Maronas

Gemeinde im Bezirk Paphos auf Zypern

Maronas (griechisch Μάρωνας, türkisch Uluçam) ist eine verlassene Gemeinde im Bezirk Paphos in der Republik Zypern.[3] Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie keine Einwohner.[1]

Maronas
Μάρωνας
Uluçam
Maronas (Zypern)
Maronas (Zypern)
Basisdaten
Staat: Zypern Republik Zypern
Bezirk: Paphos
Geographische Koordinaten: 34° 46′ N, 32° 40′ OKoordinaten: 34° 46′ N, 32° 40′ O
Höhe ü. d. M.: 395 m
Fläche: 7,13642 km²
Einwohner: 0 (2021[1])
Bevölkerungs­dichte: 0 Einwohner je km²
LAU-1-Code: CY-05
Postleitzahl: 8604[2]

Name Bearbeiten

Auf alten Karten ist es als Marona markiert.[4] Einige behaupten, dass der Ortsname darauf hindeutet, dass das Dorf einst eine maronitische Bevölkerung hatte. Jack C. Goodwin behauptet jedoch, dass der Name von einem mythologischen Priester aus Thrakien stammt. Im Jahr 1958 nahmen die Zyperntürken den alternativen Namen Uluçam an, was soviel wie „prächtige Kiefer“ bedeutet.[5][6]

Lage und Umgebung Bearbeiten

 
Lage im Bezirk Paphos

Maronas liegt im Süden der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 395 Metern,[7] etwa 34 Kilometer östlich von Paphos, 52 Kilometer nordwestlich von Limassol und 118 Kilometer südwestlich von Nikosia.[8] Das 7,13642 Quadratkilometer[9] große Dorf grenzt im Norden an Agios Georgios und Trachypedoula, im Osten an Prastio und Mousere, im Süden an Pano Archimandrita und im Westen an Fasoula und Mamonia.[10] Das Dorf kann über Abzweige der Straße F616 erreicht werden.[11][12]

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 550 Millimeter. Geologisch betrachtet wird das Gebiet von den Ablagerungen der Lefkara-Formation (Kreide, Mergel und Keratolithe), den Gesteinen des Mamonia-Komplexes, den Serpentiniten, den Tonen der Monis-Formation und den jüngsten alluvialen Ablagerungen des Holozäns dominiert. Auf diesen Gesteinen entwickelten sich kalkhaltige und alluviale Böden sowie Böden der Mamonia-Formation.[4]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Während der interkommunalen Spannungen Ende der 1950er Jahre ließen die meisten Zyperngriechen ihre Häuser zurück und zogen in umliegende Dörfer. Während des interkommunalen Konflikts von 1963 bis 1964 diente Maronas als Aufnahmezentrum für vertriebene Zyperntürken aus Pano Archimandrita. Richard Patrick verzeichnete 1971 noch 35 vertriebene Zyperntürken im Dorf. Er schätzte die Gesamtbevölkerung auf 125.[13] Die meisten dieser Vertriebenen blieben bis 1975 in Maronas und zogen dann nach Nordzypern.

Das Dorf wurde während der Türkischen Invasion Zyperns 1974 nicht von zyperngriechischen Streitkräften angegriffen. Die meisten Bewohner flohen jedoch aus dem Dorf über die Berge in den Norden oder suchten Zuflucht bei den britischen Stützpunkten, um im Januar 1975 in den Norden verlegt zu werden. Die restlichen Personen wurden am 16. August 1975 unter UNFICYP-Eskorte in den Norden evakuiert. Nach dem Abzug der Zyperntürken ließ sich niemand mehr im Dorf nieder.[5]

Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.

Jahr 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1946 1960 1976 1982 1992 2001 2011 2021
Einwohner 108[14] 100[15] 121[16] 110[17] 128[18] 119[19] 112[20] 108[21] 0[22] 0[23] 0[24] 0[25] 0[26] 0[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Maronas, Cyprus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Housing Units and Population Enumerated by District, Municipality/Community 1.10.2021 Preliminary Results, Compared to the Census of Population 1.10.2011. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  2. Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  3. Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. August 2018; abgerufen am 16. September 2023.
  4. a b Maronas. In: Polignosi – Große zypriotische Enzyklopädie. Abgerufen am 16. September 2023.
  5. a b Maronas. In: Prio. Abgerufen am 17. September 2023.
  6. Jack C. Goodwin: An Historical Toponymy of Cyprus. Nikosia 1984.
  7. Liste der berechtigten Gemeinden in benachteiligten Gebieten. In: capo.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. April 2018; abgerufen am 16. September 2023.
  8. Maronas. In: terrabook. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  9. Klassifizierung für den Urbanisierungsgrad in Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 18. Januar 2018; abgerufen am 16. September 2023.
  10. Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom Original am 24. Februar 2012; abgerufen am 16. September 2023.
  11. Besucherkarte. (PDF) In: geoportal.gov.cy. Abgerufen am 16. September 2023 (griechisch).
  12. Nebenstraßennetz – Topografische Karte. In: data.gov.cy. Abteilung für Kataster und Landvermessung, abgerufen am 16. September 2023 (griechisch).
  13. Richard Patrick: Political Geography and the Cyprus Conflict: 1963–1971. Hrsg.: Institut für Geographie, Fakultät für Umweltstudien, University of Waterloo. 1976.
  14. Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  15. Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  16. Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  17. Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  18. Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  19. Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  20. Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  21. Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  22. Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  23. Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  24. Einwohnerzahl 1992. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  25. Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. September 2023 (griechisch).
  26. Statistical Service. cystat.gov.cy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 17. September 2023. (Download)