuellen verlegt und war ebenso wie andere lesbische Zeitschriften der Ära eng mit der lokalen Berliner Lesbenkultur verflochten. Mit Die Freundin und dem Bund für Menschenrecht verbundene Frauengruppen und Aktivistinnen veranstalteten in Berlin Lesungen, Veranstaltungen und Diskussionsrunden, zu deren Vernetzung Die Freundin erheblich beitrug. Sie bezog klar politisch Stellung, informierte zum Thema lesbisches Leben, veröffentlichte Kurzgeschichten und Romane ebenso wie Anzeigen lesbischer Treffpunkte oder private Kontaktanzeigen. Artikel lesen
- Medea (griechisch Μήδεια Mḗdeia, "die, die Rat weiß") ist eine Frauengestalt der griechischen Mythologie. Die Medea-Sage gehört seit der Antike zu den bekanntesten Stoffen der Weltliteratur. Sie hat auch in der bildenden Kunst und in der Musik stark nachgewirkt. In der Sage ist Medea die zauberkundige Tochter des Königs Aietes von Kolchis an der Ostküste des Schwarzen Meeres. In der Antike wurde der Stoff sowohl in der Epik als auch im Drama verarbeitet. Die bekanntesten Bearbeitungen sind die Medea-Tragödien von Euripides und Seneca, das Argonautenepos des Apollonios von Rhodos und die Version Ovids in seinen Metamorphosen. Seit dem Hochmittelalter haben zahlreiche Dichter, Schriftsteller, bildende Künstler und Komponisten die Medea-Sage aufgegriffen und dabei oft stark umgestaltet. In der modernen Forschung zielt eine Fülle von Interpretationen darauf ab, das komplexe Geschehen begreiflich zu machen. Artikel lesen
- Frauen in der Wissenschaft handelt von der Rolle, dem Wirken und der Wahrnehmung von Wissenschaftlerinnen und forschenden Frauen in der Geschichte und Gegenwart. Weltweit sind mehr Männer als Frauen in der universitären sowie außeruniversitären Forschung tätig. In OECD-Ländern steht der geringere Anteil an Wissenschaftlerinnen aber einer weitgehend ausgeglichenen Relation zwischen Studentinnen und Studenten gegenüber. In den meisten Ländern wächst die Partizipation von Frauen in der Wissenschaft langsam und stetig. Kohortenstudien weisen aber darauf hin, dass mehr Frauen als Männer von einer wissenschaftlichen Karrierestufe zur nächsten den Wissenschaftsbetrieb verlassen. Die Gründe, die in den Untersuchungen dafür ermittelt werden, reichen von biologistischen Erklärungen (zum Beispiel mit der Behauptung einer geringeren Intellektualität der Frau) bis hin zur Analyse äußerer Einflussfaktoren und der Feststellung informeller Geschlechterhierarchien in der Gesellschaft. Historische Belege für die Existenz von Wissenschaftlerinnen in der Geschichte sind seit frühester Zeit bekannt. Je nach Region, Zeitepoche und gesellschaftlichem System konnte die Arbeit der frühen Forscherinnen mehr oder weniger Geltung gewinnen beziehungsweise eine historische Überlieferung bis in die heutige Zeit erfahren. In der Antike und weit darüber hinaus schufen Frauen neues Wissen vornehmlich in den Bereichen Medizin und Chemie bzw. Alchemie. Artikel lesen
- Judith Butler (* 24. Februar 1956 in Cleveland) ist eine US-amerikanische Philosophin und Philologin. Sie ist Professorin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley. Ihre sozialwissenschaftlich-philosophischen Arbeiten werden dem Poststrukturalismus zugeordnet. Seit Ende der 1980er Jahre finden Butlers Arbeiten zur feministischen Theorie internationale Aufmerksamkeit. Mit ihrer Schrift Das Unbehagen der Geschlechter stieß sie 1990 die Diskussionen um die Queer-Theorie an. Einer von Butlers signifikanten Beiträgen ist das performative Modell von Geschlecht. Demnach werden die Kategorien männlich und weiblich als Wiederholung von Sprechakten verstanden, und nicht als natürliche oder unausweichliche Absolutheiten. Über Geschlechterthemen hinaus hat sie sich mit Fragen von Macht und Subjekttheorien beschäftigt, seit 2002 zudem mit der Ethik der Gewaltlosigkeit. Artikel lesen
- Die italienische Komponistin der Spätrenaissance Maddalena Casulana Mezari (* unsicher: um 1544 in der Provinz Siena, Italien; † unbekannt) war zugleich Sängerin, Lautenistin und Kompositionslehrerin. Sie veröffentlichte in den Jahren 1566–1586 mehrere Bände 3–5-stimmiger Madrigale, die hauptsächlich in Venedig erschienen. Diese gelten als die frühesten Musikdrucke einer Frau. Ihre Werke – alles Ensemble-Gesänge – wurden fast ausschließlich in Venedig gedruckt, die frühesten gehören zu der Sammlung „Il Desiderio“ 1566 und 1567, 1. und 3. Band, zusammen mit Werken berühmter zeitgenössischer Komponisten wie Cipriano de Rore und Orlando di Lasso; Maddalena Casulana war als Komponistin also bereits über die Grenzen Italiens bekannt. Sie unterrichtete einen prominenten Schüler, den Schauspieler, Dichter und Musiker Antonio Molino (etwa 1496–1571), der sie 1568 in seinem Druckwerk I dilettevoli madrigali (Venedig 1568) explizit als seine Kompositionslehrerin bezeichnet. Artikel lesen
- Fanny Gräfin zu Reventlow (* 18. Mai 1871 in Husum; † 26. Juli 1918 in Locarno, Schweiz) war eine deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin und Malerin. Sie wurde berühmt als „Skandalgräfin“ oder „Schwabinger Gräfin“ der Münchner Bohème und als Autorin des Schlüsselromans Herrn Dames Aufzeichnungen (1913). Während Reventlows eigentliche künstlerische Ambitionen in der Malerei zu keinem nennenswerten Œuvre geführt haben, hat sie durch ihre schriftstellerischen Nebentätigkeiten ein einzigartiges Beispiel humoristisch-satirischer Literatur und ein wertvolles kulturgeschichtliches Zeugnis der Schwabinger Bohème hinterlassen. Ihre Romane und Novellen werden bis heute verlegt und gelesen. Artikel lesen
- Joan Baez [dʒoʊn ˈbaɪəz] (* 9. Januar 1941 in Staten Island, New York City als Joan Chandos Báez) ist eine US-amerikanische Folk-Sängerin, Bürgerrechtlerin und Pazifistin, die vor allem durch ihre klare Gesangsstimme und ihr politisches Engagement gegen den Vietnamkrieg und die Rassentrennung bekannt geworden ist. Vor 50 Jahren nahm sie ihre erste Schallplatte auf. In der ersten Hälfte der 1960er stand sie mit an der Spitze der Folkbewegung. Bereits zu dieser Zeit beeinflusste ihr Stil Künstlerinnen wie Joni Mitchell, Bonnie Raitt und Judy Collins. 1962, auf einer Tournee durch die Südstaaten, entschloss sie sich, nur noch dort aufzutreten, wo es keine Rassenschranken gab. Somit blieben ihr in den USA nur die schwarzen Universitäten. Am 28. August 1963 sang sie auf dem Civil Rights March das berühmte We Shall Overcome, das in den folgenden Jahren quasi zu ihrem sängerischen Markenzeichen wurde. Außerdem trat sie dort zusammen mit Dylan auf. Bezogen vor allem auf die 1960er Jahre wurde sie rückblickend als „Stimme und Gewissen ihrer Generation“ bezeichnet. Artikel lesen
- Amy Jade Winehouse (* 14. September 1983 in Southgate, London; † 23. Juli 2011 in Camden, London) war eine britische Sängerin und Songschreiberin. Den internationalen Durchbruch schaffte Amy Winehouse 2006 mit dem Album Back to Black. Sie verkaufte in ihrer achtjährigen Karriere über 25 Millionen Tonträger und wurde unter anderem mit sechs Grammys ausgezeichnet. Als ihr optisches Markenzeichen galt die Beehive-Frisur, die durch Winehouse ein Comeback feierte. Wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison starb sie im Alter von 27 Jahren. Artikel lesen
- Blaustrumpf war gegen Ende des 18. und im 19. Jahrhundert ein Schimpf- und Spottname für Frauen, die nach Emanzipation strebten, damit dem zeitgenössischen Frauenbild widersprachen und als „unweiblich“ galten. Intellektuell gebildete Frauen wurden als Blaustrümpfe karikiert. Der Begriff geht auf die britische Blaustrumpfgesellschaft zurück, galt zunächst für beide Geschlechter und hatte keine abwertende Bedeutung. Die Bluestocking Society (englisch für „Blaustrumpfgesellschaft“) war eine Gruppe gelehrter Frauen, die sich zu literarischen und politischen Diskussionen im Salon von Elizabeth Montagu und ihrer Freundin Elizabeth Vesey trafen, den sie Mitte des 18. Jahrhunderts in London eröffnet hatten und zu dem auch Männer, Intellektuelle und Aristokraten, eingeladen waren. Artikel lesen
- Querelle des femmes bezeichnet die jahrhundertelange Debatte über die Geschlechterordnung in Texten und Bildern seit dem Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution. Der Begriff, der Ende des 19. Jahrhunderts von der Romanischen Literaturwissenschaft geprägt wurde, stellt ein Phänomen zunächst der französischen Kulturgeschichte dar, das sich auf ganz Europa ausdehnte. Die französische Schriftstellerin Christine de Pizan (1364–1429) war die erste Frau, die sich in dieser Frage zu Wort meldete. Um 1404/5 schrieb sie das umfangreiche Werk Le Livre de la Cité des Dames (Das Buch von der Stadt der Frauen) zur Verteidigung der Frauen und als Antwort auf den Rosenroman des Klerikers Jean de Meun (1240–1305), in dem er das misogyne Frauenbild seiner Zeit zusammenfasste. Pizans Schrift gilt als der Beginn der Querelles des Femmes. Artikel lesen
- Yusra Mardini (arabisch يسرى مارديني, DMG Yusrạ̄ Mārdīnī; * 5. März 1998 in Syrien) ist eine syrische Schwimmsportlerin. 2012 nahm sie mit 14 Jahren an den Kurzbahnweltmeisterschaften in Istanbul teil und stellte einen syrischen Landesrekord über 400 m Freistil auf. Sie wurde für das Team Refugee Olympic Athletes zur die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro benannt. Artikel lesen
- Laura Kenny (geb. Trott), OBE, (* 27. April 1992 in Harlow) ist eine britische Radrennfahrerin, zweifache Olympiasiegerin (Stand 2016) und siebenfache Weltmeisterin. Sie ist die erfolgreichste britische Bahnradsportlerin der 2010er Jahre. 2016 wurde Trott für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert. Artikel lesen
- Meredith Monk (geb. 20. November 1942 in Queens, New York) ist eine amerikanische Sängerin, Tänzerin, Filmemacherin, Choreographin und Komponistin. Sie gilt als Pionierin der vokalen Performancekunst, einer in den 1960er und 70er Jahren in den USA maßgeblich von Frauen initiierte, neu entstandene Kunstform. Sie schuf ein komplexes Werk multimedialer Solo- und Ensemblestücke, ausgehend von ihrer Stimme, mit der sie einen unverwechselbaren Stil prägte. Artikel lesen
- Die Geträumten ist ein österreichischer Film von Ruth Beckermann aus dem Jahr 2016, der auf dem fast 20-jährigen Briefwechsel zwischen der Dichterin Ingeborg Bachmann und dem Dichter Paul Celan basiert. Es handelt sich nicht um eine klassische Filmbiografie, sondern eine Mischung aus Experimental- und Spielfilm. Die Musikerin Anja Plaschg und der Schauspieler Laurence Rupp spielen sich selbst, wie sie die Briefe im Wiener Funkhaus lesen. Immer wieder gibt es auch improvisierte Aufnahmen von den Pausen, in denen sie über die Beziehung der beiden Liebenden, aber auch über ihre eigene Situation reflektieren. Artikel lesen
- Deborah Feldman (geboren 1986 in New York) ist eine US-amerikanische Autorin. In ihrem autobiografischen Debütroman Unorthodox beschrieb sie ihre Kindheit und Jugend in einer strengen jüdischen Glaubensgemeinschaft in Williamsburg/New York. Das Buch war in den USA sehr erfolgreich und wurde millionenfach verkauft, 2016 erschien es in deutscher Sprache. Ihren ersten schriftstellerischen Erfolg hatte Feldman der Autobiografie zufolge mit einem viel gelesenen und kommentierten anonymen Blog, in dem sie ihre Probleme mit der Unterordnung als chassidische Frau beschrieb und sehr offen ihre sexuellen Schwierigkeiten darstellte. Artikel lesen
- Victoria Woodhull (* 23. September 1838 in Homer, Ohio; † 9. Juni 1927 in Tewkesbury, England) war eine US-amerikanische Journalistin, Zeitungsverlegerin, Finanzmaklerin, Spiritistin und eine der bekanntesten Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts. Außerdem setzte sie sich für soziale Reformen und die Gleichberechtigung der Afroamerikaner ein. Sie war zudem die erste Frau, die für die US-Präsidentschaft kandidierte. Artikel lesen
