Liste von Mühlen am Schwarzwasser (Mulde)

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Die Liste von Mühlen am Schwarzwasser (Mulde) gibt eine Übersicht über historische Wassermühlen am Schwarzwasser, einem Nebenfluss der Zwickauer Mulde, und seinen Zuflüssen Große Mittweida, Pöhlwasser, Schwarzbach und Oswaldbach im Erzgebirge unabhängig davon, ob sie noch existieren oder bereits verfallen und abgerissen sind. Es wurden etwa 80 Mühlenstandorte erfasst. Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.

Bei Mühlen, die unter Denkmalschutz stehen, kann über die ID-Nummer der jeweilige Denkmaltext aus der sächsischen Denkmalliste aufgerufen werden. Die historische Bedeutung der Mühlen als Einzeldenkmale ergibt sich aus dem Denkmaltext des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen.

  • Bild: zeigt ein Bild der Mühle und gegebenenfalls zusätzlich einen Link zu weiteren Fotos im Medienarchiv Wikimedia Commons.
  • Bezeichnung: Name der Mühle und gegebenenfalls Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Ortsteil bzw. Gemarkung sowie Straßenname und Hausnummer. Der Link Karte führt zur Kartendarstellung.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung oder den Zeitraum der Errichtung an.
  • Beschreibung: Angabe baulicher und geschichtlicher Einzelheiten, von Denkmaleigenschaften sowie ehemaligen Besitzern oder Bewohnern der Mühle
  • ID: Falls die Mühle ein Kulturdenkmal ist, ist hier die ID-Nr. des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen angegeben. Ein ggf. vorhandenes Icon   führt zu den Angaben bei Wikidata.


Liste von Mühlen am Schwarzwasser

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Die Liste der ehemaligen Mühlen ist entsprechend der örtlichen Lage am Flusslauf von der Quelle zur Mündung gegliedert.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
  Neumühle Gottesgab Boží Dar
(Karte)
ehem. Neumühle Gottesgab (Nový mlýn Boží Dar) am Schwarzwasser (Černá) bzw. Božidarský potok[1]
 
  Seifner Mühle Ryžovna (Seifen) 37
(Karte)
ehem. Seifener Mühle (Sejfský mlýn) am Schwarzwasser (Černá), Getreidemühle, später Papierfabrik und Mühle zur Herstellung von Farben, nach 1945 abgerissen.[2]
 
  Blaufarbenwerk Zwittermühl Háje (Zwittermühl)
(Karte)
ehem. Mühle, später Blaufarbenwerk Zwittermühl
 
 
Weitere Bilder
Blaufarbenwerk Jungenhengst Luhy (Jungenhengst)
(Karte)
urspr. Getreidemühle, später Farbmühle oder Kobaltmühle Jungenhengst (Kobaltový mlýn) am Schwarzwasser (Černá)[3]
 
  Mühle Jungenhengst Luhy 15
(Karte)
19. Jh. ehem. Mühle Breitenbach (Mlýn v Luzích Potůčky) am Schwarzwasser (Černá), um 1910 abgerissen und die Villa Schmidt errichtet[4]
 
  Mühle Breitenbach Potůčky 120 (Breitenbach)
(Karte)
ehem. Mühle Breitenbach am Schwarzwasser (Černá), später Papierfabrik und Möbelfabrik
 
  Stadtmühle Platten Horní Blatná, Hamerská (Bergstadt Platten)
(Karte)
ehem. Stadtmühle der Bergstadt Platten (Obecní mlýn Horní Blatná) am Breitenbach (Blatenský potok), nach 1945 abgerissen (wüst), genaue Lage unklar[5]
 
  Oberes Blaufarbenwerk (Breitenbach) Potůčky
(Karte)
ehem. Mühle, Oberes Blaufarbenwerk Breitenbach am Breitenbach (Blatenský potok), nach 1945 abgerissen (wüst), genaue Lage unklar
 
  Mittleres Blaufarbenwerk (Breitenbach) Potůčky
(Karte)
ehem. Mühle, Mittleres Blaufarbenwerk Breitenbach am Breitenbach (Blatenský potok), nach 1945 abgerissen (wüst), genaue Lage unklar
 
  Unteres Blaufarbenwerk (Breitenbach) Potůčky
(Karte)
ehem. Mühle, Unteres Blaufarbenwerk Breitenbach am Breitenbach (Blatenský potok), nach 1945 abgerissen (wüst), genaue Lage unklar
 
  Farbmühle Pechöfen Smolné Pece (Pechöfen)
(Karte)
ehem. Farbmühle Pechöfen am Pechöfener Bach (Smolný potok), nach 1945 abgerissen (wüst), genaue Lage unklar
 
  Claus-Mühle oder Hammermühle Breitenbach Potůčky
(Karte)
ehem. Claus-Mühle am Plattener Bach (Blatenský potok), Anfang der 1960er Jahre abgerissen, heute befindet sich hier eine Tankstelle[6]
 
 
Weitere Bilder
Farbmühle Unterjugel Johanngeorgenstadt, Jugelstraße 16
(Karte)
2. Hälfte 16. Jh. ehem. Farbmühle Johanngeorgenstadt am Schwefelbach; Mühle, später Gaststätte, im Kern Gebäude aus dem 16. Jh., als einstige Farbmühle baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. 09229841
 
