Oliver Hunziker

Schweizer Vertreter der Väterbewegung

Oliver Hunziker (* 5. September 1965 in Zürich) ist ein Vertreter der Schweizer Väterbewegung und Gründer des ersten Männer- und Väterhauses in der Schweiz.

Oliver Hunziker

Leben Bearbeiten

Beruf

Hunziker studierte Informatik und Jura an der ETH Zürich und an der Universität Zürich. Er arbeitet als IT-Consultant in Zürich.

Von 1990 bis 2002 führte er ein eigenes Unternehmen.

2002 legte er sein Unternehmen mit jenem eines langjährigen Geschäftspartners zusammen.

Dieses kombinierte Unternehmen fusionierte 2006 mit einem Elektrounternehmen in Zürich.

2020 kauften die beiden langjährigen Geschäftspartner den ICT-Teil wieder heraus und gründeten die RN IT-Unit AG in Zürich.

Das Unternehmen beschäftigt aktuell 11 Mitarbeiter, bei einem Frauenanteil von knapp 40 %.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

2005 wurde er Präsident des Vereins VeV Schweiz[1] und gründete 2008 den Dachverband GeCoBi (Schweizerische Vereinigung für gemeinsame Elternschaft),[2] dessen Präsidium er seither bekleidet.

Im Jahr 2009 gründete er im Rahmen des VeV Schweiz das erste Männer- und Väterhaus der Schweiz ZwüscheHalt.[3]

Er führte die Organisation als Präsident bis Juni 2020.

Im Jahre 2011 lancierte er die landesweit bekannte Aktion SchickEnStei[4] – eine politische Aktion, welche zum Ziel hatte, eine Verzögerung der gemeinsamen elterlichen Sorge zu verhindern. Das neue Gesetz über die gemeinsame elterliche Sorge wurde im Juli 2014 eingeführt.

Im Rahmen seines Mandates für den VeV Schweiz wurde er 2011 Aktivmitglied bei Pro Familia Schweiz.

In den Jahren 2011 und 2012 nahm er an den Verhandlungen am runden Tisch im Bundeshaus teil – zur Neuregelung der elterlichen Sorge sowie des Unterhaltsrechts.

Seit 2014 ist er Vizepräsident des internationalen Rates für gemeinsame Elternschaft ICSP.[5] 2015 wurde er Mitglied der CVP,[6] der heutigen Partei "die Mitte Schweiz".

Er war von 2016 bis 2023 Präsident der Mitte Bezirk Lenzburg,

Seit 2016 ist er Delegierter der Mitte Aargau sowie Mitglied der Arbeitsgruppe Familienrecht der Mitte Schweiz.

Er kandidierte 2016 für das Aargauer Kantonalparlament und erreichte dabei den zweiten Platz.

Im April 2017 wurde er zum Mitglied der Parteileitung der CVP Aargau gewählt.[7]

Ausserdem wurden im Juni 2017 unter seiner Leitung zwei weitere Männer- und Väterhäuser in der Schweiz eröffnet.[8][9]

Er wurde im September 2017 zum Vorstandsmitglied von Pro Familia Schweiz gewählt.[10]

Von 2017 bis zur Auflösung der Stiftung 2023 war er Mitglied im Stiftungsrat der Fondation M mit Sitz in Zürich.[11]

Im Herbst 2019 kandidierte er für die CVP Aargau als Nationalrat, wurde jedoch nicht gewählt.

Im Herbst 2020 kandidierte er für die CVP Bezirk Lenzburg als Grossrat, wurde jedoch nicht gewählt.

Im Herbst 2021 kandidierte er für die umbenannte Partei Die Mitte als Einwohnerrat in Lenzburg, wurde jedoch nicht gewählt.

Seit 2017 ist er Mitglied im Kiwanis-Club Zürich-Enge, 2021–2022 amtete er dort als Präsident.

2023 wurde er Vorstandsmitglied im neu gegründeten Verein Gleichstellung Aargau.

Hunziker ist geschieden, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in einer Patchworkfamilie. Er wohnt seit 1999 im Kanton Aargau, davon 8 Jahre im Seetal und seit 2014 in Lenzburg.

Positionierung Bearbeiten

Hunziker hat die Väterbewegung in der Schweiz maßgeblich geprägt und Einfluss auf die politische[12][13][14][15] und gesellschaftliche[16] Entwicklung rund um Trennung und Scheidung[17] und Kinderbelange genommen. Durch zahlreiche Medienauftritte[18][19][20] und Podiumsdiskussionen[21] hat er für die Anliegen der Väterbewegung geworben. Er trug dazu bei, die Diskussion um häusliche Gewalt auch auf männliche Opfer häuslicher Gewalt auszudehnen[22][23][24].