- Greta Garbo (* 18. September 1905 in Stockholm als Greta Lovisa Gustafsson; † 15. April 1990 in New York) war eine schwedisch-US-amerikanische Filmschauspielerin. Sie gilt als Hollywood-Ikone und wurde vom American Film Institute im Jahr 1999 auf Platz 5 der 25 größten weiblichen Leinwandlegenden aller Zeiten gewählt. Aufgrund ihrer zeitlosen Schönheit und ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung erhielt sie von der Presse Beinamen wie „die Göttliche“ oder „schwedische Sphinx“. Greta Garbos Filmkarriere begann Anfang der 1920er Jahre und dauerte knapp zwei Jahrzehnte. Ihr Filmdebüt gab sie 1922 in der schwedischen Komödie Luffar-Petter. Mit ihrer schauspielerischen Leistung in der schwedischen Literaturverfilmung Gösta Berling von 1924 machte sie den Filmproduzenten Louis B. Mayer auf sich aufmerksam, der sie 1925 nach Hollywood holte. Sie unterschrieb einen Studiovertrag bei Metro-Goldwyn-Mayer und gewann durch ihre Rollen in den 1926 veröffentlichten Filmen Fluten der Leidenschaft und Dämon Weib die Aufmerksamkeit von Publikum und Kritikern. Der Durchbruch zum internationalen Star gelang ihr an der Seite von John Gilbert in dem Spielfilm Es war aus dem Jahr 1927. Gemeinsam mit Gilbert bildete sie ein populäres Leinwandpaar. Artikel lesen
- Als die Klitoris (Fachterminus Clitoris, latinisiert von altgriechisch κλειτορίς, neugriechisch κλειτορίδα „kleiner Hügel“, Plural: Klitorides) oder den Kitzler bezeichnet man ein vom Schwellkörpergewebe gebildetes Organ der Frau und aller anderen weiblichen Säugetiere. Sie ist Teil der Vulva. Das System der Klitoris hat wesentliche Funktionen in der Sexualität der Frau und beim Orgasmus. Die Klitoris ist ein komplexes erektiles Organ, das sich vom Körperinneren nach außen hin dem Arcus pubis anfügt. Im Querschnitt zeigt sich eine paarige Struktur, die über Bindegewebekonstruktionen am Mons pubis und mit den kleinen Labien verbunden ist. Erst 1998 entdeckte die australische Urologin Helen O’Connell die weitverzweigte tieferliegende Struktur der Klitoris und veröffentlichte ihre Untersuchungsergebnisse. Diese Entdeckung hat weitreichende Folgen für das Verständnis der weiblichen Sexualität. Artikel lesen
- Annie Leibovitz [ˈliːbəvɪts]; eigentlich: Anna-Lou Leibovitz (* 2. Oktober 1949 in Waterbury, Connecticut) ist eine US-amerikanische Fotografin. Sie zählt zu den bekanntesten und bestbezahlten Fotografen der Welt. Ihre aufwendig inszenierten Fotoporträts von vielen US-Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur machten sie selbst weltberühmt. Artikel lesen
- Hypatia (auch Hypatia von Alexandria, griechisch Ὑπατία Hypatía; * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) war eine griechische spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin. Von ihren Werken ist nichts erhalten geblieben, Einzelheiten ihrer Lehre sind nicht bekannt. Sie unterrichtete öffentlich und vertrat einen vermutlich mit kynischem Gedankengut angereicherten Neuplatonismus. Als Vertreterin einer nichtchristlichen philosophischen Tradition gehörte sie im überwiegend christlichen Alexandria der bedrängten paganen Minderheit an. Dennoch konnte sie lange unangefochten lehren und erfreute sich hohen Ansehens. Schließlich wurde sie aber das Opfer eines politischen Machtkampfs, in dem religiöse Gegensätze instrumentalisiert wurden. Eine aufgehetzte christliche Menge brachte sie in eine Kirche, ermordete sie dort und zerstückelte ihren Leichnam. Artikel lesen
- Maria Sibylla Merian war eine Naturforscherin und Künstlerin. Sie gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der Basler Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie von ihrem Stiefvater Jacob Marrel, einem Schüler des Stilllebenmalers Georg Flegel. Bis 1670 lebte sie in Frankfurt am Main, danach in Nürnberg, Amsterdam und Westfriesland. Durch den Gouverneur der niederländischen Kolonie Surinam, Cornelis van Sommelsdijk, wurde sie angeregt, ab 1699 eine zweijährige Reise in diesen südamerikanischen Küstenstaat zu unternehmen. Nach Europa zurückgekehrt, publizierte Maria Sibylla Merian ihr Hauptwerk Metamorphosis insectorum Surinamensium, das die Künstlerin berühmt machte. Wegen ihrer genauen Beobachtungen und Darstellungen zur Metamorphose der Schmetterlinge gilt sie als wichtige Wegbereiterin der modernen Insektenkunde (Entomologie). Artikel lesen
- Margaret Elizabeth Fountaine war eine britische Lepidopterologin und Illustratorin des Viktorianischen Zeitalters. Sie war eine meisterliche Illustratorin von botanischen Themen und hatte auf zahllosen Reisen durch Europa, Nahost, Ost- und Westafrika, Indien, Tibet, USA, Australien, Neuseeland sowie Westindien, hervorragend Kenntnisse über Schmetterlinge erlangt. Viele Schmetterlinge in ihrer Sammlung züchtete sie aus Eiern oder Raupen selbst. 22.000 Exemplare sind im Norwich Castle Museum untergebracht und bekannt unter dem Namen Fountaine-Neimy Collection. Ihre Skizzenbücher, die detailliert den Lebenszyklus und einzelne Entwicklungsstufen der Schmetterlinge wiedergeben, werden im Natural History Museum in London aufbewahrt. Artikel lesen
- Lina Widerström (1856-1949) war eine schwedische Gynäkologin. Als erste Frau schloss sie im Jahr 1884 ihr Studium am Karolinska-Institut ab, und vier Jahre später, im Jahr 1888, erhielt sie das Lizenziat in Medizin und wurde die erste Frau, die in Schweden als Ärztin registriert wurde. Sie spezialisierte sich auf Frauenheilkunde und Gynäkologie. Da sie als Frau keine Anstellung in einem Krankenhaus fand, eröffnete sie ein Jahr später eine gynäkologische Praxis in Stockholm, die großen Zulauf fand. Oft warteten die Frauen sogar im Treppenhaus, da der Wartebereich immer voll war. Widerström setzte sich für eine Sexualerziehung ein. Ihr war wichtig, dass Mädchen und Frauen ihren Körper besser kennen lernen sollten, aber auch Jungen sollten an diesem Unterricht teilnehmen. Sie hielt es gleichzeitig für wichtig, dass junge Menschen auch von den positiven Aspekten der Sexualität hörten. Ab 1897 hielt Karolina Widerström Vorträge über Sexualhygiene vor erwachsenen Frauen. Teilnehmerkarten für den Vortrag wurden privat verkauft, weil man in den Zeitungen nicht dafür werben konnte. Der Unterricht wurde bald auf Schulen und Seminare ausgeweitet, und sie lehrte vor Lehrern und Schulmädchen. Artikel lesen
- The Dinner Party ist eine Kunstinstallation der amerikanischen feministischen Künstlerin Judy Chicago, die die Geschichte der Frauen in der westlichen Zivilisation symbolhaft darstellt. Es gibt 39 aufwendig eingedeckte Sitzplätze für mythisch und historisch berühmte Frauen, die entlang eines dreieckigen Tisches angeordnet sind. Die Installation entstand von 1974 bis 1979 und wurde 1979 erstmals ausgestellt. Seit 2007 wird sie als ständige Ausstellung im Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art im Brooklyn Museum in New York gezeigt. Artikel lesen
- Unter dem Stichwort Blondhaarigenstereotype lassen sich mehrere Topoi und Stereotype zusammenfassen, die in den Kulturen der Westlichen Welt auf blondhaarige Personen – insbesondere auf blonde Frauen („Blondinen“) – bezogen werden. Dazu zählen unter anderem die Stereotype der „blonden Unschuld“, des „blonden Gifts“, der „blonden Sexbombe“, der „kühlen Blonden“, der „gefährlichen Blonden“ und der Blondine der Blondinenwitze. Da sich bei nahezu allen Blonden mit zunehmendem Lebensalter ein dunklerer Farbton entwickelt, wird „blond“ unausweichlich mit Jugendlichkeit assoziiert. Infolgedessen steht es häufig auch für Reinheit, Unschuld, Jungfräulichkeit und Tugendhaftigkeit. Diese Assoziationen werden dann auch in kulturelle Bereiche übertragen, so werden beispielsweise die meisten Märchenprinzessinnen (mit Ausnahme von Schneewittchen), Feen, Engel und Barbie-Puppen blond dargestellt. Zu weiteren Assoziationen, die bereits vor dem 20. Jahrhundert mit Blondinen weithin verknüpft wurden, zählen Sanftmut, Sentimentalität und Gemütstiefe. Artikel lesen
- Das Ei und ich (Titel des englischen Originals: The Egg and I) ist eine autobiografische humoristische Erzählung der amerikanischen Schriftstellerin Betty MacDonald. Das 1945 erschienene Buch beschreibt die Erlebnisse der Erzählerin auf einer Hühnerzuchtfarm am Rande der Olympic Mountains Ende der 1920er Jahre. Es wurde ein Bestseller, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und von dem weltweit über drei Millionen Exemplare verkauft wurden. Eine Verfilmung des Buchs gab Anlass zu einer ganzen Serie weiterer Filme, deren Mittelpunkt die im Buch beschriebenen Hillbillys bildeten. Das Werk fand erst in den 1970er Jahren, im Zuge einer Diskussion über häuslichen Humor und „komischen Feminismus“, einige Beachtung in der Literaturwissenschaft, insbesondere in den Women’s Studies. Artikel lesen
- Frauen arbeiteten im Mittelalter in vielen Bereichen. Auch in der Bauwirtschaft waren sie tätig, meist als ungelernte Hilfskräfte. Sie konnten teilweise in die entsprechenden Zünfte eintreten. Aus Paris sind Unternehmerinnen aus der Baubranche überliefert, die zur höchsten Steuerklasse gehörten. Ihr Einsatz beim Haus- und Städtebau schwindet erst mit Beginn der Neuzeit, als Frauen aus vielen ihnen bis dahin offen stehenden Berufen verdrängt wurden. In den Zünften der Bauwirtschaft konnten Frauen zugelassen sein, z. B. nach der 1271 entstandenen Ordnung der Maurer, Gipser, Zimmerleute, Faßbinder, Wagner, Wanner und Drechsler von Basel. Nach Erika Uitz bedeutet diese Mitgliedschaft von Meisterehefrauen und ‑witwen aber nicht, dass diese Frauen unbedingt diese Berufe ausgeübt haben, sondern dass es meistens um bruderschaftlich-gesellige Pflichten ging. In Straßburg allerdings ist der Eintritt von zwei Frauen 1452 und 1453 in die Maurerzunft bezeugt. Sie erwarben gleichzeitig das Bürgerrecht der Stadt. Dies weist darauf hin, dass sie als Vollmitglieder in die Zunft aufgenommen worden sind, denn das selbstständige Bürgerrecht von Frauen war für wirtschaftlich selbstständige Handwerkerinnen in der Regel Voraussetzung für die Zunftaufnahme. Artikel lesen
- Ein Dirndl ist ein bayerisches und österreichisches Trachtenkleid, das gegen Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde und heute vielfach als alpenländische Tracht angesehen wird. Der Begriff Dirndl bezieht sich heute auf ein Kleid mit engem, oft tief rechteckig oder rund ausgeschnittenem Oberteil (Dekolleté), weitem, hoch an der Taille angesetztem Rock, dessen Länge mit der herrschenden Mode wechselt, und Schürze. Es wird sowohl auf Jahrmärkten und Kirchweihfesten im ländlichen Raum als auch auf größeren Volksfesten, wie dem Münchner Oktoberfest oder dem Cannstatter Wasen, vor allem in Süddeutschland und einigen Alpenregionen getragen. Während das Tragen entsprechender Kleidungsstücke noch in den 1970er Jahren auf Volksfesten kaum verbreitet war, nimmt es v. a. seit den 1990er Jahren sehr stark zu. Artikel lesen
- Anita Augspurg (* 22. September 1857 in Verden (Aller); † 20. Dezember 1943 in Zürich) war eine deutsche Juristin, Aktivistin der bürgerlich-radikalen Frauenbewegung sowie Pazifistin. Die Tochter eines Anwalts ging nach einer fünfjährigen Tätigkeit als Schauspielerin mit ihrer Freundin Sophia Goudstikker nach München, um sich dort gemeinsam als Fotografinnen ausbilden zu lassen. Im Jahr 1887 eröffneten sie ein Fotostudio, das Hofatelier Elvira. Augspurg und Goudstikker galten mit ihren Kurzhaarfrisuren, ihrer Reformkleidung, ihren öffentlichen Bekenntnissen für den Kampf der Frauenbefreiung und ihrem freien Lebensstil als zwei auffällige Erscheinungen ihrer Zeit.
