Lohr (Pfarrweisach)

Siedlung in Deutschland

Lohr ([loːɐ̯) ist ein Gemeindeteil von Pfarrweisach im unterfränkischen Landkreis Haßberge.

Lohr
Gemeinde Pfarrweisach
Koordinaten: 50° 9′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 50° 8′ 46″ N, 10° 42′ 21″ O
Höhe: 280 m ü. NHN
Einwohner: 105 (2017)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96176
Vorwahl: 09535
Ehemaliges Schulhaus
Ehemaliges Schulhaus

Geografie Bearbeiten

Das Kirchdorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises an der Baunach. Von Pfarrweisach ist es etwa zwei Kilometer entfernt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt von der Bundesstraße 279 im Osten über Lohr zur Bundesstraße 303 im Westen.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort entstand wohl vor dem 9. Jahrhundert.[2] Die erste Erwähnung war 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Fürstbischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und „Lare“ bei der Mutterkirche verblieb.[3] Im Jahre 1376 erhielt Heinz Fuchs von Breitbach ein Gut zu „Lare“, das im Jahr 1400 Eberhard Fuchs besaß.[3] Dieser Hof gehörte immer den Fuchs zu Burgpreppach, alle übrigen Güter dem Hochstift Würzburg. 1587 führte eine bischöfliche Kommission unter anderem in Lohr erfolgreich die Gegenreformation durch.[2]

1862 wurde die Landgemeinde Lohr, bestehend aus dem Kirchdorf Lohr und dem Dorf Römmelsdorf, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die 693,32 Hektar große Gemeinde hatte im Jahr 1871 211 Einwohner, von denen 162 katholisch waren, und 45 Wohngebäude. Die 163 Einwohner des Kirchdorfs gehörten zum Sprengel der 3 Kilometer entfernten katholischen Pfarrei Pfarrweisach. Die katholische Bekenntnisschule befand sich im Ort.[4] 1900 zählte die Lohr 153 Einwohner und 30 Wohngebäude. Der Ort gehörte zum Sprengel der evangelischen Pfarrei im 4 Kilometer entfernten Burgpreppach.[5] 1925 lebten in Lohr 139 Personen, die mehrheitlich katholisch waren, in 25 Wohngebäuden.[6]

1950 hatte Lohr 190 Einwohner und 28 Wohngebäude.[7] Im Jahr 1961 zählte der Ort 160 Einwohner und 30 Wohngebäude.[8] 1970 waren es 150[9] und 1987 113 Einwohner sowie 29 Wohngebäude mit 32 Wohnungen.[10]

Am 1. Juli 1972 wurde im Rahmen der Gebietsreform der Landkreis Ebern aufgelöst und Lohr kam zum Haßberg-Kreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung in die Gemeinde Pfarrweisach.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Katholische Kuratiekirche Mariä Geburt

Die katholische Kuratiekirche Mariä Geburt hat einen Chorturm mit einer Zwiebelhaube. Das Sockelgeschoss des Turmes wird auf das 16. Jahrhundert datiert. Das Langhaus, ein Saalbau mit einem Satteldach, wurde von 1714 bis 1729 errichtet. Die verputzte Fassade hat Werksteingliederungen und ein Nordportal mit einem gesprengten Giebel.

In der Bayerischen Denkmalliste sind acht Baudenkmäler aufgeführt.

Siehe auch: Kommunbrauhaus (Lohr)

Bodendenkmäler Bearbeiten

Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Pfarrweisach

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lohr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 42. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/holch-medien.com
  2. a b Geschichte von Lohr in: pfarrweisach.de, abgerufen am 26. Juni 2020
  3. a b Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 31.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1293, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1340 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1176 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 861 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).