Hunziker sieht sich nur bedingt als Vertreter der Männerbewegung, für ihn stehen in erster Linie das Verhältnis zwischen den Geschlechtern im Vordergrund, insbesondere das Verhältnis nach Trennung oder Scheidung[25]. Sein Fokus liegt dabei hauptsächlich auf der Situation der Kinder, daraus leitet er seine politischen Forderungen für den Umgang der getrennt lebenden Eltern miteinander ab.

Hunziker wurde insbesondere zu Beginn seiner Tätigkeit von Exponentinnen der Frauenbewegung stark kritisiert. Man warf ihm Nähe zur antifeministischen Männerrechtsbewegung vor, von der er sich jedoch distanzierte.[26]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Startseite. In: VeV Schweiz. Abgerufen am 14. August 2016.
  2. GeCoBi. In: www.gecobi.ch. Abgerufen am 14. August 2016.
  3. Home. In: www.zwueschehalt.ch. Abgerufen am 14. August 2016.
  4. IG VATERVERBOT SCHWEIZ, IG VATERRECHTE SCHWEIZ, VEV, GECOBI, viele andere: Senden Sie einen Pflasterstein als Zeichen gegen die Verschleppung der gemeinsamen elterlichen Sorge! In: www.schickenstei.ch. Abgerufen am 14. August 2016.
  5. twohomes.org | de_startseite. In: www.twohomes.org. Abgerufen am 14. August 2016.
  6. CVP Lenzburg. In: www.cvp-lenzburg.ch. Abgerufen am 14. August 2016.
  7. CVP Aargau. In: www.cvp-aargau.ch. Abgerufen am 28. April 2017.
  8. Eröffnung ZwüscheHalt Luzern. In: www.zwueschehalt.ch. Abgerufen am 28. Juni 2017.
  9. Eröffnung ZwüscheHalt Bern. In: www.zwueschehalt.ch. Abgerufen am 28. Juni 2017.
  10. Pro Familia Schweiz. In: www.profamilia.ch. Abgerufen am 4. Mai 2018.
  11. Fondation M. Abgerufen am 21. Februar 2019.
  12. Arne Hoffmann: Alle grossen Medien berichteten über unser Thema. In: Cuncti. Arne Hoffmann, 24. April 2011, abgerufen am 28. April 2019.
  13. Väteraufbruch für Kinder: Referentenbeschrieb Oliver Hunziker. In: Elternkongress VafK. Väteraufbruch für Kinder, 5. Juni 2017, abgerufen am 28. April 2019.
  14. Irene Jascheck: Oliver Hunziker – unermüdlicher Einsatz für gemeinsame Elternschaft. Seener Helm, 1. Mai 2012, abgerufen am 28. April 2019.
  15. Blick: Der Kampf hat sich gelohnt. Ringier, 17. November 2011, abgerufen am 28. April 2019.
  16. Karen Schärer: Teilzeit ist ein Riesenthema. In: Wir Eltern. AZ Medien, 10. August 2014, abgerufen am 28. April 2019.
  17. Karen Schärer: Gleiche Rechte für Mann und Frau nach der Scheidung. In: Südostschweiz. Südostschweiz, 5. März 2013, abgerufen am 28. April 2019.
  18. SRF: Ziehen Väter nach der Trennung den Kürzeren? In: Radio SRF. SRF, 22. März 2018, abgerufen am 28. April 2019.
  19. SRF: Das gemeinsame Sorgerecht: Zum Wohl des Kindes? In: Radio SRF. SRF, 16. Juni 2009, abgerufen am 28. April 2019.
  20. SRF: Diskussion zum gemeinsamen Sorgerecht für Kinder. In: Radio SRF. SRF, 21. Februar 2011, abgerufen am 28. April 2019.
  21. FamPra: Aktuelle Reform des Rechts der elterlichen Sorge und des Unterhalts nach Trennung und Scheidung. In: FamPra. FamPra, 14. August 2012, abgerufen am 28. April 2019.
  22. SRF: Aeschbacher. SRF, 21. Mai 2010, abgerufen am 28. April 2019.
  23. SRF: Club. SRF, 1. Oktober 2013, abgerufen am 28. April 2019.
  24. SRF: Hiebe statt Liebe - Gewalt in Paarbeziehungen. In: Radio SRF. SRF, 5. Dezember 2013, abgerufen am 28. April 2019.
  25. Migroszeitung: Wenn Männer gehen, verlieren sie ihr Kind. In: Migros Zeitung. Migroszeitung, 6. Juni 2016, abgerufen am 28. April 2019.
  26. Artikel von Oliver Hunziker 2011 (PDF) (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vev.ch