Spätestens 1891 begann Augspurg, sich in der Frauenbewegung zu engagieren, und übte sich als öffentliche Rednerin. Ihr Einsatz für Frauenrechte war auch der Grund, warum sie sich nach mehreren Jahren erfolgreicher Arbeit für ein Jurastudium entschied. Sie übersiedelte nach Zürich, weil Frauen in Deutschland noch keinen gleichberechtigten Zugang zu den Universitäten erhielten. Sie schloss ihr Studium mit einer Doktorarbeit ab und war somit die erste promovierte Juristin des Deutschen Kaiserreichs. Artikel lesen - Die Khasi sind ein großes indigenes Volk im Nordosten von Indien mit über 1,4 Millionen Angehörigen im kleinen Bundesstaat Meghalaya in den Vorläufern des Himalaya-Gebirges; dort bilden sie die Hälfte der Bevölkerung. Rund 35.000 Khasi leben im benachbarten indischen Bundesstaat Assam und etwa 100.000 im südlich angrenzenden Bangladesch. Die Khasi bilden eine matrilineare Gesellschaft über Mütterlinien, bei denen Abstammung, Familienname und Erbfolge nur von der Mutter hergeleitet werden, nicht von Vätern. Diese Verhältnisse sind offiziell in der Verfassung des Bundesstaates Meghalaya verankert; weitere Schutzrechte werden den Khasi gemäß der indischen Verfassung garantiert als anerkanntes, selbstverwaltetes Stammesvolk (Scheduled Tribe). Nach der Khasi-Tradition liegt der Besitz von Grund und Boden nur in den Händen von Frauen, er sichert den Gruppenmüttern und ihren Großfamilien soziale und wirtschaftliche Selbständigkeit. Männer gehören zur Großfamilie ihrer Mutter, erben von ihr Familiennamen und Gruppenzugehörigkeiten und tragen zu ihrem Unterhalt bei. Nach einer Heirat zieht der Ehemann meist zu seiner Ehefrau und ihrer Mutter (matrilokale Wohnfolge) – seine Kinder gehören ihrer Großfamilie an und werden dort mitbetreut von ihrem sozialen Vater (ihrem Onkel, dem Mutterbruder). Artikel lesen
- Caroline Lucretia Herschel (* 16. März 1750 in Hannover; † 9. Januar 1848 ebenda) war eine deutsche Astronomin. Zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützte sie ihren Bruder Wilhelm Herschel bei seinen Forschungen, glänzte aber bald durch eigenständige Leistungen. Ihre wichtigsten Beiträge zur Astronomie waren die Entdeckungen mehrerer Kometen, die Berechnung genauer astronomischer Reduktionen und der Zonenkatalog hunderter Sternhaufen und Nebel. 1772 zog Herschel als 22-Jährige zu ihrem älteren Bruder Friedrich Wilhelm Herschel nach England, der als Organist und Konzertleiter im vornehmen Bath tätig war. Er brauchte sie als Haushälterin, wollte ihr aber auch Gelegenheit geben, der häuslichen Enge zu entfliehen, sich musikalisch weiterzubilden und als Solistin in seinen Konzerten mitzuwirken. Caroline widmete sich neben der Haushaltsführung und ihren Auftritten der Astronomie; zum Beispiel half sie Wilhelm beim Anfertigen von Spiegelteleskopen. Neben den praktischen Tätigkeiten befasste sie sich mit astronomischer Theorie. Als ihr Bruder Wilhelm 1781 eine Stelle als Astronom in der Stadt Slough bekam, wurde Herschel als wissenschaftliche Assistentin angestellt. Nun begann sie mit der eigenen Erforschung des Sternenhimmels. 1783 entdeckte sie drei bemerkenswerte Nebel und zwischen 1786 und 1797 acht Kometen. Artikel lesen
- Die Töchter des Königs (französisch filles du Roi bzw. filles du Roy) ist ein Begriff, der für rund 800 junge französische Frauen verwendet wurde, die zwischen 1663 und 1673 nach Neufrankreich auswanderten. Das von König Louis XIV. finanzierte Auswanderungsprogramm sollte dort das Bevölkerungswachstum ankurbeln. Einerseits sollten männliche Immigranten dazu ermuntert werden, sich in Neufrankreich niederzulassen, andererseits sollte durch das Fördern von Ehen die Gründung von Familien und die Geburt von Kindern erleichtert werden. Frauen und Mädchen wanderten auch vor und nach dieser Zeitspanne nach Neufrankreich aus, gelten aber nicht als filles du roi. Der Begriff trifft nur auf jene Personen zu, die aktiv von der Regierung angeworben wurden und deren Überfahrt sowie deren Mitgift vom König finanziert wurden. Die Frauen stammten überwiegend aus bescheidenen Verhältnissen und zu etwa vier Fünfteln aus Städten. Die Bezeichnung „Töchter des Königs“ kennzeichnete die Patronage durch den König, nicht etwa königliche oder adelige Herkunft. Eine fille du Roi erhielt die Unterstützung des Königs in mehrfacher Hinsicht. Er bezahlte der Französischen Ostindienkompanie hundert Livres für die Überfahrt, ebenso stattete er die Frau mit einer Truhe aus, die die Aussteuer enthielt: ein Wintermantel, eine Jacke, eine Bluse, vier Unterröcke, zwei Paar Strümpfe, ein Paar Schuhe, ein Kamm, eine Bürste, eine Schere, zwei Messer, zehn Nähnadeln, vier Rollen Garn und Haarnadeln sowie 50 Livres in barem Geld. Artikel lesen
- Gertrude Stein (* 3. Februar 1874 in Allegheny, heute Pittsburgh, Pennsylvania; † 27. Juli 1946 in Neuilly-sur-Seine) war eine amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin. Sie ließ sich 1903 in Paris nieder und teilte ihren berühmten, mit zeitgenössischer Kunst ausgestatteten Salon in der Rue de Fleurus 27 zuerst mit ihrem Bruder, dem Kunstsammler und -kritiker Leo Stein, und ab 1913 mit ihrer Lebensgefährtin Alice B. Toklas. Auf Steins Einladungen hin trafen sich dort zu der Zeit unbekannte Persönlichkeiten der künstlerischen Avantgarde wie Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und Juan Gris, deren Werke die Geschwister Stein erwarben. Nach dem Ersten Weltkrieg, ab den frühen 1920er Jahren, suchten junge US-amerikanische Schriftsteller der Moderne wie beispielsweise F. Scott Fitzgerald, Sherwood Anderson und Ernest Hemingway den Salon auf, deren literarisches Werk vom experimentellen Schreibstil Steins beeinflusst wurde. Gertrude Stein zählt wie Virginia Woolf zu den ersten Frauen der klassischen literarischen Moderne. Sie schrieb experimentelle Romane, Novellen, Essays, Gedichte, literarische Porträts und Bühnenwerke, in denen sie sich über sprachliche und literarische Konventionen hinwegsetzte, sodass viele Kritiker und Leser ihr Werk als zu schwierig empfanden, sich darüber belustigten oder es ignorierten. Erst ihr mehr im konventionellen Stil verfasstes Buch The Autobiography of Alice B. Toklas, 1933 in New York veröffentlicht, erreichte einen hohen Bekanntheitsgrad und machte sie zu einer literarischen Berühmtheit. Stein prägte den häufig in Abwandlungen zitierten Satz „Rose is a rose is a rose is a rose“, der aus dem Gedicht Sacred Emily in dem 1922 veröffentlichten Buch Geography and Plays stammt. Artikel lesen
- Unter dem Begriff Monatshygiene (auch Menstruationshygiene) wird die Verwendung von Hygieneartikeln zusammengefasst, die Frauen während ihrer Periode, während des Wochenflusses nach einer Geburt oder auch dauernd benutzen, um Wäsche vor Blut, Zervixschleim, Vaginalsekret und anderen natürlichen Ausscheidungen zu schützen, die bei geschlechtsreifen Frauen im Bereich der Vulva bzw. Vagina auftreten. Bei einer normalen Periode werden bis zu 60 ml Blut ausgeschieden, das sind etwa 10 ml pro Tag, wobei der Blutfluss in den ersten Tagen deutlich stärker sein kann als in den späteren. Viele Frauen haben auch Perioden, bei denen im Verlaufe einer Woche mehr als 80 ml Blut ausgeschieden werden (Hypermenorrhoe). Artikel lesen
- Trotula ist der Autorenname einer medizinischen Sammelhandschrift aus dem 12. Jahrhundert, die bis ins 15. Jahrhundert (in Deutschland und England bis ins 16. Jahrhundert) im Bereich der Frauenheilkunde zu den Standardwerken der Medizin zählte. Mindestens eine der drei enthaltenen Schriften geht auf die heilkundige Trota oder Trocta zurück, die im frühen 12. Jahrhundert an der Medizinschule von Salerno studierte, praktizierte und lehrte. Das Trotula-Ensemble umfasst drei Werke, deren Autoren im ersten und dritten Fall anonym sind. Das zweite Werk wird möglicherweise Trota zugeschrieben und ist auch als Passionibus mulierum curandorum oder Trotula major bekannt. Obwohl es über die Person Trotas zwischen dem 11. und dem 19. Jahrhundert sehr divergierende Vorstellungen gab, wurde ihre Rolle als Verfasserin der Passionibus mulierum kaum angezweifelt. Karl Sudhoff, ein Medizinhistoriker des frühen 20. Jahrhunderts, stellte die Theorie auf, dass die heilkundigen Frauen (Mulieres Salernitanae), die an der Schule von Salerno studiert und unterrichtet hatten, in Wirklichkeit keine Ärztinnen gewesen seien, sondern Hebammen und Krankenschwestern. Dieser Logik zufolge konnten sie auch keine gynäkologischen Abhandlungen verfasst haben. Da Passionibus mulierum Anweisungen zu chirurgischen Eingriffen enthalte und zudem das Hauptgebiet der Hebammen, die normale Geburtshilfe, nur am Rande streife, könne der Text laut Sudhoff unmöglich von einer Frau stammen. Charles Singer, ein Wissenschaftshistoriker, vertrat 1928 die These, Passionibus mulierum sei in Wahrheit keine gynäkologische Schrift, sondern Pornographie. Der Autor, ein Arzt namens Trottus, hätte sich einen Frauennamen gegeben, um den erotischen Charakter der Schrift zu betonen. Artikel lesen
- Marianne Adelaide Hedwig Dohm (geborene Schlesinger; * 20. September 1831 in Berlin; † 1. Juni 1919 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Sie war eine der ersten feministischen Theoretikerinnen, die geschlechtsspezifische Verhaltensweisen auf die kulturelle Prägung zurückführte statt auf biologische Determination. In der ersten Hälfte der 1870er-Jahre erschienen die ersten vier feministischen Bücher von Hedwig Dohm, in denen sie die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleichberechtigung von Frauen und Männern forderte. Auch das Stimmrecht für Frauen forderte sie bereits 1873, als eine der ersten in Deutschland. Diese vier Essays – einer davon ist Der Frauen Natur und Recht − machten sie mit einem Schlag berühmt, stießen aber auch auf heftige Kritik, nicht nur unter den „Herrenrechtlern“, sondern auch in den Reihen der damaligen bürgerlichen Frauenbewegung, der Dohms radikale Thesen zu weit gingen. Die bürgerlichen Frauen konzentrierten sich auf die Forderung einer verbesserten Schulbildung für Mädchen und die Versorgung ledig gebliebener Mütter. Ende der 1870er-Jahre veröffentlichte Dohm mehrere Lustspiele, die sämtlich im Berliner Schauspielhaus aufgeführt wurden.
