Kraisdorf

Ortschaft in Deutschland

Kraisdorf ist ein Gemeindeteil von Pfarrweisach im Landkreis Haßberge in Unterfranken.

Kraisdorf
Gemeinde Pfarrweisach
Wappen von Kraisdorf
Koordinaten: 50° 8′ N, 10° 44′ OKoordinaten: 50° 8′ 15″ N, 10° 43′ 39″ O
Höhe: 282 m ü. NHN
Fläche: 5,41 km²
Einwohner: 350 (2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Eingemeindet nach: Pfarrweisach
Postleitzahl: 96176
Vorwahl: 09535
Baunachbrücke
Baunachbrücke

Geografie

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Das Kirchdorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises an der Baunach. Der Fluss schneidet Kraisdorf in zwei verschieden große Teile. Etwa eineinhalb Kilometer östlich von Kraisdorf führt die Bundesstraße 279 von Breitengüßbach nach Bad Neustadt an der Saale vorbei. Weitere Straßen verbinden Kraisdorf mit Brünn, Burgpreppach und Pfarrweisach.

Geschichte

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Die erste Nennung war im Jahr 800, als die Äbtissin Emhild des Nonnenklosters Milize Güter in „Greifesdorf“ dem Kloster Fulda schenkte.[2] Im Jahr 976 stellte Kaiser Otto II. auf dem Weg nach Regensburg in „Greifesdorf“ eine Urkunde aus.[3]

1387 erhielt Eberhart Fuchs der junge zu Breitbach den halben Zehnt und einen Hof zu „Greysdorff“. 1477 hatten auch die Rotenhan Besitz in „Greistorff“. 1575 hatte das Hochstift Würzburg Hintersassen in „Greißdorff“.[2] Kraisdorf war ein typisches Ganerbendorf des Hochstifts Würzburg und fränkischer Reichsritter des Ritterkantons Baunach.[3]

In Kraisdorf gab es eine jüdische Gemeinde bis Ende des 19. Jahrhunderts. Sie entstand im 18. Jahrhundert, als sich jüdische Familien unter den Freiherren von Altenstein und der Rotenhanischen Gutsherrschaft niederlassen durften.[4]

Im Jahr 1828 ließ die Gemeinde ein Schulhaus, das 1886 erweitert wurde, für die jeweils einklassige Bekenntnisschule beider christlicher Konfessionen errichten. 1862 wurde die seit 1818 selbständige Landgemeinde Kraisdorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die Landgemeinde bestand aus zwei Orten, dem Kirchdorf und der 0,5 Kilometer entfernten Einöde Kraisdorfermühle. Sie zählte im Jahr 1871 300 Einwohner, von denen 140 Katholiken, 129 Protestanten und 31 Juden waren, und 63 Wohngebäude. Die Katholiken gehörten zum Sprengel der 2,5 Kilometer entfernten Pfarrei Pfarrweisach, die Protestanten zur 6,5 Kilometer entfernten Pfarrei Eyrichshof.[5]

Im Jahr 1900 hatte die 540,9 Hektar große Gemeinde 272 Einwohner und 57 Wohngebäude. Es wurden noch 2 Juden gezählt.[6] 1925 lebten in Kraisdorf 270 Personen, von denen 150 katholisch und 120 protestantisch waren, in 56 Wohngebäuden.[7] 1950 hatte die Gemeinde 445 Einwohner und 57 Wohngebäude.[8] Im Jahr 1961 zählte Kraisdorf 333 Einwohner und 57 Wohngebäude.[9] 1970 waren es 329[10] und 1987 303 Einwohner sowie 71 Wohngebäude mit 86 Wohnungen.[11]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und Kraisdorf kam zum Haßberg-Kreis. Mitte der 1970er Jahre ließ die Gemeinde ein Gemeindezentrum und ein Schwimmbad errichten. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung in die Gemeinde Pfarrweisach.

Sehenswürdigkeiten

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Katholische Filialkirche Heiligstes Altarsakrament

Die katholische Filialkirche der Pfarrei Pfarrweisach wurde nach Plänen von Fritz Fuchsenberger in den Jahren 1912/13 errichtet. Das Gotteshaus ist dem Heiligsten Altarsakrament geweiht. Es ist ein modern-historisierender Saalbau mit Walmdach, Rundapsis und einem Chordachreiter auf einem Pyramidendach. Der umgebende katholische Friedhof hat ausschließlich einheitlich weiße Holzkreuze an Stelle von Grabsteinen. Im östlichen Dorfteil befindet sich am Kleeberg ein evangelischer Friedhof.

In der Bayerischen Denkmalliste sind fünf Baudenkmäler aufgeführt.

Bodendenkmäler

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Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Pfarrweisach

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Commons: Kraisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 41. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/holch-medien.com
  2. a b Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3 7696 9872 X. S. 25.
  3. a b Geschichte von Kraisdorf in: pfarrweisach.de, abgerufen am 26. Juni 2020
  4. Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde. In: alemannia-judaica.de
  5. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1292, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1340 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1175 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).