Marcus Weinberg

deutscher Politiker, MdHB, MdB
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Marcus Weinberg (* 4. Juni 1967 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 2005 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages und unter anderem familienpolitischer Sprecher sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 2011 bis 2015 war er Vorsitzender der CDU Hamburg.

Marcus Weinberg im Bundestag (2016)

Leben und Beruf Bearbeiten

Nach dem Abitur 1987 diente Weinberg bis 1991 als Soldat auf Zeit beim Panzerartilleriebataillon 177 in Hamburg-Rahlstedt. Er verließ die Bundeswehr als Stabsunteroffizier. Danach absolvierte er ein Lehramtsstudium der Geschichte, Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg, das er 1997 mit dem ersten Staatsexamen beendete. Nach dem Referendariat legte er 2001 auch das zweite Staatsexamen ab und war danach bis 2005 als Lehrer an der Katholischen Bonifatiusschule in Hamburg-Wilhelmsburg tätig. Er war Mitglied des Deutschen Bundestages und familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Weinberg ist ledig (in einer festen Partnerschaft lebend) und hat zwei Kinder. Seit Beginn des Schuljahres 2023/24 arbeitet er als Lehrer am Gymnasium Othmarschen im gleichnamigen Hamburger Stadtteil.[1]

Partei Bearbeiten

Weinberg gehört seit 1998 dem CDU-Kreisvorstand in Hamburg-Altona an und ist seit 2016 der Vorsitzende des Kreisverbandes. Im September 2020 wurde Weinberg als Kreisvorsitzender der CDU in Hamburg-Altona in seinem Amt bestätigt.[2] Seit 2020 ist er Vorsitzender des Ortsverbandes Ottensen/Bahrenfeld. Außerdem gehört er dem CDU-Landesvorstand in Hamburg an. Zwischen 2011 und 2015 sowie zwischen 2018 und 2021 war er Mitglied des CDU-Bundesvorstands.

Nach der Niederlage der CDU bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011 erklärte der CDU-Landesvorsitzende Frank Schira, nicht mehr zu kandidieren. Um seinen Nachfolger zu ermitteln, startete der CDU-Landesverband eine Mitgliederbefragung, bei der Weinberg als Kandidat u. a. gegen Karin Prien antrat und mit 36,2 Prozent die meisten Stimmen erhielt. Seine Wahl zum Landesvorsitzenden auf dem Landesparteitag am 15./16. Juni 2011 gelang ihm mit der Zustimmung von 71 Prozent der Delegierten.[3] Auf dem Landesparteitag am 22. März 2014 wurde Marcus Weinberg als CDU-Landesvorsitzender mit 82 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Damit erzielte er ein ähnliches Ergebnis wie bei seiner Wiederwahl im Jahr 2012.[4] Nachdem die CDU bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 nur 15,9 Prozent der Stimmen bekam, zog Weinberg die Konsequenzen und trat am 18. Februar 2015 als Landesvorsitzender zurück. Er ist weiterhin Mitglied des Landesvorstands der CDU Hamburg.

Marcus Weinberg war Spitzenkandidat der CDU Hamburg für die Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020.[5] Bei der Bürgerschaftswahl am 23. Februar gelang Weinberg nicht der Einzug in die Hamburgische Bürgerschaft.

Abgeordneter Bearbeiten

Weinberg gehörte von 1997 bis 2001 der Bezirksversammlung von Hamburg-Altona und von 2001 bis 2005 der Hamburgischen Bürgerschaft an. In der Bürgerschaft war er zuletzt jugendpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Ab 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages und dort Mitglied im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung, sowie stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss.[6][7]

Weinberg zog stets über die Landesliste Hamburg in den Bundestag ein. Als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Hamburg-Altona unterlag er jeweils (anfangs Olaf Scholz, 2013 und 2017 dann Matthias Bartke von der SPD, 2021 Linda Heitmann von den Grünen).[8]

Seit dem Sommer 2012 setzte sich Weinberg zusammen mit zwölf weiteren Unions-Bundestagsabgeordneten öffentlich für die steuerliche Gleichstellung von Eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit der Ehe ein.[9] Seit Januar 2014 war Weinberg familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Bei der Bundestagswahl 2021 verlor Weinberg sein Abgeordnetenmandat als Direktkandidat ohne Landeslistenplatz.[10][11]

Weitere Funktionen Bearbeiten

Weinberg ist Mitglied in den Kuratorien der Bundeszentrale für politische Bildung sowie des Vereins Frischluft e.V. Von 2013 bis 2019 war er Kapitän des FC Bundestag und ist Vorsitzender des CDU-Landesfachausschusses Soziales, Familie, Kinder, Jugend und Integration. Seit 2015 (sowie zuvor 2009–2012) ist er Vorsitzender und Mitglied im Vorstand des Bleicherhaus e.V., Hamburg. Auch ist er Mitglied im Wirtschaftsrat Hamburg e.V. Am 3. Juli 2022 wurde er zum Landesvorsitzenden des ASB Hamburg gewählt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Marcus Weinberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Vom Bundestag ins Klassenzimmer: Weinbergs neues Leben“, in: Hamburger Abendblatt vom 6. Januar 2024, abgerufen am 6. Januar 2024.
  2. NDR: Nachrichten aus Hamburg. Abgerufen am 27. September 2021.
  3. CDU Hamburg wählt Marcus Weinberg zum Vorsitzenden – CDU Kreisverband Harburg. Abgerufen am 27. September 2021 (deutsch).
  4. Hamburger Abendblatt - Hamburg: Marcus Weinberg als CDU-Landeschef wiedergewählt. 22. März 2014, abgerufen am 27. September 2021 (deutsch).
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Deutscher Bundestag: Abgeordnetenprofil von Marcus Weinberg. In: Website des Deutschen Bundestages. Abgerufen am 20. Mai 2019.
  7. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  8. Bundeswahlleiter: Ergebnisse der Bundestagswahlen im Wahlkreis Hamburg-Altona. Abgerufen am 20. Mai 2019.
  9. Achim Giersberg: Vorstoß zur Homo-Ehe stößt auf Skepsis. In: Westfälische Nachrichten. 9. August 2012, abgerufen am 27. September 2021.
  10. Gewählte 'W' - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. September 2021.
  11. Unbekannte Überschrift. In: ndr.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. März 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)