Im Ersten Weltkrieg gehörte Dohm zu den wenigen Intellektuellen, die sich von Anfang an gegen den Krieg äußerten; dem „Hurra-Patriotismus“ stand sie kritisch gegenüber. In ihren letzten Schriften, die sie zumeist in explizit pazifistischen Medien wie Franz Pfemferts Die Aktion veröffentlichte, gab sie sich als kompromisslose Pazifistin zu erkennen. Die Einführung des Frauenwahlrechts 1918 in Deutschland erlebte sie noch. Artikel lesen - Sacajawea, auch Sacagawea oder Sakakawea (Aussprache: [ˌsækədʒəˈwiːə], der Name bedeutet „Vogelfrau“; * etwa 1788 in Lemhi River Vally, Idaho; † 20. Dezember 1812 in Fort Manuel Lisa, im heutigen South Dakota), war eine Indianerin. Sie begleitete 1805/06 die amerikanische Lewis-und-Clark-Expedition und wird mehrfach in den Tagebüchern der Expeditionsteilnehmer erwähnt. Ihre Beiträge zum Erfolg der Expedition sind Gegenstand der volkstümlichen Literatur.
Das Leben von Sacajawea ist nur aus den Journalen der Expedition und wenigen Erwähnungen in späteren Dokumenten bekannt. Um die belegten Tatsachen wurden Mutmaßungen und Annahmen errichtet, die Sacajawea zu einer zentralen Figur der Expedition und späterer Aktivitäten machten. Ihre Bedeutung wurde für die Anerkennung von Indianern maßgeblich. Mit ihrer Aufwertung im Ansehen wurde diskutiert, dass der nach dieser Auffassung maßgeblich von ihr bestimmte Erfolg der Expedition paradoxerweise zugleich die Ausbreitung der Weißen in den Westen Nordamerikas und damit die Verdrängung, Unterdrückung und Ausrottung der Indianer befördert habe. Artikel lesen - Der Lehrerinnenzölibat war eine rechtliche Regelung, die eine Unvereinbarkeit von Ehe und Beruf für Lehrerinnen festschrieb. Er wurde 1880 im Deutschen Reich per Ministererlass eingeführt. Lehrerinnen war untersagt zu heiraten; auf eine Missachtung folgte die Kündigung. Grundlage dafür waren arbeitsmarktpolitische Aspekte und moralische Vorstellungen über die Geschlechterordnung. Der Zölibat war ein Instrument, mit dem durch Diskriminierung flexibel auf die jeweilige Arbeitsmarktsituation reagiert werden konnte. Die bürgerliche Frauenbewegung verknüpfte mit dem Lehrerinnenzölibat auch emanzipative Aspekte: Auf Familie zu verzichten, um sich bewusst beruflicher Erfüllung zu widmen, galt als emanzipative Entscheidung. Der Lehrerinnenzölibat brachte damit die „innere Berufung“ zum Ausdruck und prägte das Berufsethos der Lehrerinnen.
In Artikel 128 II der im August 1919 verkündeten Weimarer Reichsverfassung wurde der Lehrerinnenzölibat abgeschafft: „Alle Ausnahmebestimmungen gegen weibliche Beamte werden beseitigt.“ Schon im Oktober 1923 wurde er aus arbeitsmarktpolitischen Gründen wieder eingeführt: Die Personalabbauverordnung erlaubte die Entlassung verheirateter Beamtinnen, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Stellen für Männer zu sichern. Die Personalabbauverordnung galt bis 1951 (außer in der DDR). Die Kündigung aufgrund von „Doppelverdienst“ wurde zu diesem Zeitpunkt abgeschafft; der Beamtinnenzölibat galt ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Artikel lesen - Astrid Lindgren, geborene Ericsson, (* 14. November 1907 auf dem Hof Näs bei Vimmerby; † 28. Januar 2002 in Stockholm) war eine schwedische Schriftstellerin. Sie gehört mit einer Gesamtauflage von etwa 160 Millionen Büchern zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren der Welt. Ihre Werke sind in aller Welt und 101 verschiedenen Sprachen erschienen, damit gehört sie zu den meistübersetzten Autoren. In Deutschland ist sie mit einer Gesamtauflage von weit über 20 Millionen Exemplaren erfolgreich wie kaum ein anderer Kinder- und Jugendbuchautor. Die Schriftstellerin ist die geistige Mutter von Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter, Madita, Mio, Kalle Blomquist, Karlsson vom Dach, den Kindern aus Bullerbü und vielen anderen Figuren. Ab den 1930er Jahren veröffentlichte Lindgren regelmäßig anonym Kurzgeschichten. Für ihre kranke Tochter erfand sie im Winter 1941 die Geschichten über Pippi Langstrumpf. Das Manuskript war ein Geburtstagsgeschenk für ihre Tochter. Den Durchschlag reichte sie 1944 erfolglos bei einem Verlag ein. Stattdessen gewann Lindgren im gleichen Jahr mit einer anderen Erzählung, die daraufhin veröffentlicht wurde, den zweiten Platz in einem Verlagspreisausschreiben. Im Folgejahr war sie im gleichen Preisausschreiben mit einer überarbeiteten Fassung von Pippi Langstrumpf erfolgreich. Artikel lesen
- Ištar, sumerisch Inanna (Sumerogramm: dMÙŠ), ist der akkadische Name einer in Mesopotamien verehrten Gottheit. Ihr wurden viele verschiedene Attribute zugeschrieben und zahlreiche Tempelbauten. Besondere Bekanntheit hat das Ištar-Tor in den Mauern von Babylon durch dessen Rekonstruktion im Pergamonmuseum (Berlin) erlangt. Dieser Gottheit wurde der Planet Venus zugeordnet und sie wurde als Göttin des (sexuellen) Begehrens verehrt wie auch als Kriegsgottheit. Sie galt als Tochter von Sin und Schwester von Šamaš. Manche halten sie für die wegen ihrer vielfältigen und vielschichtigen Gestalt am schwierigsten zu erfassende Göttin des sumerischen und akkadischen Pantheons, für andere stellt Ištar ein Paradox dar, da sie – nach heutigem Verständnis – gegensätzliche Eigenschaften in gleicher Person vereint. Ištars Symbol ist der achtzackige Stern, sie wird oft auf einem Löwen stehend abgebildet. Als Kriegsgöttin wird sie bärtig dargestellt, oft mit einem Sichelschwert in der Hand. Als Göttin des sexuellen Begehrens hält sie ihr Gewand hoch („seilspringende Göttin“) oder umfasst mit den Händen die Brüste. Artikel lesen
- Hannah Höch (* 1. November 1889 in Gotha; † 31. Mai 1978 in West-Berlin) war eine deutsche Malerin, Grafikerin und Collagekünstlerin des Dadaismus. Die Tochter eines Versicherungsangestellten und einer Hobbymalerin immatrikulierte sich 1912 an der Kunstgewerbeschule in Berlin und emanzipierte sich so von ihrem kleinbürgerlichen Elternhaus. Zwei Jahre später wurde sie an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin Schülerin von Emil Orlik. Dort lernte sie 1915 den bereits verheirateten Raoul Hausmann kennen und ging mit ihm eine Liebesbeziehung ein, die sieben Jahre dauerte. Höch wurde lange als Frau in der Kunst vor allem als Dadaistin an Hausmanns Seite und nicht als eigenständige Künstlerin gesehen. Mit ihm entwickelte sie stilistisch die Fotomontage. Über Hausmann lernte sie 1917 die dadaistischen Zirkel Berlins kennen. 1919 stand sie in einer Dada-Revue mit einer Kinderpistole und Topfdeckeln auf der Bühne.
Bei der nachmals berühmten „Dada-Messe“ von 1920 war die Künstlerin unter anderem mit der 1919 geschaffenen Montage Schnitt mit dem Küchenmesser. Dada durch die letzte Weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands vertreten. Dieses komplexe Tafelbild, später zu einer Art Ikone des Dadaismus avanciert, unterzog die Kunsthistorikerin Jula Dech sechzig Jahre später einer umfangreichen Untersuchung, indem sie nahezu alle einzelnen Montageelemente systematisch auf den Kontext ihrer medialen Herkunft zurückführte. Artikel lesen - Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohlbekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Soziolinguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tatsache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unterschiedlich verwenden, und dass die von Frauen eingenommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vorherrschenden Einstellungen sich in der Sprache niederschlagen. Tatsächlich wurden Unterschiede im Sprachgebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren festgestellt. Geschlechtsbasierte Vorannahmen sind in die japanische Sprache „eingebaut“. Sie sind tatsächlich so wichtig, dass diese Formen ausländischen Studierenden eigens beigebracht werden, da die Unfähigkeit, sie zu gebrauchen, die Flüssigkeit oder Natürlichkeit der Sprache beeinträchtigen kann. Solche Differenzen werden manchmal als „geschlechtsspezifische Sprache“ bezeichnet. Im Japanischen wird die spezifische Art des Sprachgebrauches weiblicher Sprecher auch als onna kotoba (女言葉, ‚Frauenworte‘) oder joseigo (女性語, ‚Frauensprache‘) bezeichnet. Differenzen im Gebrauch der Sprache reflektieren soziale Normen und Erwartungen an Frauen und Männer. Nach Edward Sapir ist es eine der wichtigsten Funktionen der Sprache, jedem Mitglied der Gesellschaft den Platz zu zeigen, der durch ihre Mitglieder eingenommen wird. Artikel lesen
- Artemisia Gentileschi [ʤentiˈleski] (* 8. Juli 1593 in Rom; † um 1653 in Neapel) war eine italienische Malerin des Barocks. Sie gilt als bedeutendste Malerin ihrer Epoche. Zur Erlernung der Perspektive schickte ihr Vater, der Maler Orazio Gentileschi, sie wahrscheinlich zu seinem Malerkollegen und Freund Agostino Tassi, der Artemisia vergewaltigte. Im Prozess gegen Tassi wurde Artemisia zur Überprüfung ihrer Aussage mit einer daumenschraubenartigen Vorrichtung gefoltert und zudem einer entwürdigenden gynäkologischen Untersuchung unterzogen, um zu beweisen, dass sie nicht als Prostituierte tätig war. Trotz Tassis schließlicher Verurteilung und Artemisias unmittelbar darauf folgender Heirat mit dem Florentiner Maler Pietro Antonio di Vicenzo Stiattesi wurde ihr guter Ruf nicht vollkommen wiederhergestellt, weshalb sie nach Florenz zog. Um 1620 fertigte sie ihr bekanntestes Bild Judith enthauptet Holofernes. Ihre Version interpretiert Judith als kaltblütige Mörderin und fällt durch die äußerst realistische Darstellung auf. Artemisia war in einem damals ganz besonders von Männer dominierten Berufsfeld tätig und führte eine eigene Werkstatt mit auch männlichen Angestellten. Sie beschränkte sich darüber hinaus auch nicht auf damals für Frauen typische Genres – wie Porträtmalerei, Blumen- und Früchtestillleben, Miniaturmalerei, Landschaftsmalerei –, sondern erwählte sich das zu jener Zeit als edelste Bildgattung der Malerei angesehene und gewöhnlich männlichen Malern vorbehaltene Historienbild sowie mythologische und biblische Themen, die sie in großen Formaten umsetzte. Artikel lesen