  Wittigmühle Unterjugel Johanngeorgenstadt, Jugelstraße 5
(Karte)
1811 ehem. Wittigmühle Johanngeorgenstadt am Schwefelbach; Mühle; regionaltypischer Bau mit verbrettertem Fachwerkobergeschoss, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung. 09229840
 
 
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Malzmühle; Obere Stadt- oder Ratsmühle Johanngeorgenstadt Johanngeorgenstadt, Jugelstraße 8
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. ehem. Malzmühle, Obere Stadt- oder Ratsmühle Johanngeorgenstadt am Pechöferbach; Mühle; typisches erzgebirgisches Mühlengebäude mit Fachwerkobergeschoss, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung. 09229838
 
  Hammerherrenhof Wittigsthal Johanngeorgenstadt, Wittigsthalstraße 16
(Karte)
1836 ehem. Hammermühle Wittigsthal; Hammerherrenhaus; architektonisch bedeutende Anlage (reduziert), bedeutend für die Ortsgeschichte und die Geschichte der erzgebirgischen Montanindustrie. 09229832
 
 
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Hammermühle Wittigsthal; Eisenwerk Wittigsthal Johanngeorgenstadt, Pachthausstraße
(Karte)
ehem. Hammermühle Wittigsthal, später Hammerwerk, jetzt Eisenwerk Wittigsthal
 
  Finkmühle Johanngeorgenstadt Johanngeorgenstadt, Schwarzenberger Straße
(Karte)
ehem. Finkmühle Johanngeorgenstadt, genaue Lage unklar
 
  Felshaus Johanngeorgenstadt Johanngeorgenstadt, Schwarzenberger Straße 32
(Karte)
1872 urspr. eine Brettmühle, später Gerberei Johanngeorgenstadt; Wohnhaus in offener Bebauung, ehemals Gerberei, als typisches erzgebirgisches Fachwerkgebäude mit verbrettertem Obergeschoss, baugeschichtlich bedeutend und als wohl ältestes Haus von Johanngeorgenstadt (zumindest im Kern) auch hausgeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung. 09229868
 
  Mühle Johanngeorgenstadt Johanngeorgenstadt, Schwarzenberger Straße 36-38
(Karte)
ehem. Mühle Johanngeorgenstadt
 
  Haberlandmühle Johanngeorgenstadt Johanngeorgenstadt, Schwarzenberger Straße 40
(Karte)
ehem. Haberlandmühle Johanngeorgenstadt
 
  Holzschleiferei; Wasserkraftwerk Albertsthal Erlabrunn, Albertsthal 1; 2
(Karte)
um 1900 ehem. Schleifmühle, später Wasserkraftwerk Albertsthal. Ehemalige Holzschleiferei mit Wasserkraftanlage (Nr. 1, über T-förmigem Grundriss, später Elektrizitätswerk) sowie Wohnhaus (Nr. 2) mit angebautem Nebengebäude und Einfriedung; landschaftsprägender Baukomplex, Wohnhaus Fachwerkbau mit Anklängen an den Schweizerstil, Industriegebäude Bruchsteinbau, von baugeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Bedeutung. 09201764
 
  Mühle Georgenthal Carolathal, Georgenthal 2a
(Karte)
ehem. Mühle Georgenthal, später Sachse & Müller. Lederpappenfabrik Carolathal[7]
 
 
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Kellerschleiferei Erlabrunn Erlabrunn, steinbachweg 2
(Karte)
ehem. Holzschleiferei, Kellerschleiferei Erlabrunn im Steinbachtal, ab 1932 Metallwarenfabrik Max Heinrich GmbH
 
  Baumühle Breitenbrunn Breitenbrunn/Erzgeb., Hauptstraße 4
(Karte)
ehem. Baumühle Breitenbrunn
 
  Mühle Breitenbrunn Breitenbrunn/Erzgeb., Hauptstraße 51-53
(Karte)
ehem. Mühle in Breitenbrunn am Großen Ortsbach
 
  Mühle Breitenbrunn Breitenbrunn/Erzgeb., Hauptstraße 47
(Karte)
ehem. Mühle in Breitenbrunn am Großen Ortsbach
 
  Hammergut Breitenhof; Hammermühle Breitenbrunn Breitenbrunn/Erzgeb., Schachtstraße
(Karte)
ehem. Hammergut Breitenhof in Breitenbrunn, genaue Lage unklar (siehe auch Schichtmeisterhaus in Breitenbrunn, Schachtstraße 124, ID-Nr. 09299469)
 
 
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Antonshütte; Papierfabrik F. E. Weidenmüller Antonsthal Antonsthal, Jägerhäuser Straße 1
(Karte)
1831 urspr. eine Silberschmelzhütte, danach Papiermühle mit Wassergraben der Antonshütte (ID-Nr. 09299500); Ehemaliges Huthaus einer Schmelzhütte, später als Wohnhaus des Papierfabrikanten Teil einer Papierfabrik; repräsentativer Putzbau mit Mansarddach und markantem Dachreiter, Anklänge an den Stil der Neogotik, auf dem Gelände einer Silberschmelzhütte, später Papierfabrik F. E. Weidenmüller, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.[8] 09299488
 
