Der Kreis Pasewalk war ein Kreis im Osten des Bezirkes Neubrandenburg in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Ab dem 17. Mai 1990 bestand er als Landkreis Pasewalk fort. Sein Gebiet gehört heute zu den Landkreisen Uckermark in Brandenburg und Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (Hauptteil). Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Pasewalk.

Lage des Kreises Pasewalk
im Bezirk Neubrandenburg
Stadtmauer Pasewalk
Schlosssee in Penkun
Dorfkirche in Zerrenthin
Alte Brennerei in Rothenklempenow
Evangelische Kirche in Löcknitz

Geografie

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Der Kreis erstreckte sich von Schönwalde westlich der Uecker über den Südteil der Ueckermünder Heide und das Randowbruch bis zur ca. 25 km langen Grenze zu Polen. Die Gemeinden südlich von Pasewalk und um Brüssow gehören zur historischen Landschaft der Uckermark, Pasewalk, Löcknitz und Penkun schauen dagegen auf eine lange pommersche Tradition zurück. Die Landschaft im Norden des Kreises ist von weiten Kiefernforsten und sandigen Böden in einem ausgesprochenen Flachland geprägt, während der Süden und Südosten kuppige Emdmoränenbögen und Lehmböden aufweist, die von den Flussauen der Uecker und Randow unterbrochen werden. Um Brüssow und Penkun sind zahlreiche abflusslose Seen in die Landschaft eingestreut. Ein Hügel nahe Fahrenwalde war mit 99 m ü. NN die höchste Erhebung des Kreises Pasewalk.

Fläche und Einwohnerzahl

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Die Fläche des Kreises betrug 844 km². Das entsprach 7,7 % der Fläche des Bezirks Neubrandenburg.

Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1985 etwa 43.500. Das sind 7 % der Einwohner des Bezirks. Die Bevölkerungsdichte belief sich auf 57 Einwohner je km².

Nachbarkreise

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Der Kreis Pasewalk grenzte im Norden an den Kreis Ueckermünde, im Osten an die Volksrepublik Polen, im Süden an den Kreis Angermünde, im Südwesten an den Kreis Prenzlau und im Westen an den Kreis Strasburg.

Geschichte

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Der Landkreis wurde im Land Mecklenburg am 1. Juli 1950 gebildet aus

Am 25. Juli 1952 wurde aus dem Nordteil des Landkreises Pasewalk der neue Kreis Ueckermünde ausgegliedert. Der dadurch verkleinerte Kreis Pasewalk gehörte nach Auflösung der Länder dem neu gebildeten Bezirk Neubrandenburg an.[1]

Am 17. Mai 1990 wurde aus dem Kreis der Landkreis Pasewalk.[2] Er kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Land Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland.

Durch einen Staatsvertrag zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg kamen am 18. Juli 1992 die Gemeinden Nechlin, Wollschow, Woddow, Bagemühl und Grünberg sowie die Stadt Brüssow in den brandenburgischen Landkreis Prenzlau, der am 6. Dezember 1993 im Landkreis Uckermark aufging.

Am 12. Juni 1994 wurde der Landkreis aufgelöst. Das Gebiet bildete seither bis zur Kreisgebietsreform 2011 zusammen mit Teilen der ebenfalls aufgelösten Landkreise Ueckermünde und Strasburg den Landkreis Uecker-Randow.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Das Wirtschaftsprofil des Kreises Pasewalk wurde durch intensive Landwirtschaft bestimmt. Im Norden gab es Forstbetriebe (unter anderem eine Forstsamendarre in Jatznick), in den Talauen war die Milchviehhaltung vorherrschend. Die Landwirtschaft im Kreis Pasewalk hatte unter anderem die Versorgung der Standorte der NVA in und um Pasewalk, Torgelow und Eggesin mit Fleisch, Getreide und Kartoffeln sicherzustellen. Neben einigen Betrieben der Nahrungsmittelindustrie wie dem VEB Getreidewirtschaft, dem VEB Großbäckerei oder dem VEB Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb (alle in Pasewalk ansässig), gab es in der Kreisstadt eine Metallgießerei und ein Betonplattenwerk.

Im Verkehrsknoten Pasewalk kreuzten sich die Hauptbahnlinien Berlin-Stralsund und Güstrow-Szczecin der Deutschen Reichsbahn, ebenso die Fernverkehrsstraßen 104 und 109. Letztere war insbesondere in den Sommermonaten durch den Reiseverkehr von Berlin nach Usedom stark frequentiert. Durch den Süden des Kreisgebietes führte die Autobahn Berlin-Pomellen (Berlin-Stettin) mit vier Anschlussstellen (Radewitz, Penkun, Nadrensee und Pomellen). Die Fernverkehrsstraße 113 war wie die später stillgelegte Bahnlinie von Löcknitz über Brüssow nach Prenzlau von untergeordneter Bedeutung. Vom Kreis Pasewalk führten drei Grenzübergänge in die nahe Großstadt Stettin: in Linken (Straße), in Grambow (Bahn) und in Pomellen (Autobahn).