- Susan B. Anthony (geb. 15. Februar 1820, in Adams, Massachusetts, USA – gest. 13. März 1906 in Rochester, Staat New York) war eine US-amerikanische Sozialreformerin und Frauenrechtsaktivistin, die eine herausragende Bedeutung in der Frauenwahlrechtsbewegung hatte. In eine Quäker-Familie hineingeboren, die der gesellschaftlichen Gleichheit verpflichtet war, sammelte sie schon im Alter von 17 Jahren Unterschriften für die „Anti-Sklaverei-Bewegung“. Gemeinsam mit ihrer lebenslangen Freundin Elizabeth Cady Stanton gründete sie 1852 die New York Women's State Temperance Society, 1863 die Women's Loyal National League, 1868 die Zeitung für Frauenrechte The Revolution und 1869 die National Woman Suffrage Association. 1866 initiierten die Freundinnen die American Equal Rights Association, die für die Gleichberechtigung sowohl der Frauen wie der Afroamerikaner kämpfte. Ab 1876 begannen sie zusammen mit Matilda Joslyn Gage an der History of Woman Suffrage (Geschichte des Frauenwahlrechts) zu arbeiten, was sich schließlich zu einem sechsbändigen Werk entwickelte. 1872 wurde Anthony verhaftet, weil sie in ihrer Heimatstadt Rochester gewählt hatte, und sie wurde in einem Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren verurteilt. Obwohl sie sich weigerte, die Strafe zu zahlen, verzichteten die Behörden auf weiteres Vorgehen. 1878 erreichten Anthony und Stanton, dass im Kongress ein „Amendment“ (Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten) vorgelegt wurde, das den Frauen das Wahlrecht gewähren sollte. Später wurde es volkstümlich als Susan-B.-Anthony-Amendment bezeichnet. Erst 1920 wurde es ratifiziert als 19. Amendment zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Artikel lesen
- Die Wand ist ein Roman der Schriftstellerin Marlen Haushofer (gestorben 21. März 1970) aus dem Jahr 1963. Dieser dritte und erfolgreichste Roman der Autorin beschreibt das Leben einer Frau, die durch eine plötzlich auftauchende, unsichtbare Wand von der Zivilisation abgeschnitten wird. Die vierzigjährige Protagonistin, die namentlich nicht genannt wird, tritt in dem Roman als Ich-Erzählerin auf. Da sich das von der Wand umschlossene Gebiet über mehrere Jagdreviere erstreckt, lernt die so Isolierte allmählich, sich von den verbliebenen Vorräten, den Früchten und Tieren des Waldes und ihrem Garten zu ernähren. Zu der Sorge um ihre eigene Existenz kommt dabei bald die Sorge um verschiedene Tiere, die ihr zulaufen: neben dem Hund mehrere Katzen und eine trächtige Kuh. Während des dritten Winters fertigt sie den vorliegenden Bericht an – ohne zu wissen, ob ihn jemals jemand zu Gesicht bekommen wird. Zu ihrem früheren Leben entwickelt sie eine zunehmende Distanz, die sich besonders bei der Betrachtung ihres Verhältnisses zu ihren Töchtern ausdrückt, deren Schicksal ungewiss ist. Haushofers Roman kann in vielfältiger Weise rezipiert werden. Er kann als radikale Zivilisationskritik verstanden werden, die den Menschen wieder in die Natur zurückversetzt und ihm Kulturgüter wie den am Haus langsam zuwachsenden Mercedes als ebenso unsinnig wie überflüssig entzieht. Positiv betrachtet, sichert sie dem Menschen dadurch das Überleben – und die Möglichkeit, sich zu läutern. Andererseits fordert sie durch die solipsistische und isolierte Lebensweise der Erzählerin einen hohen Tribut. 2012 wurde der Roman verfilmt. Artikel lesen
- Frauen in der (bildenden) Kunst bezieht sich im zeitgenössischen Verständnis auf das Wirken und die Situation von Frauen in der Bildenden Kunst in Vergangenheit und Gegenwart als Teil der Frauengeschichte. Im Einzelnen geht es um Künsterinnen, Galeristinnen, Kunsthändlerinnen, Kunstmäzeninnen und -sammlerinnen, Kunstkritikerinnen, Auktionatorinnen, Frauen im Lehrbetrieb an Kunstakademien, Kunsthistorikerinnen, Modelle und Musen, sowie ihre Beiträge zur Kunstentwicklung, ihren Einfluss auf die Kunstgeschichte und den Kunstmarkt, ihre Strategien im Kunstbetrieb und die Rezeption ihrer Arbeit. Die Gestaltung der Geschlechterrollen in einer Gesellschaft beeinflusst, wie Künstlerinnen sich ausbilden und äußern können, wie ihre Kunst wahrgenommen wird und wie sie beruflich existieren. In Deutschland war eine Künstlerexistenz als weiblicher Lebensentwurf noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert kaum realisierbar. In unterschiedlichen Gesellschaften und Zeiten ist belegt, dass Frauen künstlerische Fähigkeiten ganz abgesprochen wurden oder ihre künstlerische Betätigung behindert oder verhindert wurde. Obwohl in vielen Gesellschaften heute Konsens ist, dass Frauen und Männer künstlerisch gleich fähig sind, stehen der künstlerischen Berufsausübung von Frauen oft einschränkende kulturelle Vorstellungen, familiäre Zwänge, gesellschaftliche Konventionen und ökonomische Interessen entgegen. Artikel lesen
- Nelly Sachs (eigentlich Leonie Sachs; geboren am 10. Dezember 1891 in Berlin-Schöneberg, gestorben am 12. Mai 1970 in Stockholm) war eine jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin. Erst in der Zeit des Nationalsozialismus begann Sachs, sich mit ihrer jüdischen Herkunft auseinanderzusetzen. 1939 ging sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Schweden ins Exil. Sie begann, Schwedisch zu lernen und moderne schwedische Lyrik ins Deutsche zu übersetzen. Mit dieser Übersetzungsarbeit erreichte ihre eigene sprachliche Ausdruckskraft völlig neue Qualitäten und entwickelte sich weg vom früheren romantischen Stil. Umgeben von Menschen, die Schwedisch sprachen und mit denen sie nur in deren Muttersprache kommunizieren konnte, wurde sie, wie Hans Magnus Enzensberger es formulierte, auf die deutsche Sprache „als einzige Heimat zurückverwiesen“. Die Gedichte von 1943/1944, die später in der Sammlung In den Wohnungen des Todes erscheinen sollten, enthalten Bilder von Schmerz und Tod, sind eine einzige Todesklage für ihr gequältes Volk. 1966 verlieh das Nobelpreiskomitee ihr – gemeinsam mit Samuel Joseph Agnon – den Nobelpreis für Literatur „für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Stärke interpretieren“. Seit den frühen 1960er Jahren finden sich Vertonungen ihrer Gedichte, vorzugsweise im deutschsprachigen Raum. Namhafte Komponisten fühlten sich von ihrer subtil-expressiven Sprache und von den Metaphern und Bildern der Texte zu ausdrucksstarker Musik angeregt und eröffneten mit ihren Liedern und Instrumentalklängen öffentlichkeitswirksame Präsentationsformen für die Lyrik. Artikel lesen
- Wilhelmine Gräfin von Lichtenau (seit 1796), geborene Wilhelmine Enke (auch Encke), verheiratete Ritz (* 29. Dezember 1752 in Dessau; † 9. Juni 1820 in Berlin), war von 1769 bis 1782 die Mätresse und danach bis zu seinem Tode 1797 die engste Vertraute und Beraterin Friedrich Wilhelms II. von Preußen, mit dem sie sechs Kinder hatte. Sie war eine einflussreiche Mäzenin des preußischen Frühklassizismus. Die Inneneinrichtungen des Schlösschens auf der Pfaueninsel, der Winterkammern in Schloss Charlottenburg, sowie die Erweiterung und Neueinrichtung des Marmorpalais in Potsdam gehen auf sie zurück. Diese Interieurs gelten als die bedeutendsten ihrer Zeit in Berlin/Potsdam und waren von großem Einfluss auf die Gestaltung von Schloss Paretz. Zudem war sie mit führenden Gelehrten und Künstlern der Zeit eng verbunden. 1984 wurde ihr Leben im Vierteiler „Die schöne Wilhelmine“ nach dem gleichnamigen Roman von Ernst von Salomon mit Anja Kruse in der Hauptrolle verfilmt. Artikel lesen
- Rosalind Elsie Franklin (* 25. Juli 1920 in London; † 16. April 1958 ebenda) war eine britische Biochemikerin und Spezialistin für die Röntgenstrukturanalyse von kristallisierten Makromolekülen. Als Wissenschaftlerin leistete sie weitreichende Forschungsarbeiten zur Struktur von Kohlen und Koks als Brennstoff sowie von Viren. Ihre wichtigsten Forschungsergebnisse waren Röntgenbeugungsdiagramme der DNA und deren mathematische Analyse; sie trugen wesentlich zur Aufklärung der Doppelhelixstruktur der DNA bei. Ihr gemeinsam mit ihrem Doktoranden Raymond Gosling im April 1953 zu diesem Thema veröffentlichter Forschungsartikel erschien parallel zum Artikel von James Watson und Francis Crick zur Struktur der DNA und stimmte mit deren theoretischem Modell überein. Watson und Crick hatten für ihre Entschlüsselung der DNA, für die sie später beide den Nobelpreis erhielten, Forschungsergebnisse von Franklin ohne deren Wissen und Zustimmung benutzt. Bezeichnenderweise erwähnten Watson und Crick in ihren Nobelpreisreden die nur vier Jahre zuvor verstorbene Rosalind Franklin und die Schlüsselrolle ihrer Daten bei der Aufklärung der DNA-Struktur mit keinem Wort. Artikel lesen
- Der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika wurde vom Kongress am 4. Juni 1919 vorgeschlagen und am 18. August 1920 zur Verfassung hinzugefügt. Ursprünglich war er schon im Jahr 1878 von Senator Aaron A. Sargent eingebracht worden; erst 41 Jahre später wurde er den Bundesstaaten zur Ratifizierung vorgelegt. Bis in die 1910er Jahre hatten die meisten Staaten den Frauen das Wahlrecht nicht gewährt. Dieses 19th Amendment war der Endpunkt der Frauenwahlrechtsbewegung in den USA, die sowohl auf Staatenebene als auch auf nationaler Ebene um die Durchsetzung des Wahlrechts gekämpft hatte. Damit wurde ein Urteil des Obersten Gerichtshofs von 1875 (Minor v. Happersett) hinfällig, bei dem einstimmig entschieden worden war, dass aus dem 14. Zusatzartikel kein Wahlrecht für die Frauen abzuleiten sei. Ausschlaggebend für die Aufnahme war die Zustimmung des Staates Tennessee, der ihn als 36. Staat ratifizierte. Der Außenminister Bainbridge Colby beglaubigte die Ratifizierung am 26. August 1920. Der Zusatz untersagt der Bundesregierung und den Staaten, einer Person aufgrund ihres Geschlechts den Zugang zu einer Wahl zu verbieten. Artikel lesen
- Maria von Jever, im Jeverland als Fräulein Maria oder Froichen bekannt, (* 5. September 1500 in Jever; † 20. Februar 1575 ebenda) war die letzte Regentin der Herrschaft Jever aus dem Häuptlingsgeschlecht der Wiemkens. Sie wurde als drittes Kind des Häuptlings Edo Wiemken des Jüngeren geboren. Die Erziehung von Maria und ihren zwei Schwestern richtete sich auf die typische damalige Frauenrolle aus, nach wirtschaftlich und politisch günstigen Gesichtspunkten verheiratet zu werden. Als ihr Bruder, der einzige männliche Erbe, 1517 plötzlich starb, fanden sich die Fräuleins Maria und ihre Schwestern Anna (1499–1536) und Dorothea (1501–vor 1527) von verschiedenen Seiten bedroht. Ihre Verwandten und ein alter Gegner ihres Vaters, Graf Edzard I. von Ostfriesland, versuchten, ihnen das Erbe streitig zu machen und die Schwestern in Klöster abzuschieben. Schließlich sollte eine Lösung über Eheschließungen erreicht werden, die Hochzeiten verzögerten sich aber und kamen schließlich nicht zustande. Der von Edzard als Drost (Verwalter) eingesetzte Boing von Oldersum stellte sich auf Marias Seite und verteidigte ihr Erbe 1531 erfolgreich gegen seinen eigentlichen Dienstherrn. Er gilt bis heute als Marias Verlobter und Geliebter. Da er als Verräter an seinem Dienstherrn galt, wollte er sie jedoch nicht heiraten. Trotz eines Freundschaftsvertrags, den Maria 1531 mit ihrem Vetter und bisherigen Gegner Balthasar von Esens zum gegenseitigen Schutz vor Edzard schloss, zogen sich die Streitigkeiten vor Gericht und in kriegerischen Auseinandersetzungen bis 1540 hin. In diesem Jahr wurden Edzard, Balthasar und Boing bei Kämpfen getötet. In den Jahren nach 1540 widmete Maria sich dem Ausbau der Landesherrschaft. Sie ließ Jever, das sie bereits 1536 zur Stadt erhoben hatte, planmäßig zur Residenz ausbauen, befestigen und die Burg zum Schloss Jever umbauen. Artikel lesen