 
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Pochwerk Antonsthal; Silberwäsche Unverhofft Glück Antonsthal, Jägerhäuser Straße 17
(Karte)
1828 ehem. Pochmühle Antonsthal, später Silberwäsche Unverhofft Glück Antonsthal; ehemaliges Erzpochwerk und Erzwäsche, heute Museum und Gaststätte; früher Industriebau von ortshistorischer und technikgeschichtlicher Bedeutung.[9] 09299492
 
  Hansenmühle Bermsgrün Bermsgrün, Hansenmühle 20
(Karte)
ehem. Hansenmühle Bermsgrün
 
 
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Hammerherrenhof Erla Erla, Karlsbader Straße 85; 87
(Karte)
17./18. Jh. ehem. Hammermühle Erla, jetzt Museum; Sachgesamtheit Hammerherrenhof Erla mit folgenden Einzeldenkmalen: Hammerherrenhaus (Nr. 87), drei Seitengebäude (Nr. 85) und Gutspark (Gartendenkmal) sowie südwestlicher Verbinderbau, Wirtschaftshof mit Hofpflaster und Einfriedungsmauer als Sachgesamtheitsteile; stattlicher Vierseithof mit markanten Fachwerkbauten in sehr gutem Originalzustand von großem baugeschichtlichem Wert, seit 2019 zugehörig zur Kernzone des UNESCO-Welterbes »Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři«.[10] 09305954
 
 
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Eisenwerk Erla Erla, Karlsbader Straße
(Karte)
um 1900 ehem. Hammerwerk Erla; später Nestler & Breitfeld Eisenhüttenwerk Erla
 
  Hammermühle; Kugelhammer; Drahthammer Schwarzenberg Schwarzenberg/Erzgeb., Obergasse 15; 17
(Karte)
1776 ehem. Hammermühle; Hammerwerksgebäude in halboffener Bebauung; breit gelagerter, zweigeschossiger Bau mit erhöhtem Mittelteil und Steildächern, winkliger Grundriss (zwei Gebäudeteile), bemerkenswert die noch erkennbaren spätbarocken Portale, in seiner heutigen Form weitgehend von 1776, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich und industriegeschichtlich bedeutsam. 09201685
 
 
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Alte Amtsmühle; Herrenmühle Schwarzenberg Schwarzenberg/Erzgeb., Karlsbader Straße 38
(Karte)
1714 ehem. Getreidemühle in Schwarzenberg, 2019/20 abgerissen; Mühlengebäude mit technischer Ausstattung; historischer Mühlenstandort, mehrfach umgebaut, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung. 09201683
 
  Hammermühle Schwarzenberg Schwarzenberg/Erzgeb., Hammerweg
(Karte)
ehem. Hammermühle Schwarzenberg, Schneidemühle, genaue Lage unklar
 
  Spinnmühle Schwarzenberg Schwarzenberg/Erzgeb., Karlsbader Straße 2
(Karte)
1845 ehem. Spinnmühle Schwarzenberg, später Spinnerei und Glasfabrik; Fabrikgebäude einer ehemaligen Kammgarnspinnerei; davor wohl Glasfabrik, markanter viergeschossiger Rechteckbau mit Walmdach, belebt durch Glocken- bzw. Uhrturm sowie lange, schmale Dachhechte, mit seiner für das Erzgebirge typischen Bauweise baugeschichtlich bedeutsam, zudem ortsgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Wert sowie wichtig für Ortsbild. 09201750
 
  Rote Mühle Schwarzenberg Schwarzenberg/Erzgeb., Roter Mühlenweg 31
(Karte)
ehem. Rote Mühle Schwarzenberg
 
  Hammermühle Neuwelt; Hammerwerk Schwarzenberg/Erzgeb., Hammerstraße
(Karte)
ehem. Hammermühle, Hammerwerk Neuwelt (siehe auch Hammergut Neuwelt, Wohnhaus, Fachwerk, Hammerstraße 1, ID-Nr. 09201576)
 
  Freitag-Mühle Lauter Lauter, Bahnhofstraße 8
(Karte)
ehem. Freitag-Mühle Lauter, genaue Lage unklar
 
  Brettmühle Oberpfannenstiel Bernsbach, Am Brethaus
(Karte)
ehem. Brettmühle Oberpfannenstiel
 
  Mühle Bernsbach Bernsbach, Mühlweg 2
(Karte)
wohl 18. Jh. ehem. Mühle Bernsbach am Mühlbach; Mühlenwohnhaus und Hofbaum; Obergeschoss Fachwerk verschiefert, klassizistischer Türstock, eines der stattlichsten und wohl ältesten Gebäude des Dorfes, bauhistorisch und ortsgeschichtlich von Bedeutung. 09238559
 
  Wasserkraftwerk Hakenkrümme Aue, An der Hakenkrümme 1
(Karte)
1924-1925 Wasserkraftwerk Hakenkrümme Aue; Wasserkraftwerk mit Turbinenhalle einschließlich technischer Ausstattung, darunter zwei Turbinensätze mit Generatoren sowie Schaltwarte, weiterhin verrohrte Wasserzuleitung, Wasserschloss mit Überlauf, Wasserstollen und Düker; zugehöriges Wehr mit Einlaufbauwerk und anschließendem Wasserstolln mit Wasserschloss in der Gemeinde Lauter-Bernsbach, bedeutendes Zeugnis für die Elektrizitätsversorgung Aues, Ensemble in gutem Originalzustand, als erster staatlicher Wasserkraftwerksbau von großer industriegeschichtlicher, technikgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung, zudem landschaftsprägend.[Ausführlich 1] 08957257
 
