Klausstein ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Klausstein
Gemeinde Ahorntal
Koordinaten: 49° 50′ N, 11° 23′ OKoordinaten: 49° 49′ 38″ N, 11° 22′ 31″ O
Höhe: 439 (426–444) m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95491
Vorwahl: 09202
Der Ahorntaler Gemeindeteil Klausstein
Der Ahorntaler Gemeindeteil Klausstein

Geografie Bearbeiten

 
Klausstein, vom Talboden des Ailsbachtales aus gesehen

Die Einöde im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwa zwei Kilometer von dem ostnordöstlich liegenden Ortszentrum von Kirchahorn entfernt.[2]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde nach der Burgkapelle benannt, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war. Vor 1139 wurde die Kapelle erstmals schriftlich erwähnt.[3]

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts lag Klausstein in der Dorfmarkung von Kirchahorn, einem Territorium, das der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger unterstand.[4] Diese hatten sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert, die für die Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft übten die Grafen von Schönborn aus.[5][6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand dem zum Hochstift Bamberg gehörenden Amt Waischenfeld als Centamt zu.[5] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde auch Klausstein unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde die damalige Einöde ein Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]

Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Klausstein mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Bestandteil der Ruralgemeinde Kirchahorn. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern kam diese am 1. Januar 1972 zur neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[10]

Verkehr Bearbeiten

Eine nordöstlich der Einöde von der Kreisstraße BT 34 abzweigende Gemeindeverbindungsstraße führt unmittelbar am nördlichen Ortsrand vorbei und verläuft weiter nach Eichenbirkig bzw. südwärts abzweigend nach Oberailsfeld. Vom ÖPNV wird Klausstein nicht bedient, die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich bei der Schweinsmühle an der Staatsstraße St 2185. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.

Baudenkmäler Bearbeiten

 
Detailansicht des Kapellenaltars
 
Die Klaussteinkapelle von Südosten her gesehen

In und um Klausstein gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, nämlich einen Bildstock und die Klaussteinkapelle.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Klausstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 5. Juli 2020
  2. Geografische Lage von Klausstein im BayernAtlas, abgerufen am 5. Juli 2020
  3. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 26.
  4. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
  5. a b Johann Kaspar Bundschuh: Kirchahorn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  7. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  8. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  9. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697.