- Venezianische Ospedali waren soziale Einrichtungen in Venedig, die neben karitativen Zwecken der musikalischen Ausbildung ihrer weiblichen Zöglinge dienten. Sie gelten als Vorläufer der Konservatorien des 19. Jahrhunderts. Die vier großen venezianischen Ospedali (= Ospedali Grandi), das Ospedale della Pietà, das Ospedale degl’Incurabili, das Ospedale di Santa Maria dei Derelitti und das Ospedale di San Lazzaro dei Mendicanti, waren wie die Scuole und die Hospize Teil eines karitativen Netzwerks, das vielfältige Fürsorgeleistungen für Bedürftige der Stadt erbrachte. Seit dem 16. Jahrhundert bis zum Ende der Republik waren die vier Ospedali neben dem Chor des Markusdoms Zentren des Musiklebens in Venedig und europaweite Attraktion für Musiker und Reisende. Die ausschließlich aus Musikerinnen bestehenden Cori trugen durch ihre Präsenz an der täglichen Liturgie der Ospedali-Kirchen, durch ihre Sonn- und Feiertagskonzerte und ihre Mitwirkung bei Staatsakten wie den zahlreichen Dogenprozessionen wesentlich zur Selbstinszenierung und Propaganda der Serenissima als einzigartiges und unerreichtes Zentrum von Kultur und Luxus in Europa bei. Artikel lesen
- Die soziale Position der keltischen Frauen in der antiken Gesellschaft kann nach der Quellenlage nur unsicher definiert werden. Einerseits sind aus Geschichte und Mythologie große weibliche keltische Persönlichkeiten bekannt, andererseits war ihre reale Stellung im eher männerdominierten keltischen Stammesgefüge sozial und rechtlich eingeschränkt. Doch waren die keltischen Frauen im Ehe- und Erbrecht teilweise etwas besser gestellt als die griechischen und römischen Frauen der Antike. Die Situation der keltischen Frauen des europäischen Festlands ist nahezu ausschließlich durch die Schriften der griechischen und römischen Autoren jener Zeit überliefert, die ihre Sicht auf ein „Barbarenvolk“ mit den dazu passenden Vorurteilen niedergeschrieben haben. Erzählungen über die Keltinnen der britischen Inseln kommen neben den antiken Reise- und Kriegsberichten vor allem in den mündlich weitergegebenen Mythen und Sagen der vorchristlichen Zeit vor. Schriftliche Aufzeichnungen dieser Mythen und der ebenfalls zu dieser Zeit festgehaltenen Sammelwerke von Rechtstexten sind erst aus dem Frühmittelalter bekannt. Die Archäologie zeigt das Bild der keltischen Frau durch Fundstücke – vor allem Grabbeigaben –, die Aufschlüsse über ihre Stellung in der Gesellschaft und die materielle Kultur geben können. Reliefs und Plastiken keltischer Frauen sind erst aus der gallo-römischen Kultur bekannt. Ein Matriarchat, das den frühen Keltinnen sowohl von romantischen Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts als auch von feministischen Autoren des 20. Jahrhunderts zugeschrieben wurde, ist nach den gesicherten Überlieferungen nicht nachweisbar. Artikel lesen
- Marianne von Willemer (* 20. November 1784 in Linz (?); † 6. Dezember 1860 in Frankfurt am Main; gebürtig wahrscheinlich als Marianne Pirngruber; auch: Maria Anna Katharina Theresia Jung) war eine aus Österreich stammende Schauspielerin, Sängerin (Sopran) und Tänzerin. Im Alter von 14 Jahren siedelte sie nach Frankfurt am Main über, wo sie die dritte Frau des Frankfurter Bankiers Johann Jakob von Willemer wurde. Diesem freundschaftlich verbunden, begegnete Johann Wolfgang von Goethe auch Marianne in den Jahren 1814 und 1815 und verewigte sie im Buch Suleika seines Spätwerks West-östlicher Divan. Unter den zahlreichen Musen Goethes war Marianne die einzige Mitautorin eines seiner Werke, denn der „Divan“ enthält auch – wie erst postum bekannt wurde – einige Gedichte aus ihrer Feder. Franz Schubert, der zahlreiche Gedichte Goethes vertonte, komponierte im März 1821 Was bedeutet die Bewegung (Suleika I, D.720, Opus 14) und 1828 Ach, um deine feuchten Schwingen (Suleika II, D.717, Opus 31). Zur Erinnerung an Marianne von Willemer initiierte das Frauenbüro der Stadt Linz den Marianne-von-Willemer-Preis. Artikel lesen
- Die fiktive Person Rosie the Riveter (deutsch: Rosie, die Nieterin) war 1941 die Hauptperson eines Propagandafilmes des US-Kriegsinformationsamts für die Anwerbung von Frauen in die Rüstungsindustrie und Titelheldin eines populären US-amerikanischen Liedes. Sie wurde zur kulturellen Ikone dieser Werbekampagne, welche die Frauen symbolisierte, die zu Tausenden während des Zweiten Weltkriegs in der Rüstungsindustrie arbeiteten. Sie spielt nach wie vor eine Rolle als Sinnbild für arbeitende Frauen und als feministisches Symbol für wirtschaftliche Kraft; sie inspirierte Filme und Buchveröffentlichungen. Das während des Krieges 1942 nur kurz beim Westinghouse-Konzern intern verwendete Poster We Can Do It! von J. Howard Miller (1918–2004) wurde erst in den 1980er Jahren mit der Kampagne verbunden und danach millionenfach auf Kaffeetassen, Streichholzschachteln und Papier reproduziert. Artikel lesen
- Das Frauenstimmrecht in der Schweiz (Stimm- und Wahlrecht) wurde durch eine eidgenössische Abstimmung am 7. Februar 1971 eingeführt. Formell wurde das Frauenstimmrecht am 16. März 1971 wirksam. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welche ihrer weiblichen Bevölkerung die vollen Bürgerrechte zugestanden, doch sie war das erste Land, in dem dies durch eine Volksabstimmung (des männlichen Teils der Bevölkerung) geschah. Bis zur Einführung des Frauenstimmrechts in allen Kantonen vergingen allerdings noch weitere 20 Jahre: Am 27. November 1990 gab das Bundesgericht einer Klage von Frauen aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden Recht und bestätigte damit die Verfassungswidrigkeit der Innerrhoder Kantonsverfassung in diesem Punkt. So führte Appenzell Innerrhoden als letzter Kanton das Stimmrecht für Frauen auf kantonaler Ebene ein, entgegen einem Mehrheitsentscheid der Männer an der Landsgemeinde am 29. April 1990. Der Hauptgrund für die vergleichsweise späte Umsetzung liegt im politischen System der Schweiz. Bei Vorlagen, welche die Verfassung betreffen, entscheidet allein das stimmberechtigte Volk zusammen mit den Kantonen. Um das Stimmrecht auf den verschiedenen Ebenen einführen zu können, bedurfte es jeweils der Mehrheit der stimmberechtigten Männer. Auf nationaler Ebene war zudem das Ständemehr nötig, also die Mehrheit der zustimmenden Kantone. Ein weiteres Hindernis lag in der Tatsache, dass in der Bundesverfassung (BV) von 1848 das Wahlrecht vielfach an den aktiven Wehrdienst gekoppelt war. In vielen Kantonen galt: wer Art. 18 BV „Jeder Schweizer ist wehrpflichtig“ nicht erfüllte, war vom Aktivbürgerrecht ausgeschlossen. Artikel lesen
- Agneta Matthes (* 4. Oktober 1847 in Amsterdam; † 5. Oktober 1909 in Delft) war eine niederländische Unternehmerin. Zusammen mit ihrem Mann Jacob van Marken (1845–1906) gehört sie als Anhängerin der Genossenschaftsbewegung zu den Personen in den Niederlanden, die frühzeitig die Soziale Frage thematisierten und in der Arbeiterfürsorge eine Möglichkeit sahen, soziale Konflikte abzubauen. Es lässt sich heutzutage nicht mehr vollständig klären, welche Ideen und Tätigkeiten in welcher Ausprägung auf Agneta zurückgingen und welche auf ihren Mann. Unzweifelhaft ist indes, dass ihr die alleinige Betriebsleitung der Parfumfabrik Maison Neuve oblag. Nach ihr benannt ist der von den Eheleuten 1881 gestiftete Agnetapark, eine gartenstadtähnliche Delfter Wohnsiedlung, die als herausragendste ihrer Art und ihrer Zeit in den Niederlanden gilt. Artikel lesen
- Frauen in Bletchley Park machten während des Zweiten Weltkriegs die meisten aller Arbeitskräfte der geheimen britischen Dienststelle zur Entschlüsselung von kodierten Nachrichten aus, die sich in der Ortschaft Bletchley nordwestlich von London befand. Nachdem zunächst Frauen aus der Oberschicht (Debütantinnen) eingestellt worden waren, da sie als besonders vertrauenswürdig galten, wurden ab 1942 Linguistinnen und Mathematikerinnen gesucht sowie Frauen, die gut in Kreuzworträtseln waren. Etwa 8000 der insgesamt in Bletchley Park tätigen 10.000 Personen waren Frauen. Sie waren zwar in hochrangigen Bereichen wie der Kryptoanalyse unterrepräsentiert, wurden aber in großer Zahl für das Betreiben kryptografischer Maschinen und von Kommunikationsgeräten, das Übersetzen von Dokumenten der Achsenmächte, der Datenverkehrsanalyse sowie Büroarbeiten eingesetzt. Erst seit den 1990er Jahren wird die Rolle der Frauen für den Erfolg von Bletchley Park zunehmend anerkannt. Artikel lesen
- Mary Lou Williams (geboren als Mary Alfrieda Scruggs; * 8. Mai 1910 in Atlanta, Georgia; † 28. Mai 1981 in Durham, North Carolina) war eine US-amerikanische Jazzmusikerin (Pianistin, Komponistin und Arrangeurin). Sie gilt als eine der wichtigsten Wegbereiterinnen der geschlechtlichen Gleichberechtigung im Jazz und war „die einzige Stride-Pianistin, die vergleichbar mit Ellington ihren Stil ständig modernisierte und sich zuletzt auch an moderner Harmonik orientierte“. Die Pianistin verblüffte mit ihrem kräftigen Anschlag und ausdauerndem Spiel; Kritiker wie Hugues Panassié stellten fest, dass sie „wie ein Mann“ spielte. Insgesamt komponierte Mary Lou Williams über 350 Songs und längere Kompositionen. Ihre Stücke wurde von Jazzmusikern wie Jimmy Lunceford („What’s Your Story, Morning Glory“), Louis Armstrong („Cloudy“, „Messa Stomp“, „A Mellow Bit of Rhythm“, „Walkin' and Swingin'“) und Bob Crosby („Ghost of Love“, „Toadie Toodle“) gespielt und aufgenommen. Artikel lesen
- Mutterschutz ist die Summe gesetzlicher Vorschriften zum Schutz von Mutter und Kind vor und nach der Entbindung. Dazu gehören Beschäftigungsverbote vor und nach der Geburt, ein besonderer Kündigungsschutz für Mütter sowie Entgeltersatzleistungen während des Beschäftigungsverbotes (Mutterschaftsgeld) und darüber hinaus (Elterngeld). Das Übereinkommen Nr. 183 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), das 2002 in Kraft trat, gibt den Vertragsstaaten Mindeststandards des Mutterschutzes vor. Das Übereinkommen gewährt allen unselbstständig beschäftigten Frauen, einschließlich denjenigen, die in atypischen Formen abhängiger Arbeit tätig sind, einen Mutterschutz von mindestens 14 Wochen. Des Weiteren enthält das Übereinkommen Nr. 183 Normen zum Gesundheitsschutz, zum Urlaub im Falle von Krankheit oder Komplikationen, zu Geld- und medizinischen Leistungen, zum Beschäftigungsschutz und zur Nichtdiskriminierung sowie zum Schutz stillender Mütter. In Deutschland ist der Mutterschutz für Arbeitnehmerinnen im Mutterschutzgesetz (MuSchG) festgelegt, das die Bedingungen für den Einsatz von schwangeren Frauen in einem Arbeitsverhältnis definiert. In Österreich ist als Rechtsgrundlage das Mutterschutzgesetz 1979 maßgeblich. In der Schweiz erhalten in einem Arbeitsverhältnis stehende Frauen seit dem 1. Juli 2005 nach der Erwerbsersatzordnung (EO) für die Dauer des Mutterschaftsurlaubs während 14 Wochen nach der Geburt eine Erwerbsausfallentschädigung. Insofern kennt die Schweiz keine allgemeine Mutterschaftsversicherung, denn die Mutterschaftsentschädigung schließt teilweise nichterwerbstätige Mütter aus. Artikel lesen