 
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Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel; Nickelhütte Aue Aue, Niederpfannenstiel 1
(Karte)
3. Drittel 19. Jh. Hauptgebäude (ehemals Laborgebäude mit Direktorenwohnung) mit anschließendem Produktionsgebäude, Saalbau (ehemalige Schmelzerei), ehemaliges Pförtnerhaus und Gartenpavillon, Kantinengebäude (ehemals Hüttenschänke, davor Smaltemagazin), Laborgebäude, Handwerkergebäude und Maschinenhaus mit Turbine, Wehr und Werksgraben mit Schützanlagen, kleines und großes Verwaltungsgebäude sowie neuer Verwaltungsbau; von großer industriegeschichtlicher und ortsgeschichtlicher sowie baugeschichtlicher Bedeutung, zudem ortsbildprägend.[11][Ausführlich 2] 08957252
 

Liste von Mühlen am Pöhlwasser

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Die Liste der ehemaligen Mühlen ist entsprechend der örtlichen Lage am Flusslauf von der Quelle zur Mündung gegliedert.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
  Mühle Tellerhäuser Tellerhäuser, Oberwiesenthaler Straße 12
(Karte)
um 1800 ehem. Mühle Tellerhäuser; Wohnhaus und zwei Seitengebäude eines Bauernhofes, ehemals Mühle; Wohnhaus Obergeschoss verbrettert, landschaftstypisches ländliches Ensemble, von ortsbildprägender, baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung. 09223038
 
  Wasserkraftwerk Rittersgrün Rittersgrün, Karlsbader Straße 90
(Karte)
um 1905 Wasserkraftwerk Rittersgrün; ehemaliges Wasserkraftwerk; zeittypischer Putzbau in gutem Originalzustand, von industriegeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. 09223042
 
  Böhmische Mühle Boží Dar
(Karte)
1720 ehem. Böhmische Mühle (Český mlýn) bei Rittersgrün am Komáří potok, erbaut als Kopie einer Mühle auf sächsischer Seite, nach 1945 abgerissen, das Wasserrad ist erhalten.[12]
 
  Brettmühle Oberrittersgrün Rittersgrün, Kunnersbachstraße 1
(Karte)
ehem. Brettmühle Oberrittersgrün, jetzt Sägewerk
 
  Holzschleiferei Weigel; Papiermühle Weigel Rittersgrün Rittersgrün, Karlsbader Straße 80
(Karte)
um 1900 ehem. Papiermühle Weigel Rittersgrün, Sägemühle, später Pappenfabrik, jetzt Technisches Museum. Ehemalige Pappenfabrik, bestehend aus Produktionsgebäude (mit technischer Ausstattung) sowie Trockenschuppen, heute technisches Museum; original erhaltener Baukomplex mit vollständiger funktionstüchtiger technischer Ausstattung, von technikgeschichtlicher Bedeutung.[13][14] 09227476
 
  Brettmühle Rittersgrün Rittersgrün, Anton-Günther-Straße 1
(Karte)
ehem. Brettmühle Rittersgrün
 
  Rother Hammer Rittersgrün, Karlsbader Straße Rittersgrün, Karlsbader Straße
(Karte)
ehem. Rother Hammer Rittersgrün, abgerissen, genaue Lage unklar
 
  Mühle Rittersgrün Rittersgrün, Schäfereiweg 1
(Karte)
ehem. Mühle Rittersgrün
 
  Arnoldshammer Rittersgrün Rittersgrün, Arnoldshammer 9
(Karte)
ehem. Arnoldshammer Rittersgrün
 
 
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Hofmühle Rittersgrün, Arnoldshammer 4 Rittersgrün, Arnoldshammer 4
(Karte)
19. Jh. ehem. Hofmühle Rittersgrün; Wohnhaus, ehemals Mühle; markanter Bruchsteinbau, von baugeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert. 09227480
 
 
Weitere Bilder
Altes Pochwerk Oberglobenstein Rittersgrün, Karlsbader Straße 6
(Karte)
urspr. Lohmühle, Altes Pochwerk Oberglobenstein
 
 
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Mühle, Holzwarenfabrik C. L. Flemming Globenstein Globenstein 5
(Karte)
1906 ehem. Mühle, Holzwarenfabrik C. L. Flemming; Fabrikgebäude einer Holzwarenfabrik, mit Fabrikschornstein; in Klinkerbauweise, ortsgeschichtliche und industriehistorische Bedeutung. 09223054
 
  Brettmühle Niederglobenstein Globenstein, Pöhlaer Straße 5
(Karte)
ehem. Brettmühle Niederglobenstein
 
  Mühle Niederglobenstein Globenstein, Pöhlaer Straße 7
(Karte)
ehem. Mühle Niederglobenstein
 
 
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Siegelhof Pöhla Pöhla, Hauptstraße 55
(Karte)
1908 ehem. Mühle, Siegelhof Pöhla; Fabrik- und Verwaltungsgebäude (Hauptgebäude); markanter Putzbau von ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung. 09286942
 