Städte und Gemeinden

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Zum Landkreis Pasewalk gehörten am 3. Oktober 1990 45 Gemeinden, darunter drei Städte:[3]

TGS AGS Gemeinde Einwohner Fläche (km²) heutige Gemeinde Landkreis
3.10.1990 31.12.1990
030701 13028010 Bagemühl 210 212 10,48 Brüssow Uckermark
030703 13028030 Belling 575 578 10,09 Jatznick Vorpommern-Greifswald
030704 13028040 Bergholz 457 453 21,69 Bergholz Vorpommern-Greifswald
030705 13028050 Bismark 372 371 22,34 Ramin Vorpommern-Greifswald
030706 13028060 Blankensee 418 412 15,37 Blankensee Vorpommern-Greifswald
030707 13028070 Boock 636 631 12,87 Boock Vorpommern-Greifswald
030708 13028080 Brietzig 261 259 10,47 Brietzig Vorpommern-Greifswald
030710 13028100 Brüssow, Stadt 1.755 1.748 37,13 Brüssow Uckermark
030711 13028110 Damerow 233 228 7,82 Rollwitz Vorpommern-Greifswald
030712 13028120 Fahrenwalde 435 435 26,10 Fahrenwalde Vorpommern-Greifswald
030713 13028130 Glashütte 84 75 17,21 Rothenklempenow Vorpommern-Greifswald
030714 13028140 Glasow 298 287 15,44 Glasow Vorpommern-Greifswald
030715 13028150 Grambow 1.219 1.208 34,87 Grambow Vorpommern-Greifswald
030717 13028170 Grünberg 414 409 21,73 Brüssow Uckermark
030718 13028180 Grünz 297 296 17,18 Penkun Vorpommern-Greifswald
030719 13028190 Jatznick 1.877 1.855 23,24 Jatznick Vorpommern-Greifswald
030720 13028200 Koblentz 319 319 22,99 Koblentz Vorpommern-Greifswald
030721 13028210 Krackow 743 742 34,37 Krackow Vorpommern-Greifswald
030722 13028220 Krugsdorf 358 355 8,33 Krugsdorf Vorpommern-Greifswald
030724 13028240 Lebehn 189 189 9,68 Krackow Vorpommern-Greifswald
030725 13028250 Löcknitz 3741 3699 22,70 Löcknitz Vorpommern-Greifswald
030726 13028260 Marienthal 360 356 23,65 Viereck Vorpommern-Greifswald
030727 13028270 Mewegen 320 319 7,30 Rothenklempenow Vorpommern-Greifswald
030728 13028280 Nadrensee 520 505 20,71 Nadrensee Vorpommern-Greifswald
030729 13028290 Nechlin 205 203 7,11 Uckerland Uckermark
030730 13028300 Nieden 238 242 6,49 Nieden Vorpommern-Greifswald
030731 13028310 Pampow 380 383 18,82 Blankensee Vorpommern-Greifswald
030732 13028320 Papendorf 374 368 10,50 Papendorf Vorpommern-Greifswald
030733 13028330 Pasewalk, Stadt 15.577 15.516 54,98 Pasewalk Vorpommern-Greifswald
030734 13028340 Penkun, Stadt 1.379 1.371 29,16 Penkun Vorpommern-Greifswald
030735 13028350 Plöwen 350 348 15,06 Plöwen Vorpommern-Greifswald
030736 13028360 Polzow 278 275 8,53 Polzow Vorpommern-Greifswald
030737 13028370 Ramin 429 427 24,61 Ramin Vorpommern-Greifswald
030738 13028380 Rollwitz 652 645 17,34 Rollwitz Vorpommern-Greifswald
030739 13028390 Rossow 596 594 23,09 Rossow Vorpommern-Greifswald
030740 13028400 Rothenklempenow 420 418 33,57 Rothenklempenow Vorpommern-Greifswald
030742 13028420 Schönwalde 593 589 20,95 Schönwalde Vorpommern-Greifswald
030743 13028430 Sommersdorf 265 264 12,41 Penkun Vorpommern-Greifswald
030744 13028440 Storkow 217 216 7,17 Penkun Vorpommern-Greifswald
030746 13028460 Viereck 1.798 1.818 31,09 Viereck Vorpommern-Greifswald
030747 13028470 Woddow 178 180 12,61 Brüssow Uckermark
030748 13028480 Wollin b. Penkun 320 313 12,71 Penkun Vorpommern-Greifswald
030749 13028490 Wollschow 404 399 19,07 Brüssow Uckermark
030750 13028500 Zerrenthin 528 527 14,30 Zerrenthin Vorpommern-Greifswald
030751 13028510 Züsedom 351 350 10,35 Rollwitz Vorpommern-Greifswald
0307 13028 Landkreis Pasewalk 41.623 41.387 843,68 –––––– ––––––

Ehemalige Gemeinden

Kfz-Kennzeichen

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Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar CK begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war CX 00-01 bis CX 50-00.[5]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen PW. Es wurde bis zum 11. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 14. März 2013 ist es im Landkreis Vorpommern-Greifswald erhältlich.

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  3. Statistisches Landesamt M-V - Bevölkerung_nach_Gemeinden_A1173002G199000.csv
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 538.