- Clara Katharina Pollaczek (geb. als Clara Loeb am 15. Jänner 1875 in Wien; gest. 22. Juli 1951 im Wiener Gemeindebezirk Döbling) war eine österreichische Schriftstellerin von Unterhaltungsliteratur, Theaterstücken und Lyrik. In der Literaturgeschichte ist sie vor allem als letzte Lebensgefährtin von Arthur Schnitzler bekannt. Nach seinem Tod arbeitete Pollaczek auf der Grundlage ihrer Tagebücher, die sie von 1924 bis 1931 geführt hatte, und der Korrespondenz mit Schnitzler den Lebensabschnitt mit ihm auf. Das über 900 Seiten starke Typoskript mit dem Titel Arthur Schnitzler und ich, das sie Schnitzlers Sekretärin Frieda Pollak in den Wintermonaten 1931 und 1932 diktierte, ist seit 1949 in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus zugänglich. Es war zur Veröffentlichung nach ihrem Tod bestimmt. Der österreichische Literaturwissenschaftler Stephan Kurz sieht in ihm die Kriterien erfüllt, die Friedrich Torberg an Memoirenliteratur gestellt habe. Forschung zu Leben und Werk der Schriftstellerin Clara Katharina Pollaczek, die sie aus dem „Schatten Schnitzlers“ heraustreten lässt, steht bislang aus. Artikel lesen
- Steamboat Ladies wurden Studentinnen der Frauencolleges der Universitäten von Oxford und Cambridge genannt, die zwischen 1904 und 1907 den ad-eundem-Grad am Trinity College Dublin erwarben. Zu dieser Zeit weigerten sich deren eigene Universitäten, Frauen akademische Grade zu verleihen. Die Bezeichnung bezog sich darauf, dass die Frauen in der Regel mit einem Steamboat (Dampfschiff) von England nach Dublin übersetzten. Im Juni 1904 wurde auf Antrag einer irischen Studentin aus Belfast, die das Girton College in Cambridge besucht hatte, vom Senat der Universität Dublin ein Erlass verabschiedet, der auch Studentinnen das Privileg ad eundem (‚gegenseitige Anerkennung‘) einräumte, nach dem die drei Universitäten Oxford, Cambridge und Dublin gegenseitig ihre Abschlüsse anerkannten – eine Praxis, die für männliche Studenten schon seit Jahrzehnten ausgeübt wurde. Somit konnten sich Studentinnen, die ihre Universitätsprüfungen an einem der Frauen-Colleges in Oxford oder Cambridge erfolgreich absolviert hatten, um einen Bachelor- oder Master-Abschluss in Dublin bewerben. An den englischen Universitäten waren Frauen seit den 1880er Jahren zu den Veranstaltungen und Prüfungen zwar zugelassen, aber ohne ihnen akademische Grade zuzugestehen, da man der Ansicht war, dass sie als Frauen solche ohnehin nicht benötigen würden. Artikel lesen
- Die Büste der Nofretete zählt zu den bekanntesten Kunstschätzen des Alten Ägypten und gilt als Meisterwerk der Bildhauerkunst der Amarna-Zeit. Sie wurde in der Regierungszeit des Königs (Pharaos) Echnaton zur Zeit der 18. Dynastie (Neues Reich) zwischen 1353 und 1336 v. Chr. gefertigt. Die Büste der Königin Nofretete wurde am 6. Dezember 1912 bei Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft unter Leitung von Ludwig Borchardt in Tell el-Amarna in Haus P 47,2, der Werkstatt des Oberbildhauers Thutmosis, entdeckt. Sie wurde im Januar 1913 im Rahmen der Fundteilung mit Genehmigung der ägyptischen Altertümerverwaltung nach Deutschland gebracht. 1920 ging die Büste der Nofretete durch eine Schenkung von James Simon mit weiteren Objekten, die zuvor Dauerleihgabe an die Ägyptische Abteilung der königlich preußischen Kunstsammlungen waren, an den preußischen Staat. Weil Ägypten zur Zeit der Ausgrabungen ein britisches Protektorat war und somit die Büste unter Bedingungen der Besatzer nicht der Ägypter nach Deutschland kam, wird argumentiert, dass die Büste koloniale Raubkunst ist. Von ägyptischen Behörden wird seit 1924 regelmäßig eine Rückgabe verlangt. Artikel lesen
- Das Kaiserin-Augusta-Denkmal in Koblenz wurde zu Ehren von Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, der Gattin Wilhelms I. und deutschen Kaiserin, errichtet. Es steht im südlichen Abschnitt der von Augusta als Landschaftspark initiierten Rheinanlagen im Stadtteil Südliche Vorstadt und wurde am 18. Oktober 1896, sechs Jahre nach ihrem Tod, eingeweiht. Augusta hielt sich in den 1850er Jahren lange mit ihrem Mann, dem späteren Kaiser Wilhelm I., in Koblenz auf. Ab 1856 ließ sie die später nach ihr benannten Rheinanlagen als Landschaftspark anlegen und mit Statuen und Denkmälern versehen. Die Augusta-Skulptur im Denkmal stammt von Karl Friedrich Moest. Das Denkmal selbst wurde von Bruno Schmitz, der auch Schöpfer des zwei Kilometer rheinabwärts gelegenen Deutschen Ecks ist, geplant und gebaut. Das Denkmal überstand die Luftangriffe auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg unbeschadet, obwohl in den Jahren 1944 und 1945 über 87 % der Stadt zerstört wurden. Nachdem 2002 das Obere Mittelrheintal zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden ist, findet seit 2006 jährlich am UNESCO-Welterbetag, dem ersten Sonntag im Juni, am Kaiserin-Augusta-Denkmal und in den Rheinanlagen das Kaiserin-Augusta-Fest statt. Artikel lesen
- Margaret Sanger (geboren 14. September 1879 in Corning, New York; gestorben 6. September 1966 in Tucson, Arizona) war eine US-amerikanische Krankenschwester und Frauenrechtlerin. Sie war eine Aktivistin der Bewegung für Geburtenkontrolle und Zwangssterilisation und begründete am 10. November 1921 die American Birth Control League, aus der 1942 die Organisation Planned Parenthood (dt. Geplante Elternschaft) und später auch die deutsche Pro Familia hervorgingen, bei der sie Gründungsmitglied war. In den USA war und ist sie eine umstrittene Persönlichkeit, die einerseits als Vorreiterin für das Recht der Frauen auf Empfängnisverhütung gefeiert wird, andererseits jedoch nicht zuletzt wegen ihres Einsatzes für die Zwangssterilisation und Eugenik als problematisch eingeschätzt wird. Artikel lesen
- Jeanne Mandello (geboren 18. Oktober 1907 in Frankfurt am Main; gestorben 17. Dezember 2001 in Barcelona) war eine deutsch-jüdische Fotografin. Sie wuchs in einer kunstliebenden, säkularen jüdischen Familie in Frankfurt am Main auf. 1926 nahm sie in Berlin ein Studium der Fotografie an der Lette-Schule auf. In einer Zeit, als es für eine Frau schwierig war, als Künstlerin Aufmerksamkeit zu bekommen, öffnete die Fotografie einen Weg in die Kunstwelt. Unter dem Eindruck des sich festigenden Nationalsozialismus emigrierte sie 1934 nach Paris und fand 1941 in Montevideo Zuflucht. Sie ließ sich 1959 in Barcelona nieder. Ihr Werk umfasst Porträts, Akte und Architekturaufnahmen, Straßenszenen und abstrakte Detailstudien sowie Werbe- und Modefotografie. Das meiste Bildmaterial ihres frühen Schaffens wurde geplündert oder zerstört. In Deutschland war sie lange vergessen und wird seit 2014 als eine der Fotokünstlerinnen des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt, die gestalterisch mit experimentellen Techniken der analogen Schwarzweißfotografie arbeiteten. Artikel lesen
- Annette von Droste-Hülshoff (* 12. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster; † 24. Mai 1848 auf der Burg Meersburg) war eine deutsche Schriftstellerin und Komponistin. Sie gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern des 19. Jahrhunderts. Die Dichterin und ihr Werk wurden auch durch ihre Herkunft geprägt. Die Droste zu Hülshoffs waren als ursprünglich edelfreies Geschlecht im Mittelalter mit dem Hochadel verwandt. Seit ihrer Kindheit und Jugend war Annette von Droste-Hülshoff kränklich, bedingt durch ihre frühe Geburt; sie war angeblich nur ca. 1,50 m groß und zierlich gewachsen. Sie war eine geistreiche, humorvolle und unterhaltende Gesprächs- und Korrespondenzpartnerin, führte jedoch meist gezwungenermaßen ein zurückgezogenes und eingeengtes Leben. Als sie 1838 bei Aschendorff ihren ersten Gedichtband – aus Angst vor der Reaktion noch halb anonym – veröffentlichte, war dies ein Misserfolg. Sie blieb jedoch ihrer Berufung treu, nahm ihre literarische Arbeit sehr ernst und war sich bewusst, große Kunst zu schaffen. Ihre Balladen wurden berühmt (u. a. Die Vergeltung und Der Knabe im Moor) wie auch ihre Novelle Die Judenbuche, die in viele Weltsprachen übersetzt und verfilmt wurde. Noch heute bedeutend ist auch ihre Lyrik. Die Natur des Münsterlandes, der Bodensee mit den Alpen und die geschichtsträchtigen Orte, an denen ihr Schaffen stattfand, wirkten inspirierend auf die Dichterin und wurden oft von ihr literarisch verarbeitet. Durch ihre eindringlichen Naturschilderungen wird sie noch heute als „die“ Dichterin Westfalens und auch des Bodensees wahrgenommen. Artikel lesen
- Maria Goeppert-Mayer (* 28. Juni 1906 in Kattowitz, Oberschlesien; † 20. Februar 1972 in San Diego, Kalifornien) war eine deutsch-US-amerikanische Physikerin. Sie führte das Schalenmodell des Atomkerns ein und erhielt dafür 1963 (als zweite Frau überhaupt) den Nobelpreis für Physik. Nach dem Abitur wollte Maria Goeppert zuerst Mathematikerin werden, wechselte dann aber nach drei Jahren in die Physik, nachdem sie ein Seminar beim späteren Nobelpreisträger für Physik und Pionier der Quantenmechanik Max Born über Quantenmechanik gehört hatte. 1930 promovierte sie an der Universität Göttingen Über Elementarakte mit zwei Quantensprüngen bei Max Born. Die Dissertation behandelte die später in der Laserspektroskopie wichtige Zwei-Photonen-Absorption. Sie heiratete den Physiker Joseph Edward Mayer (1904–1983) und ging mit ihm noch 1930 in die USA. Während der Zeit der Great Depression wollte niemand die Frau eines Professors bezahlen, und es gab Nepotismus-Regeln an den amerikanischen Universitäten, die verhinderten, dass beide Ehepartner eine Stelle erhielten. Daher arbeitete sie unentgeltlich an verschiedenen Hochschulen, an denen ihr Mann eine Anstellung hatte. Bei ihrer Arbeit über den Ursprung der Elemente, die die Erstellung von Isotopenlisten erforderte, bemerkte sie, dass Atomkerne mit 2, 8, 20, 28, 50, 82 oder 126 Protonen oder Neutronen besonders häufig und damit stabil waren. Diese Zahlen wurden später Magische Zahlen genannt. Ende der 1940er Jahre entdeckten sie und Hans Jensen in Deutschland unabhängig voneinander die Erklärung für die Elektronenschalen. Sie schrieben 1955 zusammen ein Buch über das Schalenmodell und erhielten 1963 dafür gemeinsam den Nobelpreis für Physik. Artikel lesen