  Obermühle Pöhla Pöhla, Am Luchabach 6
(Karte)
ehem. Obermühle Pöhla am Luchsbach
 
  Zainhammer oder Zeilhammer Pöhla Pöhla, Am Schanzengrund
(Karte)
ehem. Zainhammer Pöhla, genaue Lage unklar
 
 
Weitere Bilder
Eisenwerk Pfeilhammer Pöhla, Am Pfeilhammer 1a
(Karte)
Mitte 19. Jh. ehem. Mühle, Eisenwerk Pfeilhammer; Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Pfeilhammer: ehemaliges Hammerwerksgebäude und ein südwestlich über Eck anschließendes Nebengebäude (siehe auch ID-Nr. 09306095); schlichte, im äußeren Erscheinungsbild leicht überformte Putzbauten von ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung. 09286572
 
  Hammerwerk Pfeilhammer Pöhla Pöhla, Am Pfeilhammer 1a; 3; 4; 5; 6
(Karte)
16.-19. Jh. ehem. Mühle, Hammerwerk Pfeilhammer; Sachgesamtheit Pfeilhammer mit folgenden Einzeldenkmalen: ehemaliges Hammerwerksgebäude und ein südwestlich über Eck anschließendes Nebengebäude (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09286572, Am Pfeilhammer 1a), Wohnhaus (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09286577, Am Pfeilhammer 3) Wohnhaus (mit Sitznischenportal), anschließendes Stallgebäude und winklige Scheune eines ehemaligen Vierseithofes (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09286636, Am Pfeilhammer 4), ehemaliges Hammerherrenhaus mit südlichem Anbau sowie Einfriedungsmauer (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09286637, Am Pfeilhammer 5) und Begrenzungshecke (Gartendenkmal), Am Pfeilhammer 6 (kein Einzeldenkmal); ehemaliges Hammerwerk, bemerkenswert erhaltenes Gebäude-Ensemble mit baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung. 09306095
 
 
Weitere Bilder
Herrenhaus Pfeilhammer Pöhla Pöhla, Am Pfeilhammer 5
(Karte)
1804 ehem. Herrenhaus Pfeilhammer (Sachgesamtheit), Hammerherrenhaus; Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Pfeilhammer: ehemaliges Hammerherrenhaus mit südlichem Anbau sowie Einfriedungsmauer (siehe auch ID-Nr. 09306095); über dem Tal aufragender schlossartiger Putzbau mit hohem Mansardwalmdach, von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. 09286637
 
  Mühle Raschau Raschau, Hauptstraße 113
(Karte)
ehem. Mühle Raschau
 

Liste von Mühlen an der Großen Mittweida

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Die Liste der ehemaligen Mühlen ist entsprechend der örtlichen Lage am Flusslauf von der Quelle zur Mündung gegliedert.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
 
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Wolfner Mühle Crottendorf Crottendorf, Wolfner Mühle 298
(Karte)
ehem. Wolfner Mühle Crottendorf, Brettmühle, später Ferienheim
 
  Dittrichmühle Crottendorf Crottendorf, Wolfner Mühle 299
(Karte)
ehem. Dittrichmühle Crottendorf, Brettmühle, später Holzschleifermühle
 
  Nitzschhammer Obermittweida Obermittweida
(Karte)
ehem. Nitzschhammer Obermittweida, abgerissen, im Staubereich des Unterbeckens, genaue Lage unklar
 
  Pappenfabrik H. Georgi Mittweida Mittweida, Hammerstraße 17
(Karte)
um 1900 ehem. Mühle, später Pappenfabrik H. Georgi; Pappenfabrik mit Hauptgebäude, zwei Trockenschuppen und Dampfmaschine; Bauensemble von großer ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung 09299584
 
  Georgie-Mühle; Sägemühle; Spezialholzwarenfabrik August Frenzel Markersbach Markersbach, Annaberger Straße 110
(Karte)
1859 ehem. Georgie-Mühle am Abrahamsbach, Sägemühle, Sägewerk und Museum für Holzverarbeitung; ehemalige Holzwarenfabrik mit Dampfmaschine, technischer Ausstattung und Sammlung von Holzverarbeitungsmaschinen sowie Schornstein; 1859 von August Frenzel errichtetes Mühlengebäude, seit 1889 Fabrik für Herstellung von hölzernen Hülsen/Spulkernen insbesondere für Textilfabriken, aber auch kleine Produktion für Volkskunst, der schlichter Putzbau mit dem ortsbildprägendem Schornstein ist von ortsgeschichtlicher Bedeutung, die Dampfmaschine (liegende Einzylindermaschine), hergestellt von der Fa. Hermann Ulbricht Chemnitz (1904), gehört zu den wenigen noch betriebsfähigen Maschinen in Sachsen, die Sammlung funktionstüchtiger und im Betrieb befindlicher Holzverarbeitungsmaschinen von Maschinenbauunternehmen aus dem Erzgebirge (u. a. Fa. Hoffmann, Aue) von Anfang des 20. Jahrhunderts ist von großer Seltenheit von herausragender technikgeschichtlicher Bedeutung.[15] 09299568
 