- Carrie Chapman Catt (geboren 9. Januar 1859 als Carrie Clinton Lane in Ripon, Wisconsin; gestorben 9. März 1947 in New Rochelle) war eine US-amerikanische Frauenwahlrechts-Führerin, die als Präsidentin der National American Woman Suffrage Association (NAWSA) erfolgreich für das 19. Amendment zur Verfassung der Vereinigten Staaten kämpfte, welches 1920 den Frauen der Vereinigten Staaten das Recht zur Wahl gab. Catt war zweimal Präsidentin der NAWSA und Begründerin der League of Women Voters und der International Alliance of Women. Jacqueline Van Voris, eine Historikerin, formuliert ihre Bedeutung so: „Sie führte eine Armee von stimmrechtslosen Frauen im Jahr 1919 an, um den Kongress unter Druck zu setzen, dass er ihnen den Verfassungs-Zusatzartikel für das Frauenwahlrecht gebe und überzeugte die bundesstaatlichen Gesetzgeber, diesen im Jahr 1920 zu ratifizieren. Und sie war eine der bekanntesten Frauen der Vereinigten Staaten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; sie stand auf allen Listen der berühmten Frauen Amerikas.“ Artikel lesen
- Alice Salomon (* 19. April 1872 in Berlin; † 30. August 1948 in New York) war eine deutsche liberale Sozialreformerin in der deutschen Frauenbewegung und eine Wegbereiterin der Sozialen Arbeit als Wissenschaft. In ihrer Jugend führte sie das – für sie unbefriedigende – Dasein einer Haustochter. 1893 wurde Salomon Mitglied der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit, die von Jeanette Schwerin ins Leben gerufen worden waren. Bald wuchs Salomon zur „rechten Hand“ Schwerins heran und übernahm nach deren Tod im Jahre 1899 die Verantwortung für die Gruppen. Im Jahr 1900 trat Alice Salomon dem Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) bei und wurde später zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Nach einem vierjährigen Studium wurde Salomon 1906 an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin promoviert. 1908 gründete sie in Berlin-Schöneberg die reichsweit erste interkonfessionelle Soziale Frauenschule. 1920 trat sie vom Vorstand des BDF zurück, nachdem sie aus Angst vor antisemitischer Propaganda in den BDF-Vorsitz gewählt worden war. Fünf Jahre später gründete sie die Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit, eine Weiterbildungseinrichtung für Frauen in sozialen Berufen. 1933 löste Alice Salomon die Akademie auf, da die finanzielle Basis unter den Nationalsozialisten nicht mehr gegeben war. Im Jahr 1937 wurde die inzwischen 65-Jährige nach Verhören durch die Gestapo zur Emigration gezwungen. Bis zu ihrem Tod lebte sie in New York. Artikel lesen
- Fanny Hensel (* 14. November 1805 in Hamburg; † 14. Mai 1847 in Berlin; gebürtig Fanny Zippora Mendelssohn; getauft Fanny Cäcilie Mendelssohn Bartholdy) war eine deutsche Komponistin der Romantik sowie Pianistin, Dirigentin und Konzertorganisatorin. Ihr kompositorisches Werk, von dem bisher nur ein kleiner Teil veröffentlicht ist, umfasst über 460 Werke und wurde – mit wenigen Ausnahmen – 1964 aus Familienbesitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz überreicht. Eine musikalische Karriere und Veröffentlichungen zu Lebzeiten waren ihr von der Familie weitgehend untersagt worden. Dennoch entfaltete Fanny Hensel ein vielfältiges musikalisches Schaffen: In ihren Sonntagsmusiken in Berlin schuf sie einen halböffentlichen Raum, in dem ihre eigenen Werke erklangen, in dem sie auch solistisch auftrat oder größere Werke dirigierte. In ihrer lebenslangen und früh einsetzenden kompositorischen Tätigkeit brachte sie eine Fülle an Liedern, Klavierstücken, kammermusikalischen Werken, geistlichen Kantaten sowie weitere Werke mit Orchester hervor. Fanny Hensels kompositorisches Œuvre wird erst seit den 1980er Jahren erforscht. Artikel lesen
- Dame Millicent Garrett Fawcett, Order of the British Empire (* 11. Juni 1847 in Aldeburgh, Suffolk; † 5. August 1929 in London), war eine britische Frauenrechtlerin. Bekannt wurde sie insbesondere als Anführerin der Frauenwahlrechtsbewegung. Ihre Eltern, Newson Garrett und Louise Dunnell, besaßen ein erfolgreiches Unternehmen und konnten es sich leisten, allen ihren Kindern (auch den Töchtern) eine gute Bildung zukommen zu lassen. Als Millicent 12 Jahre alt war, ging ihre ältere Schwester, Elizabeth Garrett Anderson, nach London, um sich den Zugang zum Medizinstudium zu erkämpfen. Während eines Besuchs bei Elizabeth lernte Millicent 1865 John Stuart Mill kennen. Als Elizabeth ihren Beschluss fasste, doch nicht heiraten zu wollen, heirateten Millicent und Henry, im Jahr 1867. Henry Fawcett war ein liberaler Abgeordneter, Professor für politische Ökonomie und Kämpfer für das Frauenwahlrecht. Millicent unterstützte ihn bei seiner Arbeit, denn er war erblindet. Er war es aber auch, der sie ermutigte, ihre eigene publizistische Karriere zu verfolgen. 1868 kam ihre Tochter, Philippa Fawcett, zur Welt, die später ebenfalls politisch auffiel. Bereits in den 1870er Jahren war Millicent eine der führenden Figuren der englischen Frauenwahlrechtsbewegung. 1884 starb Henry Fawcett. Von nun an konzentrierte sich Millicent Garrett Fawcett ausschließlich auf ihre eigene politische Karriere. 1890 wurde sie zur Präsidentin der National Union of Women’s Suffrage Societies, des britischen Dachverbands der Frauenwahlrechtsbewegung, gewählt. Nach 1919 gab sie die Leitung der NUWSS ab und zog sich ins Privatleben zurück Millicent Fawcett starb am 5. August 1929 im Alter von 82 Jahren in London. Artikel lesen
- Margarethe von Parma (* 5. Juli 1522 in Oudenaarde; † 18. Januar 1586 in Ortona) war eine uneheliche Tochter Kaiser Karls V., der sie im Unterschied zu etlichen anderen illegitimen Kindern anerkannte. Sie erhielt zudem eine hervorragende, einer Prinzessin würdige Erziehung. Sie wurde mit zwei italienischen Hochadligen vermählt, zuerst 1536 mit dem Herzog von Florenz, Alessandro de’ Medici. Nach dessen baldiger Ermordung heiratete sie 1538 in zweiter Ehe Ottavio Farnese. Auch diese Ehe verlief nicht glücklich. Anfangs weigerte sie sich, das Bett mit ihrem Ehemann zu teilen. Erst auf Druck des Kaisers, bei dem der Papst sich beschwert hatte, nahm Margarethe ein normales Eheleben auf. Bald nach der Geburt von Zwillingssöhnen, von denen ein Sohn bald früh starb, entzweiten neue Zwistigkeiten Margarethe von ihrem Gatten und dessen Familie. Ihr Halbbruder, der spanische König Philipp II., setzte sie 1559 als Statthalterin der habsburgischen Niederlande ein. Sie übte dieses Amt bis 1567 aus. Ihr Spielraum für eine eigenständige Regierungspolitik war allerdings eingeschränkt. Nach außen hin besaß sie zwar große Vollmachten, aber durch geheime Instruktionen von Philipp II. war sie auf die Zusammenarbeit mit dem Bischof von Arras angewiesen, der maßgeblich die Regierungsgeschäfte mitgestaltete. In ihrer Amtszeit begannen die ersten Aufstände gegen die habsburgische Herrschaft. Kurzzeitig übernahm Margarethe 1580 nochmals gemeinsam mit ihrem Sohn Alessandro Farnese die Regentschaft der Niederlande, zog sich jedoch 1583 endgültig nach Italien zurück und starb 1586 im Alter von 63 Jahren. Artikel lesen
- Wilhelmine „Minna“ Theodore Marie Cauer, geb. Schelle (* 1. November 1841 in Freyenstein; † 3. August 1922 in Berlin) war eine deutsche Pädagogin, Aktivistin im so genannten „radikalen“ Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung und Journalistin. Sie war neben Anita Augspurg die exponierteste Figur der radikalen Frauenbewegung. Minna Cauer hatte ein besonderes Talent, neue und jüngere Frauen für die Frauenbewegung zu gewinnen. Minna Cauer war die Tochter eines Pfarrers und verbrachte eine unbeschwerte Kindheit. 1862 heiratete sie den Arzt August Latzel. Die Ehe dauerte nur kurz, Sohn und Ehemann starben nach wenigen Jahren. Minna Latzel unternahm daraufhin eine einjährige Ausbildung zur Lehrerin, die sie 1867 abschloss, und arbeitete ab 1868 in Paris. 1869 wurde sie Lehrerin an der Töchterschule in Hamm. Dort lernte sie den Gymnasialdirektor Eduard Cauer kennen, Witwer und Vater von fünf Kindern im Schul-Alter. Sie heirateten noch im gleichen Jahr. Nach zwölf Jahren Ehe starb auch ihr zweiter Mann. Nun widmete sie sich ganz der Frauenbewegung. 1895 rief sie die Zeitung Die Frauenbewegung ins Leben, die sie bis 1919 herausgab. Für Cauer wurde die Zeitschrift, die sie nach eigener Aussage prinzipiell allen Richtungen und Aspekten der Frauenbewegung offen halten wollte, zum Lebenswerk. Cauer war eine vehemente Streiterin für das Frauenstimmrecht, die Unterstützung lediger Mütter und die freie Berufswahl der Frauen. Um 1899 kam es zu einem Zerwürfnis mit anderen führenden Frauenrechtlerinnen, das sich vorrangig an unterschiedlichen Einstellungen zur so genannten „Sittlichkeitsfrage“ (Prostitution und Bekämpfung der Verbreitung von Geschlechtskrankheiten) festmachte. In der Folge spaltete sich der Verein Frauenwohl unter Cauers Leitung als sogenannter „radikaler“ Flügel von der fortan als „gemäßigt“ bezeichneten Mehheit in der Frauenbewegung ab. Artikel lesen
- Ein Frauenparkplatz (in Österreich auch Damenparkplatz) ist ein gekennzeichneter und ausgewiesener Stellplatz bzw. Parkstand für die Nutzung durch Frauen in Parkhäusern, Tiefgaragen und auf Parkplätzen. Seit den 1990er Jahren dokumentieren Studien, dass sich viele Frauen im öffentlichen Raum unsicher fühlen, da sie sexuelle Übergriffe und Gewalt fürchten. Dadurch schränkt sich ihre Bewegungsfreiheit ein: Aus Angst, bedroht oder belästigt zu werden, meiden viele Frauen bestimmte Räume insbesondere in den Abend- und Nachtstunden. Die stadtplanerische Veränderung so genannter Angsträume, wie Parks, Unterführungen, Parkplätze an Autobahnen und Flughäfen, Parkhäuser und Tiefgaragen, führte unter anderem zur Einrichtung von Frauenparkplätzen. Diese sind meist näher an Fluchtwegen und Ausgängen, heller beleuchtet oder im Aufnahmebereich von Kameras gelegen und sollen so das Sicherheitsempfinden von Frauen erhöhen und ihre Mobilität fördern. Frauenparkplätze sind international in vielen Städten inzwischen Standard. Im Gegensatz zu Behindertenparkplätzen sind geschlechtsspezifische Parkplätze nicht in der deutschen Straßenverkehrsordnung vorgesehen. Der Hausherr des Parkplatzes kann die Einhaltung nur durchsetzen, wenn auf dem Parkplatz die Regelungen der StVO keine Anwendung finden. Artikel lesen