  Lochmühle Markersbach Markersbach, Annaberger Straße 18
(Karte)
ehem. Lochmühle Markersbach
 
 
Weitere Bilder
Süss-Mühle Raschau Raschau, Mühlstraße 5; 5a
(Karte)
1820 ehem. Süss-Mühle Raschau; Mühlenanwesen mit mehreren Gebäudeteilen und Resten der technischen Ausstattung sowie Toreinfahrt; traditionsreiches Mühlenanwesen in Fachwerkbauweise, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich, technikgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.[16][17] 09267082
 
  Schneidemühle Raschau Raschau, Schulstraße 116
(Karte)
ehem. Schneidemühle Raschau
 

Liste von Mühlen am Schwarzbach und Oswaldbach

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Die Liste der ehemaligen Mühlen ist entsprechend der örtlichen Lage am Flusslauf von der Quelle zur Mündung gegliedert.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
  Hammermühle Elterlein Elterlein, Hammergrund 6
(Karte)
ehem. Hammermühle Elterlein, später Eisenwerk Elterlein
 
  Gemeindemühle Elterlein Elterlein
(Karte)
ehem. Gemeindemühle Elterlein am Schwarzbach, vermutlich abgerissen
 
  Papiermühle Schwarzbach Schwarzbach, Hauptstraße 3
(Karte)
ehem. Papiermühle Schwarzbach
 
  Mühle Schwarzbach Schwarzbach, Am Schwarzbach 11
(Karte)
vor 1850 ehem. Mühle in Schwarzbach am Schwarzbach, jetzt Bäckerei; Wohnmühlenhaus (mit Mühlentechnik), Backofen, daran angebautes Seitengebäude mit Laderampe, oberschlächtigem Wasserrad, Mühlgraben und Teich eines Mühlenanwesens; Wohnmühlenhaus zeittypischer Putzbau, ortsstrukturprägendes Anwesen, technikhistorische Bedeutung. Bei dem Gebäude handelt sich um die ehemalige Erbgerichtsmühle, die im Jahre 1531 erstmals erwähnt wurde. Das Mühlengebäude ist zweigeschossig und besitzt ein massives Erdgeschoss. Das ursprüngliche Fachwerkobergeschoss wurde nachträglich in weiten Teilen durch Massivmauerwerk ersetzt. Das Satteldach ist mit Dachziegeln aus Naturschiefer gedeckt und besitzt einen Turmaufbau. Die Mühle wurde 1932 von der Familie Döring übernommen, die bis 1968 neben dem Müllereigewerbe auch eine Bäckerei in der Mühle betrieb. Von der technischen Ausstattung haben sich neben den wasserbaulichen Anlagen mit Teich, Mühlgraben und oberschlächtigen Wasserrad im Turmaufbau auch Teile der Mahltechnik erhalten. Ebenso ist die Backstubeneinrichtung mit altdeutschem Ofen der »Fa. Gustav Schmidt & Söhne (Freiberg/Bautzen)« erhalten. Als vorindustrielle Handwerksmühle mit Bäckerei ist die Mühle von ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung. 08986144
 
  Tännichtmühle Schwarzbach, Hauptstraße 64 Schwarzbach, Hauptstraße 64
(Karte)
ehem. Tännichtmühle in Schwarzbach am Schwarzbach, gehört zur Villa Tännicht
 
  Mühle; Pochwerk Gottes Geschick Raschau, Elterleiner Straße 52
(Karte)
1804/05 ehem. Pochmühle, Pochwerk Gottes Geschick, später Gasthaus „Fröhlicher Bergmann“; ehemaliges Pochwerk (später Gasthaus, jetzt Wohnhaus); markanter Putzbau mit bergbaugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und straßenbildprägender Bedeutung. 09268316
 
  Mühle Wildenau Wildenau, Elterleiner Straße 19
(Karte)
ehem. Mühle Wildenau am Schwarzbach
 
  Mühle Grünhain Grünhain, Auer Straße 78
(Karte)
ehem. Mühle Grünhain am Fischbach
 
  Klostermühle Grünhain, Zwönitzer Straße 10 Grünhain, Zwönitzer Straße 10
(Karte)
ehem. Klostermühle Grünhain am Fischbach (Klosterteich), genaue Lage unklar
 
 
Weitere Bilder
Niedere Mühle Grünhain Grünhain, Elterleiner Straße 6
(Karte)
1738 ehem. Niedere oder Untere Mühle Grünhain am Fischbach; Mühlengebäude; in alter erzgebirgischer Fachwerkbauweise errichtet (heute als Gasthaus genutzt), baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. 09229195
 
  Mühle Waschleithe Waschleithe, Talstraße 32 / Mühlberg 56
(Karte)
ehem. Mühle Waschleithe am Oswaldbach
 
  Brettmühle Waschleithe, Talstraße 37 Waschleithe, Talstraße 37
(Karte)
ehem. Brettmühle Waschleithe
 

Ausführliche Denkmaltexte

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  1. Das 1925 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk war die erste staatliche Energieerzeugungsanlage in Sachsen und entstand in Folge des 1923 vom sächsischen Landtag beschlossenen Programms zur Beförderung sächsischer Wasserkraftnutzung. Nachdem bereits 1909 erste Überlegungen zu einer derartigen Anlage für Aue angestellt wurden, sollte das Wasserkraftwerk an der Hakenkrümme schließlich in der Nachkriegszeit den industriellen Aufschwung durch die Bereitstellung günstigen Kraftstroms befördern. Zugleich war der Kraftwerksbau auch als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme angelegt. Ausführung und Betrieb erfolgten durch die AG Sächsische Werke (kurz ASW), deren alleiniger Anteilseigner der sächsische Staat war. Durch die Verkürzung der Strecke, die das Schwarzwasser an der Hakenkrümme zwischen einem flussaufwärts gelegenen Wehr und dem Kraftwerk zurücklegen musste, mittels Wasserstollen und Rohrleitungen konnte ein Gefälle von 15,2 m nutzbar gemacht werden. Die in der Turbinenhalle von zwei mit Siemens-Schuckert-Generatoren gekoppelten Francis-Zwillingsturbinen der Fa. Schichau (Baujahr 1924) erzeugte Energie wurde in das Verbundnetz des Elektrizitätswerks Obererzgebirge eingespeist. Abgesehen von einem Wohnhaus, das während der Sanierungsarbeiten in den 2000er Jahren abgebrochen wurde, hat sich das Ensemble des Wasserkraftwerks an der Hakenkrümme bis heute fast vollständig erhalten. In der Turbinenhalle, ein massiver Putzbau im heimatverbundenen Stil mit hochrechteckigen Hallenfenstern und steilem Satteldach, ist noch ein Turbinensatz mit Generator vorhanden und in Betrieb, der zweite wurde ebenfalls während der Sanierung des Komplexes durch eine Z-Rohr-Turbine ausgetauscht. Darüber schließen sich zwei Druckleitungen mit dazwischenliegender, massiv gefasster Überlaufvorrichtung zum oberhalb gelegenen Wasserschloss an. Dieses wird über zwei Wasserstollen und den über ein weiteres Wasserschloss mit Überlaufkaskade zwischengeschalteten, das Schwarzwasser über- und die Eisenbahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau unterquerenden Düker mit Stauwasser von einer Wehranlage im Gemeindegebiet von Lauter-Bernsbach versorgt. Das Ensemble ist aufgrund seines authentischen und weiterhin funktionstüchtigen Überlieferungszustandes von außerordentlich hoher technikgeschichtlicher Bedeutung. Als Ergebnis der staatlichen Förderung lokaler Wasserkraftwerksanlagen im Kontext eines sächsischen Verbundnetzes ist es zudem von großem Zeugniswert für die Geschichte der sächsischen Elektrizitätsversorgung sowie für die Stadtentwicklungsgeschichte.
  2. Ursprung der Nickelhütte Aue ist eine 1635 auf dem Standort eines Hammerwerks von Veit Hans Schnorr d. Ä. eingerichtete Farbmühle, das spätere Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel. In diesem ersten sächsischen Blaufarbenwerk wurden Kobalterze aus der Region zu kobaltblauen Pigmenten verarbeitet (v. a. in Form von Smalten, fein gemahlenes und geschlämmtes Schmelzglas aus Kobaltkalisilikat in verschiedensten Blautönen) und z.B. in der Keramik-, Glas- oder Porzellanherstellung eingesetzt. Einer zwischen weiteren, nachfolgend gegründeten Blaufarbenwerken (in Jugel, Sehma, Oberschlema und Albernau) geschlossene Wirtschaftsvereinbarung, „Feste Hand“ genannt, trat das Werk in Niederpfannenstiel 1659 bei. Der „Kobaltkontrakt“ umfasste dabei Erzabnahme- und Produktionsquoten sowie die Festlegung von Preisen und gemeinsamen Verkaufslagern in Schneeberg, Leipzig und Hamburg, aus denen auch nach Übersee exportiert wurde. Mit der Erfindung des synthetisch und damit preiswerter herzustellenden Ultramarins in den 1820er Jahren war allerdings die marktbestimmende Rolle der erzgebirgischen Blaufarbenwerke gebrochen. In Niederpfannenstiel führte man daher ab 1849 systematisch die Gewinnung von Nickel (ursprünglich ein Abfallprodukt aus dem Smalteherstellungsprozess), von Kobaltoxid und anderen Buntmetallen ein (entscheidend für die Umstellung war der Einfluss von Kurt Alexander Winkler, ab 1848 als Hütteninspektor in Niederpfannenstiel tätig, und seinem Sohn Clemens Winkler, hier 1862–1873 als Hüttenmeister tätig, später Professor an der Bergakademie Freiberg). Man trug damit dem wachsenden Bedarf an Nickel Rechnung, das etwa zur Herstellung von Argentan („Neusilber“, eine 1823 von Ernst August Geitner in Auerhammer entwickelte Kupfer-Nickel-Zink-Legierung mit silberähnlichem Aussehen) von den zahlreichen, in Aue entstehenden Besteckfabriken benötigt wurde. Zudem besaß die nunmehrige Nickelhütte zusammen mit dem Oberschlemaer Blaufarbenwerk ein Monopol in der Kobaltfarbenproduktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das bis dahin als kriegswichtige Fabrik eingestufte und bis 1944 weiterproduzierende Hüttenwerk als VEB Nickelhütte Aue weiterbetrieben. Bis 1956 nutzte es zudem die SAG Wismut zur Aufbereitung von Wismut- und Uranerzen. Die Nickelhütte ist bis heute in ungebrochener Kontinuität in Betrieb. Der Produktionsstandort, dessen bauliche und technische Anlagen über die Jahrhunderte hinweg immer wieder Modernisierungen unterzogen wurden, zeigt sich heute mit einem in neuste Industrieanlagen eingebetteten Gebäudebestand aus mehreren Entwicklungsphasen der heutigen Nickelhütte. So sind aus der Zeit des Blaufarbenwerks in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Smaltemagazin (die spätere Hüttenschänke, derzeit Kantinengebäude), die Schmelzerei (ursprünglich mit Brennöfen ausgestattet, heute als Saalbau bezeichnet) und das ehemalige Laborgebäude mit Direktorenwohnung (Beamtenwohnhaus) erhalten geblieben. Zusammen mit dem Pförtnerhäuschen und einem Gartenpavillon bilden Labor und Schmelzerei eine nördlich, außerhalb des heutigen Produktionsstandorts gelegene Gebäudegruppe. Weitere Gebäude, wie etwa die Röstofenhütte, die Glasofenhütte, die Smaltefabrik oder etliche Arbeiterwohnhäuser direkt auf dem Werksgelände wurden mit der Zeit abgebrochen und durch neue ersetzt. So entstanden noch im 19. Jahrhundert, nach der Umstellung zur Nickelhütte, ein im Nordwesten an das alte Laborgebäude anschließendes Produktionsgebäude, ein neues Laborgebäude, ein Handwerkergebäude sowie zwei Verwaltungsgebäude wurden dem Bestand hinzugefügt. Der aus östlicher Richtung herangeführte Werkskanal wurde im Laufe der Zeit häufig überformt und neu gefasst, folgt aber weiterhin dem historischen Verlauf vom großen Überfallwehr im Schwarzwasser zum 1902 errichteten Maschinenhaus mit einer bis heute in Betrieb befindlichen Turbinenanlage. Aus der DDR-Zeit besticht im heutigen Gebäudebestand vor allem der neue Verwaltungsbau gegenüber der Zufahrtsbrücke, ein zeittypisch gestalteter Kopfbau weiterer Produktionsanlagen im hinteren Werksgelände. Die genannten historischen baulichen und technischen Anlagen sind Zeugnisse für die Entwicklungsgeschichte der einstigen Farbmühle, des ersten sächsischen Blaufarbenwerks, zur heutigen Nickelhütte Aue. Sie besitzen damit nicht nur bau- oder technikgeschichtliche Bedeutung, sondern dokumentieren zugleich einen Produktionsstandort, der für die industrielle Entwicklung von der kleinen Siedlung Niederpfannenstiel sowie von der Industriestadt Aue von enormer Bedeutung als Rohstofflieferant und Arbeitgeber war bzw. heute noch ist. Zudem ist der Standort auch von personengeschichtlicher Relevanz, waren doch Kurt und Clemens Winkler eng mit der Umbildung des Blaufarbenwerks zum Hüttenwerk verbunden.

Literatur

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  • Volkmar Weiss: Müller und Müllerssöhne im sächsischen Erzgebirge und Vogtland in den Tälern und Nebentälern der Zwickauer Mulde, Zschopau und Weißen Elster (1540–1721). Neustadt/Aisch: Degener 1996; Neuauflage im Cardamina-Verlag, Plaidt, 2011, 722 S., ISBN 978-3-938649-64-0, siehe Mühlenregister (abgerufen am 30. August 2024)

Landkarten-Archiv

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Commons: Mühlen am Schwarzwasser (Mulde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nový mlýn - Neumühle (abgerufen am 30. August 2024)
  2. Seifner Mühle (abgerufen am 30. August 2024)
  3. Kobaltový mlýn (abgerufen am 30. August 2024)
  4. Mlýn v Luzích (abgerufen am 30. August 2024)
  5. Obecní mlýn (abgerufen am 30. August 2024)
  6. Hammermühle Claus (abgerufen am 30. August 2024)
  7. Lederpappenfabrik Carolathal (abgerufen am 30. August 2024)
  8. Ins-Erzgebirge: Antonshütte (abgerufen am 30. August 2024)
  9. Mühlendatenbank - Sachsen: Silberwäsche Antonsthal (abgerufen am 30. August 2024)
  10. Ins-Erzgebirge: Herrenhof Erlahammer (abgerufen am 30. August 2024)
  11. Ins-Erzgebirge: Blaufarbenwerk Pfannenstiel (abgerufen am 30. August 2024)
  12. Český mlýn (abgerufen am 30. August 2024)
  13. Mühlendatenbank - Sachsen: Papiermühle Weigel (abgerufen am 30. August 2024)
  14. Ins-Erzgebirge: Holzschleiferei Weigel Raschau (abgerufen am 30. August 2024)
  15. Ins-Erzgebirge: Sägewerk - Georgie-Mühle (abgerufen am 30. August 2024)
  16. Mühlendatenbank - Sachsen: Süss-Mühle Raschau (abgerufen am 30. August 2024)
  17. Ins-Erzgebirge: Süss-Mühle Raschau (abgerufen am 30. August 2024)